Lernkartei MM6 Altfragen M.Sc. Psychologie FernUni Hagen (Seite 2 von 2)

Karten	63
Lernende	32
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	10.11.2020 / 10.03.2024
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WS19 Ideologie. Was stimmt?

PL/Gastvortrag – Dr. Oriane Sarrasin (Universität Lausanne):

Ideologien sind sozial geteilte mentale Modelle.

Ideologien manifestieren sich unter anderem in Form von „offiziellen“ Regeln und politischen Strategien, die durch die Politik oder durch Institutionen aufgestellt werden.

Ideologien liefern eine Interpretation der Umwelt.

Ideologien schreiben vor, wie die Umwelt gestaltet sein sollte.

Ideologien manifestieren sich unter anderem in der Art und Weise, wie Diversity und Migration in den Medien und durch einflussreiche Personen diskutiert werden.

WS19 Netzwerk + GIS. Was trifft zu?

PL Cardazone, Sy, Chik & Corlew (2014).

Netzwerke und GIS-Karten können dabei helfen, Forschungsergebnisse auch statistischen Laien zugänglich zu machen.

Für dünn besiedelte Gebiete können die GIS-Visualisierungen *genau* sein.

Wenn die geografischen Daten fehlen oder inkorrekt sind (und nicht nachträglich ergänzt werden können), können die Daten von den betroffenen Fällen nicht mit GIS ausgewertet werden.

Netzwerkanalysen und GIS-Analysen sind beide dazu geeignet, Daten auf Community-Ebene zu analysieren.

Durch Kombination aus Netzwerkanalyse und GIS können räumliche und interaktionale Dimensionen von sozialen Systemen abgebildet werden.

WS19 Prejudice reduction model - psychologische Prozesse. Was trifft zu?

PL Dixon, Levine, Reicher & Durrheim (2012).

Ungerechtigkeitsempfinden schaffen

Reduktion von Stereotypen

Steigerung von positivem Affekt

reduziert Salienz von Gruppengrenzen

erhöht Aktivismus

WS19 Empowerment. Was stimmt?

PL Keys, McConnell, Motley, Liao & McAuliff (2017).

Empowerment beinhaltet ein Gefühl der Kontrolle (sense of control).

Empowerment beinhaltet Anstrengungen, die auf die Erreichung passender Ziele gerichtet sind.

Empowerment beinhaltet ein kritisches Bewusstsein in Bezug auf die Umwelt (z. B. Machtstrukturen, Probleme).

Empowerment kann durch Trainings nicht gefördert werden.

Empowerment bezieht sich stets auf Individuen.

WS19 Quality Implementation Tool - Was ist korrekt?

PL Meyers, Katz, Chien, Wandersman, Scaccia & Wright (2012).

Synthesis und Translation fassen Infos in benutzerfreundliche Formate zusammen.

Innovationen sollten nicht an den Kontext angepasst werden.

Schulen und Communities sind Beispiele für Delivery System.

Das Implementations Team besteht nur aus Mitarbeitern des Delivery Systems.

Support System sorgt für mediale Bekanntmachung von Innovationen.

WS19 Welche Kriterien nach Cameron und Turner (2010) sollen Evaluationen von Bildungsprogrammen erfüllen?
PL Cameron & Turner (2010).

Die Evaluation sollte die Mechanismen identifizieren, durch die Intervention wirkt.

Evaluation sollte ein kontrolliert randomisiertes experimentelles Design verwenden.

Die Evaluation sollte angemessen reliabel und zuvor getestete Indikatoren enthalten die die verschiedenen Komponenten und Ziele der Intervention abdecken.

Um Unabhängigkeiten zu bewahren, sollte Evaluation nicht in die Entstehung der Bildungsprogramme involviert sein.

Im ersten Schritt der Entwicklung einer neuen Intervention sollte zunächst nur eine Technik verwendet und evaluiert werden.

WS19 Auswirkungen von SES auf Gesundheit. Was stimmt?

PL Chen (2012).

Menschen mit geringen SES sind in ihrer Wohnumgebung vergleichsweise höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt als Menschen mit höherem SES.

Resilienz ist die Fähigkeit trotz erschwerter Bedingungen in der Kindheit als Erwachsener eine hohen SES zu erlangen.

