Fachwörter Pflege

Alterspsychiatrie, Wiedereinstieg Pflege

Alterspsychiatrie, Wiedereinstieg Pflege


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Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Autres
Crée / Actualisé 16.11.2020 / 18.11.2024
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nosokomiale Infektion

im Rahmen medizinischer oder pflegerischer Massnahmen erworbene Infektion

EMDR

Eye Movement Desensitization and Reprocessing

Psychotherapiemethode, die insbesondere bei der Behandlung psychischer Traumafolgen zum Einsatz kommt. Die Methode zeigt erstaunliche Erfolge.

Bereits die Bezeichnung "Eye Movement Desensitization and Reprocessing" (EMDR) deutet auf den ungewöhnlichen Prozess hin, der bei dieser Form der Psychotherapie zur Anwendung kommt: Der Patient konzentriert sich auf bestimmte Anteile einer unzureichend verarbeiteten Erinnerung, während er gleichzeitig mit den Augen bestimmten Fingerbewegungen des Therapeuten folgt.

https://www.lifeline.de/therapien/emdr-id124597.html, 10.02.2021

Hämorrhagisches Fieber

Hämorrhagische Fieber (von altgriechisch αἷμα haima, deutsch ‚Blut‘ und altgriechisch ῥήγνυμι rhēgnymi, deutsch ‚zerreißen, zerbrechen‘; alte, deutsche Bezeichnung blutbrechende Fieber) sind schwere infektiöse Fiebererkrankungen, die mit Blutungen einhergehen. Sie werden durch Virusinfektionen verursacht, weshalb man auch von viralem hämorrhagischen Fieber (VHF) spricht.

ZB: Ebola, Dengue, Gelbfieber

(Wikipedia, abgerufen 16.11.20)

Ignaz Semmelweis

Arzt, der 1847/48 die Evidenz der Handhygiene zur Unterbrechung von Infektionsketten nachwies.

Infektionsflora

rissige, schuppige und ungepflegte sowie entzündete Haut. An diesen Stellen ist Desinfektion nicht möglich. Das Desinfektionsmittel erreicht die Keime nicht.

Merke: Hautpflege ist eine berufliche Pflicht als Grundlage der Verhinderung von Infektionen.

Händedesinfektion: 5 Moments of Hand Hygiene (WHO) = 5 Indikationen der Händedesinfektion

  • vor Patientekontakt
  • vor einer aseptischen Tätigkeit
  • nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material
  • nach Patientenkontakt
  • nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung

Weitere Indikationen: Vor- und Nachbereitung von Sondennahrung, Zubereitung und Verteilung von Speisen

transiente vs. residente (Haut)flora

transient: fremde Erreger

resident: eigene Hautflora

Bei der chirurgischen Händedesinfektion werden beide Typen entfernt, bei der hygienischen Händedesinfektion nur die transiente Flora.

Schutzhandschuhe - zu beachten

  • vor dem Anlegen, nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion
  • möglichst kurze Tragzeit
  • nach dem Ablegen und vor Händedes. evtl. feuchte Hände trocknen
  • geeignete Hautpflege in Pausen und nach Dienstende
  • Desinfektion der behandschuhten Hand nur in speziellen Fällen, z.B. wenn häufiger Handschuhwechsel nötig wäre aber schwierig zu realisieren ist.

Umkehrisolation = protektive Isolierung, Schutzisolation

Durch die Isolation werden hochgradig immungeschwächte Pat. vor Erregern aus der Umgebung geschützt, z.B. nach grossflächigen Verbrennungen, Organ- und Knochenmarktransplantaionen oder bei Zytostatikatherapie

Quellenisolierung = Kontaktisolation

Die Umgebung wird vor Erregern des Patienten geschützt, um eine Übertragung zu verhindern.

Kohortenisolierung

= Gruppenisolierung

Isolation einer Gruppe von Pat. mit dem gleichen Erreger im gleichen Zimmer

Multiresistente Erreger (MRE), drei bedeutsame Gruppen

  • MRSA - Methicillin- oder multiresistenter Staphylococcus aureus
  • VRE - Vancomycin-resistente Enterokokken, GRE - Glykopeptid-resistente Enterokokken
  • MRGN - multiresistente gramnegative Stäbchen/Erreger: Enterobakterien (zB. coli), Pseudomonas aeruginosa, Acinetobacter baumanii

MRE - Ursachen

  • unsachgemässer Umgang mit Antibiotika in Medizin, Tiermedizin oder vonseiten der Patienten
  • Zunahme schwer kranker Patienten
  • Hygienemängel

MRSA-Besiedelung: Massnahmenbündel

  • Screening
  • Standardhygienemassnahmen
  • Persönliche Schutzausrüstung
  • Isolation, evtl. Kohortenisolation
  • Dekolonisierung (nasal, orpharyngeal, Haut/Haare)
  • Als Letztes versorgen, Tablett als letztes rausholen und sofort mit Esswagen mitschicken
  • Anzahl Kontaktpersonen reduzieren

