Medizinische Grundlagen 161 Stunden (2. Teil)

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 23.10.2020 / 16.06.2025
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Appendizitis:

  • Definition Begriff inkl. ungefähre Häufigkeit
  • Symptome
  • Abklärungen --> operatives Vorgehen zur Diagnosestellung

  • Definition Begriff inkl. ungefähre Häufigkeit: Entzündung des Wurmfortsatzes, 7.5% der Bevölkerung erkrankt daran --> häufigste Ursache für ein akutes Abdomen
  • Symptome:
    • plötzlicher Beginn mit Übelkeit, Erberchen, Inappetenz, Fieber (fehlt teilweise bei alten Patienten)
    • kolikartige Bauchschmerzen, am Anfang im Epigastrium, erst nach Stunden im rechten Unterbauch
  • Abklärungen --> operatives Vorgehen zur Diagnosestellung:
    • Anamnese
    • Labor
    • Rektaltemperatur höher als axillär (>1°C)
    • palpatorischer Abdomenuntersuch: Druck- und Loslassschmerz im rechten Unterbauch (3 Punkte)
    • Schmerz bei rektaler Untersuchung
    • operative Untersuchung zur Diagnosestellung --> aufgrund drohender Perforation

Morbus Crohn:

  • Definition Krankheitsbild
  • Symptome
  • Therapie und Verhaltensmassnahmen
  • Prognose der Krankheit

  • Definition Krankheitsbild: unspezifische Entzündung mit Narbenbildung, kann alle Abschnitte des Verdauungstrakts befallen, befällt alle Schleimhautschichten --> v.a. im unteren Teil vom Dünndarm (80%)
  • Symptome:
    • Beschwerdebild entwickelt sich schleichend über längere Zeit, kann jedoch auch akut sein (akutes Abdomen)
    • Durchfälle und meist kolikartige Schmerzen im rechten Unterbauch
    • Allgemeinsymptome: Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, leichtes Fieber
    • Fisteln (Gang zu anderen Organen z.B. zur Blase) --> Stuhlschmieren oder anale Inkontinenz
    • Wachstumsstörungen bei Kindern
  • Therapie und Verhaltensmassnahmen: langwierig, Verzicht auf Nikotin, Diät (schlackenarme, kalorienreiche Kost, viel Wasser), Lymphdrainage, Entzündung medikamentös dämpfen, OPs bei Komplikationen
  • Prognose der Krankheit: chronisch rezidivierende Erkrankung: schubweiser Verlauf mit häufigen Rezidiven --> Komplikationen zwingen zu Operationen, bei optimaler Therapie besteht eine normale Lebenserwartung

Colitis ulcerosa: 

  • Definition Krankheitsbild
  • Symptome
  • Therapie und Verhaltensmassnahmen

  • Definition Krankheitsbild: chronische Schleimhautentzündung des Dickdarms, verläuft meist in Schüben --> betrifft primär Mucosa & Submucosa, nur selten tiefere Wandschichten; verläuft vom Rectum nach oben
  • Symptome:
    • blutiger und eitriger Durchfall mit Schleimhautanteilen
    • Beschwerden im linken Unterbauch
    • Schmerzen und Gewichtsverlust
    • Allgemeinsymptome (Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Fieber)
  • Therapie und Verhaltensmassnahmen:
    • Diät
    • Entzündung mittels Cortison eindämmen
    • Psychotherapie
    • in schweren Fällen: Teilentfernung Dickdarm

Unterschiede Colitis ulcerosa und Morbus Crohn:

  • Lokalisation
  • Ausbreitung
  • Durchfälle
  • Komplikationen

Colondivertikel:

  • Definition Begriff
  • Ursachen
  • mögliche Symptome
  • Komplikationen Divertikel
  • Therapie

