Motivation und Emotion
Uni Würzburg Psychologie // Kontrollfragen zur VL SS 2020 & WS20/21
Uni Würzburg Psychologie // Kontrollfragen zur VL SS 2020 & WS20/21
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Utilisateurs | 22 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 26.10.2020 / 07.02.2025 |
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Beantworten Sie aus der Sicht von biologischen Emotionstheorien folgende Fragen:
Was ist eine Emotion?
Was verursacht eine Emotion?
Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
(157)
vgl. 162 / 171
Biologische Ansätze:
• Annahme des biologischen Ursprungs von Emotionen in funktional spezialisierten Emotionsmodulen
• Jedes dieser Module verarbeitet eine Basisemotion.
• Eine Emotion als Output eines solchen automatisierten Moduls (verschiedene Module -> versch. Emotionen).
• Emotionsentstehung, wenn Modul durch Situationsmerkmale aktiviert wird.
• Auslösereize: angeboren / emotional erlernt.
• Module: separate, informationsverarbeitende Systeme (genetisch festgelegte Schaltkreise).
• Mischtheorien: Erklärung der Vielfalt emotionaler Zustände mit Vermischungen (primärer) Basis-emotionen, aus denen sich neue (sekundäre) Emotionen ergeben.
Was sind Emotionsmodule?
(158)
Emotionsmodule (Biologische Emotionstheorie):
• separate informationsverarbeitende Systeme.
• genetisch angelegte Schaltkreise („affect circuits“).
• dissoziierteNetzwerke für (Basis-) Emotionen.
• domänenspezifische Aktivierung einzelner Module -> funktionelle Spezialisierung.
• hoch automatisiert (kaum Ressourcenverbrauch).
• direkte Emotionsauslösung durch Situationsmerkmale (angeborene / erlernte perzeptuelle Schemata - vgl. Furchtkonditionierung / Preparedness).
• unklar, ob Module unabhängig von weiteren Systemen sind (Enkapsulation).
Beschreiben Sie Aufbau und Ergebnisse der Untersuchung des kleinen Albert (Watson & Rayner, 1920).
Welche Bedeutung haben diese Ergebnisse für biologische Emotionstheorien?
(159)
Studie zu Furchtkonditionierung - "der kleine Albert" (Watson & Rayner, 1920):
• Pretest: Untersuchung Alberts auf Angst bzgl. verschiedener Tiere -> keine Angst vorhanden.
• Klassische Konditionierung: Paarung von CS (Ratte) mit UCS (Lärm) -> UCR: Furcht (Weinen).
Ergebnisse:
• spätere CR auf Ratte: Furcht.
• Furcht-Generalisierung: Übertragung der Furcht auf andere Tiere / Fell.
Fazit:
• Emotionale Reaktionen sind erlernbar & modulierbar.
-> nicht allein genetisch festgelegt.
Beschreiben Sie die Studie von Rakinson & Derringer (2008). Welche Aussage macht diese Studie über die Wahrnehmung von „emotionalen“ Reizen?
(160)
Studie zur Wahrnehmung emotionaler Reize (Rakinson & Derringer, 2008):
• Säuglingen (5 Monate) werden spinnenähnliche Reize präsentiert.
• Variation der Ähnlichkeit mit realer Spinne (UV).
• Messung der visuellen Fixationsdauer (AV). -> Maß für Interesse / emotionale Wichtigkeit .
Annahmen:
• Bei angeborener Angst vor Spinnen sollte Fixationsdauer mit Ähnlichkeit zu realer Spinne zunehmen.
• Auftretende Korrelation wäre als Beleg angeborener Furchtmechanismen mit spezifischen Auslösern zu sheen (bei Säuglingen Lernprozesse auszuschließen).
Ergebnis:
• (Signifikant) längere Fixationsdauer bei maximaler Spinnen-Ähnlichkeit, als bei spinnen-unähnlicheren Reizvorlagen (hier kaum Unterschiede).
Interpretation:
-> Existenz hochautomatisierter, angeborener Wahrnehmungsschemata emotionaler Reize.
Was ist „vorbereitetes Lernen“?
Wie wurde es experimentell nachgewiesen?
(161)
Vorbereitetes Lernen (Preparedness):
•„angeborene Lernbereitschaften, die emotionales Lernen in bestimmten Situationenen begünstigen“.
-> Biologisch relevante Reiz-Reaktionsmuster können leichter erlernt werden.
• Klassischen Konditionierung & Modelllernen: leichtere Assoziation phylogenetisch bedeutsamer Reize (z.B. Schlangen) mit einer Furchtreaktion als evolutionär unbedeutende Reize (z.B. Waffen).
Studie zu Preparedness (Cook und Mineka, 1989):
• Laboraffen sehen Video von Furchtreaktion anderer Affen auf Spielzeugkrokodil vs. Spielzeughasen (UV).
• AV: Furcht vor präsentiertem Spielzeugkrokodil bzw. -Hasen.
