Medizinische Grundlagen 161 Stunden (2. Teil)
gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 279 |
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Utilisateurs | 22 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 23.10.2020 / 16.06.2025 |
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Rhinitis:
- Defnition
- Ursachen
- akute Rhinitis:
- Definition
- Ursachen
- Symptome
- mögliche Komplikationen
- allergische Rhinitis:
- Definition
- Einteilung in saisonale und jährliche allergische Rhinitis inkl. häufigste Ursachen
- Defnition: Entzündung der Nasenschleimhaut
- Ursachen: infektiös (primär Viren, sekundär Bakterien), allergisch, Spezifalform: durch Gewöhnung an abschwellende Nasentropfen
- akute Rhinitis:
- Definition: akute Entzündung Nasenschleimhaut --> häufigste Infektionskrankheit
- Ursachen: verschiedene Viren, durch Tröpfcheninfektion übertragen
- Symptome:
- trockenes Vorstadium: Brennen und Wundgefühl in Nase und Nasenrachenraum
- katharrhalisches Stadium: Sekretion (anfang serös, dann gelblich/grünlich), Verlegung der Nase durch Schwellung der Nasenmuschel-Schleimhaut
- mögliche Komplikationen: Gewöhnung an Nasentropfen durch zu langer Gebrauch abschwellender Nasentropfen, akute Mittelohrentzündung, Nebenhöhlenentzündungen
- allergische Rhinitis:
- Definition: durch Antigen ausgelöste Reaktion der Nasenschleimhaut
- Einteilung in saisonale und jährliche allergische Rhinitis inkl. häufigste Ursachen:
- saisonal: Pollensaison --> Erle, Hasel, Birke, Gräser, Roggen, ...
- jährlich: ganzes Jahr --> Hausstaubmilben, tierische Allergene, Schimmelpilze, Nahrungsmittel
Entzündung des Mittelohres: Otitis media:
- Ursachen
- begünstigende Faktoren
- Symptome, insbesondere bei Kleinkindern
- Komplikationen
- Kenntnisse der Therapie (Warum Ohrtropfen nicht wirksam?)
- Ursachen: infektiöse Entzündung (Bakterien oder Viren)
- begünstigende Faktoren: Störung der Mittelohrbelüftung z.B. durch vergrösserte Mandeln
- Symptome, insbesondere bei Kleinkindern: Klopfen im Ohr, ein- oder beidseitiger Schmerz und Klopfen im Ohr, Hörverminderung, Tinnitus, herabgesetztes Allgemeinbefinden; Kleinkind: unruhig, weinerlich, Fieber, langt sich ans Ohr
- Komplikationen: Meningitis, Hirnabszess
- Kenntnisse der Therapie (Warum Ohrtropfen nicht wirksam?): aschwellende Therapie, Antibiotika (nicht pauschal), Schmerzmittel, Wärmebehandlung Ohr, operative Eröffnung Trommelfell; Ohrentropfen nicht angebracht, da Examination des Ohrs erschwert wird und Trommelfell beschädigt sein kann
Erkrankungen der Ohren und des Gleichgewichtssinnes:
- Definition Schwindel:
- mögliche Einteilung Schwindel
- Ursachen v.a. für Schwindel
- Symptome
- Definition Schwindel: Gleichgewichtsstörung, bei der der Betroffene nicht vorhandene Bewegungen der Umgebung wahrnimmt, kann physiologisch oder pathologisch sein
- mögliche Einteilung Schwindel:
- systematischer/gerichteter Schwindel: Dreh- oder Schwankschwindel --> eher lokal bedingt (Innenohr, Hirnstamm, Kleinhirn)
- unsystematischer/-gerichteter Schwindel: diffus --> eher systemisch bedingt: Kreislauf, Blut, Blutdruck, Psyche, Alkohol, Drogen