  • Definition Begriff: sackförmige Ausstülpungen der Mukosa/Submukosa durch Muscularis der Darmwand
  • Ursachen:
    • Veranlagung (Bindegewebsschwäche) und Alter
    • Risikofaktoren: Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen
    • ballaststoffarme Kost --> verzögerte Darmpassage --> Verstopfung --> intraluminale Druckerhöhung
  • mögliche Symptome:
    • 80% beschwerdefrei
    • wechselnde Stuhlgewohnheiten
  • Komplikationen Divertikel: Divertikulitis
    • Divertikulitis: Entzündung der Ausstülpungen --> Fieber, Blutungen
    • Darmdurchbruch
    • Darmverengung
    • Blutungen und Anämieentwicklung
  • Therapie
    • diätetische Therapie: ballaststoffreiche Kost und reichlich Flüssigkeit
    • schwere Fälle: evtl. OP

Karzinom Colon/Rektum:

  • Definition Begriff
  • Häufigkeit Krankheitsbild (grob)
  • Symptome
  • Komplikationen

  • Definition Begriff: maligne Neoplasie im Bereich des Dick- und Mastdarms
  • Häufigkeit Krankheitsbild (grob): häufigste Krebsform in der westlichen Welt, meist über 60 Jahren --> Häufigkeit nimmt stetig zu
  • Symptome:
    • meist uncharakteristisch und vielfach missgedeutet
    • Leitsymptome: Änderungen Stuhlgewohnheiten, rektale Blutung, dumpfe oder kolikartige abdominale Schmerzen
    • spätere Stadien: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schmerzen im Unterbauch, Anämie
    • Blut im Stuhl: bis zum erwiesenen Gegenteil --> Karzinomverdacht!
       
  • Komplikationen: Blutungen, Passagebehinderungen, Perforation, Metastasen v.a. in der Leber

Reizmagen und Reizdarm:

  • Definition Krankheitsbilder
  • Häufigkeit (grob)
  • Ursachen
  • Symptome
  • Therapie Colon irritabile

  • Definition Krankheitsbilder: funktionelle chronische Magen- bzw. Darmbeschwerden ohne fassbare organische Ursache
  • Häufigkeit (grob): ca. 1/4 der Bevölkerung erkrankt im Laufe des Lebens an Reizmagensyndrom, ca. 50% der Patienten mit gastrointestinalen Beschwerden leiden an Reizdarm, Frauen doppelt so häufig wie Männer
  • Ursachen: unklar, keine organische Ursachen, psychische und konstitutionelle Störungen und Belastungsfaktoren
  • Symptome:
    • Schmerzen und Druckgefühl im Unterbauch
    • Blähungen, Verstopfungen und/oder Durchfälle
    • oft ausgeprägte Angst vor Krebs bei Patienten
    • frühes Sättigungsgefühl, Aufstossen, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen
  • Therapie Colon irritabile
    • Diät: faserreiche bzw. -arme Kost, je nach Stuhlkonsistenz
    • Psychologisch: Gespräche, Beheben der stressauslösenden Faktoren
    • Behandlung einzelnen Symptome durch Verhaltensmassnahmen z.B. Wärmeanwendungen bei Schmerzen

Hämorrhoiden:

  • Definition Begriff
  • Ursachen 
  • Symptome (ohne Stadien)
  • Therapie

  • Definition Begriff: chronische Vergrösserung eines analen Schwellkörpers
  • Ursachen:
    • Schwäche der Venenwand
    • jahrelange Obstipation oder Laxantien-Missbrauch
    • ausgiebige fettreiche und reichlicher Alkoholgenuss begünstigen Vergrösserung
    • langes Sitzen und Bewegungsarmut
    • Schwangerschaft (bildet sich meist zurück)
  • Symptome (ohne Stadien):
    • Schmerzen bei/nach Stuhlgang
    • Blutungen
    • perianaler Juckreiz und Ekzeme
  • Therapie
    • Fasten bzw. geeignete Kost zur Produktion von weichem Stuhl
    • Diät: fleischarm, wenig Reizstoffe, kein Alkohol und Nikotin, nichts Süsses, Salziges und Scharfes
    • Suppositoren
    • sorgfältige Intimpflege
    • Bitterstoffe zur Tonisierung der Pfortadergefässe
    • operativ erst ab Stufe 3