Ergebnis:
• Generell weniger Angst vor Hasen als vor Krokodil.
• „Modell hat Angst vor Krokodil“ -> stark erhöhte Angst vor Krokodil.
• „Angst vor Hase“-Modell -> sogar weniger Angst vor Hase.
• (Aufzucht der Affen in Gefangenschaft; frühere Lernerfahrungen daher ausgeschlossen)
Interpretation:
• Beleg von Preparedness (genetische Disposition zum Erlernen bestimmter Furchtreaktionen).
Beantworten Sie aus der Sicht von kognitiven Emotionstheorien folgende Fragen:
Was ist eine Emotion?
Was verursacht eine Emotion?
Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
(162)
vgl. 157 & 171
Kognitive Emotionstheorien:
• subjektive Einschätzung einer Situation (Werte, Ziele, Normen) -> spezifische Reaktionen in motivationalen Systemen (physiologisch & expressiv).
• Dynamik dieser Veränderungen wird als Emotion erlebt.
• Unterschiedliche Einschätzungs- bzw. Bewertungsmuster lösen unterschiedliche Emotionen aus.
(• Variablen: Zielrelevanz, Zielkongruenz, Kontrollierbarkeit &Verantwortlichkeit.
• sozio-kultureller Beeinflussung der Einschätzungen)
Erläutern sie die vier Hauptgruppen von „Stimulus Evaluation Checks“ (SEC) im Komponenten-Prozess-Modell von Klaus Scherer.
In welcher Reihenfolge werden SECs vorgenommen?
(163)
Stimulus Evaluation Checks (SECs) ≙ Haupt-Appraisal-Formen:
-> Immer gleiche (zeitliche) Reihenfolge:
1. Relevanz
2. Implikationen
3. Bewältigungspotenzial
4. Normative Signifikanz
------------------
1. Relevanz:
-> a) Neuigkeitsbewertung (Vertrautheit, Vorhersagbarkeit)
-> b) Intrinsische Angenehmheit
-> c) Relevanz für Ziele und Bedürfnisse
2. Implikationen:
a) Kausalattributionen (Handelnder & Motiv)
b) Ergebniswkt., Diskrepanz zu Erwartungen & Dringlichkeit
c) Zu- / Abträglichkeit zu eigenen Zielen und Bedürfnissen
3. Bewältigungspotenzial:
a) Kontrolle
b) Macht
c) Anpassungspotential (inwieweit kann das Ereignis mit eigenen Ressourcen bewältigt werden)
4. Normativen Signifikanz:
-> Abgleich von Kompatibilität mit internen und externen Standards (Wertvorstellungen, Normen, etc.)
------------------
• Wechselwirkung zwischen Appraisal & anderen Emotionskomponenten (Psysiologie, Motivation, Ausdruck, Erleben).
Erläutern Sie den Einfluss von Attributionsstilen auf die Emotionsentstehung anhand der Studie von Neumann (2000).
(164)
Studie zu Attributionsstilen (Neumann, 2000):
• Prozedurales Priming auf externale vs. interale Attribution (UV).
-> (Bilden von Sätze in dritter vs. erster Person).
• Anweisung, „Nicht Stören-Versucht läuft-Schild“ zu missachten. -> harsche Zurechtweisung.
• AV: Reaktion auf Zurechtweisung.
Ergebnis:
• Interal-Bedingung: verstärkt Schuldempfinden.
• External-Bedingung: verstärkt Ärger auf Andere.
-> (Abgeleitet aus berichteter emotionaler Intensität & verhaltensbezogenen Reaktionen).
=> Attributionsstil hat entscheidende Bedeutung für die Emotionsentstehung.
-> Attributionsstil als Mediator zwischen prozeduralem Priming & Emotion.
Erklären Sie die Grundzüge der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung und ihre experimentelle Überprüfung in der Studie von Schachter & Singer (1962). Welches Ergebnis wurde in dieser Studie festgestellt und wie wurde es interpretiert?
(165)
Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung:
(1) unspezifischer, physiologischer Erregungszustand.
(2) kognitive Erklärung der Erregung mit emotionaler Ursache.
-> Konstruktivistische Idee - Emotionen als kognitive "Konstruktion".
Studie (Schachter & Singer, 1962):
• drei manipulierte Faktoren (UVs):
1. Physiologische Erregung (Adrenalingabe ja / nein - für VP als Vitamine ausgegeben).
2. Erklärungsbedürfnis für diesen Zustand (Wirkung korrekt / falsch / nicht beschrieben).
3. Emotionale kognitive Erklärung: Konföderierter (andere VPN) zeigt Freude vs. Ärger.
• AV: Verhalten & Nachbefragung der VPn.
Annahmen:
• Angleichen emotionaler Reaktion der VPn an Konföderierte bei „Falsche Beschreibung“ & „Keine Nebenwirkung“.
• neutrale Emotion bei „korrekte NW“ &Placebogruppe.