- anhaltander Schwindel: Reiseschwindel, bei Verletzungen des Innenohrs
- Ursachen v.a. für Schwindel: orthostatische Dysregulation (kurzfristige Versackung des Bluts), Hypo-/Hypertonie, Herzkrankheiten, psychische Störungen, HWS-Syndrom, Arteriosklerose mit Durchblutungsstörungen des Gehirns, Lagerungsschwindel, Morbus Menière, medikamentös, toxisch, Herzkrankheiten
- Symptome: Gleichgewichtsstörung, Ohrensausen, Übelkeit, Schwarzwerden vor Augen, Hörstörung
- Terminologie für die Anamnese: Drehschwindel, Schwankschwindel, Liftschwindel, Seitwärtssinken/-fallen, Taumeligkeit, Höhenschwindel, Lageschwindel, Lagerungsschwindel
akutes Nierenversagen:
- Definiton
- Ursachen
- Symptome
- Komplikationen
- Definiton: reversible Krankheit mit Oligurie/Anurie und Anstieg der harnpflichtigen Stoffe (Harnstoff, Kreatinin) im Blut
- Ursachen:
- prärenal (75%): ischämische Nierenschädigung: Blutdruckabfall, Volumenmangel und Schock (nach Trauma, bei Narkose), Nierenarterienverschluss
- intrarenal: entzündliche & immunologische Nierenerkrankungen, toxische Nierenschädigung (Medikamente, bakterielle Toxine)
- postrenal: Abflussbehinderung Harnwege
- Symptome: Oligurie/Anurie, Ödembildung, rasche Ermüdbarkeit, Übelkeit
- Komplikationen: Überwässerung (Fluid Lung, Hirnödem), Hyperkaliämie
chronisches Nierenversagen:
- Definiton
- Ursachen
- Symptome
- Definiton: irreversible Schädigung des Nierengewebes mit Abnahme des Glomerulumfiltrates
- Ursachen: Glomerulonephritis, diabetische Nephropathie, schwere Hypertonie, Arteriosklerose, chronische Pyelonephritis
- Symptome: Urämie, kann im Endstadium fast alle Organssyteme betreffen: Café-au-lait farbige Haut, Lungenödem, Anämie (verminderte EPO-Bildung), Osteoporose
generelles Vorgehen an Notfallstelle (Erwachsene & Kinder)
sicher vorgehen & lebensbedrohliche Funktionsstörungen rasch erkennen:
- Schutz vor Selbstgefährdung! --> alle Sinne, auch Bauchgefühl
- orientierender Überblick
- Sicherung Notfallstelle
- Erstbeurteilung bzw. Notfall-ABCD
- lebensrettende Sofortmassnahmen
- Sekundärbeurteilung
- Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen / Rettungsdienst / Arzt
Primärbeurteilung (Notfall-ABCD) durchführen
- Bewusstseinszustand prüfen
- nach Hilfe rufen
- Atmung prüfen:
- ansprechbar: Notruf wählen, Person betreuen und warten bis Rettungsdienst eintrifft, notwendige Basismassnahmen (z.B. Blutstillung, Rettungsdienst einweisen)
- atmet, aber nicht ansprechbar: stabile Seitenlage
- atmet nicht --> Schritt 4
- Alarmierung, wenn möglich Defibrillator (AED) organisieren
- 30 Thoraxkompressionen, 2 Beatmungsstösse --> alle 2 Minuten Helfer wechseln
- sobald Defi verfügbar --> Anweisungen folgen (Rhythmusanalyse, Defibrillation, ...) --> Wiederbelebung weiterführen, bis Rettungsdienst eintrifft
--> A (Alarmierung, Airways), B (Breathing), C (Circulation), D (Defibrillation)
Alarmierung inkl. W-Fragen
- Wo: inkl. Zugänglichkeit und Einweisungsperson
- Wer meldet
- Was is geschehen
- Wie viele: inkl. Angabe Patientenzustand und evtl. Alter
- Weiteres
Euronotruf 112: funktioniert praktisch immer!
