Nachdiplomstudium Anästhesiepflege Fachmodul 1
Anästhesieeinführung | laparoskopischen Eingriffen | Atemhilfen | Beatmung | Hypnotika+Opioide | Kapnografie+Kapnometrie | Muskelrelaxation+NMM | Narkosesysteme | Regionalanästhesie | Normothermie | Diabetes mellitus | Komplikationen | Kachexie | Ambulante Anästhesie | Lagerung | Geburtshilfe | Prämedikation | Delirprävention | Urologie | Lebererkrankungen | Geriatrie | Gynäkologie | Schmerztherapie | Adipositas | Lungenerkrankungen | PONV | Abdominalchirurgie | Orthopädie | Cellsaving
Anästhesieeinführung | laparoskopischen Eingriffen | Atemhilfen | Beatmung | Hypnotika+Opioide | Kapnografie+Kapnometrie | Muskelrelaxation+NMM | Narkosesysteme | Regionalanästhesie | Normothermie | Diabetes mellitus | Komplikationen | Kachexie | Ambulante Anästhesie | Lagerung | Geburtshilfe | Prämedikation | Delirprävention | Urologie | Lebererkrankungen | Geriatrie | Gynäkologie | Schmerztherapie | Adipositas | Lungenerkrankungen | PONV | Abdominalchirurgie | Orthopädie | Cellsaving
Set of flashcards Details
Flashcards | 359 |
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Students | 18 |
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Other |
Created / Updated | 24.08.2020 / 16.01.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20200824_nachdiplomstudium_anaesthesiepflege_fachmodul_1
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Auswirkungen einer perioperativen Hypothermie sind:
- Erhöhte Plasmaspiegel von Noradrenalin : Hypertonie
- Gerinnungsstörungen : erhöhter Blutverlust
- Störungen des Imunstystems : Wundheilungsstörungen
- postoperative Katabolie verstärkt (Abbau von Stoffwechselprodukten zur Entgiftung des Organismus)
- Shivering : gesteigerter O2-Verbrauch : Gefahr einer Myokardischämie
- Verlängerter Aufenthalt im AWR
- Verlängerter Aufenthalt im Spital
- Höhere Behandlungskosten
Was bedeutet postoperatives Shivering ?
Was läuft da ab ?
Welche Gegenmassnahmen kennst Du ?
Postoperatives Shivering ist ein unkontrolliertes Muskelzittern nach Allgemeinanästhesie oder Regionalanästhesie.
Es ist eine Kompensationsreaktion des Körpers auf den Wärmeverlust durch die Anästhesie. Der Wärmeverlust wird durch die anästhetikabedinge Vasodilataion verstärkt. Es wird aber auch die Temperaturregulation im Hypothalamus unterdrückt. Nach Abklingen der Narkose registriet der "wache" Hypothalamus die Abweichung von Ist- zu Soll-Temperatur und versucht diese durch Muskelaktivität auszugleichen. Komplikationen die durch das Shivering hervorgerufen werden können sind v.a. Schmerzen, Gefährdung der Wundnähte und massiv erhöhter Energie- und Sauerstoffverbrauch. Dadurch erhöhte Gefahr einer Myokardischämie.
Um dem Shivering vorzubeugen ist ein intraoperatives Wärmemanagement nötig um den Wärmeverlust zu reduzieren oder gar komplett zu verhindern. Das Shivering selbst lässt sich durch Wärmezufuhr als auch medikamentös mit Pethidin (25mg i.v.) oder Catapressan (75 - 150 mcg i.v.) behandeln.
Welche Risiken der Wärmetherapie kennst Du ?
- Verbrennungen
- evtl. erhöhte Keimzahl (nicht bewiesen)
- Risiko der Luftblasenbildung (1-3 ml Gas / Liter erwärmter Infusion)
Welche Indikationen gibt es für eine therapeutische Hypothermie ?
- nach Reanimation
- Schädel-Hirn-Trauma (GCS 5-7)
- Ischämischer Schlaganfall
Wo misst Du sinnvollerweise die Temperatur während einer Allgemeinanästhesie ?
Welche pathophysiologischen Auswirkungen hat die Hypothermie ?
Nenne 5 .
- Leberdurchblutung ist reduziert (erhöhte Plasmaspiegel z.B. von Propofol)
- Relaxantien wirken länger (Enzymaktivität reduziert)
- Thrombozytenfunktionstörung : Gerinnungsstörung : Blutungsneigung
- Linksverschiebung der O2-Bindungskurve (O2 bindet gut an Hämoglobin, gibt schlechter ans Gewebe ab)
- ADH-Freisetzung reduziert ("Kältediurese")
Was gehört zur letalen Trias ?
