Medizinische Grundlagen 161 Stunden (1. Teil)

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG

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Kartei Details

Karten 477
Lernende 65
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 14.08.2020 / 12.06.2025
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Hauptnerv Magen-Darm-Trakt nennen

N. vagus: stimuliert Magensaftproduktion und Gastrinausschüttung (Erhöhung Magensaftproduktion)

Regulierung Magensaftsekretion: drei Phasen stichwortartig beschreiben

  1. kephale Phase: reflektorische Stimulation von Magensaftproduktion durch N. vagus bei Wahrnehmen von Speisen
  2. gastrische Phase: Ausschüttung von Gastrin, wenn Nahrung in Magen gelangt --> Magenzellen werden zur Salzsäure- und Pepsinogen-Produktion angeregt --> durch Gewürze und Genussmittel wird Gastrinproduktion noch gesteigert
  3. Intestinale Phase: Übertritt von stärker angesäuerte Nahrung in Dünndarm setzt Sekretin und andere Hormone frei --> Salzsäureproduktion im Magen gehemmt --> verhindert überschiessende Magensaftproduktion

Dünndarm: zwei Aufgaben (Stichworte)

  • Abbau Nährstoffe zu Einfachbausteinen
  • Resorption Einfachbausteine, übrige Nahrungsbestandteile und Wasser über Schleimhaut in Blut- und Lymphgefässe

drei Abschnitte des Dünndarms

  • Zwölffingerdarm (Duodenum)
  • Leerdarm (Jejunum)
  • Krummdarm (Ileum)

An welcher Stelle münden der Gallengang und der Bauchspeicheldrüsengang in den Zwölffingerdarm

Vater-Papille (Papilla duodeni major): etwa in der Mitte des absteigenden Teils

Vergrösserung der Oberfläche der Dünndarmwand: welche drei Strukturen dienen dazu?

  • Kerckring-Falten: ca. 1 cm hohe Auffaltungen von Mucosa und Submucosa
  • Zotte (und Krypten): ca. 1 mm grosse Ausstülpungen auf Kerckring-Falten 
  • Mikrovilli: "Bürstensaum" --> Zytoplasmafortsätze der Epithelzellen

Nenne min. drei Inhaltsstoffe des Dünndarmsaftes.

  • Wasser
  • Schleimstoffe
  • Darmsaft mit Bicarbonat (pH 8-9)
  • Verdauungsenzyme

Abschnitte des Dickdarms nennen (deutsch und Fachbegriffe)

  • Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)
  • Grimmdarm (Colon) --> teilweise auch einfach Dickdarm
    • aufsteigender Grimmdarm (Colon ascendens)
    • quer verlaufender Grimmdarm (Colon transversum)
    • absteigender Grimmdarm (Colon descendens)
    • S-förmige Schlinge (Colon sigmoideum)
  • Mastdarm (Rectum) mit After (Anus)

Grösse Dickdarm gegenüber Dünndarm

  • kürzer: 1.5 m anstatt 5 m
  • Durchmesser etwas grösser

Mündungsstelle Dünndarm in Dickdarm beschreiben (Stichworte)

Bauhin-Klappe bzw. Ileocaecalklappe: zwei Schleimhautfalten, welche Darminhalt in regelmässigen Abständen in Richtung Dickdarm passieren lassen; verhindern durch Ventilwirkung Rückflüss in Dünndarm

Aufgabe Wurmfortsatz

  • Wand ist vollgepackt mit Lymphfollikel
  • erfüllt Abwehraufgaben --> *Darmmandel"

typische anatomische Merkmale Grimmdarm

  • Längsmuskelschicht  (Grimmdarm & Blinddarm) ist nicht gleichmässig verteilt, sondern zu drei bandförmigen Streifen (Tänien) gebündelt
  • durch Spannungszustand der Tänien und Kontraktionen der Ringsmuskulatur --> Einschürungen in regelmässigen Abständen --> bewegen sich peristaltisch fort --> dazwischen befinden sich Ausbuchtungen (Haustren)
  • an den Tänien hängen gelbe Fettanhängsel

Verschluss After: drei anatomische Strukturen beschreiben, welche dazu dienen

  • innerer Schliessmuskel: glatte Muskelfasern, unwillkürlich 
  • äusserer Schliessmuskel: quergestreifte Muskulatur, willkürlich --> Beckenbodenmuskulatur
  • Hämorrhoidalzone: ca. 1 cm breit, Schleimhaut durch Blutgefässe faltenartig aufgeworfen --> arterio-venöser Schwellkörper --> verstärkt muskulösen Verschluss des Anus

Dickdarm: fünf Aufgaben

  • Rückresorption Wasser und Elektrolyte 
  • bakterieller Abbau Nahrungsreste
  • Schleimproduktion 
  • Weitertransport Darminhalt und Ausscheidung über After
  • Abwehraufgaben

Defnition:

  • Darmflora
  • Symbiose
  • Gärung
  • Fäulnis

  • Darmflora: Gesamtheit der Organismen, die physiologischweise im Darm leben
  • Symbiose: Zusammenleben von zwei Organismenarten, bei dem beide voneinander profitieren
  • Gärung: anaerober Abbau von Kohlenhydraten druch Bakterien --> saure Zwischen- und Endprodukte
  • Fäulnis: anaerober Abbau von Proteinen durch Bakterien --> basische Endprodukte

Wie profitieren die Darmbakterien und der menschliche Körper voneinander?