Ergebnis:
• Nicht & falsch informierte Gruppe: Unterschied zu informierter Gruppe.
• KEINE bedeutsamen Unterschiede zur Placebo-Gruppe.
=> Notwendigkeit von Erregung fragwürdig.
Schildern Sie die Studie von Valins mit bogus Feedback (1966). Welche Bedeutung haben die Ergebnisse dieser Studie für die klassische Zwei-Faktoren-Theorie der Emotionsentstehung von Stanley Schachter?
(166)
Studie (Valins, 1966):
• VPn sehen Bilder halbnackter Frauen.
• Variation fiktiver, akustischer Rückmeldung über die eigene Herzratenveränderung (Zunahme vs. Abnahme).
• Kontrollgruppe hört nur akustische Töne / kein Herzschlag.
• AV: Erfassung der eingeschätzten Attraktivität.
Ergebnis:
• Pulssteigerungs-Bedingung: erhöhtes Attraktivitätsurteil (vs. Kontrollgruppe).
Interpretation:
• bloßer Glaube an eigene Erregung reicht zur Emotionsmodulation aus (wird interpretiert).
=> physiologische Erregung zur Emotionsentstehung nicht notwendig.
• NICHT vereinbar mit Zwei-Faktoren Theorie / Konstruktivistischen Ansätzen.
Was ist ein Erregungstransfer? Beschreiben Sie dazu das Ergebnis von mindestens einer Studie.
(167)
Erregungstransfer (nach Zillmann):
• Fehlattribution einer Resterregung aus Situation A auf emotionale Erregung in Situation B.
Studie 1 (Cantoner et al.):
• Situation A: Körperliche Ertüchtigung auf einem Laufband.
• Situation B: attraktivere Bewertung von Playboy-Bildern.
-> Erregungstransfer: sportliche Aktivität -> sexuelle Lust.
Studie 2: Quasi-Experiment (Dutton & Aron):
• Männer gehen über hohe vs. niedrige Hängebrücke.
• andere Seite der Brücke: attraktive VL verteilt ihre Nummer für Rückfragen.
• mehr Anrufe von Männern aus "Hohe-Brücke-Bedingung".
-> Angst durch die große Höhe steigerte Zuneigung.
In welchen Annahmen unterscheiden sich moderne konstruktivistische Emotionstheorien von der klassischen Zwei-Faktoren-Theorie?
Wie werden durch diese Unterschiede Einwände gegen den klassischen Ansatz ausgehebelt?
(168)
Moderne Konstruktivistische Emotionstheorie:
(1) Annahme positiver und negativer Basis-Affekte (statt Erregung):
-> Kognitiv-physiologische Reaktionen auf Ereignisse.
-> Mix aus Valenz & Erregung (erinnert an dimensionale Modelle).
-> Objektungerichtete affektive Signale (diese immer latent vorhanden).
(2) Emotionale Kategorisierung (statt Attribution):
-> Affekte werden in Kategorien diskretisiert, sind aber tatsächlich kontinuierlich.
-> Emotionskonzepte (z.B. Angst / Ärger) als interpretative Schemata.
-> Automatische Kategorisierung über Ähnlichkeitsbestimmungen (Abgleich mit bekannten Situationen).
-> Ergebnis: objektgerichteter emotionaler Zustand.
-------------------
• Kategorisierungen sind erfahrungsbedingt.
-> Nicht bestimmte Situation / Situationseinschätzung (allein) entscheidend.
-> Frage, ob Gefühlsreaktion subjektiver Vorstellung einer „typischen“ emotionalen Reaktion entspricht.
• affektive Information (Basisaffekt, bottom-up) + spezifizierte emotionale Kategorie (top-down) = Emotion.
Abweichung von Zwei-Faktoren-Theorie:
• Körperliche Grundlage von Emotionen in Basisaffekten (Erregung & Valenz).
-> Kein reines Arousal mehr als Grundlage von Emotion (im Einklang mit Gegenevidenz des klassichen Modells).
Was sind Basisaffekte?
Wodurch werden sie ausgelöst und wie hängen Sie mit Stimmungslagen einer Person zusammen?
(169)
Basiseffekte (moderne konstruktivistische Ansätze):
• Basisemotionen (core affect): Mix aus Erregung und Valenz/Angenehmheit.
-> Grundlage von Emotion.
• fehlender Objektbezug (Verursachung meist unbewusst)
• können positiv /oder negativ sein.
• kognitiv-physiologische Reaktionen auf Reize.
Auslösemechanismen:
• von diesen Theorien nicht weiter spezifiziert. (Fangfrage!)
Zusammenhang mit Stimmungslagen:
• Kategorisierung & Interpretation von Basisemotionen (unter Einbezug interpretativer, erfahrungsbasierter Schemata) => Emotionen (objektgerichtet).
• Milde & lang anhaltende Basisaffekte als „affektives Hintergrundrauschen“ -> aktuelle Stimmungslage.