Nenne die drei Arten der Hypothermie .
- Spontan (bei älteren Patienten KKT oft 35°C)
- Therapeutisch (bei Fieber)
- Akzidentell (Abfall der KKT < 35°C)
Ab wann spricht man von einer Hypothermie beim Erwachsenen ?
Welche Patienten sind besonders aspirationsgefährdet?
Nenne 5.
- Nicht nüchtener Patient
- nahrungsunabhängiger Patient
- Diabetes mellitus
- Schwangerschaft ab der 10. SSW
- Adipositas permagna
- akutes Abdomen
- alkoholisierte / komatöse, intoxikierte Patienten
- Hiatushernie, Upside Down Magen
- Schluckstörungen
- Hirndruck
Beschreibe das Management bei erhöhtem Aspirationsrisiko!
- i.v Zugang legen
- Magensonde legen, überprüfen, Magen entleeren
- Oberkörper 30 Hochlagerung (erschwert passive Regurgitation)
- 3-5-10 Minuten Denitrogenisierung (100% O 2 ) mit hohem Flow!!!
- Absaugung griffbereit, eingeschaltet
- Opiat verabreichen
- Hypnotikum injizieren, bei fehlendem Lidreflex Succhinylcholin oder Rocuronium applizieren.
- Keine Zwischenbeatmung!
- Immer mit Führungsstab intubieren und sofort blocken.
- Die Extubation erfolgt in 30% Oberkörperhochlagerung am adäquaten Patienten mit vorhandenen Schutzreflexen.
Wann können Aspirationen auftreten?
1/3 bei der Intubation
1/3 bei der Extubation
1/3 stille Aspirationen
Wie erkennst du eine Aspiration?
- sichtbares Erbrechen
- Husten
- erhöhter Beatmungsdruck
- Hypoxie trotz korrekter Tubuslage
- Bronchospasmus
- Laryngospasmus
- Infiltration
- Tachypnoe, Dyspnoe und Apnoe während Spontanatmung
Was tust du wenn Dein Patient aspiriert hat ?
Beachte die Reihenfolge.
- Kopftief oder Seitenlagerung
- Absaugen (evtl. Aspirat auf ph prüfen)
- Keine Lavage!
- RSI
- vor Beatmung endotracheal absaugen
- Beatmung mit 100% FiO2, PEEP 5-8 mbar
- Kreislaufstabilierung
- Überwachung 4-6 Stunden
- Bronchodilatation / Bronchospasmolyse
- evtl. OP verschieben
- Antibiotika nur nach Keimnachweis!
Was ist das Mandelson Syndrom ?
Und welche Kriterien sind entscheident für seine Entstehung ?
Was ist der Unterschied zwischen einem Laryngo- und einem Bronchospasmus?
Laryngospasmus :
Akuter Verschluss des Kehlkopfes durch anhaltenden Spasmus der echten+ falschen
Stimmbänder und aryepiglottischen Falten.
Bronchospasmus :
plötzliche Engstellung der Bronchialwege
Was sind Auslöser eines Laryngospasmus?
Nenne 5
- Sekrete, Blut oder Erbrochenes im Larynx
- Intubations- oder Extubationsversuche bei unzureichender Narkosetiefe
- Manipulationen im Rachen / Larynx bei zu flacher Anästhesie (Güdeltubus, Magensonde, Laryngoskopie)
- starke viszerale oder periphere Schmerzreize bei nicht ausreichend tiefer Narkose
- Extubation während des Exzitationsstadiums
Wie therapierst du einen Laryngospasmus?
- 100% Sauerstoff / Flow erhöhen
- Hilfe anfordern!! ( Succi oder Rocuronium aufziehen lassen) / Antizipieren
- Leichte Reklination
- Esmarch`scher Handgriff (Tonisierung der laryngealen Muskulatur)/ Peep
- Beseitigung des Stimulus ( Stop Chirurg)
- Vertiefung der Anästhesie (ev. Propofolgabe)
- Versuch Maskenbeatmung cave Aspirationsgefahr
- Erwäge künstlichen Atemweg zu entfernen / absaugen
- Falls keine Besserung Relaxation und ggf. Intubation
- Theoretisch: Koniotomie bei Versagen der Therapie
Wie therapierst du einen Bronchospasmus?
