Zucht, Rassenkunde Nutztiere

Zucht, Rassenkunde Nutztiere

Zucht, Rassenkunde Nutztiere


Kartei Details

Karten 59
Sprache Deutsch
Kategorie Naturkunde
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 23.11.2020 / 21.04.2022
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Zusammenhang von Wesensart, Individuum, Vererbung
und Umwelt

Zuerst hat man ein Gesetz der Tierart - das Wesen welches beeinflust wird von der Vererbung und der Umwelt, diese kann sich aber immerwieder verändern (vorallem durch Umwelteinflüsse)

genomische Selekion

Heutige Methode

  • basiert auf Zuchtwerte die durch Analyse der DNA-Struktur berechnet werden
  • Variationen von Basenpaare

 

DNA - Veränderung

  • Immunsystem
  • Pathogene Organismen
  • Zelldifferenzierung
  • Nicht-zufällige, induzierte Mutationen als Reaktionen auf
  • Umwelteinflüsse, insbesondere Stress

Und diese Veränderungen können vererbt werden!

Hitzefliegen

Die Larven überleben mehrere Generationen den Hitzestress sie haben einfach weniger ausgebildete Flügel - somit ist nur der Phänotyp verändert

Aber als man aufhörte den Larve hitze hinzuzufügen, waren die Flügel trotzdem weniger ausgebildet somit hat sich später auch der Genotyp verändert

Silberfüchse

Experiment man hat die zahmen Füchse genommen und mit diesen weitergezüchtet

nach 14 Generationen waren diese bereits sehr zahm und man hat festgestellt das sich auch der Phänotyp verändert hat - sie hatten die meisten Punkte, Ringelschwanz, Hängeohren und der Kopf ist runder

Feuersalamander

Normalerweise legen Feuersalamander die Eier in Seen, nun hat man diese aber in eine Pfütze gelegt und dann sind die Feuersalamander an wärmeren und neueren Orten aufgetaucht

Kaninchen

während die Jungen beim Eltern am Säugen sind oder noch während der Trächtigkeit hat man den Kaninchen Wacholderbeeren verfüttert, die Jungen assen die später auch - der Geschmack reichte aus

Vererbung Verhalten

 Tieren und Menschen
Verhaltenseigenschaften werden an die Nachkommen weitergegeben,
auch wenn sie nicht genetisch verankert sind.

  • Erfahrungen
  • Entwicklungen

Jungtiere können diese abschauen und müssen nicht selber alles herausfinden

Organisation Tierzucht Schweiz

Tierzuchtverordnung (TZV) auf Basis des Landwirtschaftsgesetzes (LWG)
Das BLW hat die oberste Aufsicht über die Tierzucht:
• Anerkennung der Zuchtorganisationen
• Finanzielle Unterstützung der Zuchtorganisationen für:

  • Herdebuchführung
  • Leistungsprüfungen (Milchkontrollen, LBE)
  • Projekte zur Erhaltung von Schweizer Rassen

Das BVET ist verantwortlich für das Führen der Tierverkehrsdatenbank
(TVD) für alle Klauentiere

Zuchtorganisation Aufgabe

Herdebuchführung

Festlegung der Zuchtziele / Rassenstandards
Leistungsprüfungen
Zuchtwertschätzungen

