Finanzbuchhaltung 1 / Swiss GAAP FER

Alles rund um Fibu1 und Swiss GAAP Fer

Alles rund um Fibu1 und Swiss GAAP Fer

Alessandra Fumarola

Alessandra Fumarola

Set of flashcards Details

Flashcards 116
Language Deutsch
Category Finance
Level Secondary School
Created / Updated 09.11.2020 / 22.05.2025
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Nenne die Grundlagen der Jahresrechnung

- Fortführung

  • mind. 12 Monate nach Bilanzstichtag möglich weiterzuführen
  • Erhebliche Zweifel an Fortführung => Offenlegen
  • Keine Fortführung => Liquidationswert + Anhang Bewertung offenlegen

- Wirtschaftliche Betrachtungsweise

  • tatsachliche Wirtschaftliche gegebenheiten gehen rechtlicher Form vor

- Zeitliche Abgrenzung

  • Abgrenzen, wenn es passiert

- Sachliche Abgrenzung

  • Bsp Verkuafte Produkte + damit Verbundene Dienstleistungen

- Vorsichtsprinzip

  • Bei Ungewissheit, die weniger optimistische Variante wählen => stille Reserven nicht zugelassen!

- Bruttoprinzip

  • Verrechnungsverbot = Aktive und Passive  bzw. Ertrag und Aufwand dürfen nur in sachlich begründeten Fällen verrechnet werden

Zulässige Bewertungskonzept von Aktiven + Verbindlichkeiten

- Einzelbewertung

  • Ausnahme gleichartige Aktiven bzw. Verbindlichkeiten
  • Über- und Unterbewertung von einzelnen Aktiven bzw. Verbindlichkeiten nicht verrechenbar

Aktiven

- Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten

  • Alle bei Erwerb bzw. Herstellung angefallenen Kosten abzüglich Abschr.

- Aktueller Wert

  • Tageswert (Preis am Bilanzstichtag)
  • Netto-Marktwert (Verkauf an Schverständigen, vertragswilligen, voneineander unabhängigen Geschäftspartner abzüglich Transport usw.)
  • Nutzwert (Barwert der zu erwartenden Geld zu- und abflusss)
  • Liquidationswert (bestmögliche Verwertung innert kurzer Zeit)

Nenne die qualitative Anforderungen an die Berichterstattung

  • Wesentlichkeit 
    • Beurteilung von Seiten des Empfängers ändern würde, sofern er diese Sachverhalte kenne würde
    • Art und/oder relative Höhe der Information entscheidend
  • Verlässlichkeit
    • frei von verzerrenden Einflüssen und Willkür
    • Offenlegung einer wesentlichen, aber unzuverlässigen Information im Anhang anstatt in der Bilanz
    • Schätzungen unterlaufen die Verlässlichkeit der Jahresrechnung nicht
  • Klarheit
    • Übersichtliche und achgerechte Gliederung
    • Zusammenfassung gleichartiger Positionen mit zutreffender Bezeichnung
    • Inhalt und Darstellung zeigen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
    • Querverweise zum Anhang und angemessene Rundung der Beiträge
  • Stetigkeit
    • Erstellung Jahresrechnung nach gleichen Grundsätzen wie im Vorjahr
    • Abweichungen in begründeten Ausnahmefällen zulässig:
      • Änderung der Grundsätze der Rechnungslegung
      • Fehler in früheren Jahresrechnungen
      • Änderung von Schätzungen

Was ist der Unterschied zwischen Kontenrahmen und Kontenplan?

Kontenrahmen

  • Überbetriebliche, systematische Gliederung der Konten

 

Kontenplan

  • Unternehmensabhängige systematische Ordnung der Konten, abgeleitet aus einem Kontenrahmen

Welche Anforderungen muss ein Kontenrahmen erfüllen?

