Medizinische Grundlagen 161 Stunden (2. Teil)
gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG
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Set of flashcards Details
Flashcards | 279 |
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Students | 22 |
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Other |
Created / Updated | 23.10.2020 / 16.06.2025 |
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Appendizitis:
- Definition Begriff inkl. ungefähre Häufigkeit
- Symptome
- Abklärungen --> operatives Vorgehen zur Diagnosestellung
- Definition Begriff inkl. ungefähre Häufigkeit: Entzündung des Wurmfortsatzes, 7.5% der Bevölkerung erkrankt daran --> häufigste Ursache für ein akutes Abdomen
- Symptome:
- plötzlicher Beginn mit Übelkeit, Erberchen, Inappetenz, Fieber (fehlt teilweise bei alten Patienten)
- kolikartige Bauchschmerzen, am Anfang im Epigastrium, erst nach Stunden im rechten Unterbauch
- Abklärungen --> operatives Vorgehen zur Diagnosestellung:
- Anamnese
- Labor
- Rektaltemperatur höher als axillär (>1°C)
- palpatorischer Abdomenuntersuch: Druck- und Loslassschmerz im rechten Unterbauch (3 Punkte)
- Schmerz bei rektaler Untersuchung
- operative Untersuchung zur Diagnosestellung --> aufgrund drohender Perforation
Morbus Crohn:
- Definition Krankheitsbild
- Symptome
- Therapie und Verhaltensmassnahmen
- Prognose der Krankheit
- Definition Krankheitsbild: unspezifische Entzündung mit Narbenbildung, kann alle Abschnitte des Verdauungstrakts befallen, befällt alle Schleimhautschichten --> v.a. im unteren Teil vom Dünndarm (80%)
- Symptome:
- Beschwerdebild entwickelt sich schleichend über längere Zeit, kann jedoch auch akut sein (akutes Abdomen)
- Durchfälle und meist kolikartige Schmerzen im rechten Unterbauch
- Allgemeinsymptome: Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, leichtes Fieber
- Fisteln (Gang zu anderen Organen z.B. zur Blase) --> Stuhlschmieren oder anale Inkontinenz
- Wachstumsstörungen bei Kindern
- Therapie und Verhaltensmassnahmen: langwierig, Verzicht auf Nikotin, Diät (schlackenarme, kalorienreiche Kost, viel Wasser), Lymphdrainage, Entzündung medikamentös dämpfen, OPs bei Komplikationen
- Prognose der Krankheit: chronisch rezidivierende Erkrankung: schubweiser Verlauf mit häufigen Rezidiven --> Komplikationen zwingen zu Operationen, bei optimaler Therapie besteht eine normale Lebenserwartung
Colitis ulcerosa:
- Definition Krankheitsbild
- Symptome
- Therapie und Verhaltensmassnahmen
- Definition Krankheitsbild: chronische Schleimhautentzündung des Dickdarms, verläuft meist in Schüben --> betrifft primär Mucosa & Submucosa, nur selten tiefere Wandschichten; verläuft vom Rectum nach oben
- Symptome:
- blutiger und eitriger Durchfall mit Schleimhautanteilen
- Beschwerden im linken Unterbauch
- Schmerzen und Gewichtsverlust
- Allgemeinsymptome (Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Fieber)
- Therapie und Verhaltensmassnahmen:
- Diät
- Entzündung mittels Cortison eindämmen
- Psychotherapie
- in schweren Fällen: Teilentfernung Dickdarm
Colondivertikel:
- Definition Begriff
- Ursachen
- mögliche Symptome
- Komplikationen Divertikel
- Therapie
- Definition Begriff: sackförmige Ausstülpungen der Mukosa/Submukosa durch Muscularis der Darmwand
- Ursachen:
- Veranlagung (Bindegewebsschwäche) und Alter
- Risikofaktoren: Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen
- ballaststoffarme Kost --> verzögerte Darmpassage --> Verstopfung --> intraluminale Druckerhöhung
- mögliche Symptome:
- 80% beschwerdefrei
- wechselnde Stuhlgewohnheiten
- Komplikationen Divertikel: Divertikulitis
- Divertikulitis: Entzündung der Ausstülpungen --> Fieber, Blutungen
- Darmdurchbruch
- Darmverengung
- Blutungen und Anämieentwicklung
- Therapie
- diätetische Therapie: ballaststoffreiche Kost und reichlich Flüssigkeit
- schwere Fälle: evtl. OP
Karzinom Colon/Rektum:
- Definition Begriff
- Häufigkeit Krankheitsbild (grob)
- Symptome
- Komplikationen
- Definition Begriff: maligne Neoplasie im Bereich des Dick- und Mastdarms
- Häufigkeit Krankheitsbild (grob): häufigste Krebsform in der westlichen Welt, meist über 60 Jahren --> Häufigkeit nimmt stetig zu
- Symptome:
- meist uncharakteristisch und vielfach missgedeutet
- Leitsymptome: Änderungen Stuhlgewohnheiten, rektale Blutung, dumpfe oder kolikartige abdominale Schmerzen
- spätere Stadien: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schmerzen im Unterbauch, Anämie
- Blut im Stuhl: bis zum erwiesenen Gegenteil --> Karzinomverdacht!