Herzinfarkt:
- Symptome
- Ausstrahlungsgebiete
Männer
- Symptome: Todesangst, Atemnot, Unruhe, fahle Gesichtsfarbe (blau/gräulich), kühle Haut, Übelkeit/Erbrechen
- Ausstrahlungsgebiete: linke Schulter (25%), linke Arminnenseite (27%), linker Brustbereich (20%), rechte Schulter (17%) --> allgemein heftige stechende Schmerzen hinter Brustbein (75%)
Frauen
- Symptome: Schmerzen im Brustbereich, Engegefühl, ausstrahlende Schmerzen an Armen und Rücken, Zahn- und Kieferschmerzen, Angstzustände, ungewöhnliche Müdigkeit, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Oberbauchschmerzen, Nackenschmerzen, Übelkeit
Vorgehen Blutstillung
Ziel: Verringerung Blutung um Vitalfunktion stabilisieren zu können --> Blutung nicht unbedingt zum Stillstand bringen
Vorgehen:
- direkte manuelle Kompression: Kompresse auf Wunde legen, mit Handballen drauf drücken
- Druckverband: mehrere Kompressen auf Wunde legen, mit Binde fest einbinden --> Puls muss noch fühlbar sein
- Distanz-Druckpunkte: falls direkte Kompression nicht möglich bzw. nicht ausreichend --> manuelle Kompression der Arterie direkt über der Wunde
- Anlegen Blutsperre: wenn nicht möglich Blutung durch andere Massnahmen unter Kontrolle zu bringen --> Abbinden eine Handbreit über Verletzung
Wichtig bei Blutsperre: nicht länger als 30 Minuten, darf nur durch Arzt gelöst werden, darf nie zugedeckt werden
Massnahmen Bolusaspiration
- wenn bei Bewusstsein: Heimlich-Manöver
- wenn bewusstlos: Thoraxkompression
Verbrennungsgrade inkl. korrekte Kühlung
Verbrennungsgrade:
- 1: Rötung Haut --> Heilung ohne Narbenbildung
- 2a: Rötung und Blasenbildung, Verletzung oberflächlicher Hautschichten --> Heilung meist ohne bleibende Narbenbildung
- 2b: tiefe dermale Läsion, Verletzung tiefer Hautschichten
- 3: tiefe Zerstörung der Haut und Unterhaut mit Verschorfung oder Verkohlung --> gestörte Heilung unter schwerer Narbenbildung
--> wenn 15% der Körperoberfläche verbrannt ist (2. und 3. Grades) besteht akute Lebensgefahr!
Kühlung: Wasser (15-20° C), min. 10 Minuten
Wann überweise ich den Patienten an einen Arzt?
akute Beschwerden
bei jedem Hinweis auf eine lebensbedrohliche Erkrankung (besonders Herz, Lunge, Nieren)
- Schmerzen, Druckgefühl, Enge in der Brust
- Atemnot
- beginnende Nackenstarre mit Fieber
- beginnende Bewusstseinstrübung
- Verdacht auf akutes Abdomen
- Verdacht auf Frakturen
- neurologische Symptome
- Verdacht auf innere Blutungen
chronische Beschwerden
- Verdacht auf Tumor
- Verdacht auf chronische Darmerkrankung
- persistierende Rückenschmerzen
- unklare Hautveränderungen
- nicht heilende Wunden
Jeden Patienten überweisen, wenn Symptome vorhanden, aber Intuition warnt oder Kompetenz zur Abgrenzung zu gefährlichen Pathologien fehlt --> z.B. Muskelschmerzen nach langer Reise.
zeitlicher Ablauf Infektionskrankheit (5 Schritte)
- Ansteckung: Haftenbleiben MO an Haut/Schleimhäute und Eindringen in tieferliegendes Gewebe
- Inkubationsphase: Vermehrung Erreger (brüten)
- Krankheitsphase: Schädigung Körper durch MO bzw. deren Toxine
- Überwindungsphase: Abwehrreaktion Körper
- evtl. Immunität
Definiton Inkubationszeit
Zeitspanne vom Moment des Eindringens des Erregers in den Körper bis zum Autreten der ersten Symptome
Definition:
- Pathogenität
- obligat pathogen
- fakultativ pathogen
- nicht pathogen
- Pathogenität: Fähigkeit eines Erregers, eine Krankheit auszulösen
- obligat pathogen: Erreger, welche in jedem Fall zur Krankheit führen
- fakultativ pathogen: Erreger, welche nur unter bestimmten Bedingungen zur Krankheit führen z.B. Abwehrschwäche
- nicht pathogen: Erreger, welche für den Menschen harmlos sind
Übertragungswege von Infektionserregern aufzählen
- Mensch zu Mensch: direkt (Tröpfchen-, Schmier-, Kontaktinfektion, Sexualverkehr) oder indirekt (Wasser, Lebensmittel, Staub)
- Tier zu Mensch: direkt (Bisse, Stiche, Kratzverletzungen, Speichelkontakt) oder indirekt (Wasser, Lebensmittel, Staub)
- Umwelt zu Mensch: indirekt durch verschmutzte Luft, Erde oder Wasser
--> Bedingung für indirekte Übertragung ist Überlebensfähigkeit des Erregers ausserhalb eines Wirts.