- 100 % Sauerstoff, hoher Flow, ggf. manuelle Beatmung Hand
- Ursachenforschung: DOPE
- Ausschluss technischer Probleme, Kapnogramm , Beatmungsdruck, CO2?
- Vertiefung der Anästhesie (Propofol, später Inhalationsanästhetika)
- Bronchodilatantien
- Erweitertes Monitorring ( Arterie, repetitive BGA`s)
Warum keine Muskelrelaxantien bei einem Bronchospasmus ?
Was heisst NPPE und wann tritt es auf ?
NPPE = negativ pressure pulmonary edema = nichtkardiogenes Lungenödem
Bei Verschluss des oberen Atemwegs bei simultaner Inspiration führt zu einem negativen intrapulmonalen Druck. Typische Schaukelatmung mit massivem Einziehen des Thorax ohne suffiziente Inspiration. Meist geht ein Laryngospasmus voraus.
Definiere Morbidität und Mortalität .
Morbidität
Nicht geplante und unerwünschte Wirkung einer Narkose
Mortalität
lat.Mortalitas "die Sterblichkeit"
Erkläre das Schweizer Käsemodell nach Reason .
In einer Organisation ist üblicherweise eine ganze Reihe von Sicherheitsbarrieren installiert. Diese Barrieren aber sind löchrig – eben wie ein Schweizer Käse, so dass einzelne dieser Sicherheitsbarrieren durch Fehler überwunden werden können. Meist sorgt die nächste Barriere dafür, dass der Fehler ohne Auswirkungen bleibt. Damit ein Fehler Auswirkungen hat, bedarf es eine Verkettung von mehreren Barriereversagern.
Allgemeine Auswirkungen der Beatmung sind:
Welche Aussagen sind korrekt ?
Welche Aussagen sind richtig?
Wo wird Insulin produziert?
Wie wird der Diabetes klassifiziert?
Nenne die Unterschiede der verschiedenen Diabetes Typen!
Diabetes Typ I :
- Pathophysiologie: Untergang / Zerstörung der B-Zellen (Klinik erst bei 90% Zerstörung) führt zum absoluten Insulinmangel
- Ursachen: Autoimmun, Genetisch, Virusinfektion
- Symptome: Durst, übermässiges Wasserlassen, Gewichtsverlust, Müdigkeit
- Therapie: Insulin
Diabetes Typ II :
- Pathophysiologie: Fehlfunktion der Betazellen führen zur Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel
- Ursache: Übergewicht, Genetisch, Alter, Herkunft
- Symptome: Müdigkeit, Schlappheit, Infektionen
- Therapie: Änderung der Lebensgewohnheiten, orale Antidiabetika
Diabetes Typ III :
- es werden verschiedene seltene Diabetes-Formen zusammengefasst, die auf andere Weise entstehen als der Typ-1- und der Typ-2-Diabetes
- Ursachen: Cushing-Syndrom, Pankreatitis, Glucokortikoide, immunbedingte Formen
Gestationsdiabetes :
- Erhöhte Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft
- betrifft ca. 10 % der Schwangeren
- Verschwindet bei den meisten Frauen nach der Geburt wieder
Änderung der
Lebensgewohnheiten
•
Orale Antidiabetika
Wie wirkt Insulin?
- Hemmt den Abbau von Glukogen zu Glukose
- Steigert den Zuckerabbau (Glykolyse)
- Hemmt den Abbau von Fetten (Lipolyse)
- Hemmt die Zuckerneubildung (Glukoneogenese)
- Steigert die Durchlässigkeit der Zellmembran für Glukose
- Senkt den Blutzuckerspiegel
Was ist der Gegenspieler von Insulin ?
Was ist Glukagon und wie wirkt es ?
Glukagon ist der Gegenspieler von Insulin.
- Steigert den Abbau von Glykogen zu Glukose
- Hemmt den Zuckerabbau (Glukolyse)
- Fördert den Abbau von Fetten (Lipolyse)
- Steigert die Zuckerneubildung (Glukoneogenese)
- Steigert den Blutzuckerspiegel
Erkläre die Regulation des Blutzuckers.