Holstein

Auch bekannt als Schwarzfleckvieh

sehr hohe Milchleistung

  • Durchschnitt 8'400kg Milch im Jahr

Red Holstein

Auch bekannt als Rotfleckvieh

gute Milchkuh

  • Durchschnitt 7'800kg Milch im Jahr

Brown Swiss

Auch bekannt als Braunvieh

Milchbetonte Rasse

  • 6'900lg Milch im Jahr

Orignial Braunvieh

Zweinutzungsrasse

  • Milch 6'900kg Milch im Jahr
  • Fleisch

sehr strenge Zuchtlinie

sind etwas kleiner wie die Swiss Brown und haben mehr Muskel

Swiss Fleckvieh

Zweinutzungsrasse

  • Milch 6'800kg Milch im Jahr
  • Fleisch

Mischung zwischen Simmentaler und Red Holstein

sehr robust, oft bei Biohöfen da keine Embryotransfer

Simmertaler

Zweinutzungsrasse

  • Milch 5'800kg Milch im Jahr
  • Fleisch

Ursprünglich vom Berner Oberland

Widerristhöhe Kühe 136 - 144 cm / Stiere 144-152cm
Gewicht Kühe 650 - 850 kg / Stiere 900-1299kg
Tageszunahmen 1200 - 1500 g beim Kalb
Zwischenkalbezeit 371 - 379 Tage

FLHB - 904

Grauvieh

kleine Zweinutzungsrasse

  • Milch
  • Fleisch

kommen ursprünglich aus dem Südtirol

anpassungsfähig

Widerristhöhe Kühe 123 - 131 cm / Stier 133-141cm
Gewicht Kühe 450- 650 kg / Stier 700-1000kg
Tageszunahmen 1100 - 1400 g
Zwischenkalbezeit 372 - 380 Tage

FLHB - 261 (wie viel Kühe in der Schweiz)

Hinterwälder

kleine Zweinutzungsrasse

kommen aus Deutschland

anpassungsfähig

Widerristhöhe Kühe 105 - 122 cm / Stiere 124-130cm
Gewicht Kühe 350 - 450 kg / Siere 600-800kg
FLHB-Kühe 23 (Fleisch Rinder Herde Buch - wie viele Kühe in der Schweiz)
 

Original Braunvieh Mastrasse

gute Abkalbeingeschaften

Widerristhöhe Kühe 136 - 142 cm / Stier 146-152cm
Gewicht Kühe 600 - 750 kg / Stiere 800 - 1000 kg
Geburtsgewicht 38 - 43 kg
Tageszunahmen 1150 - 1500 g
Zwischenkalbezeit 383 - 391 Tage
Leichtgeburten 99,2 %
FLHB-Kühe 215

Angus

natürlich hornlos

Widerristhöhe Kühe 127 - 135 cm / Stiere 136-144cm
Gewicht Kühe 550 - 700 kg / Stiere 800 - 1000 kg
Geburtsgewicht 34 - 39 kg
Tageszunahmen 1100 - 1450 g
Zwischenkalbezeit 360 - 368 Tage
Leichtgeburten 98,6 %

FLHB - 3479


Frühreif, gute Muttereigenschaften, ursprünglich aus Schottland,

Limousin

Widerristhöhe Kühe 130 - 138 cm / Stiere 140-148cm
Gewicht Kühe 600 - 800 kg / Stiere 900-1100kg
Geburtsgewicht 38 - 43 kg
Tageszunahmen 1100 - 1400 g
Zwischenkalbezeit 369 - 377 Tage
Leichtgeburten 99,0 %

FLHB-Kühe 2'636
mittel- bis frühreif, gute Mutter- und Abkalbeeigenschaften, kommen ausc Südwestfrankreich
 

Dexter

Widerristhöhe Kühe 96 - 104 cm / Stiere 106-114cm
Gewicht Kühe 300 - 350 kg / Stiere 350 - 450 kg
Geburtsgewicht 19 - 24 kg
Tageszunahmen 450 - 600 g
Zwischenkalbezeit 378 - 386 Tage
Leichtgeburten 97,4 %
FLHB-Kühe 642
Frühreif, kleinrahmig, gute Abkalbeeigenschaften, robust, gute Milchleistung, kommen von Irland

Hereford

Färbung muss so

Widerristhöhe Kühe 128 - 136 cm / Stiere 900-1200kg
Gewicht Kühe 600 - 800 kg / Stiere 900 - 1200 kg
Geburtsgewicht 35 - 40 kg
Tageszunahmen 1000 - 1400 g
Zwischenkalbezeit 356 - 364 Tage
Leichtgeburten 99,3 %
FLHB-Kühe 335
frühreif, mittelrahmig, gute Raufutterverwertung, ruhige Tiere, Anpassungsfähig, kommen aus Westengland

