Medizinische Grundlagen 161 Stunden (2. Teil)

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG


Kartei Details

Karten 279
Lernende 22
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 23.10.2020 / 16.06.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20201023_medizinische_grundlagen_2
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20201023_medizinische_grundlagen_2/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Definition Psychologie

Wissenschaft, die sich mit Verhalten und Erleben und den damit verbundenen geistigen Prozessen des Menschen auseinandersetzt

Verhalten = Handeln des Menschen --> von aussen beobachtbar

Erleben = innere Prozesse --> von aussen nicht beobachtbar

Psychologische Grundbedürfnisse nach Grawe: Kontrollierbarkeit, Selbstwertschutz, Bindung/Zugehörigkeit, positive Lust-/Unlust-Bilanz

Disziplinen der Psychologie nennen und erläutern (drei)

  • Entwicklungspsychologie: Veränderungen des Erlebens und Verhaltens im Lauf des Lebens; wichtige Fragen: findet Entwicklung stufenweise oder kontinuierlich statt?, ist Entwicklung angeboren oder durch Umwelt bestimmt?
     
  • Lernpsychologie: setzt sich mit Grundprinzipien des Lernens auseinander --> Lernen ist Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens, Denkens oder Fühlens aufgrund von Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten und des Verständnisses
     
  • klinische Psychologie: setzt sich mit psychischen Störungen und psychischen Aspekten körperlicher Stärungen bzw. Krankheiten auseinander; wichtig: Störungs- und Krankheitswissen, Veränderungswissen

Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson

  • beschreibt acht Lebenskrisen (frühkindliche Verhaltensweisen bis Erwachsensein) --> Bewältigung einer Krise bildet Fundament um Krise der folgenden Phase zu bearbeiten
  • kindliche Identität entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen Bedürfnissen des Kindes und Anforderungen der sozialen Umwelt --> Interaktion Kind mit Umwelt ist zentral für seine Entwicklung

kognitive Entwicklungsstadien nach Piaget bezeichnen inkl. Beispiel

  • sensomotorische Phase (bis 2. Lebensjahr): Erfahren der Welt druch sensorische und motorische Interaktion mit der Umwelt --> Entwicklung von Objektpermanenz, fremdeln, Herausfinden von Zweck-Mittel- und Ursache-Wirkungsprinzip durch Ausprobieren
     
  • präoperationales Denken (2. bis 7. Lebensjahr): darstellen von Dingen mit Worten und Bildern, noch kein logisches Denken --> Egozentrismus, Zentrierung, kein Konzept für Mengenerhaltung, symbolhaftes Spielen, Sprachentwicklung
     
  • konkret-operationales Denken (7. bis 11. Lebensjahr): logisches Denken, auch in Umkehrung (Denken siegt über Wahrnehmung), Erfassen von Analogien --> logische Nachdenken über konkrete Ereignisse, Durchführen mathematischer Transformationen, Verstehen von Mengenerhaltung
     
  • formales Denken (ab 11. Lebensjahr): denken über eine vorgegebene Situation hinaus, Nutzung zusätzlicher Informationen zur Problemlösung --> Gedankenexperimente, abstrakte Logik

 

Beispiel: Objektpermanenz: ab 6. Monat Wissen, dass Gegenstand weiterexistiert, auch wenn Gegenstand gerade nicht wahrgenommen wird (Baby sucht nach verstecktem Spielzeug)

aktives und passives Wissen: was wird darunter verstanden?

aktives Wissen: "man weiss, dass man etwas weiss" z.B. Wörter einer Fremdsprache

passives Wissen: unbewusstes Wissen z.B. etwas was man nebenbei aufgeschnappt hat, Geruch/Geschmack --> kann durch Assoziationen in aktives Wissen umgewandelt werden

Lerntypen umschreiben:

  • visueller Typ
  • motorischer Typ
  • akustischer Typ
  • intellektueller Typ

  • visueller Typ: lernt am besten durch Sehen --> Filme gut, visuelle Hiflsmittel besonders hilfreich wenn selbst erstellt
     