Lebererkrankungen: Leitsymptome nennen

  • Ikterus
  • Müdigkeit und Leistungsabfall
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl, Fettunverträglichkeit
  • Juckreiz
  • Oberbauchbeschwerden
  • dunkler Urin, heller Stuhl

Ikterus:

  • Definition Begriff
  • Ursachen inkl. Einteilung in prähepatischer, intrahepatischer und posthepatischer Ikterus
  • Ursachen versch. Ikterusformen inkl. Symptome (Stuhlfarbe)
  • physiologischer Neugeborenen-Ikterus erklären

  • Definition Begriff: gelbliche Verfärbung der Haut, der Schleimhäute und der Lederhaut der Augen (Sklera) durch Ablagerung von Bilirubin im Gewebe
  • Ursachen inkl. Einteilung in prähepatischer, intrahepatischer und posthepatischer Ikterus:
    • prähepatischer (hämolytischer): Erhöhung Bilirubin-Bildung durch verstärkte Hämolyse z.B. durch Malaria
    • intrahepatischer (hepatozellulärer): akute/chronische Schädigung der Leberzellen durch Toxine, Entzündungen --> Umwandlung Bilirubin gestört --> Entfärbung Stuhl, Dunkelfärbung Urin
    • posthepatischer (chloestatischer): Gallenstauung durch Gallensteine, Tumore --> Bilirubin gelangt nicht in Darm --> heller Stuhl, sehr dunkler Urin
  • Ursachen versch. Ikterusformen inkl. Symptome (Stuhlfarbe) --> siehe Bild
  • physiologischer Neugeborenen-Ikterus erklären: Erhöhung der Bilirubin-Bildung durch verstärkte Hämolyse --> Anstieg des indirekten Bilirubins (wasserunlöslich) --> Stuhl und Urin normal gefärbt --> wenn hoher Spiegel: kann ins Hirn gelangen und Hirnschäden verursachen --> Lichttherapie zur Umwandlung in wasserlösliches Bilirubin

Hepatitis:

  • Definition Begriff
  • Ursachen
  • Hepatitis-verursachende Viren
  • Viren, welche nur akute Hepatitiden hervorrufen können inkl. Ansteckungsweg
  • Viren, welche chron. Verlauf auslösen können inkl. Ansteckungsweg
  • Symptome
  • Komplikationen

  • Definition Begriff: Leberentzündung
  • Ursachen: Giftstoffe, Viren (A-E)
  • Hepatitis-verursachende Viren: A, B, C, D, E
  • Viren, welche nur akute Hepatitiden hervorrufen können inkl. Ansteckungsweg: A & E, über Trinkwasser oder Nahrungsmittel
  • Viren, welche chron. Verlauf auslösen können inkl. Ansteckungsweg: B, C & D, über Blut-zu-Blut-Kontakte übertragen; B auch durch andere Körperflüssigkeiten übertragen
  • Symptome:
    • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
    • Appetitlosigkeit, Blähungen, Verdauungsbeschwerden
    • leicht erhöhte Temperatur bis Fieber
    • Ikterus (ca. 50% der Fälle)
    • akut: 4-8 Wochen, maximal 12 Wochen
  • Komplikationen
    • fulminante tödliche Verläufe
    • B, C, D: bei chronischem Verlauf: Leberzellenschädigungen (Leberzirrhose), Gefahr der Entwicklung von Karzinom

Leberzirrhose:

  • Definition Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Komplikationen

  • Definition Krankheitsbild: Zerstörung des Läppchen und intrahepatischen Gefässe durch entzündliche Fibrose (Ausbildung von bindegewebigem, narbigem Ersatzgewebe) --> Leberinsuffizienz und portale Hypertonie (Stau der Pfortader) --> >95% müssen betroffen sein, bevor Leberkoma eintritt
  • Ursachen
    • toxisch: Alkohol
    • entzündlich: chronische virale Hepatitisformen
    • seltene Stoffwechselerkrankungen
    • nichtalkoholische Fettleber
    • Medikamente z.B. Paracetamol
       
  • Symptome:
    • Müdigkeit, Leistungsabfall
    • Appetitlosigkeit und gastrointestinale Beschwerden
    • Hautveränderungen: arterielle Spinnennaevi an Handrücken, den Oberarmen, im Gesicht sowei im Nacken
    • Palmarerythem: flächenhafte Rötung der Handinnenfläche
    • Ikterus
    • Verlust Achsen-/Schambehaarung
    • Veränderung Geschlechtsmerkmale: Brustbildung Mann, Hodenatrophie, Ausbleiben Menstruation
       
  • Komplikationen
    • portale Hypertension: verursacht durch Rückstau in die Leber --> Blut fliesst vermehrt über Kollateralkreisläufe ab (Ösophagusvarizen, Hämorrhoiden,...); vermehrter Austritt von Flüssigkeit aus Blut- und Lymphgefässen --> Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum
    • Ösophagusvarizenblutungen: bei Perforation treten grosse Mengen Blut aus (fehlende Gerinnungsfaktoren)
    • Funktionsstörungen zentrales Nervensystem (hepathische Enzephalopathie)
    • Koma hepaticum in der Endphase der Leberzirrhose

Cholelithiasis:

  • Definition Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome inkl. Warscheinlichkeit, bei Gallensteinen Symptome zu zeigen
  • Therapie bei rezidivierenden Symptomen

  • Definition Krankheitsbild: Gallensteine, wenn in Blase Cholezystolithiasis, wenn in Gallengang Choledocholithiasis; gemischte Cholesterinsteine oder Pigmentsteine; kleine Steine viel schlimmer als grosse
  • Ursachen:
    • Cholesterinsteine: Lösungsungleichgewicht in der Lebergalle mit einem gegenüber denn Gallensäuren zu hohen Cholesterinanteil --> Prädispositionsfaktoren (6 F): Female, Fat, Forty, Fertile, Fair, Family --> nicht immer zutreffend
    • Bilirubinsteine: vermehrte Entstehung von Bilirubin bei vermehrten Blutzerfall führt zur Äusfällung und somit zur Steinbildung
  • Symptome inkl. Warscheinlichkeit, bei Gallensteinen Symptome zu zeigen:
    • bei 75% keine Symptome
    • unklare Oberbauchbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Druck im rechten Oberbauch, Aufstossen, Fettunverträglichkeit
    • Gallensteinkolik: starke Schmerzen durch Einklemmung eines Steines in Gallengängen, mit Übelkeit und Erbrechen, oft begleitet von Schmerzen in der rechten Schulter
  • Therapie bei rezidivierenden Symptomen:
    • Koliken: Schmerzmittel und Spasmolytika
    • Auflösung Stein: medikamentös bzw. mechanisch
    • radikale Methode: operative Entfernung Gallenstein oder ganze Gallenblase

Hernien:

  • Definition Begriff
  • Ursachen
  • Erörterung Leistenhernie
  • Komplikationen

  • Definition Begriff: Eingeweide-/Weichteilbruch mit Ausstülpung des bauchfellüberzogenen Bruchsacks durch eine Bauchwandlücke
  • Ursachen:
    • angeboren: kindliche Nabelhernien, ein Teil der Leistenhernien (selten)
    • erworben: durch anlagebedingte Schwächen der Bauchwand hervorgerufen --> wegbereitend: Durchtrittsstellen von Gefässen, Nerven oder des Samenstrangs
    • Adipositas, chronische Obstipation, chronische Bronchitis und körperliche Arbeit können fördernd sein
  • Erörterung Leistenhernie:
    • häufigste Hernie, zu 90% Männer betroffen
    • Baucheingeweide tritt durch Leistenring entlang des Samenstrangs in den Hodensack
  • Komplikationen: Inkarzeration (Einklemmung) --> einerseits mechanischer Darmverschluss, andererseits Ischämie der Darmwand mit lebensbedrohlicher Infarzierung --> Symptome eines akuten Abdomens