Piemonteser

Widerristhöhe Kühe 126 - 134 cm / Stiere 135-143
Gewicht Kühe 700 - 900 kg / Stiere 800 - 1100 kg
Geburtsgewicht 38 - 42 kg
Tageszunahmen 1000 - 1350 g
Zwischenkalbezeit 380 - 388 Tage
Leichtgeburten 98,1 %
FLHB-Kühe 169

feiner Knochenbau, ausgeprägte Bemuskelung, hohe Fleischausbeute, Kommen aus Oberitalien (Piemont)

Aubrac

Widerristhöhe Kühe 126 - 134 cm / Stiere 136-144cm
Gewicht Kühe 550 - 700 kg / Stiere 750 - 1050 kg
Geburtsgewicht 38 - 43 kg
Tageszunahmen 1100 - 1400 g
Zwischenkalbezeit 363 - 371 Tage
Leichtgeburten 98,7 %
FLHB-Tiere 487
gute Muttereigenschaften, genügsam, guter Raufutterverwerter, kommen aus Frankreich (Massif Central)

Blonde d’Aquitaine

Widerristhöhe Kühe 138 - 146 cm / Stiere 148-156cm
Gewicht Kühe 750 - 950 kg / Stiere 1000- 1400 kg
Geburtsgewicht 40- 48 kg
Tageszunahmen 1050 - 1450 g
Zwischenkalbezeit 372 - 380 Tage
Leichtgeburten 99,2 %
FLHB-Tiere 131
gute Abkalbeeigenschaften, hohe Fleischausbeute, kommen aus Südwestfrankreich

Charolais

Widerristhöhe Kühe 135 - 145 cm / Stiere 140-150cm
Gewicht Kühe 700 - 900 kg / Stiere 1000 - 1300 kg
Geburtsgewicht 42- 48 kg
Tageszunahmen 1150 - 1600 g
Zwischenkalbezeit 369 - 377 Tage
Leichtgeburten 97,8 %
FLHB-Kühe 840
gute Futterverwertung, ausgeprägte Bemuskelung, kommen aus Ostfrankreich

Salers

Widerristhöhe Kühe 135 - 143 cm / Stiere 9145-153cm
Gewicht Kühe 600 - 800 kg /  Stiere 900 - 1100 kg
Geburtsgewicht 36 - 39 kg
Tageszunahmen 1050 - 1400 g
Erstkalbealter 28 - 32 Monate
Zwischenkalbezeit 366 - 374 Tage
Leichtgeburten 99.7 %
FLHB-Kühe 266
gute Abkalbeeigenschaften, genügsam, gute Milchleistung, kommen aus Frankreich

Galloway

Widerristhöhe Kühe 114 - 122 cm / Stiere 124-132cm
Gewicht Kühe 450 - 600 kg / Stiere 600-800kg
Geburtsgewicht 25 - 30 kg
Tageszunahmen 500 - 750 g
Zwischenkalbezeit 380 - 388 Tage
Leichtgeburten 98,6 %
FLHB-Kühe 1'134
natürlich hornlos, verschiedene Farbschläge, robust, genügsam, gute Muttereigenschaften, kommen vonSchottland

Highland Cattle

Widerristhöhe Kühe 112 - 120 cm / Stiere 120-128cm
Gewicht Kühe 400 - 550 kg / Stiere 500 - 900 kg
Geburtsgewicht 22 - 27 kg
Tageszunahmen 450 - 600 g
Erstkalbealter 36 - 41 Monate
Zwischenkalbezeit 406 - 414 Tage
Leichtgeburten 98,8 %
FLHB-Kühe 1'123

verschiedene Farbschläge, gute Muttereigenschaften,robust und genügsam, kommen von Schottland