Aufnahmewege von Infektionserregern
- aerogen: über Luftwege z.B. Tröpfcheninfektion
- peroral/enteral: über Mund und Magen-Darm-Trakt z.B. kontaminierte Nahrung, Schmierinfektion
- parenteral: alle Aufnahmewege, welche nicht über Magen-Darmtrakt gehen z.B. Sexualkontakt, Hautverletzungen
- perinatal: Ansteckung Kind während Geburt
Erscheinungsformen von Infektionskrankheiten
- inapparent: klinisch stumm, keine Krankheitserscheinungen trotz Infektion
- latent: verborgene Infektion, vorerst ohne Symptome --> Ausbruch jederzeit möglich
- manifest: Infektion mit deutlichen Krankheitserscheinungen
Ablauf Symptome Infektionskrankheit (nach Zeit eingeteilt)
- akut: plötzlicher Beginn, volles Krankheitsbild nach wenigen Tagen
- chronisch: schleichender Beginn, Krankheitsverlauf über Wochen, Monate oder Jahre
- rezidivierend: wiederholt auftretend
Definiton:
- Epidemie
- Endemie
- Pandemie
- Morbidität
- Mortalität
- Inzidenz
- Prävalenz
- Epidemie: örtlich und zeitlich begrenzt z.B. Cholera nach Überschwemmungen
- Endemie: örtlich begrenzt, zeitlich unbegrenzt z.B. FSME
- Pandemie: örtlich unbegrenzt, zeitlich begrenzt z.B. Grippe-Welle
- Morbidität: Erkrankungsanteil in definierter Population in definiertem Zeitraum
- Mortalität: Sterbensanteil in definierter Population in definiertem Zeitraum (i.d.R. ein Jahr)
- Inzidenz: Neuerkrankungen innerhalb definierter Population in definiertem Zeitraum
- Prävalenz: Häufigkeit einer Krankheit bzw. Symptoms in Bevölkerung zu bestimmtem Zeitpunkt
Definition Virus
- kleinster Erreger --> ca. 250 Arten bekannt
- bestehend aus Nukleinsäure, Kapsid und teilweise Hülle, kein Zytoplasma
- Kapsid und Hülle aus Eiweiss --> wirken als Antigen beim Menschen
- kein Stoffwechsel und kein Fortbewegungsmittel
Bakteriologie: Aufbau Bakterien (grob)
- einzellig
- DNS als Erbinformation --> frei schwimmend im Zytoplasma
- Ribosomen --> Synthese Eiweissstrukturen
- Antigen: Zellwand (dick: gram+, dünn: gram-)
- teilweise Schleimkapsel --> erschwert Abwehr
- teilweise Geissel zur Fortbewegung
- Formen: kugelförmig (Kokken), Stäbchenförmig, Kommaförmig, Keulenförmig, Schraubenförmig
Mykologie:
- Definition Pilz
- allgemeine Eigenschaften Pilz
- Definition Pilz: einzellig oder vielzellig --> pflanzenähnlich, ohne Photosynthese; mehrere Chromosomen im Zellkern, Zellorganellen: Mitochondrien, eR, Ribosomen; geschlechtliche Vermehrung möglich
- allgemeine Eigenschaften Pilz: meistens fakultativ pathogen, menschenpathogen: Spross-, Schimmel-, Haut- und dimorphe Pilze
Allgemeine Eigenschaften Protozoen
- einzellig --> Zellaufbau entspricht grösstenteils einer Säugetierzelle
- Vermehrung durch Zweiteilung, Vierteilung oder sexuelle Vermehrung
- vier Klassen: Geisseltierchen, Wurzelfüsser, Sporentierchen, Wimperntierchen
- können Erkrankung primär verursachen oder Mitverursacher an weiteren Krankheiten sein (bei vorhandener Primärerkrankung)
Parasitologie:
- Unterteilung Parasiten
- Bedeutung in Krankheitsübertragung erklären inkl. Beispiel
- Unterteilung Parasiten: Würmer (Saug-, Band-, Fadenwürmer), Gliederfüssler (Spinnentierchen, Insekten)
- Bedeutung in Krankheitsübertragung erklären inkl. Beispiel: funktionieren als Vektoren z.B. übertragen Zecken den Borrelioseerreger
direkte und indirekte Nachweisverfahren von Infektionserregern nennen