- Komplikationen: Blutungen, Passagebehinderungen, Perforation, Metastasen v.a. in der Leber
Reizmagen und Reizdarm:
- Definition Krankheitsbilder
- Häufigkeit (grob)
- Ursachen
- Symptome
- Therapie Colon irritabile
- Definition Krankheitsbilder: funktionelle chronische Magen- bzw. Darmbeschwerden ohne fassbare organische Ursache
- Häufigkeit (grob): ca. 1/4 der Bevölkerung erkrankt im Laufe des Lebens an Reizmagensyndrom, ca. 50% der Patienten mit gastrointestinalen Beschwerden leiden an Reizdarm, Frauen doppelt so häufig wie Männer
- Ursachen: unklar, keine organische Ursachen, psychische und konstitutionelle Störungen und Belastungsfaktoren
- Symptome:
- Schmerzen und Druckgefühl im Unterbauch
- Blähungen, Verstopfungen und/oder Durchfälle
- oft ausgeprägte Angst vor Krebs bei Patienten
- frühes Sättigungsgefühl, Aufstossen, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen
- Therapie Colon irritabile
- Diät: faserreiche bzw. -arme Kost, je nach Stuhlkonsistenz
- Psychologisch: Gespräche, Beheben der stressauslösenden Faktoren
- Behandlung einzelnen Symptome durch Verhaltensmassnahmen z.B. Wärmeanwendungen bei Schmerzen
Hämorrhoiden:
- Definition Begriff
- Ursachen
- Symptome (ohne Stadien)
- Therapie
- Definition Begriff: chronische Vergrösserung eines analen Schwellkörpers
- Ursachen:
- Schwäche der Venenwand
- jahrelange Obstipation oder Laxantien-Missbrauch
- ausgiebige fettreiche und reichlicher Alkoholgenuss begünstigen Vergrösserung
- langes Sitzen und Bewegungsarmut
- Schwangerschaft (bildet sich meist zurück)
- Symptome (ohne Stadien):
- Schmerzen bei/nach Stuhlgang
- Blutungen
- perianaler Juckreiz und Ekzeme
- Therapie
- Fasten bzw. geeignete Kost zur Produktion von weichem Stuhl
- Diät: fleischarm, wenig Reizstoffe, kein Alkohol und Nikotin, nichts Süsses, Salziges und Scharfes
- Suppositoren
- sorgfältige Intimpflege
- Bitterstoffe zur Tonisierung der Pfortadergefässe
- operativ erst ab Stufe 3
Lebererkrankungen: Leitsymptome nennen
- Ikterus
- Müdigkeit und Leistungsabfall
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl, Fettunverträglichkeit
- Juckreiz
- Oberbauchbeschwerden
- dunkler Urin, heller Stuhl
Ikterus:
- Definition Begriff
- Ursachen inkl. Einteilung in prähepatischer, intrahepatischer und posthepatischer Ikterus
- Ursachen versch. Ikterusformen inkl. Symptome (Stuhlfarbe)
- physiologischer Neugeborenen-Ikterus erklären
- Definition Begriff: gelbliche Verfärbung der Haut, der Schleimhäute und der Lederhaut der Augen (Sklera) durch Ablagerung von Bilirubin im Gewebe
- Ursachen inkl. Einteilung in prähepatischer, intrahepatischer und posthepatischer Ikterus:
- prähepatischer (hämolytischer): Erhöhung Bilirubin-Bildung durch verstärkte Hämolyse z.B. durch Malaria
- intrahepatischer (hepatozellulärer): akute/chronische Schädigung der Leberzellen durch Toxine, Entzündungen --> Umwandlung Bilirubin gestört --> Entfärbung Stuhl, Dunkelfärbung Urin
- posthepatischer (chloestatischer): Gallenstauung durch Gallensteine, Tumore --> Bilirubin gelangt nicht in Darm --> heller Stuhl, sehr dunkler Urin
- Ursachen versch. Ikterusformen inkl. Symptome (Stuhlfarbe) --> siehe Bild
