Prüfungsfragen


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Flashcards 76
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 28.11.2020 / 10.02.2024
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Worauf bezieht sich Affekt in der wissenschaftlichen Emotionspsychologie?

- Gegensätzlich zum alltäglichen und juristischen Sprachgebrauch 

- Wissenschaftliche Emotionspsychologie: Oberbegriff für Gefühle, Emotionen, Stimmungen, Vorlieben und Aversionen 

- Häufig Unterteilung in nickt affektive Gefühle -wie Müdigkeit oder Leichtigkeit- und in Affekte 

- Affektiven Gefühle haben eine Valenz + lassen sich je nach Objektbezug und Intensität in Stimmung und Emotion untergliedern 

Worin unterscheiden sich Emotionen von Stimmungen? 

Emotionen: Objektgerichtete, unwillkürlich ausgelöste affektive Reaktionen, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und des Verhaltens einhergehen 

- Objektiv- ereignisbezogen, spezifische und intensive Affekte, deren Auslöser, Beginn und Ende bekannt oder bestimmbar sind + die im Fokus der Aufmerksamkeit stehen 

-Bestimmte Dauer, sind aber meist kurzfrisitg + episodischem Charakter 

Stimmungen: Globale Stimmungslagen 

- diffuse positive und negative Gefühlszustände, die kein Bezugsobjekt haben + eher länger andauern 

- In ihrer Intensität abgeschäwchte Auftretensform affektiver Gefühle 

- Ursache häufig unbeaknnt, langanhaltend, kein klaren Beginn + kein klares Ende 

Was ist damit gemeint, dass Emotionen einen Objektbezug haben? Erläutern Sie diesen Bezug an einem Beispiel. 

-Bestimmte Emotion wird durch etwas Bestimmtes (ein Objekt o. ein Ereignis) evoziert, was bewusst geschieht + im Fokus der Aufmerksamkeit steht 

Bsp. 1.Wir sind nicht einfach nur überrascht, sondern wir sind überrascht über ein unerwartetes Geschenk (Bezugsobjekt) 

2. Wir empfinden Freude über unseren Geburtstag (Ereignisbezogen) 

-Immer auf etwas ausgerichtet, an ein Objekt/Situation gebunden + stellt sich nach kurzer Zeit wieder ein, wenn das Objekt aus dem Fokus der Aufmerksamkeit verschwindet > Sonst Stimmung (Generell glücklich)

- Unwesentlich, ob das Bezugsobjekt tatsächlich vorliegt, gedanklich nur vorgestellt wird oder zukünftig erwartet wird 

> Nicht die reale Existenz von Obejekten ist somit entscheidend, sondern die Einschätzung, dass ein bestimmter Sachverhalt vorliegen bzw. eintreten könnte 

Bsp 3.: Wenn man eine Spinne sieht, gelangt sie in dne Fokus der Aufmerksamkeit + emotionale Antwort Ekel   - Ekel wird nur so lange anhalten, wie die Aufmerksamkeit auf der Spinne ruht > Ekel flacht sonst schnell ab  

Was sind zentrale Merkmale bzw. Kennzeichen von Emotionen? WIe hängen Emotion und Motivation zusammen? Worin unterscheiden sie sich?

4 zentrale Merkmale von Emotionen: 

- Die Affektivität, gibt den Gefühlscharakter an + durch Valenz definiert

- Objektgerichtetheit bzw. Intentionalität zeigt an, dass eine Emotion immer an ein Objekt oder eine Situation gebunden ist 

- Unwillkürlich, werden also automatisch durch ein Obejkt bzw. durch eine SItuation verursacht 

- Zeitlich befristet, episodischer Charakter 

> Emotionen sind objektgerichtete, unwillkürlich ausgelöste, affektive Reaktionen, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergehen 

Motivation: Bezugsobjekt in Form des Ziels liegt immer in der Zukunft 

Emotion: Bezugsobjekt kann auch in der Vergangenheit liegen 

> Jede Emotion, deren Bezugsobjekt in der Zukunft liegt, ist ein Motivator für Verhalten

> Lenken die Aufmerksamkeit auf ein Ereignis, legen Verhaltensstrategien zur Bewältigung nahe und unterstützen die Ausführung auf physiologischer Ebene. In diesem Fall ist zws. Motivation und Emotion schwer zu trennen. 

Welche allgemeinen Schwierigkeiten schränken die Aussagekraft von Selbstberichten von emotionalen Gefühlen ein? 

Einige methodische Schwierigkeiten: 

1. philosophsiche Problem der Qualia: Da man subjektive Inhalte intersubjektiv, also objektiv erfasst.

