APSY II Motivationspsychologie
Prüfungsfragen
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Kartei Details
Karten | 139 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.11.2020 / 26.12.2024 |
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Was versteht Murray unter "need" und ""press"?
Wie entsteht aus "need" und "press" Motivation?
Wie viele "needs" gibt es nach Murray? Wieso hat sich der Bedürfniskatalog von Murray in der Wissenschaft nicht durchgesetzt? (Hinweis: Die needs müssen nicht aufgezählt werden)
- Need= Bedürfnis; Stimulation eines psychologischen Bedürfnisses, thematisch zusammengefasst nach Leistung, Macht, Anschluss - elementare Motivklassen
- Press= situative Anreiz, situative Merkmale wie Gelegenheiten, Chancen, Gefahren, Risiken
- Motivation = angeregtes Motiv
Ergebnis des Zusammenwirkens aus Need und Press
> Motiv-Umweltpassung
Bedürfniskatalog: enthält 27 universelle Person-Umwelt-Bezüge mit primären und sekundären Bedürfnissen
Konnte sich in der Wissenschaft nicht durchsetzt, da es eine unvollständige, beliebige Auswahl ist, die man auch alle zu elementaren Motivklassen (M,L,A) zusammenfassen kann
+
Wie ist die Bedürfnispyramide nach Maslow (1943) aufgebaut? Unterscheiden Sie auf der Basis dieses Modells zwischen Defizitmotiven und unstillbaren Bedürfnissen.
Welche Kritik gibt es am Pyramidenmodell von Maslow?
- Die Bedürfnishierarchie nach Maslow stellt eine 5-stufige hierarchische Organisation von Bedürfnissen dar:
- Auf unterster Ebene stehen die physiologischen Grundbedürfnisse (Nahrung, Schlaf),
- gefolgt von dem Sicherheitsbedürfnis (Versorgung, körperlicher Unversehrtheit) und dann dem
- Bedürfnis nach sozialem Kontakt.
- Bedürfnis nach Selbstachtung und Anerkennung und
- Auf oberster Ebene steht die Selbstverwirklichung
- Dabei gelten folgende Regeln:
- Je basaler ein Bedürfnis ist, desto einflussreicher ist es und umso früher tritt es in der Ontogenese auf.
- sequentielle Bedürfnisbefriedigung von unten nach oben. Es müssen -abgesehen von Ausnahmefällenalso die unteren Bedürfnisse befriedigt sein, damit die oberen angegangen werden können.
- Die Hierarchie teilt Bedürfnisse in stillbare Defizitbedürfnisse (unersten 3 Stufen, erzeugen keine Verhaltensmotivation nach Stillung) und unstillbare Wachstumsbedürfnisse (oberste 2 Stufen; können nie völlig befriedigt sein, sondern streben nach immer mehr. Da die Defizitmotive in unserer Gesellschaft hinreichend versorgt sind, verfolgen wir eher die unstillbaren Bedürfnisse.)
- Kritikpunkte
- Situation bzw. Anreiz spielt keine Rolle -dem Maslow’schen Ansatz fehlt der Bezug zu Auslösesituationen und Umsetzungsmechanismen
- Bedürfnisumschreibungen, also die Definition der Bedürfnisse, ist vage und kulturabhängig.
- geringe empirische Gültigkeit; es konnte z.B. bislang kein eigenständiges Motivationsmodul der Selbstaktualisierung mit charakteristischen Auslösesituationen und Umsetzungsmechanismen identifiziert werden
Erläutern Sie die Bedürfnishierarchie von Kenrick und Kollegen (2010).
In welchen Punkten weicht dieses Modell von dem klassischen Modell von Maslow ab?
7) Parenting
6) Mate Retention
5) Mate Acquisition
4) Status/Esteem
3 Affiliation
2) Self-Protection
1) Immediate Physiological Needs
(Pyramide von unten nach nach oben)
- die Motivauswahl ist entwicklungsgeschichtlich begründet
- Hierarchie bezieht sich ausschließlich auf die Ontogenese
Unterschied zu Maslow:
Aktivierung erfolgt durch passende Cues ► nicht hierarchisch abgearbeitet
Welche intrinsischen Bedürfnisse gibt es laut der Selbstbesimmungstheorie?
Erläutern Sie jedes einzelne Motiv.
Selbstbestimmungstheorie
3 angeborene, intrinsische und unstillbare psychologische Grundbedürfnisse:
Soziale Eingebundenheit:
die Bedeutung, die andere für einen haben und die Bedeutung, die man selber für andere hat
Kompetenz:
Gefühl, dass man selbst Einfluss auf als wichtig erachtete Dinge nehmen kann und dann Resultate sieht
Autonomie:
Wunsch nach selbstbestimmtem Handeln (frei von Fremdkontrolle)
Was sind die wesentlichen Erkenntnisse der Affen-Experimente von Harry Harlow?
Orden Sie die Ergebnisse dieser Forschung in einen wissenschafltichen Kontext.
Stichwort: Behaviorismus
Wesentliche Erkenntnisse:
Die Rhesus Affenbabys fühlen sich viel mehr zu der Plüschmutter hingezogen, als zu der Drahtmutter, obwohl diese ihre grundlegenden physiologischen Nahrungsbedürfnisse stillt.
Einordnung in wissenschafltichen Kontext:
Diese Erkenntnis widerspricht dem Behaviorismus. Dieser würde davon ausgehen, dass die Affen sich zu der Mutter hingezogen fühlen, die ihre Nahrungsbedürfnisse stillen kann.
Beweis, dass der reine Körperkontakt für die Affen mindestens genauso wichtig ist wie die Nahrungsbefriedigung.
Auf welchen Dimensionen können kulturübergreifende Befürfnisse & Wertevorstellungen verortet werden?
Erläutern Sie die beiden Dimensionen.
Identifikation von universellen Zielen in 15 Kulturen, die auf:
2 Dimensionen:
intrinsisch (Anreiz in Tätigkeit) vs. extrinsisch (Anreiz, der der Ausführung der Tätigkeit folgt)
selbst-bezogen vs. selbst-transzendent
Selbstbezogen meint auf das physische Selbst bezogen, und selbst-transzendent meint, dass man nur, wenn man aus sich heraustritt in einer Sache oder einem anderen Menschen als Mensch aufgehen kann (z.B. Spititualität).