  • motorischer Typ: lernt am besten durch eigenes Tun --> lernt besonder gut, wenn er das Gelesene/Gehörte sofort umsetzen kann
     
  • akustischer Typ: lernt am besten durch Hören --> liest beim Lernen oft laut, hält sich selber Vorträge. lernt rasch Fremdsprachen durch mündlichen Unterricht
     
  • intellektueller Typ: lernt am besten anhand abstakter Begriffe --> gelangt rein durch Intellekt unter Einsatz des Denkens zu Erkenntnissen und Einsichten

Lernstil-Modell nach Kolb (kurz)

  • vier Lernstile werden unterschieden: Macher, Entdecker, Entscheider, Denker
  • Lernzyklus: Konkrete Erfahrung --> Beobachtung und Reflexion --> Abstrakte Begriffsbildung (aus der Erfahrung schliessen/lernen) --> Aktives Experimentieren

sozialer Einfluss: Begrifferklärung inkl. Beispiel

Veränderung von Meinungen, Einstellungen und Verhalten durch die Einwirkung anderer Personen oder Gruppen z.B. Personen sagen das gleiche wie die Gruppe, um nicht negativ aufzufallen

Milgram-Experiment: Resultate erläutern

-

Definition Tiefenpsychologie

Annahme: Verhalten und Erleben des Menschen werden innerpsychisch verursacht --> das Unbewusste und frühkindliche Entwicklung spielen eine wesentliche Rolle

Vetreter: Sigmund Freud (Psychoanalyse), C.G. Jung (analytische Tiefenpsychologie), Alfred Adler (Individualpsychologie)

2 Theorien von Freud zusammenfassen und erklären 

Topografisches Modell:

  • bewusste Ebene: Vorgänge und Inhalte, welche man selbst bemerkt, direkter Zugang dazu z.B. Wahrnehmungen, Gefühle, Erinnerungen
  • vorbewusste Ebene: beliefert bewusste Ebene mit Material, nicht gerade präsent, aber abrufbar z.B. was man weiss/kennt
  • unbewusste Ebene: entzieht sich völlig der Vergegenwärtigung, beinhaltet verdrängte Traumata und Konflikte

Drei Instanzen:

  • Es: vom 1. Lebenstag, Triebe, Wünsche, Bedürfnisse --> unbewusst, triebhaft, instinktgeleitet --> Lustprinzip --> Triebbefriedigung
  • Ich: aus Es entwickelt, Instanz des bewussten Lebens, Auseinandersetzung mit Realität --> sucht Ausgleich zwischen Triebansprüchen des Es, der Realität der Aussenwelt und den Forderungen des Über-Ichs --> folgt dem Realitätsprinzip, rationales und logisches Denken, Ort der Konflikte und Ängste
  • Über-ich: Summe aller verinnerlichten Vorschriften und Verbote, Instanz die kulturelle Wert-/Normvorstellungen sowie die moralischen Prinzipien umfasst, reguliert Verhalten des Ich, folgt Moralitätsprinzip --> unbewusst, selbstverständliche nicht hinterfragte Einstellungen

3 Beispiele der Abwehrmechanismen nennen und erklären

  • Verdrängung: Verlagerung ins Unbewusste
  • Verleugnung: nicht wahrhaben wollen realer Gefahren
  • Rationalisierung: Umdeutung eiens inakzeptablen Sachverhalts in einen akzeptablen

Ansatz der humanistischen Psychologie (Ganzheitspsychologie) zusammenfassen

Das Lebensziel des Menschen ist die Selbstverwirklichung, d.h., er ist bestrebt, seine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entfalten, Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen.