> Es stellt sich immer die Frage, ob VP1, die auf einer Ratingskala für Freude eine 7 angibt auch das gleiche Maß an Freude empfindet wie VP2, die ebenso eine 7 angibt 

2. Problem des retrospektiven Selbstberichts: Durch die Beschränkung auf verbalisierbare, bewusst zugängliche Inhalte + Beeinflussung durch sprachliche Gepflogenheiten lässt sich das wahre Erleben, ne mit vollkommener Genauigkeit beschreiben und erfassen 

3. Soziale Erwünschtheit: Antworten in einem Selbstbericht oft so, wie sie denken, dass es von ihnen erwartet wird, oder damit sie sich in einem guten Licht darstellen 

Was sind Basisemotionen und wie können sie identifiziert werden? Nennen Sie Basisemotionen, die in verschiedenen Studien konsistent geannt werden. 

Basisemotionen sind:

  • angeboren 
  • kulturübergreifendes Auftreten in ähnlichen Situationen (Analogie)
  • unverwechselbarer Ausdruck im Verhalten (z.B. Gesichtsausdruck)
  • distinkte, physiologische Reaktionsmuster z.B. Blutdruck 
  • automatische Auslösung durch entsprechende Reize

Konsistente Emotionen:

  1. Ärger
  2. Angst/Furcht
  3. Traurigkeit
  4. Freude/Glück

Wie kann man versuchen, die Vielzahl von Emotionsbegriffen, die in der Sprache vorkommen, auf grundlegende Emotionskategorien bzw. -dimensionen zu  reduzieren? Welche methodischen Probleme treten dabei auf?

  • Um Emotionen in Kategorien bzw. auf Dimensionen einzuordnen, haben sich zwei Ansätze geformt, die je eine andere Sichtweise auf das Wesen von Emotionen haben.

diskrete Ansatz

  • sieht verschiedene Grundemotionen, wie z.B. Ärger oder Freude, als Struktur von Emotionen. Die Methode zur Strukturbestimmung ist die Untersuchung von Homologien (ähnliches Erscheinungsbild) und Analogien (ähnliche Ursachen) im emotionalen Verhalten.
  • Dabei werden verschieden Basisemotionen unterschieden.
  • Probleme:
    • uneinheitliche Kriterien und Uneinigkeit über die Anzahl von Basisemotionen 
    • Außerdem gibt es keine Falsifikationsmöglichkeiten, sowie keine sinnvolle Abgrenzung „primärer“ (grundlegender) von „sekundären“ (abgeleiteten) Emotionen. Somit ist ein absolutes Ergebnis wohl nie erreichbar.

dimensionale Ansatz

  • sieht eine Verortung des emotionalen Erlebens auf grundlegenderen Dimensionen, wie z.B. auf Valenz oder Erregung, vor.
  • Man geht davon aus, dass emotionales Erleben von mehreren, voneinander unabhängigen grundlegenden Faktoren beeinflusst wird.
  • Die Methode der Strukturbestimmung ist dabei die Identifizierung von latenten Dimensionen mit datenreduzierenden statistischen Verfahren. Dabei hat man einen Pool von emotionalen Reizen, es kommt zu Ähnlichkeitsurteilen (Paarvergleichen), zur Bestimmung eines semantischen Differentials und von Kovariationen im Erleben. Anschließend wird eine Cluster- bzw. Faktorenanalyse zur Strukturanalyse herangezogen, die datenreduzierend arbeitet.
  • Kritik:
    • Ergebnis hängt vom verwendeten Item-Pool ab
    • Außerdem stellt sich die Frage, ob es empirische Zusammenhänge gibt oder ob man am Sprachverständnis scheitert.

Erläutern Sie die beiden zentralen Dimensionen im Circumplex-Modell der Emotionen von Russel (1980) und verorten Sie die folgenden Gefühls- oder Befindlichkeitszustände in diesem Modell. 

Angst, Freude, Überraschung, Trauer, Ärger, Entspannung, Müdigkeit/Schläfrigkeit

Die beiden zentralen Dimensionen sind

  • Erregung 
  • Valenz

als zwei voneinander unabhängige, bipolare Konstrukte emotionalen Empfindens.

Angst: Erregung hoch, Valenz negativ

Freude: Erregung mittel, Valenz positiv

Trauer: Erregung mittel, Valenz negativ

Ärger: Erregung leicht hoch, Valenz negaitv

Überraschung: Erregung hoch, Valenz neutral

Entspannung: Erregung gering, Valenz neutral/leicht positiv

Müdigkeit: Erregung gering, Valenz leicht negativ

Skizzieren Sie das 2-Faktoren-Modell der Emotion von Watson & Tellegen (1985). Worin liegen die zentralen Unterschiede zum Circumplex-Modell von Russell? Wie hängen die beiden Modelle zusammen?

Zwei-Faktoren-Modell:

  • Modell durch die Faktoren „positver Affekt“ und „negativer Affekt“ gespannt, die jeweils niedrig oder hoch sein können, auf. Später wurde anstelle von „Affekt“ von „Aktivierung“ gesprochen.
  • Beide Dimensionen sind unabhängig voneinander, was dazu führt, dass gleichzeitig positiver und negativer Affekt von einem Objekt ausgelöst werden kann. So kann z.B. etwas negativer werden, ohne dass es auch weniger positiv wird. Demzufolge sind beide Faktoren bivariate und voneinander unabhängige Konstituenten des emotionalen Erlebens.