Welche Bedürfnisse sind besonders wichtig für das subjektive Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit?
Beschreiben Sie dazu die Ergebnisse der internationalen Studie von Tay & Diener (2011).
Gallup World Cup; es wurden 160 Staaten befragt nach den wichtigsten Bedürfnissen:
- safety
- autonomy
- basic
- social
- mastery
- respect
Die Befriedigung dieser Bedürfnisse steigern überall auf der Welt das Wohlbefinden und die Lebensqualität.
Grundbedürfnisse sind wichtig für die Lebenszufriedenheit und für die Vermeidung von negativen Emotionen.
Soziale Bedürfnisse sind v.a. wichtig für positive Emotionen.
Die Befriedigung von einem Bedürfnis hat einen eigenständigen Effekt auf das Wohlbefinden. Das heißt, dass die Steigerung des Wohlbefindens nicht von anderen Bedürfnissen abhängt.
Was ist der Unterschied zwischen einer intrinsischen und einer extrinsischen Motivation? Inwieweit unterscheiden sich diese Motivationsarten im Grad der Selbstbestimmung?
intrinsisch: Motivation liegt in der Tätigkeit selbst - hoher Grad der Selbstbesimmung
extrinisch: Anreiz, die der Ausführung einer Tätigkeit folgen - geringer Grad der Selbstbestimmung
Was ist der Korrumpierungseffekt und unter welchen Bedingungen tritt er auf?
Effekt der übermäßigen Rechtfertigung.
Intrinische Tätigkeiten verlieren an Wert nach externer Belohnung
Eine externe Belohnung für eine eigetnlich instrinsisch motivierte Tätgiekeit, kann die intrinsische Motivation untergraben. Kognitive Neubewertung: Mag ich die Tätigkeit überhaupt, wenn ich so belohnt werde?
Entscheidend wie der äußere Anreit wahrgenommen wird: Wenn das streben nach Autonomie und Kompetenz von äußeren Anreizen untergraben wird, dann kommt es zu dem Effekt.
Was ist Leistungsmotivation? Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit Leistungsmotivation entsteht?
"LM ist das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern oder hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann". (Heckhausen 1965)
- LM ist weitgehend unabhängig von den mit der Tüchtigkeit verbundenen Folgen (Belohnung, Anerkennung etc.)
- Entscheidend für LM ist die Tüchtigkeit selbst!
Voraussetzung: Ergebnisse müssen erkennbar sein und Resultate der eigenen Leistung!
Welche Sozialisations-/ Erziehungsfaktoren beeinflussen die Entwicklung eines Leistungsmotivs?
- rziehungs- und Sozialisationsbedingungen:
- Erziehung zur Selbständigkeit und Tüchtigkeit.
- LM entsteht nur durch selbständiges Lösen von Aufgaben (Anzahl der Selbstständigkeitsanforderungen der Mütter hochmotivierten Söhne war höher als die der niedrigmotivierten Söhne)
zudem LM als gesellschaftliches Phänomen:
funktionalen Wurzeln liegen in der individuellen Neugierde und der Frage, was man selbst kann und wo die Grenzen des Machbaren liegen.
LM ist erwünscht und zentral für die moderne Leistungsgesellschaft, egal ob in Schule, Arbeit oder Sport.
Erziehungs- und Sozialisationsbedingungen: bspw. ob man sein Kind zur Selbstständigkeit und Tüchtigkeit erzieht.
von der Umwelt müssen die Selbstständigkeits-Leistungen anerkannt werden, aber auch Kritik darf nicht fehlen, damit sich ein Gütemaßstab entwickeln kann.
Welche Evidenz gibt es für den Zusammenhang zwischen Leistungsmotivation und dem ökonomischen Erfolg einer Gesellschaft?
- ökonomischer Erfolg in einem Land konnte durch die mittlere Ausprägungsstärke des Leistungsmotivs vorhergesagt werden
es konnte zudem gezeigt werden, dass die Verbreitung leistungsthematischer Motive in den Medien (Reden von Politikern, Zeitungsartikel, Bücher, Filme) die Häufigkeit der Anmeldung neuer Patente und Erfindungen in den Folgejahren vorhersagt. Ähnliche Effekte nationaler Leistungsmotivwerte wurden auch für andere ökonomische Erfolgsindikatoren nachgewiesen.
Nationale Motivindizes sagen also nachfolgende Steigerung der ökonomischen Leistung vorher.
Kann man Leistungsmotivation trainieren?
Welche motivationale Komponente der Leistungsmotivation ist besonders wichtig für einen unternehmerischen Ehrgeiz? --> ergänzen/ändern
LM-Training an 16 Managern
Inhalt des Trainings war das Einüben von leistungsmotivationsförderden Gedanken, Trainings und Übungen
AV: Beruflicher Erfolg nach 2 Jahren (also Gehalt, Beförderung etc.)
Kontrollgruppe: Kein LM Training
Ergebnis: Signifikante Verbesserung im Beruf nach 2 Jahren
Ja, man kann LM trainieren!
- Signifikanter positiver Zusammenhang mit Berufswahl und unternehmerischer Leistung
- Training beeinflusst die Richtung des LMs (Furcht vor Misserfolg vs. Hoffnung auf Erfolg) und weniger dessen Auspärgung
Unter welchen Bedingungen wirkt sich die intrinsische Motivation besonders stark auf die Leistung in einer Aufgabe aus?
- Wenn das Autonomie erleben durch den Anreiz gesteigert wird
- Belohnung als Anerkennung eigener Kompetenzn
- Kompetentz, Autonomie, Soziale Eingebundenheit?
Erläuern Sie die beiden Komponenten, aus denen sich nach dem Risikowahlmodell die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation ergibt.
Die resultierende Motivationstendenz (RT) ergibt sich aus der Summe von der erforgsuchenden (Hoffnung auf Erfolg; Te) und der misserfolgsvermeidende Tendenz (Furcht vor Misserfolg, Tm).
Te ergibt sich aus:
Me*Ae*We=Te
Tm ergibt sich aus:
Mm*Am*Wm=Tm
Me/m= Erfolgs/Misserfolgsmotiv
Ae/Am= Erfolgsmotiv/Misserfolgsanreiz
We/m= Erfolgschance/Misserfolgschance
Anreiz, Motiv und Wahrscheinlichkeit!
