Medizinische Grundlagen 161 Stunden (1. Teil)
gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG
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Utilisateurs | 65 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 14.08.2020 / 12.06.2025 |
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Aufbau und Funktion Blutkreislaufsystem
Bestandteile:
- Herz
- Arterien, Venen, Kapillaren
- Blut
Funktion: Transportsystem
Funktion Herz
Saug-Druck-Pumpe, die zur Blutbeförderung in den Kreislauf eingeschaltet ist
Lage Herz
Mediastinum, zwischen Lungenflügeln, hinter Brustbein, vor dem Thymus
1/3 rechts und 2/3 links der Medianlinie
Basis hat direkten Kontakt zu Zwerchfell --> Spitz ist daran festgemacht
Dorsal: an Aorta und Ösophagus angrenzend
Medioklavikularlinie: senkrechte Linie durch Mitte des Schlüsselbeins --> Herzspitzenstoss: im 5. Zwischenrippenraum
Anatomie Herz
- Hohlmuskel
- rechte und linke Herzhälfte durch Septum (Herzscheidewand) getrennt --> linker Muskel ist deutlich ausgeprägter als rechter Muskel
- Herzhälfte: Atrium (Vorhof) und Ventrikel (Kammer)
- vier Klappen: Segelklappen (Trikuspidal- & Mitralklappe), Taschenklappen (Pulmonal- & Aortenklappe)
Hohlvene --> rechter Vorhof --> Trikuspidalklappe --> rechte Kammer --> Pulmonalklappe --> Lungenarterie --> Lungenkreislauf --> Lungenvene --> linker Vorhof --> Mitralklappe --> linke Kammer --> Aortenklappe --> Aorta --> Körperkreislauf
Lage, Namen und Anatomie des Klappensystems sowie dessen Funktion
Klappen liegen alle auf Klappenebene, werden durch ein Bindegewebsstück zusammengehalten
Bedeutung der Klappenebene für den Erregungsablauf im Herzen erklären
Kammersystole: Ventilebene wird nach unten gedrückt
Kammerdiastole: Ventilebene wird nach oben gedrückt
--> Erzeugung von Druck-/Sog-Wirkung im Herz
Schichten der Herzwand nennen
- Endokard: glatte Auskleidung Herzinnnenräume, Endothelschicht
- Myokard: Herzmuskulatur, dickste Schicht, Vorhöfe: dünn, linke Kammer dicker als rechte, Glanzstreifen
- Epikard : überzieht gesamte Herzoberfläche --> innere Schicht Herzbeutel, mit Myokard verbunden
- Perikard: äussere Schicht Herzbeutel --> mit Zwerchfell und Brustwand verwachsen
Herzbeutel besteht aus Epikard und Perikard, dazwischen Gleitspalt mit seröser Flüssigkeit
Blutgefässe benennen, die den Herzmuskel mit Blut versorgen
Koronararterien (linke und rechte): versorgen Myokard --> gehen unmittelbar oberhalb von Aortenklappen aus Aorta ab, verlaufen im Epikard
Venen sammeln Blut in Kranzfurche und transportieren Blut ab --> münden direkt in rechten Vorhof
5-10% des Schlagvolumens fliessen direkt in Koronararterien
Begriff funktionelle Endarterien im Zusammenhang mit Herz erklären
- arterielle Gefässe, welche keine Querverbindungen zu anderen Arterien besitzen
- im Herz: Koronararterien
- Verschluss einer Endarterie: Versorgungsgebiet kann nicht von einer anderen Arterie übernommen werden --> Muskelbereich geht zu Grunde --> Infarkt
autonomes Reizbildungs- und Reizleitungssystem inkl. Zentren
- Sinusknoten --> Wand des rechten Vorhofs am Übergang zur Hohlvene
- AV-Knoten --> liegt in Klappenebene
- His-Bündel
- rechter/linker Tawara-Schenkel
- Purkinje-Fasern
physiologischer Erregungsablauf
- Sinusknoten erzeugt spontane elektrische Spannungsänderung (Autorhythmie)
- AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) verzögert Erregungsleitung --> Vorhöfe kontrahieren zeitlich vor Kammern
- His-Bündel
- rechter/linker Tawara-Schenkel der jeweiligen Herzhälfte
- über Purkinje-Fasern in Kammermuskulatur --> Kontraktion
Sinusknoten als Herzschrittmacher inkl. Regulation
- kann über vegetatives NS beeinflusst und den körperlichen Bedürfnissen angepasst werden
- Autorhythmie, unabhängig der äusseren Nervenbahnen
Ersatzschrittmacher nennen und Regulation kennen
- AV-Knoten, His-Bündel: 40-50 Schläge pro Minute
- Tawara-Schenkel, Pukinje-Fasern: 20-30 Schläge pro Minute
Ablauf Herzaktion (Systole und Diastole)
pro Herzschlag gelangen je ca. 70 ml Blut in die beiden Kreisläufe --> Schlagvolumen
