Medizinische Grundlagen 161 Stunden (1. Teil)

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 14.08.2020 / 12.06.2025
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Unterteilung Becken in Pelvis major/minor

Pelvis major

  • Ala ossis ilii

Pelvis minor

  • Ossa pubis und Ossa ischiadica

Zusammensetzung Beckengürtel (Knochen)

  • Os sacrum
  • Ossa coxae
    • Os ilium
    • Os ischii
    • Os pubis

wichtigste anatomische Strukturen Becken

  • Crista pubica
  • Facies pelvina sacri
  • Fossa iliaca
  • Ligamentum sacrotuberale
  • Acetabulum
  • Tuberositas acetabuli
  • Crista iliaca
  • Ramus ossi ischii
  • Spina iliaca anterior/posterior inferior/superior (SIAI/SIAS/SIPI/SIPS)
  • Spina ischiadica
  • Symphysis pubica
  • Tuber ischiadicum
  • Tuberculum pubicum

Knochen und Gelenke der unteren Extremitäten

Knochen

  • Femur
  • Patella
  • Tibia
  • Fibula
  • 7 Ossa tarsalia
  • 5 Ossa metatarsalia
  • 14 Ossa digitorum pedis

Gelenke

  • Art. coxae (Hüftgelenk)
  • Art. genus (Kniegelenk)
  • Art. tibiofibularis (Schienbein-Wadenbein-Gelenk)
  • Art. talocruralis, Art. talotarsalis (oberes und unteres Sprunggelenk)

wichtige Strukturen der Knochen der unteren Extremitäten

  • Caput fibulae
  • Condylus lateralis/medialis femoris/tibiae
  • Epicondylus lateralis/medialis femoris
  • Linea aspera femoris
  • Linea intertrochanterica femoris
  • Ossa metatarsalia
  • Trochanter major/minor femoris
  • Tuber calcanei
  • Apex patellae
  • Facies lateralis tibiae
  • Facies posterior tibiae/fibula
  • Labium mediale/laterale femoris
  • Ligamentum patellae
  • Membrana interossea cruris
  • Os metatarsale I
  • Pes anserinus profundus/superficialis tibiae
  • Tractus iliotibialis
  • Tuberositas radii/glutaealis femoris/tibiae

Aufbau und Funktion Art. genus

Aufbau

  • Scharniergelenk aus distalem Ende Femur, proximalem Ende Tibia und Patella
  • seitliche Bänder (ligamentum collaterale mediale/laterale): verhindern/ermöglichen Rotation
  • Kreuzbänder (ligamentum cruciatum anterius/posterius): in Gelenkhöhle, verhindern zu starkes gleiten der Knochen aufeinander
  • Menisci (medial/lateral): gleichen Unebenheiten aus
  • Patella: in Endsehne M.quadriceps eingelagert --> lenkt Muskelkraft um und schützt Sehen vor Verletzungen durch Knochen, steht in gelenkiger Verbindung mit distalem Ende des Femurs
  • Bursae

Funktion

Extension, Flexion, Rotation --> ermöglicht bessere Anpassung an Bodenunebenheiten

Aufbau und Funktionen Längs- und Quergewölbe Fuss

Längsgewölbe

innen: Talus, Os naviculare, Ossa cuneiforma, Ossa metatarsalia I-III
aussen: Calcaneus, Os cuboideum, Ossa metatarsalia IV-V

Quergewölbe

Ossa cuneiforma, Os cuboideum --> setzt sich auf den Ossa metatarsalia fort

Funktion

  • Anpassung an alle Bodenunebenheiten
  • Last des Körpers tragen
  • Stützpunkte: Tuber calcanei, Caput ossis metatarsalis I und V
  • Unterstützungsfläche ist dreieckig --> bei Belastung durch Weichteile vergrössert

Definition Zelle

kleinste lebensfähige Bau- und Funktionseinheit des menschlichen Körpers

Selbstständige Tätigkeiten, welche das biologische Leben charakterisieren und so Lebensfähigkeit der Zelle ermöglichen (9)

  • Phagozytose
  • Stoffwechsel (Ana- & Katabolismus)
  • Sekretion
  • Wachstum
  • Vermehrung
  • Regeneration
  • Reizbarkeit
  • Beweglichkeit
  • Kommunikation