Organe Harnsystem 

  • Niere
  • Nebennieren
  • ableitende Harnwege:
    • Nierenbecken (Pelvis renalis)
    • Harnleiter (Ureter)
    • Harnblase (Vesica urinaria)
    • Harnröhre (Urethra)

Funktionen Niere

  • Regulation Wasserhaushalt
  • Regulation Elektrolytkonzentation (Na, Ca, K, Phosphat, ...)
  • Regulation Säuren-Basen-Gleichgewichts
  • Ausscheidung Stoffwechselendprodukte
  • Ausscheidung Fremdsubstanzen
  • Hormonproduktion (Renin (Blutdruckregulation), Erythropoetin, Vitamin-D3-Hormon)

Grösse, Lage, Form und den inneren Aufbau der Nieren beschreiben 

  • Grösse: 10-13 cm lang
  • Lage: links und rechts neben der Wirbelsäule, ausserhalb Bauchhöhle, Höhe 11./12. Rippe --> rechte Niere etwas tiefer aufgrund von Leber; obendran Nebennieren
  • Form: bohnenförmig, medial stark eingebuchtet --> Nierenpforte (-hilus): Ein-/Ausgang von Arterien, Nerven, Venen, Lymphgefässe und Harnleiter
  • innerer Aufbau (3 Zonen)
    • Nierenbecken (Pelvis renalis)
    • Nierenmark (Medulla renalis) --> Nierenpyramiden mit Nierenpapillen --> Nierenkelche darüber gestülpt (Harnableitung); Sammelrohre und Nierenkanälchen --> Markstrahlen
    • Nierenrinde (Cortex renalis) --> Nierenkörperchen

Begriff Nephron definieren und sein Aufbau beschreiben 

  • kleinste funktionelle Einheit des Nierengewebes
  • Nephron = Nierenkörperchen + Harnkanälchen
  • Nierenkörperchen = Glomerulum + Bowman'sche Kapsel 
  • Harnkänalchen = proximale Tubulus + Henlesche Schleife + distaler Tubulus
  • Sammelrohr: Endpunkt Harnkanälchen

Funktion des Nierenkörperchens und des Tubulussystems nennen

  • Nierenkörperchen: Abpressung Primärharn aus Glomerulum-Kapillarschlingen
  • Nierenkanälchen: Rückresorption Primärharn (99%), Sekretion von gefährlichen Substanzen in Primärharn --> münden in Sammelrohr (Nierenkelche --> Nierenbecken)

Bildung des Primär- und Sekundärharns unter Verwendung der Begriffe Filtration, Resorption und Sekretion erklären

  • Filtration an den Glomeruli: Blutplasma wird abfilitriert (Kapillaren); Wand Glomerulikapillaren ist Filter --> Wasser und gelöste Teilchen passieren Filter --> Primärharn hat gleiche Konzentration an gelösten Stoffen wie Blut
  • Rückresorption (aktiv und passiv) in den Nierenkanälchen und Sammelrohren: 99% rückresorbiert, Na+-Pumpe ist wichtigster aktiver Transport
  • Sekretion in den Nierenkanälchen (nicht im Sammelrohr!): Abfallstoffe, welche bei Filtration nicht bzw. ungenügend  beseitigt wurden, werden hier in den Harn abgegeben
  • Harnkonzentrierung im Gegenstromverfahren: 
    • proximaler Schenkel & halbe Henlesche Schleife, Sammelrohre: Wasserentzug durch Osmose
    • halbe Henlesche Schleife & distaler Schenkel: aktiver Transport von Kochsalz aus Blut durch Tubuszellen (Wand undurchlässig)
    • Durchlässigkeit Wand Sammelrohr: durch Vasopressin=Adiuretin geregelt