Tendenz zum Pessimismus wirkt sich unabhängig vom SES auf die Gesundheit aus

Den größte positiven Effekt auf Gesundheit mit niedrigem SES ergibt sich aus der Kombination der Strategien Verlagern und Beharren .

In der Studie mit Asthma erkrankten Kindern mit geringem SES hat nur die Strategie des Verlagerns aber nicht Beharrens zu besserer Gesundheit geführt.

WS19 Umgang mit SES nach Chen 2012 (Shift & Persist) Strategien für Menschen mit geringen SES. Welche der beschriebenen Strategien sind nach Chen hilfreich?

PL Chen (2012).

Wenn Kinder von klein auf hohes Maß an Selbstdisziplin vermittelt bekommen, kommt es zu weniger gesundheitliche Folgen aufgrund des niedrigen SES.

Ältere alleinstehende Frau kämpft mit finanziellen Engpässen. Sie kannte Armut schon aus der Kindheit, Jugend und Kriegszeiten. Betrachtet ökonomisch schwierige Zeit als Prüfung Gottes und vertraut auf ein besseres Leben im Jenseits.

Im Elternhaus mehr mütterliche Wärme, leiden weniger unter den gesundheitlichen Folgen SES.

Eine effektive Strategie bei niedrigem SES gegen gesundheitsschädliches Wirken von Stressoren, ist das aktiv lösungsorientierte Handeln mit dem Ziel mehr Kontrolle über die Situation zu erhalten.

Einem Langzeitarbeitslosen wird die Unterstützung unverschuldet verstrichen. Rechtlich ist nichts mehr zu machen. Der Arbeitslose bringt mit wütenden Beschwerdebriefen seinen Ärger zum Ausdruck.

WS19 Konventionsflüchtlinge: Welche der nachfolgenden Aspekte bzw. Fluchtgründe kennzeichnen laut Esser et al (2017) sogenannte Konventionsflüchtlinge?
PL Esses, Hamilton & Gaucher (2017).

Flucht in ein anderes Land

Flucht innerhalb des Heimatlandes

Begründete Angst vor Verfolgung aufgrund der eigenen politischen Meinung

Flucht vor Krieg in der Heimatregion

Flucht vor gewaltsamen Konflikten in der Heimatregion

WS19 Konversionstherapie

PL Steffens & Wagner (2009).
Diskriminierung von Lesben, Schwulen und Bisexuellen.

Sind meistens nicht nötig, kann aber im Einzelfall sinnvoll sein.

Tragen zu einer erhöhten Lebensqualität bei, wenn die Therapie adäquat durchgeführt wird.

Sie sind nicht durchzuführen, da sie eher schaden anstatt zu helfen.

Konversionstherapie wird von bestimmten Gruppen in Deutschland empfohlen.

Konversionstherapie ist dann sinnvoll, wenn Personen an einer Ich-Dystonen Sexualorientierung (F66.1) leiden.

WS19 Welche Variablen konnten bisher als Mediatoren für die Beziehung zwischen Diversitätserfahrungen und Einstellungen identifiziert werden?
PL Aberson (2010).

Motivation, etwas über die andere Gruppe zu lernen

Offenheit gegenüber Diversität

Bereitschaft, Perspektiven anderer Gruppen einzunehmen

Negative Stereotype

Konfliktfähigkeit

WS19 Welche Zusammenhänge bestehen gemäß Patel et al. (2017) zwischen Diskriminierungserfahrungen von benachteiligten Gruppen und ihrem Kontakt zur dominanten Gruppe?

In der Regel gilt: Je mehr Kontakt benachteiligte Gruppen zur dominanten Gruppe haben, desto mehr Diskriminierungserfahrungen berichten sie.

Je besser sich ethnische Minderheiten an die Mehrheit anpassen (z. B. indem sie die Sprache der Mehrheit erlernen), desto weniger Diskriminierungserfahrungen machen sie.

Amerikaner*innen mit chinesischen Wurzeln berichteten mehr Diskriminierung, wenn sie in Gemeinden lebten, in denen wenige andere Amerikaner*innen mit chinesischen Wurzeln lebten als wenn in ihrer Gegend viele andere Personen mit chinesischen Wurzeln lebten.

Jugendliche, die in den USA in einer größeren, aber nur wenig integrierten Gruppe von russischen Einwanderern lebten, berichten weniger Diskriminierung als russische Jugendliche, die in einer Gegend wohnten, in der sonst kaum russische Einwanderer lebten.

