Medizinische Grundlagen 161 Stunden (1. Teil)
gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG
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Cartes-fiches | 477 |
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Utilisateurs | 65 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 14.08.2020 / 12.06.2025 |
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Unterteilung Becken in Pelvis major/minor
Pelvis major
- Ala ossis ilii
Pelvis minor
- Ossa pubis und Ossa ischiadica
Zusammensetzung Beckengürtel (Knochen)
- Os sacrum
- Ossa coxae
- Os ilium
- Os ischii
- Os pubis
wichtigste anatomische Strukturen Becken
- Crista pubica
- Facies pelvina sacri
- Fossa iliaca
- Ligamentum sacrotuberale
- Acetabulum
- Tuberositas acetabuli
- Crista iliaca
- Ramus ossi ischii
- Spina iliaca anterior/posterior inferior/superior (SIAI/SIAS/SIPI/SIPS)
- Spina ischiadica
- Symphysis pubica
- Tuber ischiadicum
- Tuberculum pubicum
Knochen und Gelenke der unteren Extremitäten
Knochen
- Femur
- Patella
- Tibia
- Fibula
- 7 Ossa tarsalia
- 5 Ossa metatarsalia
- 14 Ossa digitorum pedis
Gelenke
- Art. coxae (Hüftgelenk)
- Art. genus (Kniegelenk)
- Art. tibiofibularis (Schienbein-Wadenbein-Gelenk)
- Art. talocruralis, Art. talotarsalis (oberes und unteres Sprunggelenk)
wichtige Strukturen der Knochen der unteren Extremitäten
- Caput fibulae
- Condylus lateralis/medialis femoris/tibiae
- Epicondylus lateralis/medialis femoris
- Linea aspera femoris
- Linea intertrochanterica femoris
- Ossa metatarsalia
- Trochanter major/minor femoris
- Tuber calcanei
- Apex patellae
- Facies lateralis tibiae
- Facies posterior tibiae/fibula
- Labium mediale/laterale femoris
- Ligamentum patellae
- Membrana interossea cruris
- Os metatarsale I
- Pes anserinus profundus/superficialis tibiae
- Tractus iliotibialis
- Tuberositas radii/glutaealis femoris/tibiae
Aufbau und Funktion Art. genus
Aufbau
- Scharniergelenk aus distalem Ende Femur, proximalem Ende Tibia und Patella
- seitliche Bänder (ligamentum collaterale mediale/laterale): verhindern/ermöglichen Rotation
- Kreuzbänder (ligamentum cruciatum anterius/posterius): in Gelenkhöhle, verhindern zu starkes gleiten der Knochen aufeinander
- Menisci (medial/lateral): gleichen Unebenheiten aus
- Patella: in Endsehne M.quadriceps eingelagert --> lenkt Muskelkraft um und schützt Sehen vor Verletzungen durch Knochen, steht in gelenkiger Verbindung mit distalem Ende des Femurs
- Bursae
Funktion
Extension, Flexion, Rotation --> ermöglicht bessere Anpassung an Bodenunebenheiten
Aufbau und Funktionen Längs- und Quergewölbe Fuss
Längsgewölbe
innen: Talus, Os naviculare, Ossa cuneiforma, Ossa metatarsalia I-III
aussen: Calcaneus, Os cuboideum, Ossa metatarsalia IV-V
Quergewölbe
Ossa cuneiforma, Os cuboideum --> setzt sich auf den Ossa metatarsalia fort
Funktion
- Anpassung an alle Bodenunebenheiten
- Last des Körpers tragen
- Stützpunkte: Tuber calcanei, Caput ossis metatarsalis I und V
- Unterstützungsfläche ist dreieckig --> bei Belastung durch Weichteile vergrössert
Definition Zelle
kleinste lebensfähige Bau- und Funktionseinheit des menschlichen Körpers
Selbstständige Tätigkeiten, welche das biologische Leben charakterisieren und so Lebensfähigkeit der Zelle ermöglichen (9)