RT= Te+Tm
Welche drei Variablenwerte muss man kennen oder messen, um die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation nach dem Risikowahlmodell berechnen zu können? Welche drei anderen Variablen lassen sich aus der Erfolgswahrscheinlichkeit ableiten? Wie lassen sich nach dem Risikowahlmodell der Erfolgs- und der Misserfolgsanreiz aus der Erfolgswahrscheinlichkeit berechnen?
Muss bekannt sein:
- Erfolgsmotiv Me, Misserfolgsmotiv Mm: über projektive Tests bestimmt (z.B. TAT)
- Erfolgswahrscheinlichkeit We: über die Aufgabenschwierigkeit manipuliert
Wird aus Erfolgswsk. abgeleitet:
- Misserfolgswahrscheinlichkeit (Wm), Erfolgsanreiz (Ae) sowie Misserfolgsanreiz (Am)
- Hierbei ist die Misserfolgswahrscheinlichkeit Wm das Komplement der Erfolgswahrscheinlichkeit
- We: Wm = 1 - We
- Erfolgs- und Misserfolgsanreiz Ae und Am sind lineare Funktionen von We
- niedrige Erfolgswahrscheinlichkeit hat einen hohen Erfolgsanreiz zur Folge
- Ae = 1 - We
- hohe Erfolgswahrscheinlichkeit einen hohen negativen Misserfolgsanreiz:
- Am = -We
- niedrige Erfolgswahrscheinlichkeit hat einen hohen Erfolgsanreiz zur Folge
Warum ist die resultierende Motivationstendenz eine parabelförmige Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit? Begründen Sie Ihre Argumentation mit einer kurzen Ableitungsskizze der entsprechenden Formeldarstellung des Risikowahlmodells.
RT = Te + Tm
= Me · Ae · We + Mm · Am · Wm
= Me · (1 - We) · We + Mm · (-We) · (1 - We)
= Me · (We - We2) - Mm · (We - We2)
= (Me - Mm) · (We - We2)
(RT=resultierende Tendenz (Te/Tm), M=Motiv (Me/Mm), A=Anreiz (Ae/Am), W=Wsk (We/Wm) > e=Erfolg aufsuchen, m=Misserfolg meiden))
Durch das Einsetzten der ableitbaren Variablen ergibt sich eine neue Formel zur Errechnung der Resultierenden Tendenz (RT). Da die Erfolgswahrscheinlichkeit quadratisch vorkommt ergibt sich eine parabelförmige Funktion.
Dabei ist die Erfolgstendenz eine nach unten geöffnete Parabel, da der Erfolgsmotivierten leichte Aufgaben nicht so anreizend findet, da hier der Anreiz gering ist und schwierige Aufgaben meidet, weil dort die Erfolgswahrscheinlichkeit gering ist.
Als Grafik ergibt sie sich aus den zwei linearen Funktionen der Wahrscheinlichkeit des Erfolgs We und dem Anreiz des Erfolgs Ae. Wenn bspw. We zwar = 1, jedoch Ae = 0 ist, ist ihr Produkt laut der Gleichung Te = Me x Ae x We dennoch 0. Somit liegt die höchste Motivation an der Schnittstelle der beiden Geraden und es ergibt sich eine Parabel.
Das scheint auch plausibel, da bei sehr hoher We ein Erfolg keine Auskunft über die eigenen Leistung gibt, da jeder bei der Aufgabe erfolgreich ist. Bei sehr geringer We besteht auch keine Motivation, da die Aufgabe unmöglich erscheint.
Wie stark und in welche Richtung die Parabel gewölbt ist, hängt davon ab, ob bei der Person das Erfolgsmotiv oder Misserfolgsmotiv stärker ausgeprägt ist.
Vergleicht man die resultierenden motivationalen Tendenzen von dominant Erfolgsmotivierten und dominant Misserfolgsmotivierten, ergeben sich gleiche, aber entweder im Positiven oder im Negativen verlaufenden Parabeln, die entweder die Maximierung positiver Affekte oder Minimierung negativer Affekte verdeutlichen.
Welche Vorhersagen ergeben sich für das Verhalten in Leistungssituationen aus der Tatsache, dass nach dem Risikowahlmodell der Zusammenhang von resultierender Motivationstendenz und Erfolgswahrscheinlichkeit für Erfolgsmotivierte umgekehrt u-förmig, für Misserfolgsmotivierte u-förmig verläuft?
Erfolgsmotivierte suchen aktiv eine Leistungssituation auf, während Misserfolgsmotivierte versuchen, Leistungsanforderungen zu vermeiden.
Erfolgsmotivierte suchen eher mittelschwere Aufgaben und zeigen hier maximale Anstreng und Dauer. He>FM (Hoffnung auf Erfolg HE ist größer als Furcht vor Misserfolg FM)
Misserfolgsmotivierte meiden eher mittelschwere, da diese eine zu hohe Wahrscheinlichkeit haben, dass man sie eigentlich schaffen könnte und das Missgelingen dann umso schlimmer wäre. Deshalb werden mittelschwere Aufgaben gemieden. Einfach oder sehr schwere werden aufgesucht.
He<FM
Erfolgsmotivierte streben nach der Maximierung positiver Affekte und Misserfolgsorientierte eher nach der Minimierung negativer Affekte
Schildern Sie den Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung zur Anspruchsniveausetzung von Atkinson und Litwin (1960). Welcher Aspekt der Ergebnisse entsprach nicht exakt den Vorhersagen des Risikowahlmodells?
Versuch: Kinder sollten von einer Linie aus Ringe über Holzstäbe werfen. Die Distanz, über die sie die Ringe werfen wollten, konnten sie sich dabei selbst aussuchen. (AV)
Vorher wurden die Kinder in erfolgsmotivierte bzw. misserfolgsmotivierte Persönlichkeiten eingestuft (vorher gemessen) (UV)
Die Prognose war, dass erfolgsmotivierte Kinder die mittelschwere Distanz wählen und misserfolgsmotivierte sehr geringe oder sehr weite Distanzen suchen.