Systole
Kammersystole (Blutauswurf in Arterien):
- erschlaffte Muskulatur der gefüllten Kammer kontrahiert sich
- erhöhter Druck im Ventrikel --> Segelklappen schliessen sich (erster Herzton)
- steigender Kammerdruck drückt Taschenklappen auf --> Blut wird ausgestossen
- höherer Druck in Arterien führt zum Verschluss der Taschenklappen (zweiter Herzton)
Diastole
- Kammermuskulatur erschlafft
- Segelklappen öffnen sich
- Kammerdruck sinkt aufgrund der geschlossenen Taschenklappen --> sobald unter Vorhofdruck öffnen sich Segelklappen
- 70% Kammerfüllung strömt passiv aus Vorhof in Kammer, restliche 30% durch Vorhofkontraktion aktiv in Kammer gedrückt
Herztöne der entsprechenden Herzaktion zuordnen
erster Herzton: Systolenanfang: Anspannung Herzmuskel und Verschluss Segelklappen
zweiter Herzton: Systolenende: Verschluss Taschenklappen
Begriff Saug-Druck-Pumpe für Herz erklären
Ventilebene wird hoch und runter gedrückt --> Druck-/Sog-Wirkung entsteht
Herzfrequenz, Schlagvolumen, Herzzeitvolumen (Herzminutenvolumen) inkl. normale Grösse
- Schlag- / Herzfrequenz: 60-80/Minute, Neugeborene: 130/Minute --> Bradykardie: <60, Tachykardie: >100
- Schlagvolumen: 70 ml
- Herzzeitvolumen (Herzminutenvolumen): Schlagvolumen x Schlagfrequenz --> ca. 5l/Minute --> unter Belastung bis zu 25l/Minute
übergeordnete Zentren nennen, welche Herzfunktion beeinflussen
- Nerven / vegetatives Nervensystem --> Sympathikus & Parasympathikus
- Hormonhaushalt
- Körpertemperatur
Wirkung Parasymphatikus und Sympahtikus auf Herzqualität
Symphatikus
- aktiviert über Beta1-Rezeptoren die Herztätigkeit
- erhöhte Schlagfrequenz (Chronotropie)
- erhöhte Schlagkraft (Inotropie)
Parasymphatikus
- hemmt Herztätigkeit
- vermindert Schlagfrequenz
- vermindert Schlagkraft
Anpassung Herz an unterschiedliche Leistungen und Sauerstoffbedürfnisse des Körpers beschreiben
Erhöhung Schlagfrequenz und -volumen über Nerven des vegetativen Nervensystems, über Schilddrüsenhormone, über Körpertemperatur
Hauptaufgaben Blut
- Transport:
- Sauerstoff & Nährstoffe zu den Zellen
- Kohlendioxid & Abfallstoffe zu den Ausscheidungsorganen
- Hormone als Informationsübermittler --> Drüse zu Zielorgan
- Vitamine, Enzyme, etc.
- Abwehrfunktion: Leukozyten und Antikörper
- Wärmeregulation
- Pufferfunktion: Blut-pH-Wert (7.35 - 7.45) durch HCO3-, CO2 und Plasmaproteine konstant gehalten
- Gerinnungsfunktion
Gesamtblutmenge definieren
4-6 Liter (8% Körpergewicht) --> im Normalfall zirkulieren ca. 3-4 Liter im Kreislauf, Rest befindet sich in der Leber und in der Milz (Reservedepots)
Blutfraktionen
Blutplasma
55-60%
Blutzellen (Hämatokrit)
40-45%
Begriffe definieren:
- Hämatokrit
- Hämoglobin
- Plasma
- Serum
Hämatokrit
Blutkörperchen bestehend aus Erythro-, Leuko- und Thrombozyten
Hämoglobin
in Erythrozyten, besteht aus Hämgruppen (mit je ein Eisenatom) und Globinkette (aus Aminosäuren aufgebaut)
Plasma
90% Wasser und darin gelöste Proteine z.B. Albumin, Fibrinogen, 2% weitere Substanzen (Elektrolyte, Nährstoffe, Abfallstoffe, Hormone)
Serum
Plasma ohne Fibrinogen (Gerinnungseiweiss)
Albumin erklären
- 60% der Plasmaproteine sind Albumin
- bindet Wasser --> sorgt für Rückstrom des Wassers aus dem Gewebe
- Reserveeiweiss
- Transporteiweiss für Hormone, Fette, Medikamente, ...
sechs Hauptaufgaben der Plasmaproteine inkl. Beispiele
- Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks des Blutes v.a. Albumin
- Transportvehikel z.B. Hormone, Lipide, Bilirubin
- Pufferfunktion
- Proteinreservoir
- Abwehrfunktion
- Blutgerinnung
Herstellungsort Plasmaproteine
Leber
wichtigste Plasmaelektrolyte und nicht-eiweisshaltige Plasmabestandteile nennen
Plasmaelektrolyte
Natrium, Kalium, Calcium, Chlor
nicht-eiweisshaltige Plasmabestandteile
Nährstoffe, Hormone, Abfallstoffe
Zelle bennenen, aus der verschiedene Blutzellen entstehen
pluripotente Knochenmarks-Stammzelle
Charakteristika der Erythrozyten
- kernlos, rund, in der Mitte eingedellt, leicht verformbar
- 7-8 µm Durchmesser
- 4-6 Mio.
