Nachdiplomstudium Anästhesiepflege Fachmodul 1

Anästhesieeinführung | laparoskopischen Eingriffen | Atemhilfen | Beatmung | Hypnotika+Opioide | Kapnografie+Kapnometrie | Muskelrelaxation+NMM | Narkosesysteme | Regionalanästhesie | Normothermie | Diabetes mellitus | Komplikationen | Kachexie | Ambulante Anästhesie | Lagerung | Geburtshilfe | Prämedikation | Delirprävention | Urologie | Lebererkrankungen | Geriatrie | Gynäkologie | Schmerztherapie | Adipositas | Lungenerkrankungen | PONV | Abdominalchirurgie | Orthopädie | Cellsaving

Anästhesieeinführung | laparoskopischen Eingriffen | Atemhilfen | Beatmung | Hypnotika+Opioide | Kapnografie+Kapnometrie | Muskelrelaxation+NMM | Narkosesysteme | Regionalanästhesie | Normothermie | Diabetes mellitus | Komplikationen | Kachexie | Ambulante Anästhesie | Lagerung | Geburtshilfe | Prämedikation | Delirprävention | Urologie | Lebererkrankungen | Geriatrie | Gynäkologie | Schmerztherapie | Adipositas | Lungenerkrankungen | PONV | Abdominalchirurgie | Orthopädie | Cellsaving


Kartei Details

Karten 359
Lernende 18
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 24.08.2020 / 16.01.2025
Weblink
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Wie kann Schmerz erfasst/evaluiert werden?

Nenne und erkläre kurz drei Möglichkeiten!

  • VAS = Visuelle Analog Skala
    • Skala mit Zahlen von 0-10 oder emotionalen Gesichtern (v.a. für Kinder)
  • VRS = Verbale Rating Score
    • Skala von 0-10 verbal erfragen
      • 0 = kein Schmerz
      • 2 = leichter Schmerz
      • 4 = mässiger Schmerz
      • 6 = starker Schmerz
      • 8 = sehr starker Schmerz
      • 10 = stärkster vorstellbarer Schmerz
  • Painaid Skala (Schmerzerfassung bei demenzkranken Patienten)
    • Kriterien werden von 0-2 Punkten erfasst (je höher der Wert, desto höher der annehmbare Schmerz)
      • Gesichtsausdruck
      • Körpersprache
      • Trost
      • Atmung
      • Lautäusserung

Definiere Schmerz!
Welche Formen/Arten/Klassifikationen von Schmerzen werden unterschieden?

  • akuter Schmerz
  • chronischer Schmerz
    • nozizeptiver Schmerz
      • Schmerzen nach Gewebetrauma
    • neuropathischer Schmerz
      • Schädigung peripherer oder zentraler afferenter Systeme

Was ist eine Allodynie?

Bei welchen Patienten ist Paracetamol eher ungeeignet?

Was sind Kontraindikationen für NSAR?

  • Nierenfunktionsstörungen, Hypovolämie
  • Cave: ACE-Hemmer
  • Blutungen
  • Gastritis, Magenulcus
  • PAVK
  • hohes Lebensalter

Welche Analgesie wäre für eine ASA3 Patientin für Knie-TP möglich?

  • Regionalanästhesie (Femoralis + Ischiadikus)
  • Schmerzkatheter PCA - Naropin (Femoraliskatheter)
  • Basisanalgesie mit Paracetamol und Targin
  • Reservemedication Morphin

Welche Analgesie macht bei akuten Nierenkoliken Sinn?

  • Spasmolytika
  • Metamizol
  • Morphin

Welches Medikament ist ein NMDA Rezeptor-Anatagonist und wie wirkt es ?

Wann wird es eingesetzt ?