- physiologischer Neugeborenen-Ikterus erklären: Erhöhung der Bilirubin-Bildung durch verstärkte Hämolyse --> Anstieg des indirekten Bilirubins (wasserunlöslich) --> Stuhl und Urin normal gefärbt --> wenn hoher Spiegel: kann ins Hirn gelangen und Hirnschäden verursachen --> Lichttherapie zur Umwandlung in wasserlösliches Bilirubin
Hepatitis:
- Definition Begriff
- Ursachen
- Hepatitis-verursachende Viren
- Viren, welche nur akute Hepatitiden hervorrufen können inkl. Ansteckungsweg
- Viren, welche chron. Verlauf auslösen können inkl. Ansteckungsweg
- Symptome
- Komplikationen
- Definition Begriff: Leberentzündung
- Ursachen: Giftstoffe, Viren (A-E)
- Hepatitis-verursachende Viren: A, B, C, D, E
- Viren, welche nur akute Hepatitiden hervorrufen können inkl. Ansteckungsweg: A & E, über Trinkwasser oder Nahrungsmittel
- Viren, welche chron. Verlauf auslösen können inkl. Ansteckungsweg: B, C & D, über Blut-zu-Blut-Kontakte übertragen; B auch durch andere Körperflüssigkeiten übertragen
- Symptome:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit, Blähungen, Verdauungsbeschwerden
- leicht erhöhte Temperatur bis Fieber
- Ikterus (ca. 50% der Fälle)
- akut: 4-8 Wochen, maximal 12 Wochen
- Komplikationen
- fulminante tödliche Verläufe
- B, C, D: bei chronischem Verlauf: Leberzellenschädigungen (Leberzirrhose), Gefahr der Entwicklung von Karzinom
Leberzirrhose:
- Definition Krankheitsbild
- Ursachen
- Symptome
- Komplikationen
- Definition Krankheitsbild: Zerstörung des Läppchen und intrahepatischen Gefässe durch entzündliche Fibrose (Ausbildung von bindegewebigem, narbigem Ersatzgewebe) --> Leberinsuffizienz und portale Hypertonie (Stau der Pfortader) --> >95% müssen betroffen sein, bevor Leberkoma eintritt
- Ursachen
- toxisch: Alkohol
- entzündlich: chronische virale Hepatitisformen
- seltene Stoffwechselerkrankungen
- nichtalkoholische Fettleber
- Medikamente z.B. Paracetamol
- Symptome:
- Müdigkeit, Leistungsabfall
- Appetitlosigkeit und gastrointestinale Beschwerden
- Hautveränderungen: arterielle Spinnennaevi an Handrücken, den Oberarmen, im Gesicht sowei im Nacken
- Palmarerythem: flächenhafte Rötung der Handinnenfläche
- Ikterus
- Verlust Achsen-/Schambehaarung
- Veränderung Geschlechtsmerkmale: Brustbildung Mann, Hodenatrophie, Ausbleiben Menstruation
- Komplikationen
- portale Hypertension: verursacht durch Rückstau in die Leber --> Blut fliesst vermehrt über Kollateralkreisläufe ab (Ösophagusvarizen, Hämorrhoiden,...); vermehrter Austritt von Flüssigkeit aus Blut- und Lymphgefässen --> Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum
- Ösophagusvarizenblutungen: bei Perforation treten grosse Mengen Blut aus (fehlende Gerinnungsfaktoren)
- Funktionsstörungen zentrales Nervensystem (hepathische Enzephalopathie)
- Koma hepaticum in der Endphase der Leberzirrhose
Cholelithiasis:
- Definition Krankheitsbild
- Ursachen
- Symptome inkl. Warscheinlichkeit, bei Gallensteinen Symptome zu zeigen
- Therapie bei rezidivierenden Symptomen
- Definition Krankheitsbild: Gallensteine, wenn in Blase Cholezystolithiasis, wenn in Gallengang Choledocholithiasis; gemischte Cholesterinsteine oder Pigmentsteine; kleine Steine viel schlimmer als grosse
- Ursachen:
- Cholesterinsteine: Lösungsungleichgewicht in der Lebergalle mit einem gegenüber denn Gallensäuren zu hohen Cholesterinanteil --> Prädispositionsfaktoren (6 F): Female, Fat, Forty, Fertile, Fair, Family --> nicht immer zutreffend