- Messung des Blutzuckers im Pankreas
- Abweichung nach unten = Hypoglykämie
- Insulinsekretion aus den B-Zellen wird gehemmt
- Glukagonsekretion aus den A-Zellen wird stimuliert
- Adrenalinausschüttung aus dem Nebennierenmark wird stimuliert
- was wiederrum die Insulinsekretion hemmt und
- die Glukagonsekretion stimuliert
- STH-Ausschüttung aus dem Hypothalamus wird stimuliert
- hebt den Blutzuckerspiegel langfristig
- ACTH-Ausschüttung aus dem Hypothalamus wird stimuliert
- Cortisol-Ausschüttung aus der Nebennierenrinde wird stimuliert
- hebt den Blutzuckerspiegel an
- Cortisol-Ausschüttung aus der Nebennierenrinde wird stimuliert
- Abweichung nach oben = Hyperglykämie
- der Stoffwechsel mit Insulin sowie Glukagon verhält sich gegensätzlich zur Hypoglykämie
- der Stoffwechsel mit Adrenalin entfällt
Mit welchen drei akuten Komplikationen ist bei Diabetikern zu rechnen?
Welche tritt bei welchem Typ gehäufter auf, welche bei allen?
- Hypoglykämie, v.a. Typ II
- Hyperglykämie, v.a Typ I
- Hyperosmolares Koma, Typ II
- Ketoazidotisches Koma, Typ I
Erkläre den Unterschied zwichen dem Ketoazidotischem Koma und dem Hyperosmolarem Koma.
Was kommt wann vor ? Welche Symptome gibt es ? Welche Therapie ist sinnvoll ?
Ketoazidotisches Koma = Typ I Diabetiker
- Entstehung über Stunden
- Infekte, Insulintherapie Fehler als Ursachen
- Symptome
- Hyperglykämie (> 20 mmol/l)
- Polyurie / Hypovolämie (3-5 Liter Defizit) / Durst
- Hypotonie
- Azidose
- Azetongeruch
- Komatös
- Elektrolytentgleisungen
- ZNS-Störungen
Hyperosmolares Koma = Typ II Diabetiker
- Entstehung über Tage / Wochen
- Infekt, Stress, diätische Fehler als Ursachen
- Symptome
- Hyperglykämie (> 56 mmol/l)
- Polyurie / Hypovolämie (5-10 Liter Defizit) / Durst
- Hypotonie
- ZNS-Störungen mit Krämpen
- Elektrolytentgleisungen
Therapie:
- Volumenersatz
- 3 - 6 Liter bei Ketoazidotischem Koma
- bis 10 Liter bei Hyperosmolarem Koma
- Insulintherapie
- 6 - 11 mmol/l pro Stunde
- initiale Bolusgabe von 15 - 20 IE i.v., danach BZ adaptiert
- Elektrolyte ausgleichen
- Kalium engmaschig kontrollieren
- Korrektur des ph
- ab ph < 7.0 100ml NaBic 8.4%
- ph Zielwert 7.15 - 7.2
- Azidose korrigiert sich oft bereits mit Volumen und Insulingabe
Um wieviel mmol/l wird der BZ durch 1 IE Insulin gesenkt ?
Wieviel Glucose benötigt man um den BZ um 2 mmol/l zu heben ?
Weshalb ist der perioperative Stress bei Patienten mit Diabetes ungünstig?
Was sind die Konsequenzen daraus für das Anästhesiemanagement?
Entstehung eines Postaggressionssyndroms (durch Stress, Trauma oder Infektionen)
- Sympathikus wird aktiviert und führt zum Katabolismus
- Cortisol, Katecholamine, Glukagon werden ausgeschüttet
- Lipolyse, Glukoneogenese (Neubildung von Glukagon) wird gesteigert
- es kommt zur vermehrten Fettsäurenfreisetzung im Blut (Ketonkörper = Azidose)
- Verwertungsstörung von Glucose
Anästhesiemanagement:
- Stressreduktion durch angepasste Schmerztherapie
- Engmaschige prä- intra- und postoperative BZ-Kontrollen und Therapie
Wie sieht das perioperative Management aus bei Patienten mit DM Typ I aus ?
- Anamnese
- Diabetestyp / Häufigkeit der Hypo- und Hyperglykämien / Dosierung und Einnahmezeigen / Injektionzeiten der Diabetika
- Nebenerkrankungen
- KHK, stumme Ischämien, pAVK, Arteriosklerose, art. Hypertonie
- Neuropathien, Niereninsuffizienz
- Gastroparese, Adipositas
- Stiff Joint Syndrom
- Diagnostik
- EKG
- Labor (BZ, Hba1c, Krea, Hst, GFR, Na, K)
Warum kann die Intubation bei Menschen mit DM schwieriger sein?
Stiff Joint Syndrom = Versteifung der Gelenke; des Atlantookzipitalgelenks
- Erschwerte Reklination des Kopfs
- Erschwerte Mundöffnung
- Erschwerte Beweglichkeit der Larynxregion