Ergebnis: Erfolsmotivierte wählen am häufigsten die mittelweite Distanz, aber auch Misserfolgsmotiverte! (Wählen sie aber deutlich seltener!)
Was versteht man unter der "kognitiven Wende" in der Leistungsmotivationsforschung? Grenzen Sie die neue Richtung von der bis dahin vorherrschenden Forschungsauffassung ab. Was sind die zentralen Unterschiede zwischen den beiden Auffassungen?
- Kognitive Wende bedeutet Wende vom Behaviorismus zum Kognitivismus.
- Bisher nahm man an, dass Erfolgsmotiverte mittelschwere Aufgaben gewählt haben, weil sie von dem anatizipierten Effekt der Aufgabe angetrieben wurden.
- Kognitive Wende in der LM Forschung: anderer Ansatz!
- Streben nach Information über die eigene Fähigkeit statt antizipierter Affekt bei Erfolg bzw Misserfolg, unabhängig von der Aufgabenschwierigkeit (Erkenntnisbezogene, also kognitive Sichtweise)
- Präferenz für diagnostische (mittelschwere) Aufgaben, kein darüber hinausgehender Effekt bei der Aufgabenschwierigkeit
- Diagnostizitätsorientierung stärker bei Erfolgsmotivierten als bei Misserfolgsängstlichen
Unter der kognitiven Wende versteht man in der Leistungsmotivationsforschung die 1975 durch Trope aufgekommene Theorie, dass der Anreiz für Leistungsmotivation das Ausmaß an Diagnostizität (Informationsgewinnung) einer Aufgabe statt einer Affektänderung (HE > Stolz, FM > Scham) sei.
Die zentralen Charakteristika dieser Auffassung sind, dass die Information über die eigene Fähigkeit das einscheidende Kriterium für Leistungsmotivation ist, und nicht der antizipierte Affekt bei Erfolg bzw. Misserfolg. Dabei ist das Streben nach Informationsgewinnung unabhängig von der Aufgabenschwierigkeit.
Erfolgsmotivierte sollten gegenüber Misserfolgsmotivierten eine stärkere Diagnostizitätsorientierung aufweisen und die beste Informationsgewinnung gebe es bei mittelschweren Aufgaben. Diese Präferenz für diagnostische (mittelschwere) Aufgaben ist entscheidend, darüber hinaus hat die Aufgabenschwierigkeit keinen weiteren Effekt.
Abgeleitet wurde die Idee durch die Beobachtung, dass sehr schwere Aufgaben von Erfolgsmotivierten nicht gewählt würden, da sie keine Aussage über die eigene Leistung zulassen, da man sie ohnehin nicht schaffen kann. Ebenfalls werden sehr leichte Aufgaben von allen geschafft und lassen keinen Rückschluss auf die eigene Fähigkeit zu.
Misserfolgsmotivierte würden also deshalb schwere und leichte Aufgaben wählen, weil sie diagnostische Aufgaben vermeiden wollten.
Schildern Sie die Untersuchung und die zentralen Ergebnisse der Studie von Trope (1975) zur Dissoziation der Effekte von Aufgabenschwierigkeit und Diagnostizität auf die Aufgabenwahl. Welche theoretische Schlussfolgerung wird durch dieses Ergebnis nahegelegt?
Was wurde kritisiert?
VP bekamen eine Tabelle, die fingierte Infos über Schwierigkeit und Diagnostizität von Testaufgaben darstellt.
UV1: Erfolgsorientierung/Misserfolgsorientierung (wurde bei VPn vorher gemessen)
UV2: Aufgabenschwierigkeit (leicht, mittel, schwer)
UV3: Aufgabendiagnostizität (niedrig vs. hoch)
AV: Aufgabenwahl/präferenz
Ergebnis:
generell eher hochdiagnostische und leichte Aufgaben bevorzugt.
Innerhalb der gleichen Diagnostizitätskategorie wurden leichtere Aufgaben schweren und auch mittleren vorgezogen.
Jedoch zeigte sich ein Unterschied zwischen den Erfolgsmotivierten und den Misserfolgsängstlichen: Die Misserfolgsängstlichen wählten öfter niedrig diagnostische Aufgaben weniger hochdiagnostische Aufgaben. Erfolgsmotivierte wählten deutlich weniger niedrig diagnostische Aufgaben und viele hoch diagnostische.
Dieses Ergebnis widerspricht den Annahmen des Risikowahlmodells und bestätigt die Hypothese der kognitiven Theorie, dass besonders das Streben nach Informationen über die eigenen Fähigkeiten entscheidend bei der Aufgabenauswahl sei. Erfolgsmotivierte präferieren dabei besonders die diagnostischen Aufgaben, Misserfolgsmotivierte die weniger diagnostischen.
Beschreiben und erläutern Sie die Selbststabilisierungszyklen in der Leistungsmotivation für erfolgs- und misserfolgsmotivierte Personen nach dem Selbstbewertungsmodell von Heckhausen.
Erfolgsmotivierte Personen
- Erwartungssmotivation: hoffen auf Erfolg
- Zielsetzung: setzten sich realistische, aber anspruchsvolle Ziele.Dadurch kann die Person durch die Aufgaben herausfinden, ob sie sich verbessert hat.
- Ergebnisbilanz: ausgewogenes Verhältnis von Erfolg und Misserfolg.
- Attribution: Erfolg wird stabil internal attribuiert, also mit den eigenen Fähigkeiten und durch die eigene Leistung. Während Misserfolg z.B. durch Anstrengungsmangel begründet wird.
- Affektbilanz: Das führt zu einer überwiegend positiven Selbstbewertungsemotion > positive Verstärkung
- Handlungsdirektive: Verbesserung der eigenen Tüchtigkeit
--> Kreislauf beginnt von vorne
Misserfolgsmotivierte Personen
- Erwartungssmotivation: Furcht vor Misserfolg
- Zielsetzung: wählen daher unrealistische Aufgaben (eher leicht/schwer)
- Ergebnisbilanz: unausgewogenes Verhältnis von Erfolg und Misserfolg.
- Attribution: Erfolg wird eher external attrubiert (Zufall, leichte Aufgabe) und Misserfolg wird mit mangelnden Fähigkeiten oder zu schweren Aufgaben begründet.
