Glossar Fachwissenschaft Biologie NT-Q310

Glossar Fachwissenschaft Biologie

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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Collège
Crée / Actualisé 22.10.2020 / 14.01.2025
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Ruhepotenzial

ist das Membranpotenzial von erregbaren Zellen (Nerven-, Sinnes-, Muskel-, Drüsenzellen), die im unerregten Zustand sind. Es beträgt ca.-70mV
und wird durch die Natrium-Kalium-Pumpe aufrechterhalten.

Natrium-Kalium Pumpe

ist ein Ionenpumpe, die Natrium-Ionen und Kalium-Ionen aktiv, unter Spaltung von ATP gegen das Konzentrationsgefälle transportiert. Für drei exportierte Natrium-Ionen importiert sie zwei Kalium-Ionen.

Aktionspotenzial

(actio, lat. = Trägheit; potentia, lat. = Kraft) ist die kurzzeitige, schnelle Änderung des Membranpotenzials einer erregbaren Zelle, die durch das Öffnen und Schliessen von Ionenkanälen hervorgerufen werden.

saltatorische Erregungsleitung

(saltare, lat. = tanzen, springen) ist eine besonders schnelle, sprungartige
Fortleitung von Aktionspotenzialen entlang den durch Ranviersche Schnürringe unterteilten Axone mit Myelinscheide

Stäbchen (Zellen)

sind typische Lichtsinneszellen in der Netzhaut von Wirbeltieraugen. Sie
sind für das Schwarzweisssehen zuständig und sind lichtempfindlicher als
die Zapfen, d.h. sie arbeiten auch in der Dämmerung und bei Nacht. Sie
sind ungleichmässig über die Netzhaut verteilt und kommen nicht im gelben Fleck (= Ort des schärfsten Sehens), dagegen überwiegend im Randbereich der Netzhaut vor. Der Sehfarbstoff der Stäbchen ist das Rhodopsin
(Sehpurpur).

Zapfen (Zellen)

sind typische Lichtsinneszellen in der Netzhaut von Wirbeltieraugen. Sie
sind für das Farbensehen zuständig. Sie sind ungleichmässig über die
Netzhaut verteilt, im gelben Fleck (= Ort des schärfsten Sehens) finden
sich nur Zapfen. Sie sind dort dicht gepackt und ermöglichen die hohe,
maximale Sehschärfe in diesem Bereich der Netzhaut. Es gibt drei Typen
von Zapfen, die die aufgrund unterschiedlicher Sehfarbstoffe Licht verschiedener Wellenlängen absorbieren. Meist werden alle drei Zapfen mehr
oder weniger erregt. Das Verhältnis ihrer Erregungsintensität ist je nach
Farbton verschieden.

Wahrnehmung

ist eine Leistung des Grosshirns, bei der die Meldungen der Sinnesorgane,
die im zugehörigen sensorischen Feld eintreffen, mit Hilfe von Informationen aus den Assoziationsfeldern interpretiert werden.

Adaption

(adaptare, lat. = anpassen) bedeutet in der Neurobiologie die Anpassung
des Auges an geringe Lichtintensitäten (Dunkeladaption) bzw. hohe
Lichtintensitäten (Helladaption) durch Regelung. Sie geschieht schnell
durch Veränderung der Pupillenweite oder langsam durch Verändern der
Sehpurpurmenge (Rhosopsin).

Akkommodation

(accommodatio, lat. = Anpassung) ist die Einstellung des Auges auf das
Nahsehen (Nahakkommodation) bzw. das Sehen in der Ferne (Fernakkommodation) durch Änderung der Form der Linse und damit ihrer Brechkraft. So werden nahe oder weit entfernte Gegenstände scharf auf der
Netzhaut abgebildet. Bei Fernakkommodation ist der Ciliarmuskel entspannt, die Linsenbänder (Zonulafasern) ziehen an der Linse, die Linse ist
flach, ihre Brechkraft gering. Bei Nahakkommodation ist der Ciliarmuskel
gespannt, die Linsenbänder erschlaffen, die Linse ist kugelig, ihre Brechkraft hoch.