Vertreter:

  • Erich Fromm mit seinen theoretischen Analysen der seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft
  • Fritz Perls mit seiner „Gestalttherapie“
  • Carl Rogers mit seinem „Personenzentrierten Ansatz“

 

 

Begriff Humanistische Psychologie umschreiben

Der Mensch wird nicht von unbewussten Trieben gesteuert, sondern ist ein aktives Wesen --> Verhalten wird bewusst gesteuert und kann beeinflusst/verändert werden

Lebensziel: Selbstverwirklichung --> Erleben und Verhalten des Menschen sind zielgerichtet

Begriff Psychosomatik umschreiben

Lehre von den körperlich-seelisch-sozialen Wechselwirkungen in der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung menschlicher Krankheiten

psychosomatische Krankheiten: Einteilung in drei Untergruppen

  • Psychosomatische Organerkrankung: psychische Einflüsse sind Teilursachen einer organischen Erkrankung -> mit feststellbarer Veränderung z. B. «Holy seven», Tinnitus, Migräne, Diabetes, Symptome: Bluthochdruck 
     
  • Somatoforme Störungen: ohne feststellbare Veränderung am Organ, Symptome: Subjektive Beschwerden z.B. Reizdarmsyndrom
     
  • Somatopsychische Störungen: Auswirkung feststellbarer Veränderungen auf Psyche, Symptome: Individuell 

Ursachen für psychosomatische Krankheiten nennen (drei)

Psychosoziale Faktoren

  • Chronischer Stress
  • (unbewusste) Verstärkung, d. h. Lernprozesse
  • (unbewusste) Konflikte
  • Belastende Erlebnisse

zwei schwierige Aspekte für Patienten mit somatoformen Störungen umschreiben

  • sozial: psychische Komorbitäten
  • biologisch: genetische Prädisposition
  • psychisch: Problem- und Stressbewältigungsstrategien

zwei Therapieansätze für Patienten mit somatoformen Störungen umschreiben

  • körpertherapeutische Behandlung: Linderung
  • psychotherapeutische Behandlung: (Unbewusste) Beiträge erkennen und verringern
  • Gesundheits-/ Psychoedukation: Ernährung, Schlaf, Entspannung

psychische Störungen:

  • Leitsymptome
  • Klassifikation
  • Diagnostik

  • Leitsymptome: Ebene des Denkens, der Gefühle und des Verhaltens betroffen; Leiden und Funktionsbeeinträchtigung im Leben und in der Arbeit von Bedeutung
     
  • Klassifikation: operationalisierte und kriteriumsorientierte Diagnositk verwendet --> genau beobachtbare Kriterien werden berücksichtigt z.B. werden bei der operationalisierten Diagnostik spezifische Ein- und Ausschlusskriterien geprüft, gewisse Anzahl muss zuftreffen, damit Diagnose getroffen werden kann
     
  • Diagnostik: diagnostische Prozess erfolgt in mehreren Schritten:
    1. Exploration Symptome und Zusammenfassung zu Syndrom
    2. Differentialdiagnose: Prüfung von Ausschlusskriterien --> Entscheidung, ob Kriterien einer Diagnose erfüllt sind

Komorbität: bei einer Erkrankung werden mehrere Diagnosen gestellt

 

Unterschied Angst- und Zwangsstörungen inkl. Beispiele

Bei einer Zwangsstörung weisst Du, was Du machen sollst, um die Angst zu reduzieren. Bei der Ausführung des Zwangs geht es Dir besser. Während der Zwanghandlung geht es körperlich gut, erst beim Durchbrechen der Störung geht es schlechter. Bei der Zwangststörung steht die Handlung im Fokus. Eine Zwangstörung wird ab 2 Wochen Dauer diagnostiziert. Frauen und Männer gleichermassen betroffen. Nicht gut behandelbar, evtl. mit kognitiver Verhaltenstherapie.

 

Bei einer Angststörung weisst Du nicht, was Du machen sollst. Da ist die Angst das Problem. Während der Störung/Attacke geht es körperlich schlechter. Bei der Angststörung steht die Angst im Fokus. Die Angststörung kann in mehrere Einteilungen erfolgen. Die Angststörung wird ab einem Monat Dauer diagnostiziert. Mehr Frauen als Männer betroffen. Behandelbar mit Medikamenten und Entspannungsverfahren.