Circumplex-Modell (Russesl):

  • Russel hingegen nennt in seinem Circumplex-Modell Valenz und Erregung/Intensität als zwei bipolare, voneinander unabhängige Konstituenten emotionalen Erlebens. Emotionsbegriffe werden auf diesen beiden zentralen Dimensionen verortet.

zentrale Unterschiede:

  • unterschiedlich verwendete Dimensionen
  • positive und negative Zustände bei Russells Valenzdimension noch voneinander abhängig sind (schließen sich gegenseitig aus), während sie im 2-Faktoren-Modell als unabhängig voneinander verstanden werden.
  • Aktivierung bzw. Deaktivierung hat nach Meinung von Watson&Tellegen nichts mit Emotion zu tun, während diese Dimension bei Russel zentral ist.

Zusammenhänge:

  • stimmen in der 2-Faktoren Kreisstruktur überein. So lassen sich die Modelle auch durch eine Drehung um 45°und eine vertikale Spiegelung ineinander überführen.
  • Es bleibt jedoch noch die Frage, ob Valenz bipolar oder bivariat ist und wie Erregung, Aktivierung und Energie definitorisch getrennt werden sollen.

Erläutern Sie die Studie von Medvec, Madey und Gilovich(1995) zum Ausdruck von Freude von olympia-Medaillengewinnern. Welche kognitiven Vorgänge könnten das Ergebnis dieser Studie erklären? 

  • es wurde kontrafaktisches Denken untersucht, indem die Freude über einen Gewinn einer Bronze- oder Silbermedaille bei den olympischen Spielen unmittelbar nach dem Sieg gemessen wurde.

  • Es zeigte sich, dass die Freude über eine Bronzemedaille vorallem kurz nach dem Wettkampf größer war als übereine Silbermedaille.

  • Eine mögliche Erklärung wäre, dass Silbermedaillengewinner eher daran denken, Gold knapp verpasst zu haben, während Bronzemedaillengewinner eher daran denken, dass sie noch eine Medaille geschafft haben. Moderiert wurde der Effekt durch den Faktor, wie knapp das Ergebnis zwischen den Rängen war.

  • Je nachdem, wie das Ereignis kognitiv bewertet wird, können also unterschiedliche Emotionen entstehen, die sogar konträr zu den rational erwarteten sein können.

Besteht ein Zusammenhang zwischen emotionale Einschätzungen und emotionalen Handlungsbereitschaften? Erläutern Sie dazu die Studie von Frijda, Kuipers & ter Schure (1989).

  • Vpn sollten einen Selbstbericht von erlebten Emotionen, Situationseinschätzungen und Verhaltenstendenzen ausfüllen.
  • Anschließend wurde darauf basierend versucht, eine Emotionsvorhersage mit Kenntnis der Verhaltenstendenzen bzw. Situationseinschätzungen zu treffen.

  • Bei beiden Indikatoren konnten etwa 30 bis 45% der Emotionen vorhergesagt werden.
    Vorhersage durch die Kenntnis der Action readiness war im Vergleich zur Appraisal-Kenntnis jedoch meist etwas besser.
    Die besten Vorhersagen ergaben sich, wenn beide Informationen kombiniert wurden.

  • Zudem waren die Vorhersagen besser bei Orientierung an den Emotionen nach Izard im Vergleich zu denen nach Ekman.

  • Man folgerte, dass die in emotionalen Situationen erlebten Handlungsimpulse einen wesentlichen, über die Situationseinschätzungen hinausgehenden Beitrag zur Bestimmung der empfundenen Emotionen leisten. Allerdings wird nur der Impuls, nicht die tatsächliche Handlungsausführung als kennzeichnend für die jeweilige Emotion gesehen.

Welche Argumente gibt es, dass der Emotionsausdruck im Gesicht eine angeborene Basis hat? Ist der Emotionsausdruck im Gesicht ausschließlich biologisch festgelegt?

kulturübergreifende Studien lassen auf ein universelles Erkennen von Emotionsausdrücken im Gesicht schlussfolgern.

  • in Ekman ́s five-culture study von 1972 zeigten sich beim Erkennen von Gesichtsausdrücke von Personen aus den USA keine großen Unterschiede zwischen Japanern, Südamerikanern und den Einwohnern aus den USA selbst.

  • Außerdem zeigen sich „emotionale“ Gesichtsausdrücke auch bei Primaten und blind oder taub geborenen Kindern, was auf eine Reifung der Gesichtsmotorik schließen lässt.

  • ABER: in den Ergebnissen zum korrekten Erkennen zwischen den verschiedenen Basisemotionen gibt es Unterschiede. Eine kulturelle Variabilität entsteht zudem durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs- und Dekodierregeln (Display-Rules). Außerdem findet man einen Eigengruppen-Vorteil: Die Erkennungsrate ist generell höher bei Angehörigen der eigenen Kultur.