Welche Bedeutung schreiben konstruktivistische Emotionstheorien emotionalen Kategorisierungsprozessen zu?
Beschreiben Sie dazu die Untersuchung einer Emotionswahrnehmung in Patienten mit einer semantischen Demenz von Lindquist et al.
(170)
Emotionalen Kategorisierungsprozesse (Konstruktivistische Emotionstheorien):
• Kategorisierung von (objektungerichteten) Basisemotionen (unter Einbezug von interpretativen, gelernten Schemata) als „Entstehungsprozess“ von Emotionen.
-> objektgerichtete Emotionen.
Falltudie zu Emotionswahrnehmung bei semantischer Demenz (Lindquis):
• VPn können keine semantische Information (insbesondere Kategorisierungen) mehr memorieren.
• freie Einordung emotionaler Gesichter (3 VPn vs. Kontrollprobanden).
Ergebnis:
• Kontrollgruppe: zumeist 6 Kategorien (u.a. Ärger, Furcht, Ekel).
• Patienten: nur 3 Kategorien (positiv, neutral, negativ).
-> Negativkategorie: z.B. Ärger, Furcht & Ekel.
Interpretation:
=> Spricht für „künstliche“ Emotionskategorien.
Beantworten Sie aus der Sicht von modernen konstruktivistischen Emotionstheorien folgenden Fragen:
Was ist eine Emotion?
Was verursacht eine Emotion?
Wie entstehen unterschiedliche Emotionen?
(171)
vgl. 157 / 162
Moderne konstruktivistische Emotionsheorien:
• „Entstehung“ von Emotionen aus Kategorisierungen von Basisemotionen (Einbezug interpretativer, gelernter Schemata).
<-> klassische Ansätze: Kategorisierung unspezifischer physiologischer Erregungszustände.
-> allgemein: Emotionen als Diskretisierung unspezifischer Grundempfindungen.
• Ursache einer Emotion ist also die Basisemotion. Diese ist eine Reaktion auf Situationen / Reize.
• Unterschiedliche Emotionen durch Zuordnung in unterschiedliche Kategorien. Diese Kategorien selbst stellen die Emotion dar.
-> erlernt & gesellschaftlich beeinflusst.
-> angewandtes Schema für Emotionsdiskriminierung entscheidend.
Was ist unter einer Regulation von Emotionen zu verstehen?
(172)
Definition nach (Gross & Thompson, 2007):
„Unter dem Begriff Emotionsregulation versteht man alle Wege und Mittel, über die Personen Einfluss darauf nehmen, welche Emotionen sie haben, wann sie Emotionen haben und wie sie Emotionen erleben und ausdrücken.“
Welche Antriebe/Gründe gibt es für eine Emotionsregulation?
(173)
1) Hedonistische Motivation (Maximierung von Lust und Minimierung von Unlust)
-> z.B. Kinobesuch anstreben vs. Lernen vermeiden.
2) Funktionalen Motivation: Anpassung von Emotionen an aufgabenbedingte Anforderungen (-> optimales Niveau).
-> z.B. gute Stimmung wenn man was verkaufen will.
3) Prosozialen Motive: Mitleid, Aggressionskontrolle, verstärktes Mögen.
-> z.B. gute Stimmung auf Geburtstag.
4) Selbstschutz: Psychologische Abwehrmechanismen schützen z.B. den Selbstwert.
-> z.B. Verdrängung / Distanzierung .
5) Selbstdarstellung -> Eindrucksmanagement.
Erklären Sie an einem praktischen Beispiel grundlegende Strategien der Emotionsregulation.
Welche Strategien setzen an den Bedingungen vor der Emotionsentstehung und welche Strategien an den Bedingungen nach der Emotionsentstehung an?
-> Darstellung der Regulationsmechanismen.
(174)
Emotionsregulationsmechanismen:
1) Auswahl von Situationen:
-> Steuerung von Emotionen durch strategisches Aufsuchen / Vermeiden emotionsauslösender Situationen.
2) Situation aktiv modifizieren:
-> zur besseren Passung zu eigenen Wünschen / Bedürfnissen.
-> z.B. in Verhandlung bereits vorher mit 1 Teilnehmer Übereinkunft getroffen.
3) Aufmerksamkeitskontrolle:
-> Verstärkung / Schwächung emotionaler Reaktionen durch Aufmerksamkeitsausrichtung auf emotionalen Aspekte / Ablenkung.
4) Kognitive Änderungen:
-> Neubewertung / Uminterpretation emotionsauslösender Ereignissen (Reappraisal).
-> auch: günstig verzerrte Attributionen / Abwehrmechanismen wie Verdrängung, Leugnung & Intellektualisierung.
5) Reaktionskontrolle/-modulation:
-> Willentliches Verstärken / Unterdrücken (Suppression) emotionaler Reaktionen.