- ca. 120 Tage --> in der Milz gereinigt --> alte, funktionsuntüchtige Erythrozyten aus dem Blut entfernt
- Transport von O2 und geringe Mengen CO2
- Träger von Blutgruppen- und Rhesusfaktoren
- Hämoglobin: Häm (Fe2+) und Globinketten (Aminosäuren) --> durch Anlagerung von Sauerstoff wird es hellrot
für Blutbildung notwendige Faktoren nennen
- Erythropoetin: in der Niere gebildet, regt die Blutbildung im Knochenmark an
- Eisen: Hämoglobinsynthese
- Vitamin B12 (extrinsic factor): Zellteilung im Knochenmark
- Folsäure: Zellteilung im Knochenmark
B12: Bedeutung bei der Blutbildung
Aufnahme und Speicherung
- Kobalamin, extrinsic factor
- im Magen an intrinsic factor gebunden --> von speziellen Magenzellen gebildet
- Verbindung wird im Dünndarm resorbiert und in der Leber gespeichert --> im Bedarfsfall wird das Vitamin B12 an das Knochenmark angegeben
Organe nennen, welche an der Synthese der Erythrozyten beteiligt sind
- Niere
- Leber
- Knochenmark
- Dünndarm
- Magen
Abbau der Erythrozyten in der Milz (grob erklärt)
inkl.erklären:
- Bilirubin
- Urobilin
- Sterkobilin
- in Milz und Leber --> Milz prüft, ob Erythrozyt noch genügend beweglich ist
- Eisenmoleküle: gelangen in Leber und werden dort gespeichert --> bis zur Wiederverwendung in Hämoglobin
- Hämoglobin: wird in Globin und Häm zerlegt --> zu Bilirubin abgebaut (grünlich)
- Bilirubin: wird in der Leber im Rahmen der Entgiftung in wasserlösliche Form überführt --> mit Gallensaft ausgeschieden
- ein Teil des Bilirubins wird im Darm resorbiert und als Urobilin im Urin ausgeschieden (gelbe Farbe Urin)
- restlicher Teil wird mit dem Stuhl ausgeschieden --> im Darm zu Sterkobilin umgewandelt (braune Farbe Stuhl)
AB0- und Rhesussystem definieren und Bedeutung erklären
AB0-System
- A: A-Antigene & Anti-B-Antikörper
- B: B-Antigene & Anti-A-Antikörper
- AB: A- und B-Antigene & keine Antikörper
- 0: keine Antigene & Anti A- & Anti B-Antikörper
--> reine Erythrozytenkonzentrate von Blutgruppe 0 Rh- --> Universalspender für Erythrozyten
--> Blutplasma von Blutgruppe AB --> Universalempfänger für Blut jeglicher Blutgruppe
Rhesussystem
- mehrere Blutgruppenantigene --> das bedeutendste: D-Antigen --> rhesuspositiv (85% der Bevölkerung) und rhesusnegativ
Rhesusunverträglichkeit erklären
- Rhesusinkompatibilität: Unverträglichkeit von rhesuspositivem mit -negativem Blut --> Bildung von Anti-D angeregt
- Antikörper (IgG) können im Gegensatz zu AB0-Antikörpern (IgM) durch Plazenta ins kindliche Blut übertreten --> Blutauflösung beim Kind --> Anti-D-Antikörperbildung der Mutter kann durch Anti-D-Prophylaxe verhindert werden
- Rhesus-Antikörper werden bei (rh-)-Mutter nach Kontakt mit Rh+-Kind gebildet --> bei erneuter Schwangerschaft mit Rh+-Kind werden die Antikörper zum Fötus geleitetet --> Abwehrreaktion beim Fötus
drei Hauptgruppen von Leukozyten aufzählen
- Granulozyten: unterteilt in eosinophile, basophile & neutrophile
- Lymphozyten
- Monozyten
Funktion neutrophile Granulozyten
- häufigste Granulozyten
- unspezifische Phagozytose --> umschliessen bei bakteriellen und nicht infektiösen Entzündungen Erreger und Fremdkörper --> enzymatischer Abbau --> gehen oft zu Grunde --> Eiter entsteht aus abgestorbenen neutrophilen Granulozyten, Gewebstrümmern und toten Bakterien
charakteristische Eigenschaften der Monozyten inkl. drei Beispiele für Abkömmlinge in verschiedenen Geweben
- nur kurze Zeit im Blut
- phagozytieren grosse Partikel (unspezifische Immunreaktion)
- Antigen-Präsentation auf Zellmembran --> regt Lymphozyten zur spezifischen Immunantwort an
Histiozyten: amöboid bewegliche Zellen im lockeren Bindegewebe
Kupffer-Sternzellen: in der Wand der Leberinusoide --> Kontrolle des Bluts aus dem Magendarmtrakt
Alveolarmakrophagen: in der Wand der Lungenbläschen --> phagozytieren Partikel, welche eingeatmet wurden