  • Die basale Fähigkeit, Gesichtsausdrücke erkennen zu können, kann also als biologisch festgelegt angesehen werden. Diese Fähigkeit wird jedoch stark von der Umwelt mitgeprägt und verändert.

Warum werden Emotionsausdrücke von Angehörigen der eigenen Kultur besser erkannt als die von Personen eines fremden Kulturkreises? (Beschreiben Sie dazu die Studie mit chinesischen Athleten von van Osch und Kollegen (2015).)

Diese kulturelle Variabilität lässt sich durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs-und Dekodierregeln erklären. In Studien zu jenen sog. Display-Rules zeigte sich z.B., dass chinesische Athleten in nationalen Wettbewerben weniger Stolz zeigen als in internationalen. Der Grund liegt an der ingroup-audience, die die Display-Rules für Emotionen festlegt, was in China dazu führt, dass man keinen Stolz zeigen soll.

Welche Methodenkritik wurde an kulturübergreifenden Studien von emotionalen Gesichtsausdrücken geübt?

  • Da es sich bei den Vpn meist um Studenten handelt, ist ein interkultureller Austausch anzunehmen, der dieErfahrungsgeschichte der Vpn mit anderen Kulturen und deren Display-Rules prägt.

  • Zudem waren die Gesichtsausdrücke meist gestellt und artifiziell. In anderen Studien zeigte sich z.B. eine niedrigere Erkennungsrate für spontanen Gesichts-Ausdrücken.

  • Außerdem war es meist eine erzwungene Auswahl zwischen verschiedenen Emotionen, wodurch die realen Gegebenheiten verzerrt erhoben werden.

Was behauptet die starke und die schwache Version der “Facial-Feedback”- Hypothese? Schildern Sie als Beleg für diese Hypothesen Ergebnisse von sog. “Botox- Studies”. Welche Version wird von den Ergebnissen dieser Studien mehr gestützt?

  • Die Facial-Feedback-Hypothese nimmt an, dass nicht nur emotionales Erleben die Mimik beeinflusst, sondern auch dass die Mimik Einfluss auf das emotionale Erleben hat.

    • Die starke Version behauptet, Mimik induziere Emotionen.

    • Die schwache Version hingegen postuliert, dass Emotionen über ein propriozeptives Feedback der Gesichtsmuskulatur moduliert werden.

  • Empirische Evidenz stützt generell die schwache Version. Bzgl. der starken Version gibt es inkonsistente Befunde.

  • Eine Erklärung mit methodischen Artefakten (z.B. Erwartungseffekte) konnte mit unaufdringlichen Manipulationen des Gesichtsausdrucks in en Pen-Studies von Strack et al. ausgeräumt werden, dessen Ergebnisse heute jedoch umstritten sind 

  • In den Botox-Studies von Davis et al. folgte auf eine Botox-Injektion im Gesicht eine generelle Dämpfung des emotionalen Erlebens im Vergleich zu einem Placebo. Dieser Effekt war bei milden emotionalen Erlebnissen am stärksten. Die Ergebnisse sprechen also auch nur für eine Modulation des emotionalen Erlebens und nicht für eine Veränderung.

Nennen Sie einen Befund, der gegen die starke Version der Facial-Feedback- Hypothese spricht.

  • Möbius-Syndrom:

    • angeborene Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur, was auch als Fazialisparese bezeichnet wird.

  • im Widerspruch zur starken Version, laut der diese Menschen keine Emotionen erleben dürften, da erst durch eine Mimik Emotionen verursacht werden, ist der Humor der Menschen intakt und ihr Gefühlsleben ist normal.

  • Es ergibt sich zwar eine Einschränkung in der sozialen Interaktion; Feedback der Gesichtsmuskulatur ist jedoch nicht notwendig für emotionale Empfindungen.

Zusatzinfo für mich Pen Studie Strack et al. 

Die Versuchspersonen der „Zähne-Bedingung“ sollten einen Stift nur mit den Zähnen, nicht mit den Lippen halten, was zur Kontraktion des Musculus zygomaticus major und des Musculus risorius führte. Diese Muskeln sind an einem lächelnden Gesichtsausdruck beteiligt. Die Versuchspersonen der „Lippen-Bedingung“ sollten einen Stift nur mit den Lippen, nicht mit den Zähnen halten, was zur Kontraktion des Musculus orbicularis oris führte. Diese Muskelaktivität ist mit einem lächelnden Gesichtsausdruck inkompatibel. Die Kontrollgruppe sollte die Aufgaben mit dem Stift in ihrer nicht-dominanten Hand bearbeiten. Alle sollten mit der besonderen Stifthaltetechnik unter anderem einschätzen, wie lustig Comics waren.

Die Ergebnisse zeigen, dass Versuchspersonen der „Zähne-Bedingung“ die Comics als signifikant lustiger bewerteten als die Versuchspersonen der Kontrollgruppe. Diese wiederum beurteilten die Comics lustiger als die Personen der „Lippen-Bedingung“. Dieses Ergebnis bestätigt die Facial Feedback Hypothese und zeigt, dass sowohl verstärkende als auch inhibitorische Mechanismen wirken.