Regulation der renalen Durchblutung, insbesondere die Autoregulation grob erklären 

  • konstanter Blutdruck wichtig für ausreichende Filtration im Glomerulum --> Blutdruckschwankungen werden vom Glomerulus aufgefangen (Autoregulation)
  • steigt systemischer Blutdruck --> Gefässmuskulatur der zuführenden Blutgefässe kontrahiert --> Blutzufuhr wird gedrosselt --> Filtatrionsdrucks im Glomerulus sinkt
  • sinkt systemischer Blutdruck --> Gefässmuskulatur der zuführenden Blutgefässe wird erweitert--> Blutzufuhr wird erhöht --> Filtatrionsdrucks im Glomerulus steigt

Autoregulation funktioniert nur in Druckbereich von 90-190 mm Hg normal  --> systolischer Blutdruck unter 80 mm Hg: zu wenig Flüssigkeit filtriert --> akutes Nierenversagen 

zu hoher Blutdruck belastet System und schädigt auf Dauer die Niere

harnpflichtige Substanzen aufzählen 

  • Wasser
  • Harnstoff (Endprodukt Eiweiss-Stoffwechsel)
  • Harnsäure (Endprodukt Nukleinsäure-Stoffwechsel)
  • Kreatinin (Endprodukt Muskelabbau und Fleischverdauung)
  • Elektrolyte
  • Urobilin (Harnfarbstoff, Abbauprodukt Bilirubin)
  • Arzneimittel-Abbauprodukte
  • körperfremde Gifte

mögliche pathologische Bestandteile des Urins nennen 

  • Zucker 
  • Bilirubin 
  • Erythrozyten
  • Leukozyten
  • Bakterien
  • Eiweiss

zwei hormonelle Regulationen der Harnbereitung nennen 

Renin-Angiontensin-Aldosteron-System

  • Ausschüttung von Renin ins Blut bei zu niedriger Salzkonzentration oder bei Blutdruckabfall
  • Angiotensinogen im Blut wird durch Renin in Angiotensin I umgewandelt --> durch Enzym in Angiotensin II umgewandelt
  • Angiotensin II setzt Aldosteron frei: Na-Rückresorption sowie passive Rückresorption von Wasser wird gefördert, Kalium-Sekretion wird ausgelöst --> Salz- und Wasserausscheidung wird gesenkt und Volume-/Salzmangel kompensiert; Druckerhöhung durch Verengung der Blutgefässe; Durstzentrum wird gereizt --> Erhöhung Flüssigkeitsaufnahme

Antidiuretisches Hormon: ADH (Adiuretin, Vasopressin)

  • im Hypothalamus wird ständig die Na-Konzentration gemessen --> konstanter osmotischer Druck angestrebt 
  • Korrektur durch Ausschüttung von ADH: Hemmung Diurese --> weniger Wasser wird in den Nieren ausgeschüttet
  • Salzkonzentration zu hoch: vermehrt ADH ausgeschüttet --> Wasserrückresorption im Sammelrohr erhöht --> Blut verdünnt und Salzkonzentration erniedrigt
  • Salzkonzentration vermindert: weniger ADH ausgeschüttet --> Blut durch Wasserverlust aufkonzentriert

Abschnitte der ableitenden Harnwege benennen 

  • Nierenbecken (Pelvis renalis)
  • Harnleiter (Ureter)
  • Harnblase (Vesica urinaria)
  • Harnröhre (Urethra)

--> alle von Urothel ausgekleidet: kann auf Druck elastisch wirken, kein Stoffaustausch möglich