Zentralnervensystem (ZNS)

umfasst bei den Wirbeltieren das Gehirn und das Rückenmark. Es empfängt über zuleitende Nerven Signale aus dem übrigen Zeil des Körpers,
z.B. von den Sinnesorganen, verarbeitet sie und entsendet über fortleitende Bahnen Informationen an die Erfolgsorgane.

 

Peripheres Nervensystem (PNS)

entspricht dem Teil des Nervensystems, der dem Signalaustausch zwischen dem ZNS und dem übrigen Körper dient (der «Peripherie»). Zum
peripheren Nervensystem gehören das vegetative Nervensystem und das
somatische Nervensystem.

 

Graue Substanz

Von Gehirn Rückenmark und Ganglien enthält die Zellkörper, Dendriten und myelinisierten Axone der Nervenzellen.

Weisse Substanz

besteht aus den Axonen mit ihren weissen Myelinscheiden.

Ganglion

ist ein Knötchen mit Zellkörpern von Nervenzellen

afferent

(affere, lat. = herbeitragen) sind Nervenbahnen, die von der Peripherie ins
ZNS führen.

efferent

(effere, lat. = wegtragen) sind Nervenbahnen, die vom ZNS in die Peripherie führen.

Motorisches Nervensystem

ist ein Teil des peripheren Nervensystems. Es wird auch als somatisches
Nervensystem (soma, gr. = Körper) bezeichnet. Seine Funktion sind der
Signalaustausch zwischen dem ZNS und der Skelettmuskeln und es ist für
die bewusste Wahrnehmung und willkürliche Aktivitäten zuständig (wie Bewegungen der Skelettmuskulatur).

 

Autonomes Nervensystem

ist ein Teil des peripheren Nervensystems. Es wird auch als vegetatives Nervensystem bezeichnet (vegetatio, lat. = belebende Bewegung) und regelt in Zusammenarbeit mit dem Hormonsystem die Funktion der inneren Organe unwillkürlich und weitgehend autonom. Es überwacht den Stoff, Wärme- und Energiehaushalt und befehligt die glatte Muskulatur und die meisten Drüsen. Seine Zentren liegen im Zwischen- und im Nachhirn. Das
autonome Nervensystem besteht aus zwei antagonistisch wirkenden Systemen (Sympathicus und Parasympathicus).

 

Sympathicus

erhöht die Leistung des Körpers nach aussen in Stresssituationen. Er beschleunigt z.B. Atmung und Kreislauf und hemmt die Verdauung.

 

Parasympathicus

fördert die Regeneration und den Aufbau von Reserven. Er beschleunigt
z.B. die Verdauung und hemmt die Atmung und Kreislauf.

Hypothalamus

ist ein Teil des Zwischenhirns. Er überwacht als Zentrale des vegetativen
(autonomen) Nervensystems die vegetativen Funktionen und reget die Arbeit des Hormonsystems.

Reflexe

(reflexus, lat.= Zurückbeugen) sind die einfachsten Reaktionen. Es sind automatische, relativ stereotyp ablaufende Bewegungen, die nach der Reizeinwirkung unabhängig von inneren Faktoren (Motivation, Stimmung etc.) ablaufen. Die Erregung gelangt von den Sinneszellen über den Reflexbogen direkt zum Erfolgsorgan. Reflexe schützen den Körper (Lidschluss, Husten) und stabilisieren seine Haltung (Muskeldehnungsreflexe). Bei Eigenreflexen liegen die Sensoren im Erfolgsorgan (z.B. Kniesehnenreflex), bei Fremdreflexen (z.B. Lidschlussreflex) nicht.

Reflexbogen

ist der einfachste Funktionskreis des ZNS. Er besteht bei Eigenreflexen
aus einem sensorischen und einem motorischen Neuron. Bei Fremdreflexen liegt dazwischen noch mindestens ein Schaltneuron.