Was ist die Kernaussage der James-Lange-Theorie der Emotion? Welche kritischen Einwände hat Walter Cannon gegen sie vorgebracht und wie sind diese Einwände aus heutiger Sicht einzuordnen?

  • Die Theorie geht davon aus, dass Emotionen durch die Wahrnehmung peripher- physiologischer Veränderungen entstehen. Im Sinne von „Wir weinen nicht, weil wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen“

  • nach der Theorie gibt es als einen Auslöser, der unmittelbar eine körperliche Veränderung hervorruft, aus deren Wahrnehmung dann die Emotion als Empfindung dieser Veränderungen folgt. Also lassen erst spontane Reaktionen mit vorprogrammiertem Verhaltensweisen eine Emotion in zweiter Instanz entstehen.

Kritik con Cannon:

  • Durchtrennen des Vagusnervs von Hunden hat keine Folgen auf das emotionale Erleben --> schlussfolgerte, dass die Trennung der Eingeweide vom ZNS keine Veränderung im emotionalen Verhalten bewirke.
    Diese Kritik ist heute nicht mehr haltbar.

  • er argumentierte, dass Eingeweide relativ unempfindliche Organe seien. Das war die frühere Sichtweise.
    Heutzutage spricht man verbreitet über „intelligente“ Eingeweide.

  • Annahme, dass viszerale Veränderungen zu langsam seien, z.B. sei eine Körperreaktion langsamer als ein Attraktivitätsurteil.
    Das ist jedoch sehr schwierig zu messen. Außerdem dürfen Attraktivitätsurteile nicht mit Emotionen gleichgesetzt werden.

  • künstliche Herbeiführung von viszeralen Veränderungen induziert nicht unbedingt Emotion. Nach einer Adrenalininjektionen, die den Sypmathikus aktiviert, geben Vpn keine oder nicht die gleichen Emotionen an. Die rein physiologische Veränderung verursache nicht alleine eine Emotion.
    Diese Begründung ist aus heutiger Sichtweise jedoch ohne weitere Annahmen nicht haltbar.

  • dieselben viszeralen Veränderungen sind bei sehr verschiedenartigen und nicht-emotionalen Zuständen zu finden
    Ein hoher Herzschlag findet man auch beim Treiben von Sport, was dennoch nicht immer in einer Emotionen endet. Dieser Einwand ist auch in der modernen Forschung tatkräftig und der wichtigste Kritikpunkt.

Erläutern Sie die Behauptung, dass ein physiologischer Erregungszustand notwendig für das emotionale Erleben ist. Welche empirischen Befunde sprechen dagegen?

> peripherphysiologischer Erregungszusatnd bzw. die interozeptive Wahrnehmung 

  • Behauptung geht davon aus, dass ohne physiologische Erregung kein emotionales Erleben stattfinden kann. Ohne beispielsweise einem beschleunigtem Herzschlag, Schwitzen oder einem flauen Magen findet kein Empfinden von Angst statt.

  • Beobachtungen des emotionalen Erlebens von Querschnittsgelähmten: Es zeigen sich eine reduzierte sexuelle Erregbarkeit und reduzierte Furcht- und Ärgergefühle. Im Widerspruch zur Behauptung gab es aber auch eine Zunahme an sentimentalen Gefühlen.

  • Starke Hypothese wurde wiederlegt 

  • Generell ergaben sich widersprüchliche Befunde, die je nach Person sehr inkonsistente Beobachtungen lieferten. > empirisch höchst umstritten 

  • Ein wichtiger empirischer Einwand sind Beta-Blocker. Diese reduzieren unter angstauslösenden Bedingungen physiologische Reaktionen, verändern aber nicht oder nur selektiv das emotionale Erleben. z.B. bei einer somatisierten Angststörung 

Populärwissenschaftliche Medien beschreiben das limbische System als "ein Gehirnareal, das der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient." Diskutieren Sie diese Aussage kritisch.

  • keine Einheit der limbischen Zellgruppen, weder im histologisch Aufbau, noch in den Funktionen
  • fragwürdig, ob es das lymbische System als einheitliches, "emotionales Gehirn" gibt
  • neuere Befunde zeigen eine Identifizierung von emotionsspezifischen Netzwerk, die weite Teile des Gehirns umspannen (Netzwerkhypothese)  

Beschreiben Sie die Theorie eines „dreieinigen Gehirns“ von Paul MacLean (1949). Warum ist diese Dreiteilung in der modernen Emotionspsychologie nur mehr von marginalem Interesse?

Es gibt drei Interagierende Systeme:

•Evolutionäre altes Reptiliengehirn (Basalganglien) > Sitz primitiver Triebe und Emotionen

•Limbisches System (Amygdala, Thalamus, Hypothalamus, präfrontaler Cortex, Hippocampus und cingulärer Cortex) > Sitz komplexer Emotionen

•Neomammalisches Gehirn (Neocortex) > Kontrolle und Beeinflussung emotionaler Reaktionen durch Kognitionen

•Emotionen entstehen aus der Integration sensorischer Information bezüglich der Außenwelt mit Information über den Körper im limbischen System

•ABER geringe empirische Evidenz… Funktionen der Strukturen falsch

Welche Funktion hat die Amygdala bei der Verarbeitung von emotionalen Reizen und beim emotionalen Lernen?