- Bilirubinsteine: vermehrte Entstehung von Bilirubin bei vermehrten Blutzerfall führt zur Äusfällung und somit zur Steinbildung
- Symptome inkl. Warscheinlichkeit, bei Gallensteinen Symptome zu zeigen:
- bei 75% keine Symptome
- unklare Oberbauchbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Druck im rechten Oberbauch, Aufstossen, Fettunverträglichkeit
- Gallensteinkolik: starke Schmerzen durch Einklemmung eines Steines in Gallengängen, mit Übelkeit und Erbrechen, oft begleitet von Schmerzen in der rechten Schulter
- Therapie bei rezidivierenden Symptomen:
- Koliken: Schmerzmittel und Spasmolytika
- Auflösung Stein: medikamentös bzw. mechanisch
- radikale Methode: operative Entfernung Gallenstein oder ganze Gallenblase
Hernien:
- Definition Begriff
- Ursachen
- Erörterung Leistenhernie
- Komplikationen
- Definition Begriff: Eingeweide-/Weichteilbruch mit Ausstülpung des bauchfellüberzogenen Bruchsacks durch eine Bauchwandlücke
- Ursachen:
- angeboren: kindliche Nabelhernien, ein Teil der Leistenhernien (selten)
- erworben: durch anlagebedingte Schwächen der Bauchwand hervorgerufen --> wegbereitend: Durchtrittsstellen von Gefässen, Nerven oder des Samenstrangs
- Adipositas, chronische Obstipation, chronische Bronchitis und körperliche Arbeit können fördernd sein
- Erörterung Leistenhernie:
- häufigste Hernie, zu 90% Männer betroffen
- Baucheingeweide tritt durch Leistenring entlang des Samenstrangs in den Hodensack
- Komplikationen: Inkarzeration (Einklemmung) --> einerseits mechanischer Darmverschluss, andererseits Ischämie der Darmwand mit lebensbedrohlicher Infarzierung --> Symptome eines akuten Abdomens
Organe Harnsystem
- Niere
- Nebennieren
- ableitende Harnwege:
- Nierenbecken (Pelvis renalis)
- Harnleiter (Ureter)
- Harnblase (Vesica urinaria)
- Harnröhre (Urethra)
Funktionen Niere
- Regulation Wasserhaushalt
- Regulation Elektrolytkonzentation (Na, Ca, K, Phosphat, ...)
- Regulation Säuren-Basen-Gleichgewichts
- Ausscheidung Stoffwechselendprodukte
- Ausscheidung Fremdsubstanzen
- Hormonproduktion (Renin (Blutdruckregulation), Erythropoetin, Vitamin-D3-Hormon)
Grösse, Lage, Form und den inneren Aufbau der Nieren beschreiben
- Grösse: 10-13 cm lang
- Lage: links und rechts neben der Wirbelsäule, ausserhalb Bauchhöhle, Höhe 11./12. Rippe --> rechte Niere etwas tiefer aufgrund von Leber; obendran Nebennieren
- Form: bohnenförmig, medial stark eingebuchtet --> Nierenpforte (-hilus): Ein-/Ausgang von Arterien, Nerven, Venen, Lymphgefässe und Harnleiter
- innerer Aufbau (3 Zonen)
- Nierenbecken (Pelvis renalis)
- Nierenmark (Medulla renalis) --> Nierenpyramiden mit Nierenpapillen --> Nierenkelche darüber gestülpt (Harnableitung); Sammelrohre und Nierenkanälchen --> Markstrahlen
- Nierenrinde (Cortex renalis) --> Nierenkörperchen
Begriff Nephron definieren und sein Aufbau beschreiben
- kleinste funktionelle Einheit des Nierengewebes
- Nephron = Nierenkörperchen + Harnkanälchen
- Nierenkörperchen = Glomerulum + Bowman'sche Kapsel
- Harnkänalchen = proximale Tubulus + Henlesche Schleife + distaler Tubulus
- Sammelrohr: Endpunkt Harnkanälchen
Funktion des Nierenkörperchens und des Tubulussystems nennen
- Nierenkörperchen: Abpressung Primärharn aus Glomerulum-Kapillarschlingen