- Affektbilanz: reduzierte neg. Selbstbewertungsemotionen, welche das Misserfolgsmotiv weiter stärkt (negative Verstärkung)
- Handlungsdirektive: gehen Leistungssituationen eher aus dem Weg, um Selbstwertbelastungen zu reduzieren
--> Kreislauf beginnt von vorne
Beschreiben Sie die beiden zentralen Dimensionen der Ursachenerklärung von Leistungsergebnissen und erläutern Sie, was mit den beiden gegensätzlichen Ausprägungen dieser Dimensionen jeweils gemeint ist. Was sind günstige und ungünstige Attributionsasymmetrien von Leistungsergebnissen und wie hängen sie mit Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg zusammen?
Lokation: wird Ergebnis internalen Personenfaktoren oder externalen Umweltfaktoren zugeschrieben? (Person vs. Situation).
► beeinflusst den Wert bzw. Anreiz eines ErgebnissesStabilität: wird ursächlicher Einfluss auf (Miss)Erfolg als zeitlich stabil oder variabel gesehen?
► beeinflusst stark die Erfolgserwartung⇒ vier Konsequenzen unterschiedlicher Ursachenerklärungen:
Atrribution:internal und stabil. erklärt Ergebnisse mit seinen Fähigkeiten > steigert Selbstwert bei Erfolg, ungünstig bei Misserfolgen (eigene mangelnde Fähigkeiten); stabile Faktoren haben zudem einen demotivierenden Effekt, da es, wenn hier Begabung alleine über unsere Leistung bestimmt, keiner Leistungsmotivation bedarf (kein Einfluss auf das eintretende Ergebnis)
internal und variabel: erklärt Ergebnisse durch Anstrengung > gut, da durch Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg das Engagement/Ausdauer erhöht werden kann > stärkste Motivation
Ergänzung: Beschreiben Sie die beiden zentralen Dimensionen der Ursachenerklärung von Leistungsergebnissen und erläutern Sie, was mit den beiden gegensätzlichen Ausprägungen dieser Dimensionen jeweils gemeint ist. Was sind günstige und ungünstige Attributionsasymmetrien von Leistungsergebnissen und wie hängen sie mit Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg zusammen?
external und stabil: erklärt Ergebnisse durch Aufgabenschwierigkeit > stabile Faktoren haben generell einen demotivierenden Effekt, da es, wenn hier Aufgabenschwierigkeit über unsere Leistung bestimmt, keiner Leistungsmotivation bedarf (kein Einfluss auf das eintretende Ergebnis)
external und variabel: erklärt Ergebnisse durch Zufall oder Glück. > günstig bei Misserfolg, da dann zufällig externe Faktoren als Ursache herangezogen werden > Zufall entzeiht sich EInflussbereich; ungünstig bei Erfolgen (nicht selbst herbeigefürt)
Definieren Sie den Begriff "Ziel".
Auf welche Weise regulieren Ziele menschliches Handeln?
- Ziele sind proximale Determinanten menschlichen Handelns, die im Gegensatz zu Motiven direkt Verhalten steuern.
Ein großer Teil des Verhaltens einer Person wird direkt durch ihre aktuellen Ziele und Absichten bestimmt.
Ziele bestimmen die erwünschten Handlungsergebnisse, deren kognitive Repräsentation sie enthalten
Zudem sind die Basis für Handlungspläne und Grundlage für die Entwicklung von Strategien, mit denen wir versuchen, diese Ziele zu erreichen.
Außerdem sind sie Bewertungsgrundlage von Handlungsergebnissen und steuern die Aufmerksamkeit, Bewertung und das Denken und Handeln. Ziele nehmen also Einfluss auf die kognitive, aber auch auf affektiv-motivationale Reaktionen
Ziele sind notwendig für zielgerichtetes Verhalten, aber nicht hinreichend für den Vollzug > Volotion
Skizzieren Sie ein einfaches kybernetisches Regelkreismodell der Handlungssteuerung durch
Ziele. Erläutern Sie die verschiedenen Komponenten dieses Modells.
Die Grundstruktur eines solchen Regelkreises besteht in einer Test-Operate-Test-Exit-Schleife (TOTE-Schleife).
Ziele werden als Führungsgrößen in diesem Regelkreis verstanden.
Sollwert:
Das Ziel oder der Anspruch wird als Sollwert repräsentiert
Ist-Soll-Vergleich:
„Test“ bzw. Bewertung der aktuellen Situation
Korrektive Einwirkung:
Eine Abweichung von Ist- und Sollwert löst ein Verhalten aus, das auf die Beseitigung der Ist-Soll-Diskrepanz gerichtet ist („Operate“/"Handlung").
Regelstrecke:
Hier durch verändert sich günstigenfalls auch die tatsächliche Situation (die „Regelstrecke“)
Messfühler:
so wird idealerweise nach der Wahrnehmung (Messfühler) bei einem erneuten Ist-Soll-Vergleich (der zweite „Test“) keine Diskrepanz mehr entdeckt wird.
In diesem Fall ist das Ziel erreicht und die Kontrollschleife kann verlassen werden („Exit“). Andernfalls wird der Kreislauf so oft wiederholt, bis die Diskrepanz aufgehoben ist.
Was ist der Unterschied zwischen einer positiven und einer negativen Feedbackschleife?
Positive Feedbackschleife:
Erhöhung der Diskrepanz zum abgelehnten Soll-Wert. Vermeidung von unerwünschtem Zielwert.
Negative Feedbackschleife:
Verringerung der Diskrepanz zum erwünschten Soll-Wert - Annäherung an erwünschten Zielwert.
Erläutern Sie den Begriff "Selbstaufmerksamkeit" und "Optimismus". An welchen Stellen beeinflussen diese Variablen Prozesse der Handlungsregulation im Modell von Carver und Schleier?
Schildern Sie die Ergebnisse der Untersuchung von Carver, Blaney & Scheier (1979) mit denen der Einfluss von Selbstaufmerksamkeit und Optimismus auf die Hartnäckigkeit der Zielverfolgung untersucht wurde
Ein hoher Grad an Selbstaufmerksamkeit macht persönliche Ziele salient und führt zu einem effizienterem Ist-Soll-Vergleich.