Sie spielt eine Schlüsselrolle in der Dekodierung emotionaler Information, bei assoziativen emotionalen Lernprozessen (Furchtkonditionierung) und der Konsolidierung von emotionalen Gedächtnisinhalten

•Sie ist beteiligt an der Verarbeitung aller emotionaler Reize (selbst aktiv bei Präsentation emotionaler Reize unterhalb der Wahrnehmungsschwelle)

 

Erläutern Sie das Zwei-Wege Modell der Furchtkonditionierung von Joseph LeDoux.

Es gibt die Low-Road und die High-Road der emotionalen Informationsverarbeitung

•Low Road: Auf den Eingang emotionaler Information im sensorischen Thalamus erfolgt die direkte Weiterleitung zur Amygdala, die eine emotionale Reaktion auslöst (schneller aber ungenauer)

•High Road: Auf den Eingang emotionaler Information im sensorischen Thalamus erfolgt erst die Weiterleitung an den sensorischen Cortex und dann erst die Weiterleitung an die Amygdala, die dann eine emotionale Reaktion auslöst (langsamer aber gründlichere Reizverarbeitung)

Erläutern Sie die Cannon-Bard Theorie der Emotionsentstehung. Welche Rolle spielen körperliche Erregungszustände für das emotionale Erleben laut dieser Theorie?

Sie postuliert, dass Emotionen im Gehirn entstehen und körperliche Erregungszustände keinen qualitativen, sondern nur einen quantitativen (Intensität) Einfluss darauf haben

•Weiterleitung sensorischer Signale vom Thalamus gleichzeitig an Cortex zur emotionalen Interpretation und an Hypothalamus zur Stimulierung des vegetativen Nervensystems

•Weil sie simultan auftreten kann keins der beiden Signale das andere beeinflussen

 

Welche Vorgänge lösen eine Kampf-oder-Flucht Reaktion aus? Nennen Sie körperliche Veränderungen, die für eine Kampf-oder-Flucht Reaktion charakteristisch sind.

Ein Alarmsignal aus dem Gehirn setzt in akuten Bedrohungssituationen Stresshormone frei, die über das sympathischen System und durch den Blutstrom den Körper auf die Bedürfnisse einer schnellen Notfallreaktion vorbereiten

•Körperliche Veränderungen sind beispielsweise eine erhöhte Herzschlag- sowie Atemfrequenz, eine erhöhter Muskeltonus und die Skelettmuskeln werden besser durchblutet

► erleichtert Flucht oder defensive Attacke (Abwehr)

Was ist mit Reaktionskohärenz gemeint & wie wurde diese überprüft? 

Wie ist der aktuelle Forschungsstand bezüglich einer emotionalen Reaktionskohärenz einzuschätzen? 

Nehmen Sie hierfür Bezug auf die Metaanalyse von Lench et. al (2011).

Eine Reaktionskohärenz meint eine Emotion als Reaktionssyndrom. (Also ein spezielles Reaktionsprofil für jede Emotion) - Kognition, Erleben und Physiologie

Die Annahme der Reaktionskohärenz lässt erwarten, dass die Größen der emotionalen Reaktionen auf den verschiedenen Ebenen statistisch korrelieren. 

Also je intensiver das subjektive Erleben einer Emotion, desto stärker sollte auch z.B. die körperliche Reaktion ausfallen.

Überprüfung durch die Metaanalyse von Lench et. al 2011:

Gemischte Resultate; gar keine, schwache oder mittlere Korrelationen

Die Gesamtbefunde sprechen dafür, dass es eher einen losen Zusammenhang gibt zwischen den einzelnen Reakionssystemen.

 

Was ist eine emotionale "Handlungsbereitschaft" und worin unterschieden sich Handlungsbereitschaften von emotionalen Instinkten?

Emotionale Instinkte: 

  • „emotionalen Instinkten“ umfassen bestimmte Motivationen, Kognitionen und Gefühle. Ein „Fluchtinstinkt“ löst z.B. Gefühle der Furcht und eine Tendenz zu fliehen aus.
  • Der motivationale Antrieb und das begleitende Gefühl wird als angeboren und deshalb als unveränderlich angesehen, während das offene Verhalten von Lernerfahrungen abhängt.
  • Kritik: Verhalten, das von Menschen und Tieren in emotionalen Situationen gezeigt wird, stimmt häufig nicht mit den erwarteten Motivationen überein; emotionales Verhalten einer Person ist viel heterogener als von der Theorie erwartet.
     