Bauplan der Zelle

  • Zellmembran
  • Zellflüssigkeit mit Organellen:
    • Lysosomen: zellinterne Verdauung (enzymatisch)
    • endoplasmatisches Retikulum: raues mit Ribosomen besetzt --> Proteinsynthese; glattes speichert fettlösliche Substanzen
    • Ribosomen: Proteinsynthese mit Hilfe m-RNA und t-RNA
    • Zentriolen: bilden Spindelfasern während Mitose
    • Golgi-Apparat: schnürt am Rand Vesikel ab; verpacken Proteine und schleusen diese aus der Zelle raus
    • Mitochondrium: Kraftwerk der Zelle
  • Zellkern

Aufbau und Funktion Zellmembran

  • Lipiddoppelschicht (hydrophil nach aussen, lipophil nach innen)
  • kann Transportproteine enthalten
  • Glykocalyx auf der Oberfläche (Erkennmerkmal)
  • reguliert Stoffverkehr zwischen Innerem und Äusserem der Zelle

Aufgabe Zellkern

  • Träger der DNA
  • Steuerung des Zellstoffwechsels

Struktur DNA & RNA

DNA: Doppelhelix, Rücken aus einer Zucker-Phosphorsäure-Kette, am Zucker sind Basen gebunden --> Adenin-Guanin, Cytosin-Thymin

RNA: analog DNA, Uracil ersetzt Thymin

Chromosom

organisierter Teil der DNA --> zur Vorbereitung auf Zellteilung

Gen

Abfolge von 1000 oder mehr Basen auf der DNA

Grundzüge Vererbung

  • Genotyp: Gesamtheit der genetischen Information eins Individuums
  • Allele: Gene, welche auf den väterlichen und auf den mütterlichen Chromosomen auf dem gleichen Ort liegen
  • homozygot: väterliche und mütterliche Allele sind gleich = reinerbig
  • heterozygot: väterliche und mütterliche Allele sind unterschiedlich = mischerbig
  • Phänotyp: Erscheinungsbild
  • bei heterozygoten Allelen hängt Phänotyp von Stärke der beiden Gene ab
  • kodominant: beide Allele sind gleich stark --> Merkmale der beiden Allele treten im Phänotyp nebeneinander in Erscheinung
  • dominant bzw. rezessiv: stärkeres bzw. schwächeres Allel --> rezessives Allel setzt sich nur durch, wenn im Genotyp homozygot vorhanden

Basenpaare DNA (RNA)

Adenin-Guanin

Cytosin-Thymin (Uracil)

diploid

Zelle mit doppeltem Chromosomensatz (46)

haploid

Zelle mit einfachem Chromosomensatz (23)

Chromosomensatz Körperzelle und Keimzelle

Körperzelle: 46 Chromosomen (22 Paar Körperchromosomen, 1 Paar Geschlechtschromosomen)

Keimzelle: 23 Chromosomen (22 Körperchromosomen, 1 Geschlechtschromosom)

Körperchromosom

Chromosom, welcher nicht geschlechtsbestimmend ist

Geschlechtschromomsom

bestimmt Geschlecht

Grundgewebearten (4)

  • Epithelgewebe
  • Binde- und Stützgewebe
  • Muskelgewebe
  • Nervengewebe

Definition Parenchym und Stroma
 

Parenchym-Zellen: führen organspezifische Funktionen aus z.B. Leberzellen bilden Leberparenchym

Stroma-Zellen (Interstitium): üben im Organ unspezifische Stütz- und Ernährungsfunktion aus (oft Bindegewebe)

Definition Epithelgewebe

  • kompakter Zellverband
  • keine Interzellulärsubstanz
  • Oberflächenepithel: Schutz, Resorption von Nährstoffen (Darm), Transport (Flimmerepithel), ableitende Systeme
  • Drüsenepithel: Produktion und Abgabe von Sekreten
  • Sinnesepithel: Reizaufnahme in den Sinnesorganen und Umsetzung der Impulse, welche an Nervensystem weitergeleitet werden
  • Basalmembran: grenzt Epithelgewebe von Bindegewebe ab

Oberflächenepithel:

  • Funktion
  • prinzipieller Bau
  • pro Bauart ein Beispiel für das Vorkommen

  • Schutz, Resorption von Nährstoffen, Transport, ableitende Systeme --> Haut, Magen-Darmtrakt, Respirationstrakt, Uro-Genitaltrakt, Brust-, Rippen- und Bauchfell, innere Begrenzung von Blutgefässen
  • gefässfrei --> durch Diffusion aus Bindegewebe ernährt
  • Aufgabe bestimmt Aufbau --> für Stoffaustausch braucht es kurze Transportwege = einschichtig, mechanischer Schutz = mehrschichtig
  • einschichtig: nur eine Lage Zellen z.B. Magenwand
  • mehrschichtig: mehrere Zelllagen (nur unterste in Kontakt mit Basalmembran) z.Bsp. Oberhaut
  • mehrreihig: (alle in Kontakt mit Basalmembran, aber nicht alle mit Oberfläche) z.B. Flimmerepithel
  • können verhornt/nicht verhornt, flach (platt), kubisch oder zylindrisch sein

Drüsenarten inkl. Beispiel

  • in die Tiefe verlagerte Epithelzellverbände
  • exokrine (mukös, serös, gemischt) z.B. Tränendrüsen, Milchdrüsen
  • endokrine z.B. Schilddrüsen
  • gemischte z.B. Pankreas

Typen von exokrinen Drüsen inkl. Beispiel

  • serös: dünnflüssiges, eiweiss- und enzymreiches Sekret z.B. Speicheldrüsen
  • mukös: zähflüssiges, schleimiges Sekret z.B. Gaumendrüsen
  • gemischt: sowohl seröse als auch muköse Drüsenzellen z.B. Speicheldrüsen des Mundbodens

Binde- und Stützgewebe

  • Funktion
  • prinzipieller Aufbau
  • Einteilung

Funktion
Polsterung, Stützfunktion, Grundgewebe, Verbindungsstruktur zwischen Geweben, Organen und Organssystemen, Energiespeicher --> am häufigsten vorkommendes Gewebe im menschlichen Körper

prinzipieller Aufbau
Bindegewebszellen (fixe oder mobil) und Interzellularsubstanz (ungeformt oder geformt mit Fasern)

Einteilung
Unterschied Binde- und Stützgewebe: Verhältnis Bindegewebszellen zu Zwischenzellsubstanz sowie Anteil an geformter und ungeformter Zwischenzellsubstanz

Bindegewebe (embryonales, retikuläres, Fettgewebe, faseriges), Knorpelgewebe (hyalines, elastisches, kollagenfaseriges), Knochengewebe und Zahnzement, Dentin

Fasertypen Binde- und Stützgewebe

  • kollagene Fasern: hohe Zugfestigkeit
  • retikuläre Fasern: seltener, feiner als kollagene Fasern
  • elastische Fasern: hohe Elastizität

mesenchymales Bindegewebe & Bedeutung

  • Untergruppe von embryonalem Bindegewebe
  • Ur-Bindegewebe bzw. Muttergewebe: Binde- und Stützgewebe sowie einige andere Gewebe z.B. Muskulatur können sich daraus entwickeln
  • nur während embryonaler Entwicklungsphase

 

retikuläres Bindegewebe

  • verzweigte Retikulumzellen --> netzartiger Verband
  • flüssige Zwischenzellsubstanz mit retikulären Fasern, roten und weissen Blutkörperchen
  • Grundgewebe des Knochemarks und der lymphatischen Organe

Fettgewebe

  • Aufbau
  • Einteilung
  • Funktion
  • Vorkommen

Aufbau

von Fasern umgebene Fettzellen, 15-20% Körpergewicht; Fett im Innern der Zelle in Form eines grossen Tropfens gespeichert

Einteilung

Bau- und Speicherfett

Funktion

Polster- & Stützmaterial
Energiereserve & Wärmeschutz

Vorkommen

Baufett: Augenhöhlen, Fusssohle, Handteller, Fettkapsel Niere
Speicherfett: Unterhautfett, grosses Netz der Bauchhöhle

faseriges Bindegewebe

  • Aufbau
  • Einteilung
  • Funktion
  • Vorkommen

Aufbau

Fibrozyten (eigentlich Bindegewebszellen) und viel faserhaltiger Zwischenzellsubstanz