Aufbau und die Funktion des Nierenbeckens und des Harnleiters nennen

Nierenbecken

  • Harnfluss: Sammelrohre in Markpyramiden --> Nierenkelche --> Nierenbecken
  • sackartige Erweiterung der ableitenden Harnwege 
  • direkt hinter dem Nierenhilus
  • mit vielen Schmerzfasern ausgestattet

Harnleiter

  • ca. 30 cm lang, hinter Bauchfell
  • glatter Muskulatur, mit Schleimhaut ausgekleidet
  • befördern Urin durch Peristaltik
  • Einmündung in Blase wird durch Schleimhautklappe verschlossen, sobald Flüssigkeit in Blase ist --> Rückfluss von Urin wird verhindert 

Bau der Harnblase beschreiben

  • Hohlorgan aus glatter Muskulatr
  • sammelt Harn und scheidet Harn willkürlich aus
  • leere Blase stark gefaltet, volle kugelförmig
  • Füllmenge: 150 - 500 ml --> bei stärkster Füllung: 1l (schmerzhaft und Gefahr des Rückstaus in Nierenbecken)
  • Blasenausgang durch zwei Schliessmuskeln verschlossen: innerer Muskel (glatte Muskulatur, unwillkürlich) & äussere Muskel (quergestreifte Muskulatur, willkürlich)

Vorgang der Harnblasenentleerung (Miktionsvorgang) grob beschreiben 

Blasenfüllung durch Dehnungsrezeptoren in Blasenwand wahrgenommen und ans Rückenmark geleitet --> willkürlicher Befehl zur Blasenentleerung

Miktionsvorgang selber unwillkürlich:

  1. Meldung an Rückenmark und Hirn: Harndrang
  2. willkürlicher Befehl an äusseren Schliessmuskel: Erschlaffung
  3. reflexartige Kontraktion der unwillkürlichen Muskulatur der Blasenwand
  4. Erweiterung unwillkürlicher innerer Schliessmuskel
  5. Miktion

Aufbau und die Funktion der männlichen und weiblichen Harnröhre erklären

Männlich

25 cm, leicht s-förmig, auf Höhe Prostata münden Samenleiter in Harnröhre, Prostata umgibt Harnröhre mantelartig --> bei vergösserter Prostata engt diese die Harnröhre ein

Weiblich

4 cm lang, gerade --> pathologische Keime können besser in Harnblase gelangen

drei Hauptaufgaben der Geschlechtsorgane nennen

  • Bildung und Transport der Keimzellen
  • ermöglichen Kopulation 
  • Fruchthalter (Gebärmutter)
  • Produktion Geschlechtshormone

primären und sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes und der Frau aufzählen

primär (von Geburt an vorhanden)

  • Frau: Ovarien, Tuben, Uterus, Vagina, Vulva
  • Mann: Testes, Nebenhoden, Samenleiter, Samenblase, Prostata

sekundär (ab Pubertät unter Einfluss von Geschlechtshormone)

  • Frau: Brust, geschlechtsspezifische Behaarungsform, Skelettbau
  • Mann: geschlechtsspezifische Behaarungsform, Kehlkopfgrösse, Skelettbau

Organe des inneren und äusseren weiblichen Genitales aufzählen

Innere

  • zwei Eierstöcke
  • zwei Eileiter
  • Gebärmutter
  • Scheide

Äussere (Vulva)

  • Scheidenvorhof
  • Kitzler
  • zwei grosse Schamlippen
  • zwei kleine Schamlippen
  • zwei Bartholin-Drüsen

Bau und Funktion der Eierstöcke

Bau

  • pflaumengross, paarig angelegt, 10-15 cm lang
  • durch Bänder am seitlichen kleinen Becken aufgehängt
  • Rindenbereich: Eizellen bzw. Vorstufen

Funktion

  • Eizellenlagerun und Bereitstellen befruchtungsfähiger Eizellen
  • Bildung der weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene, Progesteron)

Bau und Funktion des Eileiters

 