 

Die Lebenszeitprävalenz (Erkrankungswahrscheinlichkeit irgendwann im Leben) unterscheidet sich, aber minim.

Depression:

  • Zuordnung zu den affektiven Störungen
  • Entstehung
  • Symptome

  • Zuordnung zu den affektiven Störungen: zusammen mit bipolaren Störungen da eingeteilt
  • Entstehung: mögliche Verursacher
    • depressive Eltern
    • frühe adverse Lebensereignisse (Traumatisierungen und chronisch ungünstige Entwicklungsbedingungen)
    • hohe psychosoziale Belastung z.B. Verlust Arbeitsplatz, Tod geliebter Mensch
  • Symptome (emotionale, physiologisch-vegetative, kognitive, behaviorale / motorische): 
    • Antriebsverlust
    • niedergedrückte Stimmung 
    • Verlust der Freude und des Interesse an fast allen Aktiviäten
    • plus vier der folgenden Symptome:
    • Gewichtsverlust
    • Schlafstörungen
    • Unruhe oder Verlangsamung
    • Müdigkeit / Energieverlust
    • Gefühle der Wertlosigkeit / Schuldgefühle
    • Konzentrations- / Entscheidungsschwierigkeiten
    • Suizidgedanken / -pläne / -versuche

Suizidalität als Komplikation der Depression zuordnen

  • 40-80 % der Depressiven betroffen --> bei Betroffenen einer schweren Form einer Depression: 20-60% haben versuchten Suizid, 15% einen vollendeten Suizid
  • zu berücksichtigen:
    • Suizidalität / Suizidversuche sind meist Folge von subjektiven Lebensbilanzen --> korrigierbar!
    • Suizidversuche sind häufig Hilferuf
    • Therapeut stellt für Patienten stellvertretend die Hoffnung dar
    • jeder Suizidversuch muss ernst genommen werden! 
    • gescheiterte Versuche müssen besprochen und aufgearbeitet werden

Unterschied Symptome Manie und Depression

  • völlig gegenteilig
  • Manie: hochfliegend Gefühle, Grössenideen, Selbstüberschätzung, geringes Schlaf- und Essbedürfnis, hektisch, kein Appetit, enthemmt, voller Energie

 

Krankheitsbild PTBS

  • mögliche Folgereaktion auf traumatisches Ereignis --> selbst erlebt oder an fremder Person beobachtet
  • Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses und Gefühl der Hilflosigkeit als Reaktion auf Trauma

Trauma: Symptome und Definition

Symptome:

  • Intrusion: lebendiges und ungewolltes Wiedererinnern von Aspekte des Traumas --> z.B. Flashbacks
  • Erinnerungslücken
  • emotionale Taubheit
  • erhöhtes psychophysiologisches Erregungsniveau z.B. Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen

Definition Trauma:

  • körperliche/sexuelle Gewalt
  • gewalttätige Angriffe auf eigene Person
  • Krieg
  • Entführung
  • Naturkatastrophen
  • Unfälle

Schizophrenie:

  • Zuordnung zu psychotischen Störungen
  • Positivsymptome
  • Negativsymptome

  • Zuordnung zu psychotischen Störungen: Personen haben erhebliche Schwierigkeit in organisierter, rationaler Form zu denken --> hat Auswirkung auf Gedanken, Bewusstsein, und Ich-Erleben --> Halluzinationen und Wahnvorstellungen
  • Positivsymptome: etwas kommt hinzu
    • Halluzinationen (veränderte Wahrnehmung, Sinneswahrnehmungen ohne Stimulation sensorische Kanäle)
    • Wahn (verändertes Denken, feste unverrückbare Überzeugen, welche trotz klarer Gegenbeweise aufrecht erhalten werden)
    • Zerfall Assoziationen
    • Denkzerfahrenheit
    • bizzares Ausdrucksverhalten
       