Emotionale Handlungsbereitschaft: abstrakte Mittel-Zweck-Relation

  • spezifische Handlungsimpulse
  • Generelle Verhaltensmotivationen (Annäherung/Vermeidung)
  • Unspezifische Erregungszustände
  • Abwesenheit eines motivationalen Impulses
  • Integration verschiedener Verhaltensweisen möglich

Erklären Sie verhaltenshemmende Auswirkungen von Emotionen. Warum ist eine Verhaltenshemmung durch Emotionen möglicherweise dennoch funktional für die Handlungsregulation?

  • Verhaltensunterbrechung zwecks Neuorientierung
    • Bsp: Interrupt- Effekt: Emotionen interferieren mit laufenden Tätigkeiten und können diese unterbrechen. Hier wird ein Verhalten unterbrochen, um sich neu zu orientieren und das Verhalten an neue Gegebenheiten anzupassen, wenn z.B. ein neuer Stimulus wichtiger wird. Diese Form der Verhaltenshemmung verweist auf eine funktionale emotionale Handlungsregulation.
  • Verhaltensblockade durch intensive Emotionen
    • Bsp: Furchtstarre, die auftritt, wenn die Distanz zu einer Gefahr so gering ist, dass eine Flucht unmöglich ist. Auch sie ist aus Sicht der Evolution sinnvoll, da es, wenn die Distanz zu einer Gefahr zu gering ist und ein Kampf keine Aussichten auf Erfolg verspricht, die einzige Möglichkeit ist, das Überleben zu sichern, da man evtl. von dem Feind nicht entdeckt wird.
  • Antriebslosigkeit bei Depressivität oder Trauer. Sie kann der Vorbereitung der Zielablösung bei Aufgaben und Handlungsroutinen dienen, die ins Leere laufen und nicht mehr sinnvoll sind, um so Ressourcen zu schonen - z.B. wenn ein Partner verstorben ist und bestimmte Tätigkeiten ohne ihn nicht mehr vorteilhaft sind.

Welche Funktionen schreibt die broaden-and-built theory von Frederickson (2001) positiven Emotionen zu?

Der Aufbau und Entwicklung von Fertigkeiten (sozialen, physischen, intelektuellen) und Ressourcen, da positive Emotionen eine flexible, heuristische und weite Informationsverarbeitung anregen

 Welche informativen Funktionen haben Emotionen? Ordnen Sie diese Funktionen unterschiedlichen Stufen der Informationsverarbeitung zu.

Relevanzdetektoren: „Aufmerksamkeitslenkung“ auf Chancen und Risiken in der Umwelt (Orientierung) > vor allem auf emotional erregende oder biologisch relevante Reiz; können uns oft besser daran erinnern (Salienz), sind distinkter, werden häufiger abgerufen

•Überwachungssysteme: Sie melden Fortschritte und Rückschläge bei der Zielverfolgung (Denken und Entscheiden)

•Feedbacksysteme: Informieren über die Folgen von Handlungen und Entscheidungen (Zielverfolgung und Handlungsüberwachung) > je nach Beschaffenheit einer Situation und den Zielen und Bedürfnissen einer Person können somit unterschiedliche Ereignisse emotional hervortreten und auf eine Berücksichtigung in der Verhal- tenssteuerung drängen.

Erklären Sie den Einfluss von Emotionen auf Aufmerksamkeitsprozesse am Beispiel einer visuellen Suchaufgabe. Welche Aufmerksamkeitsprozesse werden von Emotionen beeinflusst?

Viesuelle Suchaufgabe: Man muss innerhalb einer Art Matrix (bestehend aus beispielsweise 9 Bildern) eines heraussuchen anhand eines oder mehrerer vorher definierter Merkmale

•Man kann die automatisch Aufmerksamkeitsausrichtung auf emotionale Reize untersuchen

Pilzen (als neutrale Reize) und Spinnen als Bedrohungsreizen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass emotionale Reize stärker beachtet werden und eine Ablösung der Aufmerksamkeit von ihnen erschwert ist. Effekte einer emotionalen Aufmerksamkeitslenkung wurden sowohl mit (bedrohlichen) negativen als auch mit positiven Reizen beobachtet, sofern diese erregend sind oder eine biologische Relevanz haben

Erklären Sie Interaktionen zwischen appetitiven und aversiven motivationalen Systemn an einem Beispiel 

???

 Was ist eine sog. „Blitzlichterinnerung“? Wie lassen sich Blitzlichterinnerungen mit Beobachtungen eines „Tunnelgedächtnisses“ für emotionale Inhalte in Einklang bringen

Tunnelgedächtnis: Fokus auf zentrale Inhalte auf Kosten von peripheren Details einer Erinnerung

•Blitzlichterinnerung: plötzliches sich erinnern an traumatische Ereignisse (meist sehr detailgetreu und lebhaft)

In der Summe zeigen diese Forschungsarbeiten, dass Emotionen die Erinnerungsleistung sowohl verbessern als auch verschlechtern können. Zentrale Inhalte von emotionalen Ereignissen werden generell besser erinnert als periphere Details, die in manchen Situationen sogar schlechter als neutrale Ereignisse behalten werden. Details können aber in das „emotionale Scheinwerferlicht“ rücken, wenn sie mit zentralen Inhalten in einem inhaltlichen Zusammenhang stehen und/oder für die Ziele und Bedürfnisse einer Person bedeutsam sind

Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?