  • Ketamin
  • Wirkt am Mü und Delta Rezeptor (Analgesie, Dysphorie, Übelkeit)
  • Hauptwirkung am NMDA Rezeptor - blockiert die Schmerzweiterleitung
  • vermindert die Opioidassoziierte Hyperalgesie

Nenne die analgetische Potenz von :

  • Morphin
  • Fentanyl
  • Sufentanyl
  • Remifentanyl
  • Alfentanyl

  • Morphin = 1
  • Fentanyl = 200 : 1
  • Sufentanyl = 500 - 1000 : 1
  • Remifentanyl = 300 : 1
  • Alfentanyl = 50 : 1

Was ist die Ursache der Opioidinduzierten Hyperalgesie ?

Wie kann man dem entgegenwirken ?

Aktivierung der NMDA Rezeptoren.

Kombination mit:

  • Clonidin (Alpha2 Sympathomimetika)
  • Ketamin
  • periphere Analgetika

Nenne zwei Opioid-Antagonisten.

  • Naloxon
    • reiner Antagonist an Mü, Delta und Kappa Rezeptoren
    • Indikation: Überdosierung
    • Wirkdauer 30 - 40 Min (CAVE: Rebound)
  • Nalbuphin
    • selektiver Antagonist an Mü und Delta Rezeptoren
    • Indikation: Überdosierung von Mü-Opioiden | Kinderanästhesie
    • Wirkdauer: 1 - 3 Stunden

Nenne mind. 3 Co-Analgetika.

  • Antikonvulsiva
  • Antidepressiva
  • Kortikosteroide
  • Benzodiazepine
  • Lokalanästhetika

Erkläre den BMI! Berechne deinen eigenen BMI!

BMI = Gewicht in kg / (Höhe in Meter)2

Beispiel:

58 kg / (1.60m)= 22.7 (Normalgewicht)

48 kg / (1.60m)2 = 18.8 (Untergewicht)

72 kg / (1.60m)2 = 28.1 (leichtes bis mittleres Übergewicht)

Welche Körperform ist prognostisch günstiger? Apfel- oder Birnenform?

Wie ist die Klassifizierung des BMI nach WHO?

Adipositas liegt ab einem Körpermassindex (BMI) von 30 kg/m² vor.
Dabei wird in drei über den BMI voneinander abgegrenzte Schweregrade unterschieden. Indikatoren für den Anteil von Körperfett und dessen Verteilung sind der Bauchumfang und das Taille-Hüft-Verhältnis.

Welche Nebenerkrankungen sind bei Adipositas zu erwarten und wie verlaufen diese?

  • OSAS (Obstruktives Schlaf Apnoe Syndrom)
  • Pickwick Syndrom
  • Restriktive und Obstruktive Lungenerkrankungen
  • arterielle Hypertonie
  • KHK
  • Herzinsuffizienz
  • Herzrhythmusstörungen
  • Diabetes mellitus
  • Hypercholesterinämie
  • chronische Nephropathie
  • Leberzirrhose
  • Gallensteine
  • Arthritis

Der Verlauf ist meist schleichend und oft unbemerkt / nicht diagnostiziert.

Was ist die Closing Capacity, das Closing Volume und wie ist dieser Parameter bei adipösen Menschen verändert? Welchen Einfluss hat dies auf die Physiologie?

Closing Volume (CV = Verschlussvolumen) = Lungenvolumen bei dem es bei der Exspiration zum Verschluss der kleinen Atemwege (Bronchiolen) kommt.

Closing Capacity (CC = Verschlusskapazität) = Summe aus CV und Residualvolumen (RV)

Solange die CC kleiner als die FRC ist (bei gesunden Erwachsenen der Fall) kommt es zu keinem Verschluss der Bronchiolen.

Steigt die CC jedoch über die FRC kommt es zum Verschluss der kleinen Atemwege, vor allem dorsobasal. Adipositas ist eine Ursache für die vergrösserte CC.

Pathophysiologisch kommt es zu einem Rechts-Links-Shunt, zur Hypoxie und Hyperkapnie.

Adipositas: Welche Veränderungen sind im Gastro-Intestinal-Trakt häufig?

Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen?

Bei adipösen Patienten ist mit einem erhöhten intragastralem Druck zu rechnen.

Zudem leiden viele unter einer Hiatushernie und das gastrale Volumen ist deutlich erhöht.