- Nierenkanälchen: Rückresorption Primärharn (99%), Sekretion von gefährlichen Substanzen in Primärharn --> münden in Sammelrohr (Nierenkelche --> Nierenbecken)
Bildung des Primär- und Sekundärharns unter Verwendung der Begriffe Filtration, Resorption und Sekretion erklären
- Filtration an den Glomeruli: Blutplasma wird abfilitriert (Kapillaren); Wand Glomerulikapillaren ist Filter --> Wasser und gelöste Teilchen passieren Filter --> Primärharn hat gleiche Konzentration an gelösten Stoffen wie Blut
- Rückresorption (aktiv und passiv) in den Nierenkanälchen und Sammelrohren: 99% rückresorbiert, Na+-Pumpe ist wichtigster aktiver Transport
- Sekretion in den Nierenkanälchen (nicht im Sammelrohr!): Abfallstoffe, welche bei Filtration nicht bzw. ungenügend beseitigt wurden, werden hier in den Harn abgegeben
- Harnkonzentrierung im Gegenstromverfahren:
- proximaler Schenkel & halbe Henlesche Schleife, Sammelrohre: Wasserentzug durch Osmose
- halbe Henlesche Schleife & distaler Schenkel: aktiver Transport von Kochsalz aus Blut durch Tubuszellen (Wand undurchlässig)
- Durchlässigkeit Wand Sammelrohr: durch Vasopressin=Adiuretin geregelt
Regulation der renalen Durchblutung, insbesondere die Autoregulation grob erklären
- konstanter Blutdruck wichtig für ausreichende Filtration im Glomerulum --> Blutdruckschwankungen werden vom Glomerulus aufgefangen (Autoregulation)
- steigt systemischer Blutdruck --> Gefässmuskulatur der zuführenden Blutgefässe kontrahiert --> Blutzufuhr wird gedrosselt --> Filtatrionsdrucks im Glomerulus sinkt
- sinkt systemischer Blutdruck --> Gefässmuskulatur der zuführenden Blutgefässe wird erweitert--> Blutzufuhr wird erhöht --> Filtatrionsdrucks im Glomerulus steigt
Autoregulation funktioniert nur in Druckbereich von 90-190 mm Hg normal --> systolischer Blutdruck unter 80 mm Hg: zu wenig Flüssigkeit filtriert --> akutes Nierenversagen
zu hoher Blutdruck belastet System und schädigt auf Dauer die Niere
harnpflichtige Substanzen aufzählen
- Wasser
- Harnstoff (Endprodukt Eiweiss-Stoffwechsel)
- Harnsäure (Endprodukt Nukleinsäure-Stoffwechsel)
- Kreatinin (Endprodukt Muskelabbau und Fleischverdauung)
- Elektrolyte
- Urobilin (Harnfarbstoff, Abbauprodukt Bilirubin)
- Arzneimittel-Abbauprodukte
- körperfremde Gifte
mögliche pathologische Bestandteile des Urins nennen
- Zucker
- Bilirubin
- Erythrozyten
- Leukozyten
- Bakterien
- Eiweiss
zwei hormonelle Regulationen der Harnbereitung nennen
Renin-Angiontensin-Aldosteron-System
- Ausschüttung von Renin ins Blut bei zu niedriger Salzkonzentration oder bei Blutdruckabfall
- Angiotensinogen im Blut wird durch Renin in Angiotensin I umgewandelt --> durch Enzym in Angiotensin II umgewandelt
- Angiotensin II setzt Aldosteron frei: Na-Rückresorption sowie passive Rückresorption von Wasser wird gefördert, Kalium-Sekretion wird ausgelöst --> Salz- und Wasserausscheidung wird gesenkt und Volume-/Salzmangel kompensiert; Druckerhöhung durch Verengung der Blutgefässe; Durstzentrum wird gereizt --> Erhöhung Flüssigkeitsaufnahme
Antidiuretisches Hormon: ADH (Adiuretin, Vasopressin)
- im Hypothalamus wird ständig die Na-Konzentration gemessen --> konstanter osmotischer Druck angestrebt
- Korrektur durch Ausschüttung von ADH: Hemmung Diurese --> weniger Wasser wird in den Nieren ausgeschüttet