Je gebildeter und wohlhabender ethnische Minderheiten sind, desto mehr Diskriminierungserfahrungen berichten sie.

WS19 Bikulturalität. Was ist richtig?

PL Schwartz, Birman, Benet-Martínez & Unger (2017).

Junge Migranten ziehen es meist vor, sich nur mit der aufnehmenden Kultur zu identifizieren und die Kultur ihrer Eltern abzulehnen.

Bikulturalität hat im Vergleich zu anderen Akkulturationsstrategien tendenziell die besten soziokulturellen und psychologischen Outcomes.

Bikulturalität ist stets die adaptivste Akkulturationsstrategie.

Diskriminierung führt dazu, dass sich die Bikulturalität von Migranten tendenziell verstärkt.

Sowohl für Junge und Alte kann es aus verschiedenen Gründen schwierig sein Bikulturalität zu erreichen.

WS19 Mikroaggressionen. Was trifft zu?

PL Sue, Capodilupo, Torino, Bucceri, Holder, Nadal & Equin (2007).

Microassaults passieren unbewusst

Microaggressionen beziehen sich stets auf konkrete verbale Äußerungen

Die Äußerung “Du bist zu sensibel” kommt häufig im Zusammenhang mit Mikroinvalidation vor

Im Kontext von Mikroaggressionen können Alternativerklärungen meist eindeutig ausgeschlossen werden

Im Gesundheitswesen stellt die Unsichtbarkeit von Mikroaggressionen eine große Herausforderung dar

WS19 Wo lagen Unterschiede zwischen den Kindern mit niedrigem SES und hohem SES?

Luthar & Latendresse (2005) Children of the affluent

Elterliche Werte, die die Integrität betonen

elterliche Kritik

Beaufsichtigung nach der Schule

Erwartungen der Eltern

gemeinsame Abendessen mit mindestens einem Elternteil

WS19 Foster-Fishman beschreiben konzeptionelles Modell (war abgebildet). Welche theoretischen Vorannahmen lassen sich dem Modell entnehmen?

PL Foster-Fishman, Pierce & Van Egeren (2009).

Hoffnung und kollektive Wirksamkeit moderieren Normen für Aktivierung

alle Prozesse werden durch den Führungsstatus moderiert

Kriteriumsvariable ist Bürgerbeteiligung

Normen für Aktivierung moderieren die Beziehung zwischen nachbarschaftlicher Bereitschaft, nachbarschaftlicher Kapazität und Bürgerbeteiligung

Sense of Community moderiert Beziehung zwischen Normen für Aktivierung und Bürgerbeteiligung

WS19 Welche Aussagen zu den individuellen Implementationsfaktoren von Präventionsmaßnahmen sind nach Beelmann und Karing (2014) korrekt?

Die Durchführenden einer Präventionsmaßnahme sollten diese ad hoc an die konkrete Situation anpassen, wenn bei der Implementierung Probleme auftauchen.

Finanzielle Anreize zeigen kaum Wirkung

Finanzielle Anreize haben keine Auswirkung auf Abbruchraten

Monitoring und Supervision wirken sich positiv auf die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen aus

Änderungen an der Tiefenstruktur gefährden Erfolg

WS19 Probleme bei Bedarfsanalyse

PL Finifter, Jensen, Wilson & Koenig (2005).

Problem wird intuitiv angegangen als „allgemeines Wissen“ bzw. über anekdotische Informationen

meist nur eine Messung auf einen Teil der Zielpopulation/wichtige Subgruppen nicht mit einbezogen

werden von community-fremden Forschern durchgeführt, isoliert von Insider und Zielgruppe

zu stark ins Detail gehend und zu umfangreich

die empfohlenen Maßnahmen werden nicht umgesetzt

WS19 Inwiefern werden sogenannte „Efficacy“-Studien dem adaptiven Charakter von Beratung nicht gerecht?

PL Warschburger

Randomisierung in eine aktive Behandlungsgruppe und eine Kontrollgruppe bildet optimal den Prozess der Entscheidung für eine bestimmte Beratungsform ab.

Efficacy Studien konzentrieren sich in der Regel auf störungsspezifische Symptomreduktion, Beratung konzentriert sich jedoch auch auf die Verbesserung der allgemeinen Befindlichkeit.