Somit gelten adipöse Patienten in der Anästhesie immer als nicht nüchtern und müssen RSI - Eingeleitet werden.

Was ist das Pickwick–Syndrom?

Welche technischen Schwierigkeiten entstehen bei schwerer Adipositas für das Anästhesiemanagement?

  • schwierige Venenverhältnisse
  • schwieriger Atemweg
  • eingeschränkte FRC
  • Schwierige Maskenbeatmung
  • erhöhte Beatmungsdrücke
  • Lagerung

Was beachtest du bei der Beatmung von schwer adipösen Personen?

Bei erhöhter CC (Closing Capacity) ist zwingend ein PEEP notwendig.

RSI - Einleitung mit Oberkörperhochlagerung

Extubation nur bei absolut sicheren Extubationszeichen

Es ist mit erhöhten Beatmungsdrücken zu rechnen

EtCO2 eher hoch als tief halten

Wie werden die Medikamente dosiert bei adipösen Patienten?

Was verstehst Du unter obstruktiven Lungenerkrankungen?

Bei obstruktiven Lungenerkrankungen ist die Exspiration behindert: "Überblähung"

  • COPD
  • chronische Bronchitis
  • Lungenemphysem
  • Asthma

Was verstehst Du unter restriktiven Lungenerkrankungen?

Bei restriktiven Lungenerkrankungen ist die Inspiration behindert: "kleine Lungen"

  • Lungenfibrose

Nenne vier allgemeine Auswirkungen auf das Atmungssystem!

Auswurf

  • Schleimproduktion erhöht
  • Flimmerepithel zerstört

Husten

  • chronisch

Atemnot

  • belastungsabhängig
  • chronische Entzündung
  • später Emphysembildung

Wie können pathophysiologische Veränderung bei einer COPD, im Zusammenhang mit einer Anästhesie, medikamentös positiv beeinflusst werden?

Nenne detailliert die pathophysiologischen Folgen einer COPD

  • Rechts-Links-Shunt durch
    • verminderte alveolare Ventilation - Verteilungsstörung - reduzeriter pulmonaler Gasaustausch
  • Resistance erhöht (Wiederstand/Obstruktion) durch
    • Obstruktion und Hyperkrinie (Sekret)
  • Rechtsherzbelastung durch
    • Hypoxisch pulmonale Vasokonstriktion - pulmonal vaskulärer Wiederstand erhöht - Cor pulmonale
  • Air trapping (Überblähung) durch
    • Alveolarkollaps - Überblähung der Lunge - Ausbildung von Instrinsic Peep

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Isogasie

Was verstehst du unter permissiver Hyperkapnie?

Welche Medikamente und weshalb schlägst du vor für eine Anästhesie (Einleitung, Narkoseführung, Ausleitung) bei einem Patienten mit Asthma bronchiale?

Einleitung:

  • Propofol oder (bronchodilatatorische Eigenschaft)
  • Ketamin (bronchodilatatorische Eigenschaft)
  • Rocuronium (keine Histaminfreisetzung, gut antagonisierbar mit Suggamadex)

Narkoseführung:

  • Propofol TCI oder
  • Sevofluran oder
  • Desfluran

Ausleitung:

  • Lidocain 2mg/kg erwägen
  • Antagonisierung mit Suggamadex wenn nötig

Welche Medikamente gibst du bei Patienten mit Asthma bronchiale nicht und weshalb?

  • Pentothal (Histaminfreisetzung!)
  • Atracurium (Histaminfreisetzung!)
  • Neostigmin (parasympatomimetische Wirkung: Bronchokonstriktion!)

Definiere pulmonale Partialinsuffizienz / pulmonale Globalinsuffizienz!

pulmonale Partialinsuffizienz

  • Hypoxie &
  • Normokapnie

pulmonale Globalinsuffizienz

  • Hypoxie &
  • Hyperkapnie

Woran erkennst Du einen intraoperativen Bronchospasmus ?