Das eigene Denken und Handeln wird besser eingeschätzt und Diskrepanzen so eher erkannt.
Optimismus führt bei der Einschätzung der Zielerreichungsmöglichkeiten dazu, dass eine größere Kontrollüberzeugung bewirkt, dass man den Ausgang einer Situation länger als positiv beeinflussbar wahrnimmt (hoher Optimusmis) und beeinflusst, wie lange man nach Rückschlägen am Ziel festhält.
Stark optimistische Personen haben ein späteres Disengagement. (Zielablösung)
Versuch:
VPs mussten Anagramme lösen, von denen einige jedoch keine Lösung hatten.
- UV1: Vor dem Spiegel vs. kein Spiegel (SAM)
- UV2: Schwierigkeit niedrig vs. hoch (manipuliert, Erfolgs- bzw Kontrollerwartung)
- AV: Hartnäckigkeit der Versuchs die Anagramme zu lösen (Zeit)
für hohe Selbstaufmerksamkeit zeigten Probanden mit hoher Erfolgserwartung das Anagramm viel länger bearbeiteten als solche mit niedriger Erfolgserwartung, also hohe Erfolgserwartung bei hoher SAM hartnäckiger bei der Zielverfolgung macht. Für niedrige Selbstaufmerksamkeit zeigte sich kein Unterschied zwischen den Erfolgserwartungen, da in diesem Fall die Schwierigkeiten bei der Aufgabenbearbeitung nicht als (selbst-)relevantes Problem wahrgenommen werden, sodass auch die korrektiven Versuche in der Problemlöseschleife nicht bewusst überwacht werden.
Selbstaufmerksamkeit und Optimismus sind also beides Moderatorvariablen der Handlungsregulation, die beeinflussen, wie hartnäckig man an den eigenen Zielen festhält.
Erläutern Sie den Begriff "disengagement".
Welche beiden Formen werden im Modell von Carver & Scheier unterschieden? Unter welchen Umständen ist ein "disengagement" wahrscheinlich?
Disengagement heißt, dass man sich von ursprünglich gesetzten Zielen ablöst (Beendigung der aktiven Zielverfolgung)
Dabei kann es sich um die Zielablösung nach der Zielerreichung handeln, die durch Metamonitoring der nun beseitigten Ist-Soll-Diskrepanz festgestellt wird.
Ablösung auf dem Weg der Zielverfolgung möglich, wenn die Zielerreichung als unwahrscheinlich wahrgenommen wird, was vor allem bei geringer internaler Kontrollüberzeugung oder Selbstwirksamkeit oder nach wiederholten Misserfolgen sein kann. Es kommt zu einer Neuberwertung.
- Zielablösung kann auf 2 Arten erfolgen, abhängig davon, ob ein offener Rückzug möglich ist oder nicht.
- Wenn er möglich ist, kann man sich behavioral zurückziehen.
- Wenn er nicht möglich ist, mental.
„Disengagement“ ist laut ihnen vor allem bei niedriger Kontrollüberzeugung bzw. niedrigem Optimismus wahrscheinlich.
Welche Emotions entstehen nach dem Modell von Carver & Scheier während der Zielverfolgung & wie hängen sie mit der Rate der Annäherung an ein (Anti-)Ziel zusammen?
Affekt als Resultat der Überwachung einer IST-SOLL-Diskrepanz und der Rate der Zielannäherung.
Annahme, dass die Geschwindigkeit einer Diskrepanzveränderung in der Handlungsschleife von einer übergeordneten „Metaschleife“ überwacht und bei Erwartungsverletzungen emotional ausgelesen wird:
Erwünschter Zielzustand: Erfolgt eine Annäherung schneller als erwartet, so entstehen Freude und ein Hochgefühl; ist sie langsamer als gedacht, so wird die Person niedergeschlagen und traurig.
Vermeidung eines Anti-Ziels: eine unverhofft schnelle Vergrößerung der Diskrepanz erzeugt Erleichterung und Ruhe, während eine unerwartet langsame Distanzvergrößerung Angst und Furcht auslöst.
Bei einem Fortschritt in Zielnähe, bei der die Rate der Zielannäherung gleich der Standardrate ist, kommt es zu keiner IST-SOLL Diskrepanz und somit zu keinem Affekt; wenn also die Realität der Erwartung entspricht
Emotionen geben hier somit sehr spezifische Signale hinsichtlich der Zielorientierung und der Geschwindigkeit der Zielverfolgung.
Ziele unterscheiden sich in ihrer Schwierigkeit und im Grad ihrer Konkretheit. Was ist damit genau gemeint und wie wirken sich diese Variablen auf die Effizienz der Zielverfolgung aus?
Zielschwierigkeit:
Je anspruchsvoller die Ziele sind, desto besser ist i.d.R. die Leistung.
Es kann allerdings zu einem höheren Disengagement kommen, wenn man sich Ziele von vorne rein zu hoch, also unrealstisch steckt.
Konkretheit: Je konkreter ein ein Ziel definiert ist, desto besser kann man überprüfen, ob man es erreicht hat und sich selbst oder durch andere Feedback bekommen. Es erleichtern also die Erkennung der Ist-Soll Diskrepanz und man kann seine Handlung regulieren.
Also je konkreter und je anspruchsvoller, aber eben nicht unrealistisch, ein Ziel ist, desto effizienter ist die Zielverfolgung.
Was versteht man unter "commitment" bei der Zielverfolgung?
Von welchen Variablen hängt das "Commitment" zu einem Ziel ab?
Erläutern Sie die Aussage, dass "Commitment" eine Moderatorvariable für Prozesse der Zielverfolgung darstellt.
Unter Commitment versteht man die Zielbindung, die ein frühzeitiges Ablösen vom Ziel verhindert. (Moderator des Zusammenhangs zwischen Zielen und Leistungen)
Variablen, von denen das Commitment abhängt:
- Attraktivität (von leistungs- und anspruchsthematischen Zielen, kann ich mit dem Ziel meine eigenen übergeordneten Ziele verfolgen?)
- situative Einflussgrößen (Umgebung/ soziale Einflüsse; habe ich die Aufgabe selbst gewählt oder hat mein Chef sie mir gegeben?
