Humanernährung
BFH, Bachelor Ernährung und Diätetik, HS 2020
BFH, Bachelor Ernährung und Diätetik, HS 2020
Set of flashcards Details
Flashcards | 67 |
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Language | Deutsch |
Category | Nutrition |
Level | University |
Created / Updated | 30.10.2020 / 28.02.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20201030_humanernaehrung
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SPS - potentiell gesundheitsschädliche Wirkung
- Blausäure
- Oxalsäure
- Solanin
- toxische Stoffe in essbaren Pilzen
- toxische Stoffe in Honig
- Ätherische Öle
Antikanzerogene Wirkung Carotinoide
in Initiationsphase -> Hemmung von Phase-1-Enzym
in Promotionsphase -> Antioxidative Wirkung, kontrollierende Funktion der Zellvermehrung, Beeinflussung Zelldifferenzierung, Immunologische Wirkung
v.a. Beta-Carotin
ABER: isolierte Aufnahme einzelner SPS führt NICHT zu höherem Gesundheitsstatus -> Gemüse & Früchte lassen sich nicht in eine Pille pressen
Antikanzerogenität
- Krebs= Todesursache Nr. 2 in Industrieländern
- 85-99% wegen endogenen Faktoren
- ->20-60% Ernährungsgewohnheiten, Genussmittell, Arbeitswelt/-situationen, Infektionen
->theoretisch vermeidbar
3 Phasen :
- Initiation
- Promotion
- Progression
Kanzerogenese
ob & wann Krebs entsteht -> hängt von Gleichgewicht zw. Kanzerogenen & Antikanzerogenen, Promotoren & Inhibitoren sowie endogener Schutzmechanismen ab
- Initiation (Auslösung) : Strahlen, Viren, chemische Substanzen
- Antiinitiative: Vitamine, Mineralstoffe, bioaktive Substanzen
- Promotion (Förderung): Fette, bestimmte Fettsäuren, Alkohol, erhöhrte Nahrungsenergiezufuhr
- Antipromotoren: Vitamine, Mineralsttoffe, bioaktive Substanzen
in jeder menschlichen Zelle liegen Gene für Entstehung Krebszellen -> sind blockiert -> können durch Kanzerogene aktiviert/ausgelöst werden
Aktivierung: kann durch körpereigene Enzyme oder Substanzen in Nahrung gefördert oder blockiert werden
Voraussetzung Tumorentstehung
ständige Anwesenheit von Promotoren und gleichzeitige Abwesenhiet von Inhibitoren
falls Exposition mit Promotoren aufhört bevor jeweilige Zellen fähig sind sich auch ohne seine Anwesenheit unkontrolliert zu teilen, kann Tumorbildung verhindert werden
Promotion = langdauerndern Prozess mit reversiblen Veränderungen
-> Ernährung = wichtig -> kann in Tumorbildung eingreiffen, aber keine isolierten kausalen Zusammenhänge erkennbar
->v.a. grösstenteils pflanzliche Ernährung!! -> Risikosenkung für Dickdarmkrebs um bis 90%
Nährstoffsupplemente
unterteilt in:
- NEM Nahrungsergänzungsmittel
- Arzneimittel
NEM - Nahrungsergänzungsmittel
- Lebensmittelgesetz unterstellt
- dienen Ergänzung normaler Ernährung
- Einfach- oder Mehrfachkonzentrat von Vitaminen, Mineralstoffen oder anderen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung
- müssen vorverpackt oder für direkten Verzehr abgegeben werden
- Dosierungsmöglichkeit (Kapseln, Tabletten, Pulver..)
Arzneimittel
- Heilmittelgesetz unterstellt
- Produkte chemischen oder biologischen Ursprungs
- dienen medizinischer Einwirkung auf menschlichen/tierischen Organismus -> dafür bestimmt oder dafür angepriesen
- zur Erkennung, Verhütung oder Behandlung von Krankheiten, Verletzungen oder Behinderung
- toxikologische Kategorien:
- A & B verschreibungspflichtig
- C& D nicht verschreibungspflichtig
Risiken Supplementierung
- Verunreinigungen
- unbewusstes Doping
- bewusste Beimischung gefährlicher Substanzen
- Unbewusste Überdosierung
- Akkumulationseffekt
- Absence of Evidence (für viele Vit. keinen UL - heisst nicht, dass keine negativen Effekte haben kann)
->Risikowahrnehmung der Bevölkerung = schlecht -> sind zu wenig informiert
Gründe für Supplementeinnahme - Patientensicht
- Mangel ausgleichen
- Ausgleich von Sünden/Lebensstil
- Stress
- Abnehmen
- Leistungssteigerung (Sportler)
- spez. Ernährungsformen
- Vitalität & Leistungsfähigkeit im Alter
Gründe für Supplementeinnahme - Ernährungswissenschaftliche Sicht
->bei Normalbevölkerung keine Notwendigkeit
präventativ in bestimmten Situationen
- Schwangerschaft - erhöhter Bedarf
- spez. Ernährung selbstbestimmt
- spez. Ernährung med. Gründe (z.B. Allergien)
- geringer Energiebedarf - tiefe Nahrungsaufnahm = erhöhtes Risiko für Unterversorgung Mikronährstoffe
- Hypokalorische Diät - geringe Nahrungsmenge = erhöhtes Risiko für Unterversorgung Mikronährstoffe
- therapeutische Einnahme - bei diagnostiziertem Mangel
Antioxidantien Übersicht
- Retinol
- Carotinoide
- Tocopherol
- Ascorbinsäure
- Eisen
- Zink
- Mangan
- Kupfer
- Selen
Referenzwerte - Herausgeber
- Weltweit: FAO und WHO
- Europa: EFSA
- USA: IOM und FNB
- Dänermark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island: Nordic Council of Ministers
- Österreich, Deutschland und Schweiz: DACH
- Schweiz: BLV und EEK
Referenzwerte Ziel
- Sicherstellung lebenswichtiger metabolischer, physischer und psychischer Funktionen
- Verhütung Mangelsymptom
- Verhütung Mangelerkrankungen
- Verhütung Überversorgung
- Schaffung von Körperreserven
- Prävention chronisch bedingter Krankheiten
->gültig für Gesunde!!