- direkt: mikroskopieren (Bakterien, Pilze, Protozoen), züchten auf Nährböden (Bakterien), laborchemischer Nachweis von Virusbestandteilen (Kapsid, DNA)
- indirekt: Messung von Antikörpern im Serum (v.a. bei Viren), Auftreten von charakteristischen klinischen Symptomen, charakteristische Untersuchungsbefunde im Blut (erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, erhöhte Leukozytenzahl, erhöhtes C-Reaktives Protein)
Definition Hygiene
Lehre von der Gesunderhaltung des Menschen und seiner Umwelt durch Einsatz einschlägiger, öffentlicher und privater Vorkehrungen und Verfahren als Fachgebiet der Medizin mit speziellen Richtungen
Definition:
- Sterilisation
- Desinfektion
- Sterilisation: Abtöten oder Entfernen aller lebensfähigen Vegetativ- und Dauerformen von pathogenen und apathogenen MO in Stoffen, Zubereitungen oder an Gegenständen --> Ziel: völlige Keimfreiheit
- Desinfektion: meiste Keime soweit unschädlich gemacht, dass Gegenstand, welcher desinifiziert worden ist, nicht mehr infizieren kann
Definition:
- Antibiotika
- Breitbandantibiotika
- Antibiotika: alle Medikamente, welche gegen bakterielle Infektionen wirken --> haben bakterizide oder bakteriostatische Wirkung, üblicherweise auf eine bestimmte Bakteriengruppe
- Breitbandantibiotika --> töten breitgefächert verschiedene Bakteriengruppen ab
hygienische Arbeitsweise in der Praxis:
- Notwendigkeit Handdesinfektion begründen und erörtern
- korrekte Desinfektion Mobiliar und Geräte
- Notwendigkeit Handdesinfektion begründen und erörtern: Schmutzentfernung, Entfernung transiente Flora, Keimreduktion, Keimübertragung verhindern
- korrekte Desinfektion Mobiliar und Geräte: Wischdesinfektion Liege, Spülbecken und bei sichtbarer Verschmutzung mit hoher Infektionsgefahr, Sprühdesinfektion an schwer zugänglichen Stellen
Herpes simplex:
- Ursache
- Symptome (grob)
- begünstigende Faktoren
- Komplikationen
- Ursache: Infektion durch Herpes-simplex-virus --> Typ 1 (Herpes labialis): Tröpfcheninfektion oder direkter Kontakt mit Sekret, Typ 2 (Herpes genitalis): vorwiegend sexuell; Virus persistiert in den Ganglien
- Symptome (grob): Typ1: Bläschenbildung im Gesicht (Erstinfekiton bei Kinder kann mit hohem Fieber einhergehen); Typ 2: Bläschenbildung im Genitalbereich mit lokal sehr starken Schmerzen, vergrösserten inguinalen Lymphknoten und Fieber
- begünstigende Faktoren: UV-Licht, körperliche Belastung, Menstruation, Fieber, Stress, Immunschwäche
- Komplikationen: Typ 1: Stomatitis aphthosa, Ekzema herpeticatum, Keratokonjunktivitis, Meningoenzephalitis; Typ 2: Neugeborenen-Sepsis
Herpes Zoster:
- Ursache
- Symptome (grob)
- Komplikationen
- Ursache: bei Erstinfektion mit Varizella-Zoster-Virus (Windpocken) persistiert der Virus in den Spinalganglien und wird bei nachlassender Immunität bzw. Abwehrschwäche reaktiviert --> Gürtelrose
- Symptome (grob): Bläschen im Bereich eines oder zweier Dermatome, meist einseitig; starke neuralgische Schmerzen (betroffene Dermatome), evtl. Fieber
- Komplikationen: persistierende Neuralgien nach Abheilen der Hautläsion (Monate bis Jahre), Zoster ophthalmicus (2. Hirnnerv --> Hornhauttrübung), Zoster oticus (äusserer Gehörgang) mit Gefahr der Gesichtslähmung beim Befall Trigeminusnerv, Zoster-Enzephalitis, Ataxie bei Zerebellitis
Grippe:
- Ursache
- Symptome (grob)
- Komplikationen