- Erwartung (meiner eigenen Tüchtigkeit, kann ich es schaffen? Wie hoch ist die Erfolgswahrscheinlichkeit?)
Commitment kann eine Moderatorvariable zwischen Ergebnis und Zielen sein, denn je höher das Commitment, desto stärker ist auch der Zusammenhang zwischen Ziel und Leistung.
Commitment kann als Voraussetzung dafür gesehen werden, dass ein hohes Anspruchsniveau zu hoher Leistung bei der Zielverfolgung führt. Es wirkt nicht direkt auf die Leistung ein, sondern moderiert den Effekt des Anspruchsniveaus.
Erläutern sie die Studie von Latham & Seijts (1999).
Warum führt das setzten von Unterzielen zu einer besseren Leistung?
Wirtschaftsexperiment
UV:
- Gib dein Bestes vs.
- Verdiene mehr als YY$ (distales goal)
- Verdiene in der ersten Session XY $, in der zweiten Session XX$ und in der dritten YY$ vs. (proximales + distales goal)
AV: Verdientes Geld
Ergebnis: Die distale Gruppe war am schlechtesten, die mit den proximalen+distalen Zielen also den Unterzielen mit Abstand am besten! Die "Gib dein Bestes Gruppe" war mittelgut.
Unterziele motivieren durch zeitnahes Leistungsfeedback (Info und Selbstwirksamkeit) und zeitnahe Belohnung, wenn man sein Unterziel erreich hat (Anreiz)
Was versteht man unter "possible selves"?
Welche unterschiedlichen Typen von "possible selves" gibt es?
Wie wirken sich "possible selves" auf das Handeln einer Person aus?
Illustrieren Sie Ihre Antworten anhand eines Alltagsbeispiels.
- Possible selves =
- beinhalten konkrete Vorstellungen davon, wie sich das eigene Leben und die eiegene Person in absehbarer Zeit entwickeln könnte.
- erwünschte oder unerwünschte possible selves können Motivationsquelle sein und interpretativer Rahmen bieten
- Auswirkungen auf das Handeln einer Person:
- können ativieren (Motivation) oder lähmen (Furcht vor Versagen)
- Alltagsbeispiel:
- Psychologie-Student will Professor werden
--> abgeschlossenes Studium notwendig --> Motivation um auf Prüfungen zu lernen
--> Vermeidung des Unerwünschten-Selbst (durchfallen, versagen) durch diese Handlungen (das Lernen).
+
In der Theorie der regulatorischen Foki von Higgins werden zwei unterschiedliche Arten von Selbstdiskrepanzen unterschieden. Welche Arten der Selbstdiskrepanz sind das? Welche Auswirkungen hat das Erleben solcher unterschiedlichen Diskrepanzen auf die Handlungsregulation und auf das emotionale Erleben?
Real-Selbst, Ideal-Selbst und Soll-Selbst
Vergleich Real vs. Ideal
beschreibt eine Diskrepanz zwischen dem aktuellen Selbst und dem, das man erreichen möchte, also selbstgesetzten, positiven Zielen. Er legt den Fokus auf das Nutzen von Chancen und dem Bestreben, immer besser zu werden, was als Promotion Focus bezeichnet wird. Das Erleben solch einer Diskrepanz kann zu Freude bei Erfolg oder zu Traurigkeit bei Misserfolg führen. Bei sehr großen Diskrepanzen kann es zu Depressionen kommen.Vergleich Real vs. Soll
Hier liegt der Fokus auf dem Vermeiden von Fehlern (Prevention Focus). Hieraus ergeben sich als Emotionen Ruhe und Erleichterung bei Erfolg oder Angst bei Misserfolg. Daraus könnte im extremen Fall auch soziale Ängstlichkeit oder Phobie folgen.
Zudem wurde von Higgins angeführt, dass eine Passung die Zielverfolgung unterstütze, was unter dem Phänomen des regulatory fit bekannt ist. Bei Passung komme es nämlich zu Commitment und größerer Motivation und somit zu mehr Einsatz und erhöhter Anstrengung.
Erläutern Sie unterschiedliche Arten von Selbstaufwertungsprozessen, mit denen das Selbstkonzept einer Person stabilisiert und gegen selbstwertbedrohliche Informationen geschützt werden kann.
Menschen neigen dazu, sich und ihr Handeln in einem besonders positiven Licht zu sehen. Diese Tendenz wird als Selbstaufwertung („self-enhancement“) bezeichnet >Tendenz zur Selbstaufwertung ist besonders stark, wenn wichtige Elemente des Selbstkonzepts infrage gestellt werden.
self handycapping:
- Schädigende Aktivität vor der Leistungssituation, damit man die Schuld darauf schieben kann - Ausrede vor sich selbst und andere
- so kann man bei Misserfolg external attribuieren
attributional bias:
- unsymmetrische Attribution von Erfolg und Misserfolg, selbstwertdienlich
- Erfolg wird stabil internal attribuiert (Fähigkeiten)
- Misserfolg wird auf äußere Faktoren external geschoben
um den Selbstwert zu erhöhen bzw. zu schützen. Der Attributionsbias ist umso größer, je selbstwertbedrohlicher oder -bestärkender ein Misserfolg oder Erfolg ist.
excuse making:
- Ausreden generieren für eigene mögliche MIsserfolge, um diese nicht stabilen Eigenschaften der eigenen Person zuschreiben zu müssen
Schildern Sie die Ergebnisse der Studie von Rosenfield & Stephan (1978) zum selbstwertdienlichen Attributionsbias. Welcher Aspekt der Ergebnisse belegt, dass es sich bei diesem Bias nicht um einen generellen Mechanismus der Selbstaufwertung, sondern um einen spezifischen Mechanismus der Selbstbildstabilisierung handelt?
UVI1: stellten Männern und Frauen Aufgaben und gaben unabhängig von ihrer Leistung positives oder negatives Feedback.
UV2: Die Aufgaben waren entweder "typisch männlich" oder "typisch weiblich"
AV: Gemessen wurde die Stärke und Art der Attribution von Erfolgen oder Misserfolgen in Abhängigkeit vom Geschlecht der VPn und Aufgabentyp (sollten auf einer Skala einschätzen, ob eher internal oder external attribuiert)
Es zeigte sich, dass bei positivem Feedback alle VPn stark internal attribuierten, für Negatives eher external. Das kann als Beleg der grundsätzlichen Existenz eines selbstwertdienlichen Attributionsbias gelten.