Eringer

Widerristhöhe Kühe 120 - 130 cm / Stier 125-135cm (klein!)
Gewicht Kühe 500 - 650 kg / Stiere 650 - 850 kg
Geburtsgewicht 34 - 38 kg
Zwischenkalbezeit 369 - 377 Tage
FLHB-Kühe 38
Klein- bis mittelrahmig, leichte Geburten, gute Milchleistung, weltweit bekannt durch Walliser Kuhkämpfe, kommen ursprünglich aus dem Wallis

Rinder und Ziegenzucht

Mitglieder bei Swissgenetics (früher Schweizerischer KB-Verband) - grösstes
Weitere Genetikanbieter in der Schweiz (seit 1995 kein Monopolmehr) sind:
• Select Star
• ABC Genetics
• Triple Genetics

5 Standorte:

  • Zollikofen (Geschäftsitz)
  • Mülligen (Absamungen)
  • Bütschwil (Wartestiere)
  • Langnau (Aufzucht)
  • Ins (Quarantäne)

Voraussetzungen und wichtigste Schritte der Züchtungsarbeit

Variationsbreite des Merkmals
Erblichkeit des Merkmals
Messbarkeit des Merkmals
Leistungsprüfung
Zuchtziel
Selektion
Remontierungsquote
Anpaarung

Grundlagen der Bio Milchviehzucht

Haltung und Züchtung der Tiere

  • standort gerecht (nicht jeder Standort passt zur jeder Rasse - artgerecht füttern)
  • artgerecht

Nährstoffkreislauf sollte geschlossen sein

Zuchtziele Rind

Zentrum Verdauungs-Stoffwechselbereich

  • gute Raufutteraufnahme (Gras)
  • Platz für Verdauungsorgane
  • breite Brust für Herz und Lunge
  • gute Fresseigenschaften
  • stabile Körperkondition
  • gute bis mittlere Bemusklung
  • gute Gesundheit
  • gute Fruchtbarkeit
  • gutes Fundament (Exterieurmerkmale hilfreich)
  • Langlebigkeit
  • Gute Milchleistung aus dem Grundfutter (Kraftfutter kein artgemässes Futter)

 

Körperkonition (BSC)

sollte nicht zu tief sein (nicht unter 2.5) und darf nicht schwanken (0.5)

angemesse Milchleistung

Milchleistung (genotypisch und phänotypisch)

  • Milchproduktionspotential des betriebseigenen Grundfutters
  • + 10% Kraftfutter entspricht.

Kuh über lange Zeit gesund bleiben und gut Milch produzieren

Zuchtwert Stier und Kuh

Stier und Kuh haben den gleichen wichtigen Zuchtwert (ZW)

tragen je zur Hälfte der Merkmale der Jungtiere bei

Z.b. Braunvieh (BV)

  • durchschnitt 6'900kg Milch im Jahr
  • Stier + 500kg Milch im Jahr
  • Kuh ähnlich hohen Zuchtwert
  • Tochter 7‘400 kg Milch im Jahr (6‘900 kg Rassenschnitt + 500 kg)

Fütterung Hochleistungsmilchkuh

Kuh gibt ca. 40kg Milch am Tag bruacht gehaltreiches Futter

  • Dürrfutter aus Gras - 22 kg pro Tag (!) fressen.
  • Von Silage und Dürrfutter mit Leguminosen von guter Qualität mit 10% Kratfutter - 18 kg pro Tag fressen

Futter Betrieb konstant verfügbar? Die Milchleistung muss mit eigenem Futter + ≤10% Kraftfutter erfütterbar sein!

Standortfaktoren

Der Tiertyp (Milchleistung, Grösse und Flexibilität der Tiere) muss zum Standort passen.

  • Klima/Topographie/Technik
  • Alpung
  • Futterqualität
  • Arbeitskraft (Zeit, Anzahl)
  • Aufstallung
  • Absatzmärkte

Viele dieser Punkte abgedeckt:

  • kürzere Zwischenkalbzeiten
  • längere Nutzungsdauer
  • weniger Krankheiten