-------------------
1) – 4): antezedensfokussierte Emotionsregulation (vor Auftreten) vs. 5) reaktionsfokussierte Regulation (nach Auftreten)
Grafik: Regulationsmechanismen nach Gross & Thompson 2007
Können Personen negative Empfindungen wie z.B. Schmerz ausblenden/ignorieren? Beschreiben Sie dazu Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Leventhal et al. (1979).
(175)
• Vollständiges Ausblenden ist unmöglich -> nur Modifizikation kann stattfinden.
• Emotionsregulation durch Aufmerksamkeitskontrolle: Ablenkung durch Beachten nicht-emotionaler Aspekte eines Reizes.
Studie (Leventhal et al., 1979):
• Cold-Pressor Test: VPn legen Hand in eine Eiswanne.
• UV: Anleitung zu best. Aufmerksamkeitsfokus:
a) Aufmerksamkeit auf sensorischer Wahrnehmung (Fokus auf Hand).
b) ganzheitliche Empfindungen (Fokus auf Körpergefühl).
c) Kontrollbedingung: keine Instruktion.
• AV: subjektives Schmerzempfinden.
Ergebnis:
• b) & c): ähnlich hohen Distress.
• a): deutlich niedrigerer Distress.
Interpretation:
• Fokus auf sensorischen Reizeigenschaften verringert das Schmerzempfinden.
-> Selektive Aufmerksamkeit <-> für emotionale Wahrnehmung notwendiges holistisches Körperempfinden.
-> Veränderung von Schmerzwahrnehmung möglich, komplett ignorieren geht nicht.
Beschreiben Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Lazarus et al. (1965) zur kognitiven Emotionsregulation bei der Betrachtung furchteinflößender Filme.
(176)
Kognitive Emotionsregulation:
• Regulationsstrategie, bei durch Neubewertungen & Uminterpretationen emotionsauslösender Ereignissen kognitive Änderungen geschehen.
-> Prozesse wie Umdeutung (Reappraisal), Leugnung, Rationalisierung & Verdrängung.
Studie (Lazarus et al., 1965):
• VPn sehen furchtauslösenden Film über Arbeitsunfälle.
• UV: Leugnender, intellektualisierender / neutraler Kommentar vor Sehen des Films.
-> Manipulation der kognitiven Interpretation der VPn.
• AV: Messungen der elektrischen Hautleitfähigkeit (Index emotionaler Erregung).
Ergebnis:
• Leugnende / intellektualisierende Kommentare verringern emotionale Erregung während des Films.
=> Kognitive Umbewertungen können emotionale Relevanz einer Situation wirksam verändern.
Welche Kosten/Nachteile erzeugt eine willentliche Unterdrückung des emotionalen Ausdrucks?
Beschreiben Sie dazu die Studie von Gross (1998).
(177)
Studie zu Unterdrückung emotionalen Ausdrucks (Gross, 1998):
• VPn sehen ekelerregenden Film (Armamputation).
• UV: Instruktion
1) Suppression, also Unterdrücken bzw. nicht-Zeigen von Emotionen
2) Reappraisal, also kognitive Neubewertung (Film rationalisieren / objektiv betrachten)
3) Keine Instruktion
•AV: Emotionsrating; physiologische Maße.
Ergebnis:
• Ekelerfahrung in Suppressions-Bedingung UND in Reappraisal-Bedingung verringert.
• ABER: Rebound-Effekt von Supression auf physiologischer Ebene (erhöhte kardiovaskuläre Aktivität, unabhängig von Vakenz der unterdrückten Emotion).
-> (erhöhte Anfälligkeit für Asthma- und kardiovaskuläre Erkrankungen bei chronischer Angstunterdrückung (repressors))
• Suppression verbraucht kognitive Ressourcen. -> Qualität von sozialen Interaktionen leidet.
• Kein Auftreten dieser Effekte bei kognitiver Neubewertung!
Ist geteiltes Leid, halbes Leid? Erläutern Sie dazu Aufbau und Ergebnisse der Studie von Zech & Rimé (2005).
(178)
Studie (Zech & Rimé, 2005):
• Instruktion der VPn, sich an negativstes & noch nachwirkendes Lebensereignis zu erinnern.
• Dann: Gespräch (20 min) mit Fokus auf Emotion vs. alltäglichen Dingen (UV).
• AVs: Subjektiver Nutzen des Gesprächs & eingeschätzte emotionale „Erholung“ (Emotionsrating).
-> Erhebung zu drei Zeitpunkten: Vor dem Gespräch (Baseline), eine Woche & 2 Monate danach.
Ergebnis:
• Starker Glaube an den Nutzen.
• ABER: keine emotionale Erholung durch emotionale Aussprache (emotionale Erholung gleich stark, egal über was geredet wurde).
• Entscheidend für die Wirkung von Gesprächen: Art der Gesprächsführung (Hilfreich ist z.B. therapeutische Gesprächsführung -> tiefere Auseinandersetzung).