  • Bakterien ernähren sich und bilden kurzkettige Fettsäuren --> Mensch kann es vielfältig nutzen
  • Bakterien produzieren Vitamine z.B. Vitamin K
  • Regen Immunsystem an und trainieren es 

Darmbakterien: zwei Beispiele

  • Escherichia coli
  • Enterococcen
  • Bifidusbakterien

ungefähre Flüssigkeitsmengen nennen, welche täglich mit der Nahrung, dem Mundspeichel, dem Bauchspeicheldrüse, der Galle sowie dem Magen- und Dünndarmsaft in den Magen-Darm-Trakt abgegeben werden

Gesamtvolumen: 9 l

  • Nahrung: 2 l
  • Mundspeichel: 1 l
  • Bauchspeicheldrüse: 1 l 
  • Galle: 0.7 l
  • Magensaft: 2 l
  • Dünndarmsaft: 2.3 l

Flüssigkeitsmengen nennen, welche im Dünndarm und Dickdarm täglich in den Körper zurückresorbiert bzw. mit dem Stuhl ausgeschieden werden

  • Dünndarm: 7.9  l
  • Dickdarm: 1 l
  • Ausgeschieden: 0.1 l

Vorgang der Stuhlentleerung beschreiben (Stichworte)

  1. Längsmuskulatur des Rectums kontrahiert --> quer gestellten Falten glätten und Darm verkürzt sich
  2. beide Schliessmuskel erschlaffen
  3. Ringmuskulatur treibt Stuhl aus dem After (unterstützt von Bauchpresse)

normale Häufigkeit Darmentleerung angeben

von Mensch zu Mensch verschieden, zwischen 3x täglich und 3x wöchentlich

Aufgabe der beiden funktionellen Bauchspeicheldrüsen-Anteile (exo-/endokrin) kurz beschreiben

  • exokrine Drüse (grösster Teil): produziert alkalisches Sekret, welches reich an Verdauungsenzymen ist --> Sammlung im grossen Hauptausführungsgang --> Abgabe in den absteigenden Teil des Zwölffingerdarms
  • endokrine Drüse (ca. 2%): produziert im Inselorgan (Langerhans-Inseln) Insulin (60-80% der Inselzellen) und Glukagon (20-25% der Inselzellen) --> Abgabe direkt ans Blut zur Regulation des Kohlenhydrat-Stoffwechsels

--> mit Bauchspeichel wird der grösste Anteil der Verdauungsenzyme dem Verdauungskanal zugeführt

Lager der Leber (kurz)

rechter Oberbauch, unter Zwerchfellkuppel, durch Brustkorb verdeckt, geht bis zum unteren Ende des Rippenbogens und zieht dann links schräg nach oben; an kleiner Stelle mit Zwerchfell verwachsen

auf Abbildung vier Leberlappen beschriften 

  • unter linkem Leberlappen liegt Magen
  • unter rechtem Leberlappen befindet sich Zwölffingerdarm, rechte Colonflexur, rechte Niere und Nebenniere

Gefässe und Nerven nennen, welche bei Leberpforte ein- resp. austreten

Eintritt:

  • Leberarterie
  • Pfortader
  • autonome Nervenfasern

Austritt:

  • zwei Lebergallengänge
  • Lymphgefässe
  • autonome Nervenfasern

Blutquellen der Leber nennen (zwei)

  • 75% über Pfortader --> transportiert Blut aus unpaaren Baucheingeweiden zur Leber
  • 25% über Leberarterie (sauerstoffreich)

--> Blut mischt sich in den Leberinusoiden, sammelt sich dann in Lebervenen und fliesst über die untere Hohlvene ab

spezielles Blutgefässsystem der Leber erklären (kurz)

  • venöses Wundernetz
  • venöses Blut aus unpaarigen Bauchorgangen gelangt in Leber und wird in Kapillarnetz verteilt
  • Blut wird in Lebervenen gesammelt und zum Herzen zurückgeführt
  • Blut muss zwei hintereinander geschaltete Kapillarnetze durchlaufen, bevor es zum Herzen fliesst und in den Lungen mit Sauerstoff beladen wird
  • Sinn dahinter: Nährstoffe  und in der Milz anfallende Abbauprodukte gelangen direkt in Leber und müssen nicht zuerst den Umweg über Herz, Lungenkreislauf und dann Körperkreislauf machen 
  • Kapillaren enthalten spezialisierte Makrophagen (Kupffer-Sternzellen): phagozytieren Bakterien, Fremdstoffe, Zelltrümmer