Infektiöse Krankheitserreger: 5 grosse Gruppen und 1 Sonderform

  • Bakterien
  • Viren
  • Pilze
  • Protozoen
  • mehrzellige Parasiten (Würmer, Läuse, Skabies = Krätze)
  • Prionen (="fehlgefaltete" Körpereiweisse), in D nur die klassische Creutzfeld-Jakob-Krankheit (immer tödlich)

Mikroorganismen

Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen

Wann wird aus einer Infektion eine Infektionskrankheit? 3 Faktoren

Pathogenität (Fähigkeit, krank zu machen), Virulenz (Aggressivität des Erregerstamms) sowie Abwehrlage des/der Infizierten

Infektionen: Lokal vs systemisch

Lokal: auf Wundeintrittspforte beschränkt, z.B. Wundinfektion

systemisch: generalisierte Infekt., Beeinträchtigung des gesamten Organismus

Infektionen: obligat vs. opportunistisch

obligat pathogen: zwangsläufig krankmachend

fakultativ = opportunistische Infekt.: unter Umständen krankmachend, z.B. Soor, tritt nur bei allgemeiner oder lokaler Abwehrschwäche auf.

Epidemie, Pandemie, Endemie

Epidemie: zeitlich und örtlich begrenzte Häufung von Infektionskrankheiten

Pandemie: Ausbreitung auf Kontinent, Welt

Endemie: Dauerverseuchung in einer bestimmten Region, z.B. Malaria

physiologische Standortflora = Normalflora

Mikroorganismen, die physiologischerweise die Haut und Schleimhäute des Menschen besiedeln

BPSD

BPSD ist die Abkürzung für den englischen Begriff “Behavioural and Psychological Symptoms of Dementia”. Auf Deutsch übersetzt heißt BPSD soviel wie ” Verhaltens- und psychische Symptome der Demenz” und meint damit die sehr komplexen Wesensveränderungen des Demenzkranken.

https://www.gesundheit-news.de/bpsd/, 10.02.2021

Lumbalpunktion - wozu dient sie in der APP?

Lumbalpunktion und Liquordiagnostik sind heute bei der Neudiagnose einer milden kognitiven Beeinträchtigung und einer Demenz unverzichtbarer Bestandteil der differenzialdiagnostischen Abklärung. Bei der differenzialdiagnostischen Demenzabklärung wurde die Liquoranalyse bisher primär zum Ausschluss bestimmter, behandelbarer Ursachen einer Demenz empfohlen. Dazu zählen u. a. die Lues und die Borreliose. Ferner helfen die Messung des Liquordrucks und die Entnahme von Liquor bei der Diagnose eines Nomaldruckhydrozephalus. Durch die Entwicklung spezifischer liquorbasierter Biomarker ist es heute allerdings möglich, die zugrunde liegende Pathologie einer Alzheimer-Krankheit bei Erhöhung der Konzentration von Tau und phosphoryliertem Tau bei gleichzeitig reduziertem Aβ42 ohne direkte, neuropathologische Untersuchung des Gehirns zu Lebzeiten vorherzusagen. (https://www.springermedizin.de/lumbalpunktion-in-der-demenzabklaerung-die-liquorpunktion-ist-un/8064902, Publikation 11/2004, abgerufen 01.03.2021)

Spezifische Biomarker im Liquor ermöglichen es, die Diagnose Alzheimerdemenz deutlich sicherer zu stellen als auf Basis klinischer Symptome. Aber nicht immer ist das aufwendige Verfahren sinnvoll. Eine Arbeitsgruppe der Alzheimer‘s Association hat die Indikationen definiert. 

Durch den Nachweis von Amyloid ß42 und den TAU-Proteinen t-tau sowie p-tau181 im Liquor cerebrospinalis lassen sich bereits in der Prodromalphase der Alzheimerdemenz (AD) Anzeichen für hirnorganische Abbauprozesse erkennen. Das erlaubt zum einen eine frühe Diagnose, zum anderen ermöglicht es in Kombination mit anderen Verfahren die Krankheit gegen Differenzialdiagnosen abzusichern. (https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/alzheimer-im-liquor-wem-nutzt-die-lumbalpunktion/, Publikation 11.19, abgerufen 01.03.2021)

asthenische Persönlichkeitsstörung

DefinitionPersönlichkeitsstörung, bei der die Betroffenen sich selbst als hilflos und wertlos wahrnehmen und daher Entscheidungen anderen überlassen. 