-> Unterscheidung zwischen therepeutischer & alltäglicher Gesprächsführung wichtig!
Was ist damit gemeint, wenn die Geschichte der Emotionspsychologie in ein goldenes, dunkles und Renaissance-Zeitalter eingeteilt wird? Welches Verständnis von Emotionen war in der Antike vorherrschend und wie lebt diese Sichtweise auch heute noch fort?
(E1)
„goldene Epoche“ der Emotionspsychologie:
• erstes Institut für experimentelle Psychologie 1879 (Wundt).
• Erscheinen mehrerer Klassiker der Emotionspsychologie (Darwin, James & Wundt) zu dieser Zeit.
"Dunkles Zeitalter":
• Hochzeit des Behaviorismus -> Ignorieren / Abtun subjektiver Erlebniszustände wie Emotionen.
„Renaissance“:
• 1960er Jahre: Werke von Arnold, Tomkins und Schachter & Singer eingeleitet.
• eigentlich goldene Epoche: die letzten 30 Jahre.
-----------------------
Antikes Emotionsverständnis (in der modernen Psychologie):
• Platon: Dreiteilung der Seele - Vernunft, leidenschaftliche Affekte & begierdehafte Sinnlichkeit.
(kritisches bis negatives Bild von Affekten als Widerspruch zur Vernunft).
• Heute: Klassische Dreiteilung in Kognition, Emotion und Motivation.
Diskutieren Sie folgende Definition: „Emotion ist eine auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive Reaktion, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergeht“ und grenzen Sie Emotion nach dieser Definition von folgenden Konzepten ab: Stimmung, emotionales Temperament, Einstellung.
(E2)
Charakteristische Merkmale von Emotionen:
• Gefühlscharakter: valente Affektivität (bewusst / unbewusst).
• Gerichtetheit von Emotionen (reales / antizipiertes / gedankliches Bezugsobjekt).
• Begrenzte zeitliche Dauer (gekoppelt an Auftreten des Bezugsobjekts).
Abgrenzung von Stimmungen:
• DIFFUSE positive oder negative, lang ANDAUERNDE Gefühlszustände OHNE Bezugsobjekt.
Abgrenzung von Temperament / emotionalen Dispositionen:
• ZEITÜBERDAUERNDE Persönlichkeitseigenschaften; sehr allgemeiner Objektbezug.
Abgrenzung von Einstellungen:
• ZEITSTABILE Beurteilung eines Objekts anstatt episodischer / dynamischer Veränderungen.
Welchen Vorteile hat eine multidimensionale Sichtweise von emotionalen Reaktionen?
(3)
Fünf Komponenten von Emotion:
• subjektive, kognitive, physiologische, expressive und motivationale Komponente.
• Vorteil: unterschiedliche Facetten von Emotionen können untersucht werden (kein Zurückgreifen auf subjektive
Erlebensberichte notwendig).
• Abläufe & Sequenzen der Aktivierungen einzelner Komponenten können studiert werden.
Was ist der Unterschied zwischen emotional motivierten Verhaltensstrategien und Verhaltenstaktiken? Erläutern Sie den Unterschied anhand von konkreten Beispielen.
(E4)
• Emotionen als motivationalen Verhaltensstrategien: abstrakte Mittel-Zweck-Relationen (z.B. Vermeidung, Attacke / Vergeltung), NICHT konkrete Verhaltensweisen.
• Verhaltenstaktik: spezifisch angepasste Umsetzung dieser Verhaltensstrategien in konkreter Situation.
-> Es hängt von der Situation ab, ob wütende Person mit der Faust auf den Tisch haut, einem defekten Automaten einen Tritt verpasst oder an einer Protestkundgebung teilnimmt.
-> Trotz Verschiedenheit diese Verhaltenstaktiken Annahme ähnlicher Funktion (erlebtes Unrecht vergelten / rückgängig machen).
Welche Muskelpartien des Gesichts sind für einen mimischen Ausdruck von Freude, Ärger, und Ekel besonders wichtig?
(E5)
Für mimischen Ausdruck besonders wichtige Muskelpartien:
Augenbrauenrunzler (Musculus corrugator supercilii) -> Ärger
Augenringmuskel (Musculus orbicularis oculi) -> Freude
Oberlippenheber (Musculus levator labii) -> Ekel
Großer Jochbeinmuskel (Musculus zygomaticus major) -> Freude
Was ist das EmFACS?
(E6)
EmFACS (Emotional Facial Action Coding System):
• Codiersystems der Gesichtsmimik (Ekman) -> Einordnung von Emotionen anhand prototypischer Ausdrucksmuster.
• 44 verschiedene Bewegungseinheiten (je einzelne / mehrere Muskelbewegungen).
• "Lexikon": Zuordnung spezieller Kombinationen von Bewegungseinheiten zu Emotionskategorien -> Emotional Facial Action Coding System (EmFACS).