- Phagozytose
- Stoffwechsel (Ana- & Katabolismus)
- Sekretion
- Wachstum
- Vermehrung
- Regeneration
- Reizbarkeit
- Beweglichkeit
- Kommunikation
Bauplan der Zelle
- Zellmembran
- Zellflüssigkeit mit Organellen:
- Lysosomen: zellinterne Verdauung (enzymatisch)
- endoplasmatisches Retikulum: raues mit Ribosomen besetzt --> Proteinsynthese; glattes speichert fettlösliche Substanzen
- Ribosomen: Proteinsynthese mit Hilfe m-RNA und t-RNA
- Zentriolen: bilden Spindelfasern während Mitose
- Golgi-Apparat: schnürt am Rand Vesikel ab; verpacken Proteine und schleusen diese aus der Zelle raus
- Mitochondrium: Kraftwerk der Zelle
- Zellkern
Aufbau und Funktion Zellmembran
- Lipiddoppelschicht (hydrophil nach aussen, lipophil nach innen)
- kann Transportproteine enthalten
- Glykocalyx auf der Oberfläche (Erkennmerkmal)
- reguliert Stoffverkehr zwischen Innerem und Äusserem der Zelle
Aufgabe Zellkern
- Träger der DNA
- Steuerung des Zellstoffwechsels
Struktur DNA & RNA
DNA: Doppelhelix, Rücken aus einer Zucker-Phosphorsäure-Kette, am Zucker sind Basen gebunden --> Adenin-Guanin, Cytosin-Thymin
RNA: analog DNA, Uracil ersetzt Thymin
Chromosom
organisierter Teil der DNA --> zur Vorbereitung auf Zellteilung
Gen
Abfolge von 1000 oder mehr Basen auf der DNA
Grundzüge Vererbung
- Genotyp: Gesamtheit der genetischen Information eins Individuums
- Allele: Gene, welche auf den väterlichen und auf den mütterlichen Chromosomen auf dem gleichen Ort liegen
- homozygot: väterliche und mütterliche Allele sind gleich = reinerbig
- heterozygot: väterliche und mütterliche Allele sind unterschiedlich = mischerbig
- Phänotyp: Erscheinungsbild
- bei heterozygoten Allelen hängt Phänotyp von Stärke der beiden Gene ab
- kodominant: beide Allele sind gleich stark --> Merkmale der beiden Allele treten im Phänotyp nebeneinander in Erscheinung
- dominant bzw. rezessiv: stärkeres bzw. schwächeres Allel --> rezessives Allel setzt sich nur durch, wenn im Genotyp homozygot vorhanden
Basenpaare DNA (RNA)
Adenin-Guanin
Cytosin-Thymin (Uracil)
diploid
Zelle mit doppeltem Chromosomensatz (46)
haploid
Zelle mit einfachem Chromosomensatz (23)
Chromosomensatz Körperzelle und Keimzelle
Körperzelle: 46 Chromosomen (22 Paar Körperchromosomen, 1 Paar Geschlechtschromosomen)
Keimzelle: 23 Chromosomen (22 Körperchromosomen, 1 Geschlechtschromosom)
Körperchromosom
Chromosom, welcher nicht geschlechtsbestimmend ist
Geschlechtschromomsom
bestimmt Geschlecht
Grundgewebearten (4)
- Epithelgewebe
- Binde- und Stützgewebe
- Muskelgewebe
- Nervengewebe
Definition Parenchym und Stroma
Parenchym-Zellen: führen organspezifische Funktionen aus z.B. Leberzellen bilden Leberparenchym
Stroma-Zellen (Interstitium): üben im Organ unspezifische Stütz- und Ernährungsfunktion aus (oft Bindegewebe)
Definition Epithelgewebe
- kompakter Zellverband
- keine Interzellulärsubstanz
- Oberflächenepithel: Schutz, Resorption von Nährstoffen (Darm), Transport (Flimmerepithel), ableitende Systeme
- Drüsenepithel: Produktion und Abgabe von Sekreten
- Sinnesepithel: Reizaufnahme in den Sinnesorganen und Umsetzung der Impulse, welche an Nervensystem weitergeleitet werden
- Basalmembran: grenzt Epithelgewebe von Bindegewebe ab
Oberflächenepithel:
- Funktion
- prinzipieller Bau