vom individuellen Bedarf zu durchschnittlichem Bedarf
experimentiell ermittelte durchschnittliche Bedarf = tägliche Nährstoffzufuhr, von der angenommen wird, dass sie Bedarf von 50% einer definierten Personengruppe abdeckt
=> average requirement
durchschnittlicher Bedarf zu empfohlener Zufuhr
nimmt durchschnittlilchen Bedarf (bei dem bei 50% der Bedarf gedeckt ist) und rechnet 2 Standardabweichungen dazu
=>empfohlene Zufuhr deckt bei 97.5% den Bedarf ab
durchschnittlicher Bedarf=
EFSA: Average requirement
IOM: Estimated average requirement
empfohlene Zufuhr
experimentiell ermittelter durchschnittlicher Bedar + Sicherheitszuschlag (2 Standardabweichungen)
-> deckt bei 97.5% Bedarf ab
EFSA: PRI Population Reference Intake
IOM: RDA Recommended dietary allowance
Schätzwert
durchschnittlicher Bedarf ist nicht mit ausreichender Genauigkeit bekannt - wird aus experimentiell ermitteltem Wert und Verzehr von Gesunden abgeleitet
EFSA / IOM: Adequate Intake
Richtwert
kein durchschnittlicher Bedarf bekannt - hat Wert innerhalb bestimmten Bereich als Orientierungshilfe
oberer Grenzwert
sollte nicht überschritten werden
= obere sichere Zufuhrgrenze
Energiebilanz - Equilibrium
calories in = calories out -> no weight change
intake (Zufur) = output ("Ausfuhr")
Positive Energiebilanz - positive energy balance
calories in > calories out = weigth increase
Negative Energiebilanz - negative energy balance
calories in < calories out = weigth decrease
physiologischer Brennwert
Energiebereitstellung im menschlichen Stoffwechsel
KH: 4.1, Fett: 9.3, Proteine: 4.1, Alkohol: 7.1
physikalischer Brennwert
= wievile Energie bei vollständigem Abbau des jeweiligen Stoffes frei wird
eher höher als physiologischer Brennwert, da nicht alles zu 100% abgebaut werden kann
z.B. Eiweiss: physikalischer > physiologischer -> bei Abbau entsteht Stoffwechselprodukt Harnstoff, der nicht weiter abgebaut werden kann
Alk./KH: 100% - Proteine: 92% - Fett 99%
Totaler Energieumsatz
- 20-30% AEE = activity energy expenditure = Arbeitsinduzierte Thermogenese
- = Verbrauch aufgrund körperlicher Aktivität
- abhängig von: Dauer, Intensität, Körpergewicht
- NEAT = non exercise activity - EAT = exercise activity
- --> kann diese Variable am besten beeinflussen
- 10% DIT = diet induced thermogenesis = Nahrungsinduzierte Thermogenese
- = was wird durch Nahrung zu uns nehmen
- abhängig von Menge & Zusammensetzung
- 60-70% = REE = resting energy expenditure = Ruheenergiezustand
- Messung: sitzend, bekleidet, konstante Körpertemp (24C), 12h nach letzter Mahlzeit
- abhängig von vielen Faktore: Ernährungszustand, Körperzusammensetzung, Geschlecht, Alter, Stress, Klima, Genotyp, Krankheiten, endokrine Faktoren (z.B. Schilddrüsenfunktion) usw.
- hohe fettfreie Masse = hoher REE
- Frauen = mehr Fett = tieferer REE
- ab 65+ um 25% tieferer REE
- -> ähnlich wie Grundumsatzt BMR = basal metabolic rate
Messungsunterschied BMR: ist liegend = 5-10% tiefer als REE
Bestimmung Energieverbrauch bzw. -bedarf
- direkte Kaloriemetrie
- indirekte Kaloriemetrie
- Herzfrequenzmethode/Akzelerometer
- Berechnung mittels Prädiktionsformel (in ERB)
- BMR nach Harris & Benedict - für ältere Personen
- BMR nach FAO/WHO - für jüngere Personen
- REE nach Mifflin - für übergewichtige/adipöse Personen
-> Aussagekraft = eingeschränkt gültig = keine gute Schätzung!
Wert = Anhaltspunkt bei Beratung
- Schätzung mittels körperlicher Aktivität (PAL - physical activity level) zuzüglich Mehrbedarf (spez. Lebensphase wie Wachstum, Schwangerschaft)