  • Schlüsselstellen:
    • Freude > Erreichung eines Etappenziels
    • Traurigkeit > Scheitern eines Planes oder Unerreichbarkeit eines aktiven Ziels
    • Angst > bedrohtes Selbsterhaltungsziel
    • Ärger > Frustration eines aktiven Ziels
    • Ekel > Verletzung eines Geschmacksziels
  • Emotionen drängen auf Überführung in neue Situation/Zustand, der den Bedürfnissen/des Ziels der Person entspricht

+

Erläutern Sie die Bedeutung des sozialen Kontexts für den Ausdruck von Emotionen am Beispiel der Studie von Kraut & Johnston (1979). Warum sprechen die Ergebnisse dieser Studie gegen die Annahme, dass Lächeln eine Emotion „ausdrückt“?

Emotionen werden sehr viel häufiger in solzialen Kontexten gezeigt

•Ein Bowler lächelt nach einem geglückten Wurf meist erst dann, wenn er sich zu seinen Kollegen umdreht

•Daher kann man diskutieren, ob Lächeln als Ausdruck von Freude angesehen werden kann. Denn als Ausdruck von Freude müsste es direkt nach dem geglückten Wurf gezeigt werden. Es könnte also auch sozialen Zwecken der Begrüßung, Auflockerung von Beziehungen etc. dienen

 Welche Hauptfunktionen haben Emotionen in sozialen Beziehungen? Beschreiben Sie jede Funktion mit einem Beispiel.

Sie helfen Kontakt mit Personen aufzunehmen und bestehende Beziehungen zu vertiefen

•Bsp.: Man lernt am ersten Arbeitstag seine Kollegen kennen und begrüßt sie freundlich lächelnd um einen geselligen Eindruck zu machen

•Sie können dazu beitragen eine soziale Position relativ zu anderen einzunehmen oder abzusichern

•Bsp.: In einer Beziehung zeige ich eventuell Eifersucht um deutlich zu machen, dass ich an der Beziehung festhalten möchte und dafür „kämpfen“ würde

. Was behauptet die Theorie der somatischen Marker von Antonio Damasio? Erläutern Sie dazu die Studie von Bechara et al. (1994).

 Assoziationen zwischen Entscheidungen und deren emotional-somatischen Folgen werden automatisch gebildet.

 ► Steht ein selbiges Verhalten wieder zu Auswahl tritt dieselbe emotionale Reaktion   erneut auf und die Verhaltensoption wird so markiert

Gesunde VPn und Vpn mit Läsionen am OFC sollte Karten von 4 verschieden Stapeln frei wählen.
► 2 waren über die Zeit mit Geldgewinnen assoziiert und 2 mit Verlusten
► Gesunde Probanden lernten diese Assoziationen schnell und zeigten beim Ziehen der „schlechten“ Stapel eine erhöhte Hautleitfähigkeit.
► OFC-Läsionierte Personen lernten dies nicht und zeigten auch keine Hautleitfähigkeitsveränderungen

Welche Dimensionen sind laut Appraisal-Theorien zentral für die Einschätzungen von Ereignissen? 

Appraisal = Einschätzung

Die Theorie geht davon aus, dass Emotionen die Folge einer Sequenz von kognitiven Einschätzungen sind. 

Wichtige Einschätzungen dabei sind:

  1. Ist das Ereignis relevant für mich? (Relevanz)
  2. Ist das Ereignis positiv oder negativ für mich? (Zielkongruenz
  3. Kann ich das Ereignis beeinflussen? (Kontrollierbarkeit)

Beispiel:

Wenn ich meinen Selbstwert über meine akademische Leistung definiere, ist die nächste Klausur relevant für mich. Dann frage ich mich, ob die Klausur gut oder schlecht für mich ist, was auf die Note ankommt. Diese kann ich beeinflussen, indem ich lerne.

Grenzen Sie die 3 wichtigsten theoretischen Ansätze in der Entwicklungspsychologie voneinander ab. In welchen Grundannahmen unterscheiden sie sich? Welche Stärken und Schwächen haben die einzelnen Ansätze? 

  • Biologischer Ansatz 
  • Kognitiver Theorieansatz
  • Konstruktivistischer Ansatz 

Biologischer Ansatz:

Emotionsursache in biologischen Schlüsselreizen

biologischer Ursprung von Emotionen in funktional spezialisierten Emotionsmodulen 

= diskreter Ansatz mit begrenzten Emotionsanzahl

Stärken: 

  • Analogien auch im Tierreich
  • universeller Gesichtsausdruck von Basisemotionen 
  • evolutionsbiologische Perspektive

Schwächen:

  • Unterschiede gibt es auch zwischen und innerhalb von Personen
  • Die Definition von Basisemotionen ist unklar
  • unklare Auslöser der Basisemotionen
  • geringe Reaktionskohärenz