Defnition:

  • Pfortader
  • portokavale Anastomosen

  • Pfortader:
    • kurzes venöses Blutgefäss, entsteht aus der Vereinigung der grossen Eingeweidevenen, führt nach oben zur Leberpforte
    • führt venöses Blut aus den unpaaren Bauchorganen direkt zur Leber --> sofortige Verarbeitung der darin enthaltenen Stoffe
       
  • portokavale Anastomosen:
    • Pfortader besitzt Verbindungen zu einigen Venen, die Blut der unteren/oberen Hohlvene zuführen
    • bei Stau in Pfortader (aufgrund Krankheiten) kann venöses Blut so zum Herz zurückgeführt werden

Lage Gallenblase (kurz)

Leberunterseite, durch Bindegewebe befestigt

Aufgabe Gallenblase (Stichworte)

Speicherung Gallensaft 

Leber: vier allgemeine Aufgaben stichwortartig umschreiben

  • Entgiftungsfunktion: Abbau bzw. Umbau von gifitgen Stoffen, so dass sie ausgeschieden werden können
  • Stoffwechselfunktion: Verarbeitung Nährstoffe aus dem Darm (Abbau, Umbau und Speicherung)
  • Aufgaben für Blut und Kreislauf: Blutspeicherung, Blutbildung (Fötus), Bildung Blutgerinnungseiweisse, Abbau Erythrozyten
  • Gallenproduktion

Weg Galle von Leber zu Dünndarm beschreiben

  • fettreiche Nahrung: Gallengang --> Duodenum --> Fettverdauung
  • keine fettreiche Nahrung: Schliessmuskel an Mündungsstelle in Duodenum geschlossen --> Galle zurückgestaut -->  über Gallenblasengang in Gallenblase --> eingedickt und mit Schleim angereichert

Galle: min. vier Inhaltsstoffe nennen

  • Wasser
  • Mineralstoffe
  • Fettsäuren, Cholesterin, Lecithin
  • Gallensäuren und -farbstoffe

Aufgabe Gallensäuren im Dünndarm

lipophil und hydrophil --> emulgieren Fette, damit diese bessser von Lipasen angegriffen werden können

Abbau der drei Nährstoffgruppen im Verdauungskanal beschreiben (Stichworte)

Kohlenhydrate

  • Mund: Spaltung Polysaccharide zu Dextrine durch Amylase --> bei längerer Einwirkung zu Disaccharide
  • Dünndarm: weiterer Abbau durch Amylase zu Dissacchariden, dann durch Disaccharidasen zu Monosaccharide

Fette

  • Magen: mechanisch emulgiert durch Magenmotorik, Lipase spaltet 10-30% der Fette 
  • Dünndarm: Gallensäuren emulgieren Fette, Pankreaslipase spaltet Neutralfette --> weitere Fette durch andere fettspaltende Enzyme, Gallensäuren bilden mit Fettabbauprodukten Mizellen 

Aminosäuren

  • Magen: Salzsäure denaturiert Proteine und aktiviert Pepsinogen, Pepsin spaltet Proteine in kleinere Bruchstücke
  • Dünndarm: Trypsinogen und Chymotypsinogen aus Pankreas werden durch Enterokinase aus Dünndarm aktiviert und spalten Proteine weiter auf, Dipeptidasen aus Dünndarm spalten Dipeptide zu Aminosäuren 

Resorption versch. Einfachbausteine der drei Nährstoffgruppen: wohin resorbiert?

  • Monosaccharide: durch Darmwand in Blutgefässe resorbiert und zur Weiterverarbeitung zur Leber transportiert
  • Fette:
    • lipophile Spaltprodukte (langkettige Fettsäuren und Monoglyceride): Darmwand --> Lymphgefässe --> linker Venenwinkel --> Blutkreislauf
    • hydrophile Spaltprodukte (kurzkettige Fettsäuren und Glycerin): Darmwand --> Blutgefässe --> Pfortader --> Leber
  • Aminosäuren: Darmwand --> Blutgefässe --> Pfortader --> Leber 

Definition:

  • Metabolismus
  • Anabolismus
  • Katabolismus

  • Metabolismus: Gesamtheit der chemischen Auf-, Ab- und Umbauvorgänge, welche resorbierte Nährstoffe in Körperzellen durchlaufen
  • Anabolismus: chemische Vorgänge, welche dem Aufbau von körpereigenen Substanzen aus resorbierten Nährstoffe  dienen
  • Katabolismus: chemische Vorgänge, durch die körpereigene Substanzen oder resorbierte Nährstoffe abgebaut werden --> Energiegewinnung