Symptome: Menschen mit asth. Pers.stg. übernehmen nur sehr ungern selbst Verantwortung, lassen am liebsten andere für sich entscheiden. Da sie Angst haben, den Wünschen und Vorstellungen anderer nicht zu entsprechen, ordnen sie sich anderen Personen unter. Sie stehen damit in Abhängigkeit von der anderen Person und sind in der Regel übermäßig nachgiebig gegenüber den Wünschen anderer.

Wird eine enge Beziehung beendet, erleben Menschen mit asthenischer Persönlichkeitsstörung eine übermäßige innere Zerstörtheit und Hilflosigkeit. Kritik können sie nur schwer annehmen und sind durch Ablehnung leicht verletzbar. Bei Fehlern und Missgeschicken schieben sie die Verantwortung anderen zu.

Therapieziel: Verbesserung der sozialen Kompetenz, Strukturierung des Umfeldes und Anwendung des Erlernten im sozialen Umfeld. Im Vordergrund Psychotherapie und die Soziotherapie.

Häufig kommen die Patienten nicht aus eigenem Antrieb, sondern aus sozialem Druck.

Medikamentöse Therapie: hauptsächlich bei Komorbiditäten. Bei begleitender depressiver Störung Antidepressiva, bei begleitender Angststörung NeuroleptikaCarbamazepin und Lithium werden stabilisierende Wirkungen zugesprochen.

anankastische Persönlichkeitsstörung

Die anankastische Persönlichkeitsstörung ist eine Form der Persönlichkeitsstörung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die betroffenen Personen besondere Starrheit und Perfektionismus sowohl in ihrem Denken als auch in ihrem Handeln an den Tag legen.

Symptome

Menschen mit anankastischer Persönlichkeitsstörung sind sehr unentschlossen. Sie zweifeln viel an sich und anderen, doch dies ist nicht mehr als ein Ausdruck ihrer persönlichen Unsicherheit. 

Sie neigen dazu, sich zu viele Aufgaben vorzunehmen. Diese wollen sie jeweils in Perfektion ausführen, was dann zum Verlust des Überblickes über die Situation führt. Die Patienten leben in einem ständigen Bedürfnis nach Kontrolle. Hierbei ist es egal, ob die zu erledigende Aufgabe wirklich wichtig ist oder nicht. Es kann keine Priorität ausgemacht werden. Häufig werden wichtige Dinge ganz hinten angestellt und gehen so unter, da unwichtigere, kleinere Aufgaben vorgezogen werden. Diesen wird dann unverhältnismäßig viel Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt. 

Die Argumentation folgt oft Logik und Vernunft. Gefühlsmäßige Äußerungen anderer werden eher nicht toleriert. Auch sind die Personen nicht fähig, anderen Menschen gegenüber warme Gefühle zu zeigen. 

Im Leben werden allgemein Arbeit und Produktivität vor soziale Kontakte und Vergnügen gestellt. Wenn Freizeitaktivitäten anstehen, müssen diese stets konkret geplant und nicht mehr verändert werden.

Diese Persönlichkeitsstörung setzt auch einen besonderen Eigensinn und Starrsinn voraus. Die Betroffenen bestehen darauf, dass andere Menschen, ihre Gewohnheiten den eigenen unterordnen.

narzisstische Persönlichkeitsstörung

Definition: andauernde und grundlegende Störung des Selbstwertgefühls. Dabei wird oft das eigene Selbst innerlich abgelehnt, während sich der Narzisst nach außen übertrieben selbstverliebt gibt. Der Patient strebt ständig nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. 

ICD10-Code: F60.8

Epidemiologie

Die Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung liegt je nach verwendeten Diagnosekriterien bei 0,5-2,5%. Narzisstische Persönlichkeitszüge finden sich jedoch viel häufiger in der Bevölkerung.

Symptome

  • Größengefühl in Bezug auf die eigene Bedeutung
  • Übermäßige Beschäftigung mit Phantasien bezüglich Geld, Macht, Schönheit, idealer Liebe etc.
  • Überzeugung einen besonderen Status zu haben und einmalig zu sein (der Narzisst hält sich deswegen auch bevorzugt nur in Gesellschaft von Menschen mit ebenfalls hohem Status auf)
  • Bedürfnis nach übermäßiger Selbstbestätigung und Bewunderung
  • hohe Ansprüche
  • Arrogante und hochmütige Verhaltensweisen
  • Gefühl von innerer Leere und Sinnlosigkeit
  • Störung des Identitätsgefühls
  • ausgeprägte Selbstwertdefizienz, Minderwertigkeitsgefühle (meist durch übertriebene Selbstsicherheit kompensiert)
  • emotional distanzierte Beziehungen
  • Erhöhte Verletzlichkeit und Kränkbarkeit
  • Unsicherheit und Misstrauen gegenüber anderen Menschen
  • Mangel an Empathie
  • Angst vor negativer Beurteilung durch andere
  • evtl. Auftreten von wahnhaften Störungen mit Größenideen