Einteilung

lockeres Bindegewebe: hauptsächlich kollagene Fasern, aber auch elastische und retikuläre, weite Zwischenzellräume mit vielen freien Bindegewebszellen (Abwehrzellen --> lockere Anordnung sorgt dafür, dass sich viel Wasser darin sammeln kann z.B. Ödem)


straffes Bindegewebe: mehr kollagene Fasern, dicht aneinandergedrängt und geordnet (Fasern in Zugrichtung), weiss und glänzend

Funktion

lockeres: Pack- & Hüllmaterial --> füllt Lücken, umhüllt Gefässe und Nerven, verbindet Organe locker miteinander
straffes: mechanische Widerstandsfähigkeit

Vorkommen

lockeres: ganzer Körper
straffes: Bänder, Sehnen, Faszien und Organkapseln

Aufbau und Funktion Knorpelgewebe

  • Teil des Stützgewebes
  • verforrmt sich durch Druck und Zug, geht dann aber wieder in ursprüngliche Form zurück
  • rundliche Chondrozyten (Knorpelzellen)
  • Zwischenzellsubstanz: 80% Wasser und eingelagerte Fasern --> für Druckelastizität und mechanische Festigkeit zuständig
  • gefäss- und nervenfrei --> durch DIffusion aus umgebenden Geweben (Gelenkflüssigkeit und Knochengewebe) ernährt --> schlechte Regenerationsfähigkeit z.B. bei Arthrose
  • Vorkommen: mechanisch stark beanspruchte Stellen oder als formgebendes Gewebe
  • aufgrund vorherrschender Fasern in drei Arten unterteilt

Knorpelarten und Vorkommen

Hyaliner Knorpel

  • am meisten verbreitet
  • glasig durchscheinend
  • Zwischenzellsubstanz: v.a. kollagene Fasern
  • Vorkommen: Gelenkflächen, Rippen, Nase, Kehlkopf, Spangen Luftröhre und Bronchien, Epiphysenfugen

Elastischer Knorpel

  • viel seltener
  • vor allem elastische Fasern --> reversible Verformung
  • Vorkommen: Ohrmuschel, Kehlkopfdeckel

Faserknorpel

  • Zwischenzellsubstanz: dichtgepackte Kollagenfasern --> Zugstabilität
  • Vorkommen: Bandscheiben, Gelenkscheiben, Schambeinfuge

Funktion Knochengewebe

  • umschliesst schützend Gehirn, Rückenmark und Sinnesorgane
  • formt Körper
  • Kalzium- und Phosphatspeicher des Organismus
  • Blutbilung durch Erythrozyten im Knochenmark
  • weist hohe Druck- und Zugfestigkeit auf
  • widerstandsfähig gegenüber Biegungsbeanspruchung

Formen der Knochenentwicklung

  • direkte Verknöcherung (desmale Ossifikation): Knochen werden direkt aus Bindegewebe gebildet z.B. Gesichtsknochen, Schlüsselbein, Knochen des Schädeldachs verknöchern bereits im Mutterleib
  • indirekte Verknöcherung (chondrale Ossifikation): Knochen zuerst als Modell aus hyalinem Knorpelgewebe, später durch Knochen ersetzt

Knochenzellenarten und ihre Funktion

  • Osteoblasten: knochenbildend, scheiden typische Interzellularsubstanz (Osteoid) und kollagene Fasern aus, produzieren Enzym, welches Ausfällung von Kalksalzen und somit Mineralisierung der Knochengrundsubstanz bewirkt --> Osteoblasten zunehmend in Knochengrundsubstanz eingemauert und zu teilungsunfähigen Osteozyten umgewandelt
  • Osteozyten: weisen zahlreiche Fortsätze auf --> Verbindung untereinander
  • Osteoklasten: Gegenspieler der Osteoblasten, bilden Enzym welches Knochen auflöst --> ermöglicht Knochenumbau bei veränderten mechanischen Beanspruchungen und hormonell gesteuerten Knochenabbau (bei Kalziumbedarf im restlichen Körper)

Zusammensetzung Knochengewebe

  • Knochenzellen
  • Zwischenzellsubstanz:10% Wasser, 25% organische Bestandteile (v.a. Kollagenfasern --> Biegefestigkeit), 65% anorganische Bestandteile (v.a. Kalziumphosphat in Kristallform --> Härte und Festigkeit)