In der Realität ist die vorgesehene klar fixierte Dauer der Behandlung oftmals gegeben.

Viele Beratende wechseln die Behandlungsmodalitäten, wenn eine vorgesehene Strategie nicht wirkt.

In der Praxis wird meist nicht nach festen Behandlungsmanualen gearbeitet.

WS19 Needs/Bedürfnisse - Definition aufgrund des Onlinetextes

PL Center for Community Health and Development. (2017). Chapter 3, section 1: Developing a plan for assessing local needs and resources.

Bedürfnisse entstehen aus einer Soll-Ist-Abweichung

Bedürfnisse beziehen sich auf Individuen, Gruppen, Communities

Grundbedürfnisse wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Wasser oder Nahrung fallen nicht unter den Bedürfnisbegriff im Sinne des Textes.

Ein besserer Zusammenhalt in der eigenen Community ist ein Beispiel für den Bedürfnisbegriff im Sinne des Textes

Individuelle psychologische Bedürfnisse wie das Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung fallen nicht unter den Bedürfnisbegriff im Sinne des Textes

WS 19 Vortrag für Berliner Schulen: Forschungsstand bezüglich der Kontaktforschung. Insbesondere soll es darum gehen, wie das Miteinander von Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund positiv gestaltet werden kann und welche Strategien genutzt werden können, um positive Intergruppenbeziehungen zu fördern. Welche der folgenden Aussagen treffen zu, die auch von Linda Tropp (2011) in ihrer Zusammenfassung von Forschungsergebnissen herausgestellt werden?

PL 11 – Tropp (2011).
A summary of research findings on the effects of intergroup contact: Testimony prepared for the Minnesota Education Commission Task Force on integrated schools.

Institutionelle Rahmenbedingungen können dazu beitragen, dass sich Kontakt positiv auf Intergruppeneinstellungen auswirkt. Schulleitungen sollten dafür Sorge tragen, dass in den Schulen Normen etabliert werden, die Gleichheit und Kooperation zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Gruppen unterstützen.

Die Auswirkungen von Kontakt auf Vorurteile sind meist sehr spezifisch. Deshalb sollten möglichst direkte Kontakte mit vielen unterschiedlichen Personen der Fremdgruppe stattfinden.

Besonders Freundschaften zwischen Angehörigen unterschiedlicher Gruppen führen zu einer Reduktion von Vorurteilen. Es sollten in Schulen Situationen herbeigeführt werden, die es den Schülern ermöglichen, Freundschaften zu schließen (z. B. in heterogenen Klassen).

Studien mit Erwachsenen zeigten, dass auch bereits das Wissen darüber, dass Mitglieder ihrer Gruppe Freundschaften mit Angehörigen einer Fremdgruppe haben, positive Auswirkungen auf die Intergruppeneinstellungen hat. Diese Befunde konnten bisher für Kinder und Jugendliche nicht repliziert werden.

Die Auswirkungen von Kontakt auf Vorurteile werden besonders über eine Verringerung von Intergruppenangst sowie einen Anstieg an Empathie vermittelt. Im Schulalltag kann an diesen beiden Punkten angesetzt werden, bspw. indem Kinder regelmäßig dazu angeregt werden, die Perspektive einer anderen Person zu übernehmen.

WS19 Miller - Welche Begriffe gibt es?

PL Miller (2017).
The practice of program evaluation in community psychology: Intersections and opportunities for stimulating social change.

Pseudo use

Instrumental use

Conceptual use

Persuasive use

Imposed use

WS19 Salas - Training: Was unterstützt Transfer?

PL Salas, Tannenbaum, Kraiger & Smith-Jentsch (2012. The science of training and development in organizations: What matters in practice.

Hohe Selbstwirksamkeit wirkt positiv auf Lernerfolg aus. Sollte gestärkt werden.

Die Motivation zu lernen ist vor allem vor einem Training relevant. Wenn sich eine Person einmal entschieden hat, an einem Training teilzunehmen, kann davon ausgegangen werden, dass ihre Motivation hoch bleibt.

Durch wiederholtes intensives Üben (Drilling) kann ein schneller Lernerfolg sowie ein Transfer in Situationen außerhalb des Trainings erreicht werden.

Unterstützung durch Organisation wirkt sich positiv aus

Umgang mit Fehlern hat positiven Auswirkungen auf das Gelernte

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