  • Anpassungsfähigkeit → Branche, Rechtsform, Grösse
  • Klarheit → genaue Kontenbeschreibung, betriebsfremder und ausserordentlicher Erfolg
  • Übersichtlichkeit und Ergebnisse → Möglichkeit sinnvoller Ergebnisse
  • Auswertung → Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

Aufgaben der Finanzbuchhaltung:

  • Darstellung des Vermögens und der Verbindlichkeiten (Schulden)
  • Darstellung des Erfolges
  • Darstellung des Geldflusses
  • Rechenschaftsablage
  • Kontrolle des Geschäftsganges
  • Informationsquelle für aussenstehende Interessierte
  • Gläubigerschutz
  • Rechtshilfe
  • Grundlage für Steuerveranlagung
  • Grundlage für weitere Rechnungen

Welche ergänzenden Bereiche des Rechnungswesens werden unterschieden?

  • Geldflussrechnung
  • Lagebericht
  • Konzernrechnung
  • Analyse des Jahresabschlusses
  • Planungsrechnung (Budgetierung)
  • Statistiken
  • Sonderrechungen
    • Investitionsrechnung
    • Wirtschaftlichkeitsrechnung
    • Sozialbilanz
    • Unternehmensbewertung

Welche Hilfsbereiche des Rechnungswesens werden unterschieden?

  • Kundenbuchhaltung
  • Lieferantenbuchhaltung
  • Inventar
  • Lohnbuchhaltung
  • Material-/Lagerbuchhaltung
  • Anlagenbuchhaltung

Welche Hauptbereiche des Rechungswesens werden unterschieden?

  • Finanzbuchhaltung
    • Erfassung des laufenden Geschäftsverkehrs
    • Bilanz
    • Erfolgsrechnung
    • Anhang
  • Betriebsbuchhaltung
    • Kostenartenrechnung
    • Kostenstellenrechnung
    • Kostenträgerrechnung
  • Kalkulation

Das Rechnungswesen liefert Informationen für folgende Gruppen:

  • Interne Stellen
    • Verwaltungsratsmitglieder
    • Führungskräfte
  • Externe Stellen
    • Kapitalgeber
    • Steuerverwaltung
    • Kunden
    • Konkurrenz

Das Rechnungswesen dient dem Unternehmen als:

  • Planungs- und Entsheidungsinstrument
  • Kontrollinstrument
  • Führungsinstrument

Was berücksichtigt der Kontenrahmen KMU?

  • Vorschriften des Obligationenrechts OR
  • Erfordernisse der Mehrwertsteuer
  • Regelung der Aufzeichnungspflicht bei der direkten Bundessteuer

Welches sind die Aufgaben und Funktionen der Finanzbuchhaltung?

  • Darstellung des Vermögens und der Verbindlichkeiten (Schulden)
  • Darstellung des Erfolges
  • Darstellung des Geldflusses
  • Rechenschaftsablage
  • Kontrolle des Geschäftsganges
  • Informationsquelle für aussenstehende Interessierte
  • Gläubigerschutz
  • Rechtsfhilfe
  • Grundlage für Steuerveranlagung
  • Grundlage für weitere Rechnungen

Für welche weiteren Rechnungen sind die Zahlen der Finanzbuchhaltung die Grund- oder Ausgangslage?

  • Betriebsbuchhaltung / Kalkulation
  • Geldflussrechnung
  • Bilanz- / Erfolgsanalyse
  • Planungsrechnung
  • Statistik

Nenne die für einen Kapitalgeber wichtigen Informationen, die er der Bilanz, Erfolgsrechnung und dem Anhang entnehmen kann.

  • Bilanz
    • Fremdkapital, Anteil Fremdkapital am Gesamtkapital, Liquidität, Eigenkapital
  • Erfolgsrechnung
    • Erfolg und Umsatz
  • Anhang
    • Nettoauflösung stille Reserven, Nicht bilanzierte Leasingverpflichtungen, Eventualverpflichtungen

Die Bilanz wird als Zeitpunkt- und die Erfolgsrechnung als Zeitraumrechnung bezeichnet. Erkläre kurz

  • Die Bilanz zeigt das Vermögen, die Schulden (Fremdkapital), die Liquidität und das Eigenkapital (Reinvermögen) an einem bestimmten Zeitpunkt. Am Ende des Geschäftsjahres.
  • Die Erfolgsrechnung zeigt den Ertrag, den Aufwand und den Erfolg für einen bestimmten Zeitraum. Für das abgelaufende Geschäftsjahr.