  • Negativsymptome: etwas fällt weg
    • emontionale Verflachung / Affektverarmung
    • Asozialität, Kontaktmangel
    • Apathie, Einbusse an Initiative
    • Aktivitätsminderung
    • Verlangsamung kongnitiver Prozesse, Sprachverarmung

Entstehungsfaktoren Suchterkrankung und dazugehörende Symptome

Entstehungsfaktoren Suchterkrankung:

  • Wechselwirkungen verschiedener Faktoren, die sich mit dem Vulnerabilitäts-Stress-Modell erklären lassen. Genetische Faktoren und Umweltfaktoren mit Schutz- und Risikokomponenten und die Merkmale der konsumierten Substanz spielen eine Rolle.

Symptome:

  • starkes Konsumverlangen
  • verminderte Kontrolle über Substanzgebrauch
  • körperliches Entzugssyndrom
  • Toleranzentwicklung
  • Vernachlässigung anderer Aktivitäten und Lebensbereiche
  • anhaltender Gebrauch trotz eindeutig schädlicher Folgen

Persönlichkeitsstörungen: bekannteste Untergruppen

  • dissoziale Persönlichkeitsstörung: Missachtung sozialer Regeln, Verpflichtungen, gewalttätiges Verhalten
  • emotional instabile Persänlichkeitsstörung, Typus Borderline: inkonstante Beziehungen, impulsives, selbstschädigendes Verhalten

Definition Stress und stressbedingte Erkrankungen

Definition Stress:

  • Psychologisch: «Stress ist, was Stress macht» ÞStress ist, wenn ein Mensch DENKT, dass seine Ressourcen nicht ausreichen, um einen adversen Zustand (etwas Unerwünschtes, Bedrohliches, Gefahr) abzuwenden.
  • Physiologisch: Anspannungsreaktion des Körpers auf Belastungssituationen

Stressbedingte Erkrankungen: entstehen durch Kombination aus zu hohen Umgebungsanforderungen (Stressoren) und individuellen Umgang (Ressourcen, Bewertung) --> allostatic load

Burnout: Entstehung und Symptome

Burnout:

  • Ursachen: andauernde Überlastung, hoher Druck, ungenügende Ressourchen, "fünf Antreiber" --> Diese Last war für dieses Kamel zu schwer. 
     
  • Symptome:
  1. Aktivierung: überhöhter Energieeinsatz vs. zu wenig Erholung, Stress in mehreren Lebensbereichen
  2. Widerstand: Phase des Rückzugs
  3. Erschöpfung: Verzeweiflung, Zusammenbruch --> kann in Major Depression münden

allgemeine Ursachen Erkrankungen Magen-Darmtrakt

  • Entzündungen (Infektionen, physikalisch, chemisch, immunologisch bedingt)
  • Stoffwechselstörungen
  • ernährungsbedingt
  • tumoröse Entartungen (Karzinome)
  • oft psychosomatisch

Erbrechen:

  • mögliche Ursachen
  • mögliche Komplikationen von starkem Erbrechen
  • wichtige anamnestische Fragen zur Abklärung von Erbrechen

  • mögliche Ursachen:
    • gastrointestinale Erkrankungen
    • Pathologien ausserhalb Bauchraum mit starken Schmerzen z.B. Herzinfarkt
    • Erkrankungen zentrales Nervensystem
    • durch Gleichgewichtssinn bedingt
    • Vergiftungen/Medikamente
    • psychogene Essstörungen
    • Schwangerschaft
       
  • mögliche Komplikationen von starkem Erbrechen: Wasser- und Elektrolytverlust --> Austrocknung (hypovolämes Koma)
     
  • wichtige anamnestische Fragen zur Abklärung von Erbrechen: Umfeld ebenfalls betroffen?, Zeitpunkt, Dauer, Farbe, Konsistenz, Begleitsymptome

Diarrhoe:

  • mögliche Ursachen
  • mögliche Komplikationen von starker Diarrhoe
  • wichtige anamnestische Fragen zur Abklärung der Diarrhoe

  • mögliche Ursachen:
    • akut: bakterielle/virale Magen-Darm-Infektionen, Lebensmittelvergiftungen, Arzneimittel, psychische Einflüsse
    • chronisch: oft funktionell bedingt (trotz Untersuchung keine Ursache gefunden), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Tumor
       
  • mögliche Komplikationen von starker Diarrhoe: hypovolämischer Schock
     
  • wichtige anamnestische Fragen zur Abklärung der Diarrhoe: nur bei länger dauernden Diarrhoen, blutigen Diarrhoen oder besonders komplikationsgefährdeten Patienten notwendig --> Medikamente, Reisen/Auslandsaufenthalte, Nahrungsmittelabhängigkeit, blutige Diarrhoe, B-Symptome (Fieber, Nachtschweiss, Gewichtsverlust (>10% KG/6 Monate))

Obstipation:

  • Ursache
  • Symptome
  • Komplikationen
  • Therapie Obstipation, insbesondere bei funktionellen Störungen

  • Ursache: funktionelle Störung, passagere Obstipation (z.B. bei Bettlägerigkeit), medikamentös induziert, Darmerkrankungen, neurogene Störungen (z.B. MS), endokrine Ursachen (z.B. Hypothyreose)
  • Symptome: Druckgefühl, Blähungen, Schmerzen bei Stuhlentleerungen
  • Komplikationen: erhöhtes Risiko für Divertikulose, Hämorrhoiden
  • Therapie Obstipation, insbesondere bei funktionellen Störungen:
    • kausal: z.B. Weglassen obstipierender Medikamente
    • bei funktioneller Störung: Ernährung umstellen, körperliche Bewegung, Abführmittel (kurzfristig), Beachten Defäkationsreiz

Akutes Abdomen:

  • Definition Begriff
  • mögliche Ursachen (Beispiele)
  • Vorgehen bei akutem Abdomen, insbesondere notwendige Hospitalisation wegen Gefahr von Komplikationen

  • Definition Begriff: plötzlich auftretende Beschwerden im Bauch, die auf gefährliche Erkankung von Bauchorganen hindeuten
     
  • mögliche Ursachen (Beispiele):
    • Entzündungen (akute Appendizitis, starke Gastroenteritis, Gastritis, gynakologische Ursachen, ...)
    • Verschluss Hohlorgan resp. Darmverschluss (Ileus --> mechanisch oder paralytisch)
    • Durchbruch, Blutung (Eileiterschwangerschaft, Milzruptur, ...)
       
  • Vorgehen bei akutem Abdomen, insbesondere notwendige Hospitalisation wegen Gefahr von Komplikation:
    • Alter & Geschlecht mitberücksichtigen
    • gute Anamnese und genaue körperliche Untersuchung
    • LAbor
    • Röntgen
    • Ziel: Entscheidung ob Operation akut notwendig! --> evtl. Operation zur Diagnosestellung

Herpes labialis:

  • Definition Begriff
  • Ursache
  • auslösende Faktoren
  • Symptome
  • Aussage bezüglich Ansteckungsgefahr beim Vorliegen von Herpesbläschen

  • Definition Begriff: Viruserkrankung mit dem Erreger Herpers-Simplex-Virus (Typ HSV-1) --> Genitalbereich (Typ 2) ist anderer Typ
  • Ursache: Übertragung durch Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit infizierten Gegenständen --> Eintrittspforten sind Nasen-Rachenraum und Bindehaut des Auges; Schlummern in den Nervenzellen (umgehen so Immunsystem)
  • auslösende Faktoren: Infektionen, Sonnenbestrahlung, Verletzungen, Umstellungen im Hormonhaushalt, psychische Faktoren/Stress
  • Symptome:
    • erste Auseinandersetzung: meist symptomlos
    • ca. 1% der inifzierten Personen: Ausbruch mit Juckreiz, Spannungsgefühl, Schmerzen und Bläschen
  • Aussage bezüglich Ansteckungsgefahr beim Vorliegen von Herpesbläschen: hoch ansteckend --> v.a. bei Schwangerschaft mit floridem Genitalherpes Vorsicht geboten: keine vaginale Geburt