Diskutieren Sie die Aussage, dass das emotionale Empfinden ein Epiphänomen von Aktivitäten auf anderen Verhaltensebenen ist.
(E7)
• Emotionale Empfindung = Veränderung des momentanen subjektiven Erlebens.
Einflüsse auf das Empfinden:
• aktuellen Kognitionen / Bewertungen
• Motivationen
• körperlichen Expressionen
=> emotionales Empfinden als eigenständige Komponente oder integrative Wahrnehmung (ein Epiphänomen) von Aktivitäten auf anderen Verhaltensebenen?
Was sind Mischtheorien und Prototypen-Theorien von emotionalen Empfindungen?
(E8)
Mischtheorien:
• primäre „Basisemotionen“ als Grundlage für alle emotionalen Empfindungen.
• Vielfalt emotionaler Empfindungen ensteht aus Vermischungen von primären Emotionen -> sekundäre Emotionen (z.B. Liebe, Neugierde, Bescheidenheit).
Prototypen-Theorien:
• emotionale Zustände lassen sich anhand ihrer Ähnlichkeit zu prototypischen Zuständen gruppieren.
• "Verwandte" einer Basisemotion unterscheiden weniger in ihrer subjektiven Empfindung -> selbe Basisemotion wird situationsabhängig unterschiedlich benannt.
Was ist der Unterschied zwischen einer bivariaten und einer bipolaren Repräsentation von Valenz? Warum könnte diese Unterscheidung wichtig sein?
(E9)
Bipolare Dimonesionen von Valenz (z.B. Circumplex-Modell):
• Kreisförmige Anordnung emotionaler Zustände um zwei orthogonale Dimensionen – Valenz und Erregung.
• Valenz & Erregung können nicht gleichzeitig maximal werden. (!)
Bivariate Dimensionen:
• Verorten von Emotionen vorwiegend in den Sektoren mit hohen Aktivierungen.
• Zweidimensionaler Raum zur Einordnung anhand der Valenz -> positive und negative Affekte bzw. Aktivierungen.
• voneinander unabhängige Dimensionen -> können gleichzeitig auftreten. (!)
=> unterschiedliche Repräsentation von Valenz -> drastische Änderung der modelltheoretischen Grundlage.
Erläutern Sie eine modale Strukturbeschreibung von Emotionen. Worin grenzt sich dieser Ansatz von diskreten und dimensionalen Ansätzen ab?
(E10)
Modale Modelle der Emotionsbeschreibung:
• Zwischenposition: Integration verschiedener Aspekte von diskreten & dimensionalen Modellen.
• kognitives Prozessmodell der Emotion: fortlaufende kognitive Situationseinschätzungen -> ständige Veränderungen in emotionalen Reaktionssystemen.
• komplex ausdifferenzierte Bewertungsdimensionen -> Zahl möglicher emotionaler Zustände quasi unlimitiert (<-> diskreter Ansatz).
• häufig wiederkehrende Situationsbwewertungen (alltägliche Herausforderungen) -> charakteristisches Erleben -> sprachlich zu diskreten Emotionen zusammengefasst.
-> Erklärung der begrenzen Anzahl von der Emotionen durch sprachliche Kategorisierung statt biologischer Anlage.
• 4 Dimensionen emotionaler Zustände (Valenz, Kontrolle, Aktivierung, Neuigkeit) (<-> dimensionale Modelle: maximal 2 Dimensionen).
Welche Funktionen werden Emotionen allgemein zugeschrieben?
(E11)
Funktionen von Emotion:
• Emotionen als adaptive Reaktionen auf subjektiv bedeutsame Umweltreize.
-> informative Funktion: Relevanzdetektion / Orientierung, Überwachung & Feedback.
-> motivationale Funktion: unmittelbar (z.B. Furcht) / durch antizipierte emotionale Konsequenz (-> Annäherung / Vermeidung).
-> sozial-kommunikative Funktion: Herstellen & Vertiefen von Beziehungen; Einnehmen & Sichern eozialer Positionen gegenüber anderen.
Welche informativen Funktionen haben Emotionen? Ordnen Sie diese Funktionen unterschiedlichen Stufen der Informationsverarbeitung zu.
(E12)
Informative Funktion von Emotionen:
• Relevanzdetektion: Aufmerksamkeitslenkung auf subjektiv bedeutsame Stimuli (Chancen & Risiken -> aufsuchende / vermeidende Orientierung).
• Überwachungsfunktion: Reaktion auf Fortschritte / Rückschläge in der Zielverfolgung (während des Handelns).
• Feedbackfunktion: Informieren über Folgen von Entscheidungen & Handlungen.
-> Je nach Beschaffenheit einer Situation und den eigenen Zielen & Bedürfnissen können so unterschiedliche Ereignisse emotional hervortreten -> Berücksichtigung in der Verhaltenssteuerung.
Was ist eine visuelle Suchaufgabe und welche emotionalen Prozesse können mit dieser Aufgabe untersucht werden?