- Salzkonzentration zu hoch: vermehrt ADH ausgeschüttet --> Wasserrückresorption im Sammelrohr erhöht --> Blut verdünnt und Salzkonzentration erniedrigt
- Salzkonzentration vermindert: weniger ADH ausgeschüttet --> Blut durch Wasserverlust aufkonzentriert
Abschnitte der ableitenden Harnwege benennen
- Nierenbecken (Pelvis renalis)
- Harnleiter (Ureter)
- Harnblase (Vesica urinaria)
- Harnröhre (Urethra)
--> alle von Urothel ausgekleidet: kann auf Druck elastisch wirken, kein Stoffaustausch möglich
Aufbau und die Funktion des Nierenbeckens und des Harnleiters nennen
Nierenbecken
- Harnfluss: Sammelrohre in Markpyramiden --> Nierenkelche --> Nierenbecken
- sackartige Erweiterung der ableitenden Harnwege
- direkt hinter dem Nierenhilus
- mit vielen Schmerzfasern ausgestattet
Harnleiter
- ca. 30 cm lang, hinter Bauchfell
- glatter Muskulatur, mit Schleimhaut ausgekleidet
- befördern Urin durch Peristaltik
- Einmündung in Blase wird durch Schleimhautklappe verschlossen, sobald Flüssigkeit in Blase ist --> Rückfluss von Urin wird verhindert
Bau der Harnblase beschreiben
- Hohlorgan aus glatter Muskulatr
- sammelt Harn und scheidet Harn willkürlich aus
- leere Blase stark gefaltet, volle kugelförmig
- Füllmenge: 150 - 500 ml --> bei stärkster Füllung: 1l (schmerzhaft und Gefahr des Rückstaus in Nierenbecken)
- Blasenausgang durch zwei Schliessmuskeln verschlossen: innerer Muskel (glatte Muskulatur, unwillkürlich) & äussere Muskel (quergestreifte Muskulatur, willkürlich)
Vorgang der Harnblasenentleerung (Miktionsvorgang) grob beschreiben
Blasenfüllung durch Dehnungsrezeptoren in Blasenwand wahrgenommen und ans Rückenmark geleitet --> willkürlicher Befehl zur Blasenentleerung
Miktionsvorgang selber unwillkürlich:
- Meldung an Rückenmark und Hirn: Harndrang
- willkürlicher Befehl an äusseren Schliessmuskel: Erschlaffung
- reflexartige Kontraktion der unwillkürlichen Muskulatur der Blasenwand
- Erweiterung unwillkürlicher innerer Schliessmuskel
- Miktion
Aufbau und die Funktion der männlichen und weiblichen Harnröhre erklären
Männlich
25 cm, leicht s-förmig, auf Höhe Prostata münden Samenleiter in Harnröhre, Prostata umgibt Harnröhre mantelartig --> bei vergösserter Prostata engt diese die Harnröhre ein
Weiblich
4 cm lang, gerade --> pathologische Keime können besser in Harnblase gelangen
drei Hauptaufgaben der Geschlechtsorgane nennen
- Bildung und Transport der Keimzellen
- ermöglichen Kopulation
- Fruchthalter (Gebärmutter)
- Produktion Geschlechtshormone
primären und sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes und der Frau aufzählen
primär (von Geburt an vorhanden)
- Frau: Ovarien, Tuben, Uterus, Vagina, Vulva
- Mann: Testes, Nebenhoden, Samenleiter, Samenblase, Prostata
sekundär (ab Pubertät unter Einfluss von Geschlechtshormone)
- Frau: Brust, geschlechtsspezifische Behaarungsform, Skelettbau
- Mann: geschlechtsspezifische Behaarungsform, Kehlkopfgrösse, Skelettbau
Organe des inneren und äusseren weiblichen Genitales aufzählen
Innere
- zwei Eierstöcke
- zwei Eileiter
- Gebärmutter
- Scheide
Äussere (Vulva)
- Scheidenvorhof
- Kitzler
- zwei grosse Schamlippen
- zwei kleine Schamlippen
- zwei Bartholin-Drüsen
Bau und Funktion der Eierstöcke
Bau
- pflaumengross, paarig angelegt, 10-15 cm lang