Bau

  • 10-18 cm lang
  • Schleimhaut enthält Flimmerepithel, Tubenwand arbeitet persitaltisch
  • in Richtung Eileiter befindet sich Fransentrichter, welcher in Richtung Bauchhöhle offen ist --> kann bei vaginalem Infekt problematisch sein
  • Fransentrichter bewegt sich zum Ort des Eisprungs
  • wird in Richtung Uterus enger --> an engster Stelle kann es nach Entzündungen zu Verklebung kommen --> Unfruchtbarkeit

Funktion

  • Befruchtung (bis 24h nach Ovulation möglich)

 

grob die Eizellreifung erklären

  • Primärfollikel wandelt sich zu Sekundärfollikel und dann zu Tertiärfollikel
  • kurz vor Eisprung wird aus Tertiärfollikel Graaf-Follikel (haploid) --> springt in Eileiter
  • Hülle von Graff-Follikel wird sogenannter Gelbkörper --> wenn Schwangerschaft entsteht bleibt er drei Monate bestehen, ansonsten bildet er sich zurück
     

Lage, Wandbau und Funktion des Uterus beschreiben

Lage

  • zwischen Harnblase und Enddarm

Wandbau

  • Perimetrium: Bauchfellüberzug
  • Myometrium: Muskelschicht aus glatter Muskulatur
  • Endometrium: Schleimhaut mit einreihigem Zylinderepithel --> Basalis und Funktionalis (wird abgestossen bei Mens)

Funktion

  • Beherbergen heranwachsendes Kind
  • Austreiben Kind bei Geburt

 Bau und Funktion der Vagina beschreiben

Bau

  • elastischer Muskelschlauch, 8-12 cm
  • Scheidenwand: ca. 3 cm dick, glatte Muskulaltur
  • Schleimhaut: mehrschichtiges Plattenepithel --> aus abgeschliferten Epithelzellen entsteht Glykogen --> wird zu Milchsäure abgebaut (pH 4)

Funktion

Schutzorgan für höher gelegene Genitalorgane, Begattungsorgan, Geburtskanal

Anatomie und Funktion des äusseren weiblichen Genitales (Vulva) beschreiben

  • Klitoris: Schwellkörper, erektil
  • grosse Schamlippen: Hautpolster mit Schweiss- und Talgdrüsen
  • kleine Schamlippen: viele grösse Talgdrüsen, Bindegewebe enthält zahlreiche sensible Nervenendigungen und Blutgefässe
  • Scheidenvorhof: durch Hymen von Vaigan abgetrennt, Urethra und Vorhofdrüsen münden hier
  • Bartholin-Drüsen: bilden alkalisches Sekret, häufig Entzündungen und Zysten

Bau und Funktion der weiblichen Brust beschreiben 

Bau

  • besteht aus 15-20 Lappen, welche aus kleineren Läppchen und dann aus Milchbläschen (Alveolen) bestehen --> münden alle mit Milchausführungsgang in Brustwarze
  • Milchbläschen bei Schwangerschaft durch Östrogen, Progesteron und Prolaktin voll entwickelt

Funktion

  • Ernährung Baby
  • Milchausschüttung durch Oxytocin (auch für Wehen zuständig)
  • Milchproduktion durch Prolaktion

wichtigste Funktionen der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron aufzählen

Östrogen

  • Vorbereitung Körper auf Schwangerschaft (Entwicklung weibl. Geschlechtsmerkmale, Stimulierung Follikelreifung, Aufbau Endometrium, Steigerung Sexualtrieb)
  • Stimulierung Kalziumeinbau in Knochen
  • verstärkte Einlagerung Wasser im Gewebe
  • Vegrösserung subkutanes Fettdepot

Progesteron

  • Vorbereitung Gebärmutterschleimhaut auf Einnistung Ei
  • Erhöhung Körpertemperatur (+ 0.5° C)
  • fördert Entwicklung Milchgangsystem
  • Propfbildung am Gebärmuttermund