Refluxkrankheit Speiseröhre:

  • Definition Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Komplikationen

  • Definition Krankheitsbild: durch Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre ausgelöste Beschwerden
  • Ursachen: gestörter Verschlussmechanismus des unteren Ösophagus-Sphinkters --> Risikofaktoren: Kaffee, Nikotin, Alkohol, Stress; sekundär: Schwangerschaft, Operationen
  • Symptome: Schmerzen und Druckgefühl hinter Sternum, Sodbrennen (besonders nach Mahlzeiten oder Liegen), Schluckbeschwerden
  • Komplikationen: Refluxbronchitis (nächtliche Aspiration von Mageninhalt --> Reizhusten), Speiseröhrenentzündung, Geschwürbildung im Ösophagus, Ösophagusstriktur (narbige Verengung durch wiederholte Entzündungen)

Gastritis: 

  • Definition Begriff inkl. Unterteilung in aktue/chronische Verlaufsform
  • akute Gastritis
    • auslösende Faktoren (endogen und exogen)
    • Symptome
    • mögliche Komplikationen
       
  • chronische Gastritis: 
    • Symptome
    • mögliche Komplikationen

  • Definition Begriff inkl. Unterteilung in aktue/chronische Verlaufsform: Magenschleimhautentzündung, durch exo- oder endogene Faktoren verursacht --> je nach klinischem Verlauf akut oder chronisch
  • akute Gastritis
    • auslösende Faktoren (endogen und exogen): exogene Noxen (Nikotin, Alkohol, toxische Stoffem Medikamente z.B. ASS, Ponstan (NSAR)), endogene Faktoren (Psyche, Veranlagung, Stress)
    • Symptome: Übelkeit, Druckgefühl Oberbauch, Aufstossen, Erbrechen, evtl. Durchfall
    • mögliche Komplikationen: Blutung Magen-Darm-Trakt, Magendurchbruch
  • chronische Gastritis: 
    • Symptome: Autoimmungastritis, bakterielle Gastritis z.B. Helicobacter pylori, chemisch induzierte Gastritis z.B. durch Gallenreflux oder zu langer NSAR-Einnahme
    • mögliche Komplikationen: Ulkusentwicklung, Entwicklung Blutarmut, erhöhtes Auftreten von Magenkarzinom

Magen- und Dünndarmgeschwür (Ulcus ventriculi und duodeni): Loch in der Schleimhaut

  • Ursachen
  • Symptome
  • mögliche Komplikationen
  • Abklärungen bei Ulcusverdacht --> Notwendigkeit Spiegelung

  • Ursachen:
    • akut: Schleimhautschädigung durch Medikamente z.B. ASS, NSAR; Mangeldurchblutung der Magenschleimhaut bei schwerem Schock/Trauma oder nach grossen OPs
    • chronisch: gestörtes Gleichgewicht zwischen aggressiven und schützenden Faktoren
       
  • Symptome:
    • Magenulkus: Sofortschmerz nach Essen
    • Duodenumulkus: Nüchternschmerz (nachts) mit Besserung nach Nahrungsaufnahme
    • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl, Gewichtsabnahme, Aufstossen
       
  • mögliche Komplikationen: Blutung, Blutungsanämie, Perforation, Krebsentstehung (nur bei chronischem Magenulkus)
  • Abklärungen bei Ulcusverdacht --> Notwendigkeit Spiegelung:
    • Anamnese
    • Druckschmerz --> je nach Ulcus an anderem Ort
    • Diagnosesicherung durch Gastroskopie --> Gewebeproben für Karzinomdiagnose, Test auf Helicobacter