- Ursache: Tröpfcheninfektion mit Influenza Viren --> A: schwere Krankheitsverläufe, B&C: milde Erkrankungen
- Symptome (grob): starkes Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen, mässiges bis hohes Fieber, Schüttelfrost, Erkältungssymptome
- Komplikationen: Pneumonie, Bronchitis, Sinusitis, Otitis, Grippekrupp, bakterielle Superinfektion
Tetanus:
- Ursache
- Symptome (grob)
- Komplikationen
- Prophylaxe
- Ursache: Sporen des Erregers (Clostridium tetani) gelangen durch Bagatellverletzungen in den menschlichen Körper --> anaerobe Keimung und Bildung von Toxinen --> Toxine breiten sich entlang der Nervenbahnen aus und verursachen Schäden
- Symptome (grob):
- leichtgradig: innere Unruhe, Lichtscheue, tonische Krämpfe (Kau-, Gesichts-, Nacken- und Rückenmuskulatur, Bauchdecke, keine Extremitäten)
- mittelschwer: zusätzlich tonisch-klonische Krämpfe (Zuckbewegungen) bei optischer/akustischer Reizung, Hyperthermie bis 40°C, Elektrolytstörungen
- schwer: Krampf Zungenmuskulatur (Schluckbeschwerden), tödlicher Verlauf (Atemstillstand oder Herz/Kreislaufversagen), Patient bis zuletzt bei vollem Bewusstsein
- Komplikationen: Ateminsuffizienz bis Kreislaufstillstand, Mortalität nach Ausbruch der Krankheit: 25%
- Prophylaxe: aktive Tetanus-Grundimpfung in Kombi mit Diphterie und Pertussis --> Grundimpfung ab 3. Monat, Auffrischungsimpfung alle 20 Jahre
Scharlach:
- Ursache
- Symptome (grob)
- Komplikationen
- Ursache: bei Streptokokken-Lokalinfektion des Rachens können erythrogene Toxine entstehen --> typischer Scharlachausschlag
- Symptome (grob): plötzlich hohes Fieber, Erbrechen, Halsschmerzen, Schluckstörungen, Lymphknotenschwellung --> ab ca. 4. Krankheitstag Ausschlag (Exanthem, Enanthem) --> Blässe im Mundbereich, Erdbeerzunge
- Komplikationen: Otitis media, Hautblutungen, Post-Streptokokken-Nephritis, rheumatisches Fieber --> häufig erst Wochen nach der Erkrankung
Pfeiffersches Drüsenfieber:
- Ursache
- klinische Zeichen
- Komplikationen
- Ursache: Befall der oropharyngealen Schleimhaut und der B-Lymphozyten durch Epstein-Barr-Virus --> Tröpfcheninfektion oder Speichelkontakt
- klinische Zeichen: fieberhafte Angina tonsillaris, Lymphknotenschwellungen, typisches Blutbild (Pfeiffer-Zellen)
- Komplikationen: Milzruptur, Meningitis/Enzephalitis, Myokarditis
Lyme-Borreliose:
- Ursache
- Symptome (grob)
- Ursache: Borreliose-Erreger (Borrelia burgdorferi) durch Zecke übertragen --> Haftzeit von Zecke min. 24h
- Symptome (grob):
- 1. Stadium (1-3 Wochen nach Stich): Fieber, Gelenkschmerzen, Erythema migrans, regionale Lymphknotenschwellung
- 2. Stadium (Wochen bis Monate nach Stich): periphere Paresen, Meningitis, Enzephalitis, Myokarditis, Lyme-Arthritis
- 3. Stadium (Monate bis Jahre nach Stich): Acrodermatitis chronica atrophicans, fortschreitende Enzephalomyelitis
FSME:
- Ursache
- Symptome (grob)
- Therapie- und Prophylaxemöglichkeiten hinsichtlich Abtöten des Erregers
- Ursache: Übertragung von FSME-Virus durch Stich einer infizierten Zecke
- Symptome (grob):
- 60-70%: asymptomatisch
- symtomatischer Verlauf: 2 Phasen: Fieberanstieg mit grippalen Erscheinungen --> fieberfreies Intervall (1 Woche) --> erneuter Fieberanstieg mit Meningitis, Enzephalitis, Myelitis, Neuritis
- Therapie- und Prophylaxemöglichkeiten hinsichtlich Abtöten des Erregers: aktive Immunisierung möglich