Nenne den Unterschied zwischen Buchführung und Rechnungslegung

Die Buchführung registriert alle finanzrelevanten Transaktionen zwischen einem Unternehmen und seiner Umwelt oder innerhalb eines Unternehmens, während sich die Rechnungslegung mit der Darstellung und Offenlegung dieser Ergebnisse befasst.

Welche Aktivitäten gehören zur Rechnungslegung

Welche Aktivitäten gehören zur Buchführung

Welche zusätzlichen Teile müssen im Geschäftsbericht eines grösseren Unternehmens enthalten sein?

  • Geldflussrechnung
  • Lagebericht
  • Zusätzliche Angaben im Anhang gemäss OR 961d

In welchem Fall kann auf diese zusätzlichen Teile des Geschäftsberichts verzichter werden?

Wenn das Unternehmen selbst oder eine juristische Person, die das Unternehmen kontolliert, eine Konzernrechnung nach einem anerkannten Standard erstellt OR 961d

Nenne die Grundsätze ordnungsgemässer Buchführung

  • Vollständige, wahrheitsgetreue und systematische Erfassung der Geschäftsfälle und Sachverhalte
  • Belegnachweis
  • Klarheit
  • Zweckmässigkeit
  • Nachprüfbarkeit

Was gilt als Ausserbilanzgeschäft?

  • Eventualverpflichtungen
  • Weitere, nicht zu bilanzierende Verpflichtungen

was geht unter Eventualverpflichtungen?

  • Bürgschaften zugunsten Dritter
  • Garantieverpflichtungen zugunsten Dritter
  • Pfandbestellungen zugunsten Dritter
  • weitere Verpflichtungen mit Eventualcharakter (hängige Prozesse, Geschäfte miot derivatren Finanzinstrumenten, nicht bilanzierte Solidarschulden, verpflichtende Patronatserklärungen

Was geht unter weitere, nicht zu bilanzierende Verpflichtungen?

  • Nicht passivierungspflichtigen Verträgen (nicht bilanzierte Leasingverbindlichkeiten, langfristige Mietverträge)
  • festen Lieferungs- und Abnahmeverpflichtungen (Investitions-, Gewährleistungsverpflichtungen)

Was ist im Anhang offen zu legen?

  • Bürgschaften, Garantieverpflichtungen, Pfandbestellungen zugunsten Dritter
  • weitere quantifizierbare Verpflichtungen mit Eventualchafrakter
  • Weitere nicht zu bilanzierende Verpflichtungen

Keine Offenlegung im Anhang

  • Nicht zu bilanzierende kurzfristige Verpflichtungen (Gesamtlaufzeit <= 1 Jahr9
  • Innerhalb eines Jahres kündbare Verpflichtungen

Bewertung Ausserbilanzgeschäfte

Zukünftige, einseitige Leistungen und Kosten

./. zugesichtere Gegenleistungen (Versicherungsdeckung)

= Zu erfassender Betrag im Anhang

Nenne die Abgrenzung zwischen Eventualverpflichtungen und Rückstellungen

Eventualverpflichtungen sind Verpflichtungen, deren Erfüllung nicht verlässlich ermittelt bzw. geschätz werden kann.

 

Falls ein Mittelabfluss wahrscheinlich und abschätzbar ist, ist eine Rückstellung zu bilden.

Was bezweckt ein Kontenrahmen?

  • Erleichtert das Erstellen eines unternehmensindividuellen Kontenplanes
  • Erleichtert das Einrichten von Buchhaltungen sowie Buchführung
  • Ermöglicht eine klare Gliederung der Konten
  • Hilft passende Konten zu finden
  • Ermöglicht raschen überblick und schnelles Einarbeiten in eine Buchhaltung
  • Ermöglicht zwischenbetriebliche Vergleiche bzw. Branchenauswertungen

Nenne den Hauptunterschied zwischen einem Kontenrahmen und einem Kontenplan

Kontenrahmen

Überbetriebliche systematische Gliederung der Konten

 

Kontenplan

Unternehmensspezifische systematische Ordnung der Konten abgeleitet vom Kontenrahmen

Welche Vorteile bieten Branchenkontenrahmen (Banken, Versicherungen) gegenüber branchenunabhängigen Kontenrahmen?