Der Attributionsbias war stärker ausgeprägt, wenn es zu einer Passung zwischen dem Geschlecht und das Aufgabentyps kam. Bei maskulinen Aufgabe attribuierten Männer extremer im Sinne des Bias, bei femininen Aufgaben galt das umgekehrt für Frauen. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass der selbstwertdienliche Attributionsbias ein spezifischer Mechanismus zur Selbstbildstabilisierung in potenziell selbstwertbedrohlichen Situationen ist und dass selbstwertschützende Attributionen vor allem dann vorgenommen werden, wenn die Ergebnisse für das Selbstkonzept (in diesem Fall das Konzept als Mann bzw. Frau) der Person relevant sind.
Was versteht Swann unter "Self-verification"? In welchen Fällen decken sich die Vorhersahen der Theorie der Selbstverifikation mit der Theorie der Selbstaufwertung, in welchen Fällen macht die Theorie der SA eine gegensätzliche Vorhersage? Schilden Sie die Studie und die Ergebnisse von Swann & Pelham (2002), mit deren Untersuchung die Theorie der Selbstverifikation gestützt wurde.
Selbstverifikation meint, dass man sich eine (soziale) Umgebung sucht, die einen im eigenen Selbstbild bestätigt.
Bei der Theorie der SV ist es unabhängig davon, ob man ein positives oder negatives Selbstbild hat. Man sucht sich die Umgebung, die das gleiche Bild von einem hat.
Im Gegensatz zur Selbstaufwertung. Diese geht davon aus, dass man immer eine Umgebung bevorzugt, die ein positives Bild von einem hat.
Studie:
College Studenten in einem Wohnheim, jeweils 2 zusammen in einem Zimmer
UV1: Messung des Selbstbilds (pos. oder neg.)
UV2: Bewertung der Zimmergenossin
AV: Möchte man weiterhin mit der anderen Person in einem Zimmer wohnen?
Ergebnis: stützt die Theorie der SV, es ist egal ob die Zimmergenossin ein positives oder negatives Selbstbild von einem hatte, VP wollten mit ihren Zimmergenossinnen auch weiterhin zusammen wohnen, solange sie das gleiche Selbstbild hatten.
Bei Selbstauferwertung würde man mit einer Person zusammenwohnen wollen, die einen positiv bewertet
SV nur bei stabilen und wichtigen Selbstbildern!
Erläutern Sie die Begriffe der "incompleteness"-Erfahrung und der Kompensation auf der Grundlage der Theorie der symblischen Selbstkomplettierung. In welchem funktionalen Zusammenhang stehen "incompleteness" Erfahrungen und Prozesse der Kompensation?
Incompleteness Erfahrung meint eine Unvollständigkeitserfahrung, die entstehen kann wenn man bei einer selbstwertrelevanten Aufgabe Misserfolg hat und dadurch die eigene Identität in Frage gestellt wird.
Solche Erfahrungen können kompensiert werden durch die symbolische Selbstergänzung.
- Selbstdefinition durch selsbtsymbolisierende Handlungen (Erwerb von selbstwertrelevanten Symbolen)
- Durch das Zuschaustellen alternativer Symbole können Unvollständigkeitserfahrungen ausgeglichen werden
- Leute konzentrieren sich dann auch unter Vernachlässigung der sozialen Umwelt sehr auf ihre Statussymbole, weil diese die soziale Identität, die ja durch die Unvollständigkeitserfahrung angegriffen wurde, "rettet". kann in aufdringlichem und angeberischem Verhalten münden.
Mechanismus der symbolischen Selbstkomplettierung ist sehr spezifisch: Sie tritt nur dann auf, wenn die vorangehende incompleteness-Erfahrung tatsächlich selbstrelevant war, und die Kompensationsbemühungen richten sich auch nur auf den Teil der Identität, der vorher beschädigt wurde - die Funktion liegt also in der Stabilisierung genau der Identitätselemente, die aktuell gefährdet sind.
Wenn man zum Beispiel Statussymbole als Kompensation verwendet (Autos, teure Kleidung). Dadurch kann die Sicherung der sozialen Identität stattfinden und Stabilisierung der Identitätselemente, die aktuell gefährdet sind.
Wie lässt sich aufdringliches und angeberisches Verhalten auf der Grundlage der Theorie der symbolischen Selbstkomplettierung erklären?
Schildern Sie hierzu die Studie und Ergebnisse von Gollwitzer & Wicklund.
UV1: Zunächst bekommen männliche Pbn bekommen ein positives oder negatives Feedback über ihre Eignung für einen angestrebten Beruf - Unvollständigkeits-Erfahrung
UV2: Danach wurden ihnen Bilder von attraktiven Frauen gezeigt, die sie treffen könnten und die angaben, dass sie entweder bescheidenes oder selbstbewusstes Auftreten von Männer bevorzugen würden.
AV: Einschätzung der eigenen Kompetenz im Gespräch mit einer attraktiven VL in Abhängigkeit des anfänglichen Feedbacks und der Angabe der Männerpräferenz der Frau.
Ergebnis: Es zeigte sich, dass Probanden, die keine Unvollständigkeitserfahrung erlebt hatten, sich im Grad der Positivität ihrer Selbstdarstellung den angegebenen Präferenzen der Frau anpassten, stellten sich also positiver dar, wenn selbstbewusste Männer angeblich bevorzugt wurden und weniger positiv bei Präferenz für zurückhaltende Männer. Probanden mit einer Unvollständigkeitserfahrung stellten sich hingegen unabhängig von der Präferenz der Frau immer sehr positiv dar.
Die Selbstkomplettierung durch Kompensation nach „incompleteness“-Erfahrungen macht also unsensibel gegenüber anderen, da man das eigene Selbstkonzept um jeden Preis sichern will. Fühlt man sich in seinem Selbstkonzept bestätigt, ist man flexibler und sensibler im Umgang mit anderen. Demnach neigen besonders solche Leute zu unangebrachtem aufdringlichem und angeberischem Verhalten, die wiederholt „incompleteness“- Erfahrungen kompensieren müssen.