Zeichne das typisch veränderte Kapnogramm bei einem Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung!
Bezeichne die verschiedenen Abschnitte des Kapnogramms und deren Veränderung!

  1. Totraum
  2. Beginn Exspiration : Mischung aus Totraum und Alveolargas
  3. Plateauphase : nur noch Alveolargas - bei COPD steigendes Plateau da die nicht perfundierten Alveolen sich zuerst entlüften
  4. Beginn Inspiration
  5. Inspiration : CO2 freie Basislinie

Patienten mit einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung stellen für den Anästhesisten eine Herausforderung dar. Die künstliche Beatmung ist bei diesen Patienten erschwert. Gib Angaben zu den folgenden Punkten und begründe kurz:

  • FiO2
  • Frequenz
  • Atemzugsvolumen
  • Beatmungsdruck
  • Verhältnis I:E
  • Beatmungsmodus

  • FiO2
    • so gering wie möglich
    • Surfactant !
    • Atemantrieb
  • Frequenz
    • niedrige Atemfrequenzen
    • permessive Hyperkapnie
  • Atemzugsvolumen
    • Idealgewichtsadaptiert
    • 6-8 ml / kg
  • Beatmungsdruck
    • Inspiratiorischer Plateaudruck < 30-35 cmH2O
    • PEEP gering halten
  • Verhältnis I:E
    • mind. 1:2 - Exspiration verlängert um Air Trapping zu vermeiden
  • Beatmungsmodus
    • Druckkontrolliert
    • Ideal: Druckkontrolliert/Volumengarantiert 

Welche drei Werte werden mit der kleinen Lungenfunktionsprüfung gemessen?

  • VC (Vitalkapazität) = Luftvolumen, das man nach maximaler Einatmung wieder maximal ausatmen kann (Normwert 3-5 Liter); wichtig bei restriktiven Lungenerkrankungen, z.b. Fibrosen;
  • FEV1 (Einsekundenkapazität oder beschleunigtes Ausatemvolumen) = Luftmenge, die man nach vollständigem Einatmen innerhalb einer Sekunde so schnell wie möglich wieder ausatmen kann; wichtig bei obstruktiven Lungenerkrankungen, z.B. COPD
  • FEV1/VC-Wert oder Tiffeneau-Index (Relative Einsekundenkapazität) = relativer Wert, wird in Prozent der Vitalkapazität ausgedrückt. (Sollwert 70-80% der Vitalkapazität)

Wie verändert sich VC, FEV1 und der Tiffeneau-Index bei einer obstruktiven Lungenerkrankung?

Wie verändert sich VC, FEV1 und der Tiffeneau-Index bei einer restriktiven Lungenerkrankung?

Beschreibe was bei einer Lungenerkrankung bei der Prämedikationsvisite betreffend die Lunge und ihre Funktion wichtig ist!
Wonach würdest du den Patienten fragen? (5)
Welche Untersuchungen hättest du gerne bei Verdacht auf Lungenerkrankung? (3)

Fragen an den Patienten:

  • Husten und Auswurf
  • Anstrengungsdyspnoe
  • Rauchen
  • Anzahl Exacerbationen
  • CPAP
  • Medikation
  • Ödeme

Präoperative Untersuchungen:

  • Spirometrie
  • Labor (BGA, Blutbild, CRP)
  • Thoraxröntgen
  • Belastungstests

Schreibe die ungefähren Werte einer ABGA auf für einen Patienten mit schwerster COPD!
Begründe die einzelnen Werte!

pH = 7.35 - 7.45 = Normal, da kompensiert; whs. tendenziell Richtung Azidose

pCO2 = > 6.0 kPa = Hyperkapnie, verminderte alveoläre Ventilation, Globalinsuffizienz

pO2 = < 9.0 kPa = Hypoxie, verminderte alveoläre Ventilation, Globalinsuffizienz

SaO2 = < 90%

HCO3 = > 28 mmol/L = erhöht, da durch Niere kompensiert fallen Basen an

BE = > 2 = erhöht, da durch Niere kompensiert