- pro Bauart ein Beispiel für das Vorkommen
- Schutz, Resorption von Nährstoffen, Transport, ableitende Systeme --> Haut, Magen-Darmtrakt, Respirationstrakt, Uro-Genitaltrakt, Brust-, Rippen- und Bauchfell, innere Begrenzung von Blutgefässen
- gefässfrei --> durch Diffusion aus Bindegewebe ernährt
- Aufgabe bestimmt Aufbau --> für Stoffaustausch braucht es kurze Transportwege = einschichtig, mechanischer Schutz = mehrschichtig
- einschichtig: nur eine Lage Zellen z.B. Magenwand
- mehrschichtig: mehrere Zelllagen (nur unterste in Kontakt mit Basalmembran) z.Bsp. Oberhaut
- mehrreihig: (alle in Kontakt mit Basalmembran, aber nicht alle mit Oberfläche) z.B. Flimmerepithel
- können verhornt/nicht verhornt, flach (platt), kubisch oder zylindrisch sein
Drüsenarten inkl. Beispiel
- in die Tiefe verlagerte Epithelzellverbände
- exokrine (mukös, serös, gemischt) z.B. Tränendrüsen, Milchdrüsen
- endokrine z.B. Schilddrüsen
- gemischte z.B. Pankreas
Typen von exokrinen Drüsen inkl. Beispiel
- serös: dünnflüssiges, eiweiss- und enzymreiches Sekret z.B. Speicheldrüsen
- mukös: zähflüssiges, schleimiges Sekret z.B. Gaumendrüsen
- gemischt: sowohl seröse als auch muköse Drüsenzellen z.B. Speicheldrüsen des Mundbodens
Binde- und Stützgewebe
- Funktion
- prinzipieller Aufbau
- Einteilung
Funktion
Polsterung, Stützfunktion, Grundgewebe, Verbindungsstruktur zwischen Geweben, Organen und Organssystemen, Energiespeicher --> am häufigsten vorkommendes Gewebe im menschlichen Körper
prinzipieller Aufbau
Bindegewebszellen (fixe oder mobil) und Interzellularsubstanz (ungeformt oder geformt mit Fasern)
Einteilung
Unterschied Binde- und Stützgewebe: Verhältnis Bindegewebszellen zu Zwischenzellsubstanz sowie Anteil an geformter und ungeformter Zwischenzellsubstanz
Bindegewebe (embryonales, retikuläres, Fettgewebe, faseriges), Knorpelgewebe (hyalines, elastisches, kollagenfaseriges), Knochengewebe und Zahnzement, Dentin
Fasertypen Binde- und Stützgewebe
- kollagene Fasern: hohe Zugfestigkeit
- retikuläre Fasern: seltener, feiner als kollagene Fasern
- elastische Fasern: hohe Elastizität
mesenchymales Bindegewebe & Bedeutung
- Untergruppe von embryonalem Bindegewebe
- Ur-Bindegewebe bzw. Muttergewebe: Binde- und Stützgewebe sowie einige andere Gewebe z.B. Muskulatur können sich daraus entwickeln
- nur während embryonaler Entwicklungsphase
retikuläres Bindegewebe
- verzweigte Retikulumzellen --> netzartiger Verband
- flüssige Zwischenzellsubstanz mit retikulären Fasern, roten und weissen Blutkörperchen
- Grundgewebe des Knochemarks und der lymphatischen Organe
Fettgewebe
- Aufbau
- Einteilung
- Funktion
- Vorkommen
Aufbau
von Fasern umgebene Fettzellen, 15-20% Körpergewicht; Fett im Innern der Zelle in Form eines grossen Tropfens gespeichert
Einteilung
Bau- und Speicherfett
Funktion
Polster- & Stützmaterial
Energiereserve & Wärmeschutz
Vorkommen
Baufett: Augenhöhlen, Fusssohle, Handteller, Fettkapsel Niere
Speicherfett: Unterhautfett, grosses Netz der Bauchhöhle
faseriges Bindegewebe
- Aufbau
- Einteilung
- Funktion
- Vorkommen
Aufbau
Fibrozyten (eigentlich Bindegewebszellen) und viel faserhaltiger Zwischenzellsubstanz
Einteilung