- durch Bänder am seitlichen kleinen Becken aufgehängt
- Rindenbereich: Eizellen bzw. Vorstufen
Funktion
- Eizellenlagerun und Bereitstellen befruchtungsfähiger Eizellen
- Bildung der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene, Progesteron)
Bau und Funktion des Eileiters
Bau
- 10-18 cm lang
- Schleimhaut enthält Flimmerepithel, Tubenwand arbeitet persitaltisch
- in Richtung Eileiter befindet sich Fransentrichter, welcher in Richtung Bauchhöhle offen ist --> kann bei vaginalem Infekt problematisch sein
- Fransentrichter bewegt sich zum Ort des Eisprungs
- wird in Richtung Uterus enger --> an engster Stelle kann es nach Entzündungen zu Verklebung kommen --> Unfruchtbarkeit
Funktion
- Befruchtung (bis 24h nach Ovulation möglich)
grob die Eizellreifung erklären
- Primärfollikel wandelt sich zu Sekundärfollikel und dann zu Tertiärfollikel
- kurz vor Eisprung wird aus Tertiärfollikel Graaf-Follikel (haploid) --> springt in Eileiter
- Hülle von Graff-Follikel wird sogenannter Gelbkörper --> wenn Schwangerschaft entsteht bleibt er drei Monate bestehen, ansonsten bildet er sich zurück
Lage, Wandbau und Funktion des Uterus beschreiben
Lage
- zwischen Harnblase und Enddarm
Wandbau
- Perimetrium: Bauchfellüberzug
- Myometrium: Muskelschicht aus glatter Muskulatur
- Endometrium: Schleimhaut mit einreihigem Zylinderepithel --> Basalis und Funktionalis (wird abgestossen bei Mens)
Funktion
- Beherbergen heranwachsendes Kind
- Austreiben Kind bei Geburt
Bau und Funktion der Vagina beschreiben
Bau
- elastischer Muskelschlauch, 8-12 cm
- Scheidenwand: ca. 3 cm dick, glatte Muskulaltur
- Schleimhaut: mehrschichtiges Plattenepithel --> aus abgeschliferten Epithelzellen entsteht Glykogen --> wird zu Milchsäure abgebaut (pH 4)
Funktion
Schutzorgan für höher gelegene Genitalorgane, Begattungsorgan, Geburtskanal
Anatomie und Funktion des äusseren weiblichen Genitales (Vulva) beschreiben
- Klitoris: Schwellkörper, erektil
- grosse Schamlippen: Hautpolster mit Schweiss- und Talgdrüsen
- kleine Schamlippen: viele grösse Talgdrüsen, Bindegewebe enthält zahlreiche sensible Nervenendigungen und Blutgefässe
- Scheidenvorhof: durch Hymen von Vaigan abgetrennt, Urethra und Vorhofdrüsen münden hier
- Bartholin-Drüsen: bilden alkalisches Sekret, häufig Entzündungen und Zysten
Bau und Funktion der weiblichen Brust beschreiben
Bau
- besteht aus 15-20 Lappen, welche aus kleineren Läppchen und dann aus Milchbläschen (Alveolen) bestehen --> münden alle mit Milchausführungsgang in Brustwarze
- Milchbläschen bei Schwangerschaft durch Östrogen, Progesteron und Prolaktin voll entwickelt
Funktion
- Ernährung Baby
- Milchausschüttung durch Oxytocin (auch für Wehen zuständig)
- Milchproduktion durch Prolaktion
wichtigste Funktionen der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron aufzählen
Östrogen
- Vorbereitung Körper auf Schwangerschaft (Entwicklung weibl. Geschlechtsmerkmale, Stimulierung Follikelreifung, Aufbau Endometrium, Steigerung Sexualtrieb)
- Stimulierung Kalziumeinbau in Knochen
- verstärkte Einlagerung Wasser im Gewebe
- Vegrösserung subkutanes Fettdepot
Progesteron
- Vorbereitung Gebärmutterschleimhaut auf Einnistung Ei
- Erhöhung Körpertemperatur (+ 0.5° C)
- fördert Entwicklung Milchgangsystem
- Propfbildung am Gebärmuttermund