Verdauungssystem

dient der Verdauung. Es besteht aus Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm,
Dickdarm, Leber und Bachspeicheldrüse.

Verdauung

ist der Prozess, bei dem die Nahrung mechanisch und chemisch in resorbierbare Stoffe zerlegt wird. Dabei werden die organischen Makromoleküle mit Verdauungsenzymen in ihre Bausteine gespalten (Eiweisse in Aminosäuren, Kohlenhydrate in Einfachzucker, Fette in Fettsäuren und Glycerin).

 

Resorption

(resorbere, lat. = herunterschlucken) bezeichnet die Stoffaufnahme in biologischen Systemen. Mit aktiver Resorption ist die aktive Aufnahme von Stoffen gegen ein Konzentrationsgefälle, z.B. im Dünndarm, gemeint.

 

aktiver Transport

 

bezeichnet den Transport eines Stoffes gegen sein Konzentrationsgefälle unter Energieaufwand, z.B. im Darm und in der Niere.

 

extrazellulär

bedeutet ausserhalb der Zelle.

intrazellulär

(intra, lat. = innerhalb) bedeutet innerhalb der Zellen.

Mund (im Rahmen der Verdauung)

ist die erste Station des Verdauungssystems. Die Nahrung wird geprüft (Geschmackssinn), zerkleinert (Zähne) und  angefeuchtet (Speichel). Im Mund spaltet Amylase Stärke in Maltose (Doppelzucker aus zwei Glucose-Einheiten).

Speiseröhre

ist ein 25 cm langer Schlauch, der die Nahrung durch peristaltische Bewegungen seiner glatten Muskulatur aktiv vom Rachen in den Magen befördert.

Peristaltik

nennt man die Bewegung, die durch abwechselndes Kontrahieren der Ring- und Längsmuskulatur entsteht.

Magen

ist die Erweiterung des Verdauungskanals mit einem Volumen von 1.5 l. Er speichert und verflüssigt den Nahrungsbrei. Die Magensäure denaturiert Eiweisse, tötet Bakterien und aktiviert Pepsinogen zu Pepsin, das lange Eiweissketten in kürzere Peptide spaltet. Der pH-Wert im Magen liegt mit nüchternem Magen bei 1 und schwankt bei gefülltem Magen zwischen 2 und 4.

Magensäure

Die Salzsäure, die von den Zellen der Magenwand produziert wird, tötet Bakterien, aktiviert das Pepsinogen und denaturiert Eiweisse.

 

Dünndarm

ist ein etwa 2-3 m langer Schlauch vom Magen zum Dickdarm, in dem die Hauptarbeit der chemischen Zerlegung und der Resorption stattfindet. In seinen ersten Abschnitten müden die Ausgänge der Bachspeicheldrüse (Pankreas) und der Gallenblase.

 

Bauchspeicheldrüse

(Pankreas) liegt unter dem Magen und produziert den Bauchspeichel, der in den Dünndarm ausgeschieden wird, sowie Hormone (z.B. Insulin), die ins Blut gelangen.

 

Leber

ist die grösste Drüse des Körpers und ein Zentrum des Stoffwechsels. Sie produziert die Galle, baut Glykogen auf und ab, wandelt Kohlenhydrate in Fette um und umgekehrt, produziert Harnstoff, baut alte Erythrozyten und Giftstoffe ab und speichert Stoffe.

Galle

ist das Produkt der Leber, das via Gallenblase in den Dünndarm ausgeschieden wird. Sie emulgiert die Fette und enthält z.T. Abfallstoffe aus dem Blutabbau.

Dickdarm

führt vom Dünndarm zum After. Er beginnt mit dem Blinddarm, an dem der Wurmfortsatz hängt. Er beherbergt nützliche Bakterien und dient der abschliessenden Resorption, insbesondere der Resorption von Wasser.

Kot

enthält unverdauliche Nahrungsbestandteile, Bakterien, abgestossene Epithelzellen sowie Ausscheidungen des Darms und der Leber (Galle). Er wird durch den After ausgeschieden