lockeres Bindegewebe: hauptsächlich kollagene Fasern, aber auch elastische und retikuläre, weite Zwischenzellräume mit vielen freien Bindegewebszellen (Abwehrzellen --> lockere Anordnung sorgt dafür, dass sich viel Wasser darin sammeln kann z.B. Ödem)
straffes Bindegewebe: mehr kollagene Fasern, dicht aneinandergedrängt und geordnet (Fasern in Zugrichtung), weiss und glänzend
Funktion
lockeres: Pack- & Hüllmaterial --> füllt Lücken, umhüllt Gefässe und Nerven, verbindet Organe locker miteinander
straffes: mechanische Widerstandsfähigkeit
Vorkommen
lockeres: ganzer Körper
straffes: Bänder, Sehnen, Faszien und Organkapseln
Aufbau und Funktion Knorpelgewebe
- Teil des Stützgewebes
- verforrmt sich durch Druck und Zug, geht dann aber wieder in ursprüngliche Form zurück
- rundliche Chondrozyten (Knorpelzellen)
- Zwischenzellsubstanz: 80% Wasser und eingelagerte Fasern --> für Druckelastizität und mechanische Festigkeit zuständig
- gefäss- und nervenfrei --> durch DIffusion aus umgebenden Geweben (Gelenkflüssigkeit und Knochengewebe) ernährt --> schlechte Regenerationsfähigkeit z.B. bei Arthrose
- Vorkommen: mechanisch stark beanspruchte Stellen oder als formgebendes Gewebe
- aufgrund vorherrschender Fasern in drei Arten unterteilt
Knorpelarten und Vorkommen
Hyaliner Knorpel
- am meisten verbreitet
- glasig durchscheinend
- Zwischenzellsubstanz: v.a. kollagene Fasern
- Vorkommen: Gelenkflächen, Rippen, Nase, Kehlkopf, Spangen Luftröhre und Bronchien, Epiphysenfugen
Elastischer Knorpel
- viel seltener
- vor allem elastische Fasern --> reversible Verformung
- Vorkommen: Ohrmuschel, Kehlkopfdeckel
Faserknorpel
- Zwischenzellsubstanz: dichtgepackte Kollagenfasern --> Zugstabilität
- Vorkommen: Bandscheiben, Gelenkscheiben, Schambeinfuge
Funktion Knochengewebe
- umschliesst schützend Gehirn, Rückenmark und Sinnesorgane
- formt Körper
- Kalzium- und Phosphatspeicher des Organismus
- Blutbilung durch Erythrozyten im Knochenmark
- weist hohe Druck- und Zugfestigkeit auf
- widerstandsfähig gegenüber Biegungsbeanspruchung
Formen der Knochenentwicklung
- direkte Verknöcherung (desmale Ossifikation): Knochen werden direkt aus Bindegewebe gebildet z.B. Gesichtsknochen, Schlüsselbein, Knochen des Schädeldachs verknöchern bereits im Mutterleib
- indirekte Verknöcherung (chondrale Ossifikation): Knochen zuerst als Modell aus hyalinem Knorpelgewebe, später durch Knochen ersetzt
Knochenzellenarten und ihre Funktion
- Osteoblasten: knochenbildend, scheiden typische Interzellularsubstanz (Osteoid) und kollagene Fasern aus, produzieren Enzym, welches Ausfällung von Kalksalzen und somit Mineralisierung der Knochengrundsubstanz bewirkt --> Osteoblasten zunehmend in Knochengrundsubstanz eingemauert und zu teilungsunfähigen Osteozyten umgewandelt
- Osteozyten: weisen zahlreiche Fortsätze auf --> Verbindung untereinander
- Osteoklasten: Gegenspieler der Osteoblasten, bilden Enzym welches Knochen auflöst --> ermöglicht Knochenumbau bei veränderten mechanischen Beanspruchungen und hormonell gesteuerten Knochenabbau (bei Kalziumbedarf im restlichen Körper)
Zusammensetzung Knochengewebe
- Knochenzellen
- Zwischenzellsubstanz:10% Wasser, 25% organische Bestandteile (v.a. Kollagenfasern --> Biegefestigkeit), 65% anorganische Bestandteile (v.a. Kalziumphosphat in Kristallform --> Härte und Festigkeit)