(E13)
Visuelle Suchaufgaben:
• Zielreize müssen entdeckt & Distraktoren ignoriert werden -> Entscheiden, ob Target vorhanden ist.
• Untersuchung automatischer Aufmerksamkeitsausrichtung (auf emotionale Reize).
-> emotionale Reize i.d.R. stärker beachtet -> erschwerte Ablösung der Aufmerksamkeit.
-> Effekte bei erregenden / biologisch relevanten (bedrohlichen) UND positiven Reizen (kein exklusiver Negativitätsbias).
Was ist eine sog. „Blitzlichterinnerung“? Wie lassen sich Blitzlichterinnerungen mit Beobachtungen eines
„Tunnelgedächtnisses“ für emotionale Inhalte in Einklang bringen?
(E14)
"Blitzlichterinnerung" & "Tunnelgedächtnis":
• Einfluss von Emotionen auf Erinnerungsleistung (negative & positive Effekte möglich):
• Blitzlicherinnerung (flashbulb memories): lebhafte & detailgetreue Erinnerung an Umstände traumatischer Erlebnisse.
• Tunnelgedächtnis (z.B. Augenzeugen): wenige zentrale Inhalte auf Kosten peripherer Details erinnert.
--------------------
-> Zentrale Inhalte emotionaler Ereignisse generell besser erinnert als periphere Details.
-> Details können ins „emotionale Scheinwerferlicht“ rücken, wenn sie mit zentralen Inhalten in inhaltlichem Zusammenhang stehen / für Ziele & Bedürfnisse relevant sind.
Welche Entscheidungs-/ Verarbeitungsstrategien werden von positiven Affekten und welche Strategien von negativen Affekten begünstigt?
(E15)
• Positive Emotionen -> (+) flexible, heuristische & weite Informationsverarbeitung.
• Negative emotionale Zustände -> (+) systematische, detaillierte & fokussierte Verarbeitung.
Welche Funktionen schreibt die broaden-and-built theory von Frederickson (2001) positiven Emotionen zu?
(E16)
Laut der broaden-and-built theory (Frederickson):
• mögl. Funktion positiver Emotionen: Aufbau & Erweiterung von Fertigkeiten & (soz. / phys. / intellektuellen) Ressourcen.
• mögl. Funktion negativer Emotionen: Bündeln kognitiver Ressourcen zur Bewältigung spezifischer Herausforderungen.
Beschreiben Sie den „feelings-as-information“ Ansatz und eine passende Studie. Wann vertrauen Menschen besonders auf ihr „Bauchgefühl“?
(E17)
"Feelings-as-information" Ansatz ("affect heuristic"):
• Nutzen momentaner Gefühle als Entscheidungshilfen für Werturteile unter Unsicherheit.
• "Bauchgefühl" als Entscheidungshilfe v.a. bei geringfügigen Konsequenzen, knappen kogn. Ressourcen & Abwesenheit verlässlicher Informationsquellen.
Studie:
• Befragung von VPn nach ihrer Lebenszufriedenheit an sonnigen vs. regnerischen Tagen
• Sonnige Tage (gute Stimmung) -> höhere Lebenszufriedenheit an als an regnerischeren Tagen (schlechte Stimmung).
-> Offenbar Nutzen momentaner Gefühlslage als Hinweis auf allgemeines Wohlbefinden (Entscheidungsheuristik).
-> Bsp. Werbung: spontaner Kauf eher, wenn Kunden in guter Stimmung sind. (schwindender Einfluss bei systematischer Verarbeitung).
Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?
(E18)
• Wichtige Funktion von Emotionen in der Überwachung Umweltgeschehnissen & Fortschritten in der Zielerreichung.
Emotionsauslösung nach Oatley und Johnson-Laird (1987):
• Emotionale Unterbrechung: Unterbrechung serieller Informationsverarbeitung von unspezifischer emotionaler Erregung unterbrochen, sobald drängendes Problem / günstige Gelegenheit auftritt (-> emotionsspezifische Signale).
• 5 Basisemotionen, ausgelöst von bestimmten Schlüsselstellen in der Zielverfolgung (-> Meldung an kogn. System)
• emotionales Signal -> Überführung (Transition) des aktuellen Zustands in neuen, angepassten Zustand durch kognitives System.
Spezifische Schlüsselstellen:
• Freude: Erreichung eines Etappenzieles -> Fortsetzen des Planes / Modifizierung.
• Traurigkeit: Scheitern eines wichtigen Planes / Unerreichbarkeit eines aktiven Ziels -> Suchen nach neuem Plan.
• Angst: Bedrohtes Selbsterhaltungsziel -> Überwachen der Umwelt / Flucht.
• Ärger: Frustration eines aktiven Zieles -> mehr Anstrengung / Attacke.
• Ekel: Verletzung eines Geschmackszieles -> Abweisen einer Substanz / genereller Rückzug.