Bessere Vergleichbarkeit der einzelnen Unternehmen der gleichen Branche (zwischenbetriebliche Vergleiche)

Branchenauswertungen sind besser möglich (Kennziffern, Statistiken usw.)

In welche Gruppen wird das Anlagevermögen gemäss OR unterteilt?

  • Finanzanlagen
  • Beteiligungen
  • Sachanlagen
  • Immaterielle Werte
  • Nicht einbezahltes Grund-, Gesellschafter- oder Stiftungskapital

Was bedeutet das True and fair view-Prinzip?

Dieses Prinzip fordert ein den tatsächlichen Verhlältnissen ensprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens.

Gilt für Einzel- und Konzerabschlüsse

Nenne den Buchungsatz:

Rechnung eines Lieferanten von CHF 34'000 für gelieferte Rohmaterialien

Materialeinkauf / Verbindlichkeiten aus L+L CHF 34'000

Nenne den Buchungsatz

Die Pro-Bank gewährt der T AG ein langfristiges verzinsliches Darlehen von CHF 200'000 für die Finanzierung einer neuen Produktionsanlage. Die Pro-Bank schreibt den Betrag dem Kontokorrentkonto der T AG gut. (die T AG hat bereits ein Guthaben auf diesem Bankkonto).

Bankguthaben / Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten CHF 200'000

Nenne den Buchhungssatz

Die T AG verpfändet der Pro-Bank dafür Wertschriften im Wert von CHF 250'000

Keine Verbuchung, da die T AG Eigentümer der Wertschriften bleibt

Nenne den Buchungssatz

Vor einiger Zeit hat U.Hadorn eine Maschine für CHF 41'000 bestellt und eine Anzahlung von CHF 15'000 gleistet. Vor kurzem wurde die Maschine geliefert une eine weitere Zahlung von CHF 15'000 geleistet. 

Nun ist U. Hadorn unerwartet gestorben. Sein Geschäft wird aufgelöst. Auf Gesuch wird die Maschine zurückgenommen und mit den Erben wie folgt abgerechnet:

Verkaufspreis der Maschine CHF 41'000

- Abschreibung für Benützung CHF 6'000

= Rücknahmepreis der Maschine CHF 35'000

Zu buchen sind die Rücknahme der Maschine und die Banküberweisung an die Erben.

Verkaufserlös / Forderungen aus L+L CHF 35'000

Forderungen aus L+L / Bank CHF 24000

Nenne den Buchungsatz

Nach der dritten Mahnung wird der Kunde R. Rufer betrieben. Die T AG überweist dem Betreibungsamt den Kostenvorschuss von von CHF 25 durch die Post und belastet R. Rufer diesen Betrag.

Forderungen aus L+L / Post CHF 25

Nenne den Buchungssatz

Um zukünftige Verpflichtungen fristgerecht erfüllen zu können, verbessert die T AG die Liquidität durch eine Eigen- und Fremdkapitalerhöhung.

  1. Das Aktienkapital wird durch Ausgabe vofn 10'000 Aktien zu CHF 50 Nennwert erhöht. Der Ausgabepreis beträgt CHF 80. Die Aktionäre überweisen die CHF 800'000 auf das Konto der T AG bei der Pro-Bank. Das Aufgeld von CHF 300'000 (Differenz zwischen Ausgabepreis und Nennwert) wird dem Konto-Agio gutgeschrieben. Die Emissionskosten von CHF 12'800 werden durch Banküberweisung beglichen und mit dem Agio verrechnet. Der Rest des Agios wird der gesetzlichen Kapitalreserve zugewiesen.
  2. Ein bestehender Kontokorrentkredit bie der Kredit-Bank wird um CHF 150'000 erhöht. Die T AG begleicht zulasten dieses Kredits verschiedene Lieferantenrechnungen von insgesamt CHF 43'000

1. Bankguthaben / Aktienkapital CHF 500'000

Bankguthaben / Agio CHF 300'000

Agio / Bankguthaben CHF 12'800

Agio / gesetzliche Kapitalreserve CHF 287'200

 

2. Verbindlichkeiten aus L+L / Bankschuld CHF 43'000