Medizinische Grundlagen 161 Stunden (1. Teil)

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG

gemäss Lernzielen der Bodyfeet AG


Set of flashcards Details

Flashcards 477
Students 65
Language Deutsch
Category Medical
Level Other
Created / Updated 14.08.2020 / 12.06.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/20200814_medizinische_grundlagen
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200814_medizinische_grundlagen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Aufbau und Funktion Blutkreislaufsystem

Bestandteile:

  • Herz
  • Arterien, Venen, Kapillaren
  • Blut

Funktion: Transportsystem

Funktion Herz

Saug-Druck-Pumpe, die zur Blutbeförderung in den Kreislauf eingeschaltet ist

Lage Herz

Mediastinum, zwischen Lungenflügeln, hinter Brustbein, vor dem Thymus

1/3 rechts und 2/3 links der Medianlinie

Basis hat direkten Kontakt zu Zwerchfell --> Spitz ist daran festgemacht

Dorsal: an Aorta und Ösophagus angrenzend

Medioklavikularlinie: senkrechte Linie durch Mitte des Schlüsselbeins --> Herzspitzenstoss: im 5. Zwischenrippenraum

Anatomie Herz

  • Hohlmuskel
  • rechte und linke Herzhälfte durch Septum (Herzscheidewand) getrennt --> linker Muskel ist deutlich ausgeprägter als rechter Muskel
  • Herzhälfte: Atrium (Vorhof) und Ventrikel (Kammer)
  • vier Klappen: Segelklappen (Trikuspidal- & Mitralklappe), Taschenklappen (Pulmonal- & Aortenklappe)

Hohlvene --> rechter Vorhof --> Trikuspidalklappe --> rechte Kammer --> Pulmonalklappe --> Lungenarterie --> Lungenkreislauf --> Lungenvene --> linker Vorhof --> Mitralklappe --> linke Kammer --> Aortenklappe --> Aorta --> Körperkreislauf

Lage, Namen und Anatomie des Klappensystems sowie dessen Funktion

Klappen liegen alle auf Klappenebene, werden durch ein Bindegewebsstück zusammengehalten

 

Bedeutung der Klappenebene für den Erregungsablauf im Herzen erklären

Kammersystole: Ventilebene wird nach unten gedrückt

Kammerdiastole: Ventilebene wird nach oben gedrückt

--> Erzeugung von Druck-/Sog-Wirkung im Herz

Schichten der Herzwand nennen

  • Endokard: glatte Auskleidung Herzinnnenräume, Endothelschicht
  • Myokard: Herzmuskulatur, dickste Schicht, Vorhöfe: dünn, linke Kammer dicker als rechte, Glanzstreifen
  • Epikard : überzieht gesamte Herzoberfläche --> innere Schicht Herzbeutel, mit Myokard verbunden
  • Perikard: äussere Schicht Herzbeutel --> mit Zwerchfell und Brustwand verwachsen

Herzbeutel besteht aus Epikard und Perikard, dazwischen Gleitspalt mit seröser Flüssigkeit

Blutgefässe benennen, die den Herzmuskel mit Blut versorgen

Koronararterien (linke und rechte): versorgen Myokard --> gehen unmittelbar oberhalb von Aortenklappen aus Aorta ab, verlaufen im Epikard

Venen sammeln Blut in Kranzfurche und transportieren Blut ab --> münden direkt in rechten Vorhof

5-10% des Schlagvolumens fliessen direkt in Koronararterien

Begriff funktionelle Endarterien im Zusammenhang mit Herz erklären

  • arterielle Gefässe, welche keine Querverbindungen zu anderen Arterien besitzen
  • im Herz: Koronararterien
  • Verschluss einer Endarterie: Versorgungsgebiet kann nicht von einer anderen Arterie übernommen werden --> Muskelbereich geht zu Grunde --> Infarkt

 

autonomes Reizbildungs- und Reizleitungssystem inkl. Zentren

  1. Sinusknoten --> Wand des rechten Vorhofs am Übergang zur Hohlvene
  2. AV-Knoten --> liegt in Klappenebene
  3. His-Bündel
  4. rechter/linker Tawara-Schenkel
  5. Purkinje-Fasern

physiologischer Erregungsablauf

  1. Sinusknoten erzeugt spontane elektrische Spannungsänderung (Autorhythmie)
  2. AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) verzögert Erregungsleitung  --> Vorhöfe kontrahieren zeitlich vor Kammern
  3. His-Bündel
  4. rechter/linker Tawara-Schenkel der jeweiligen Herzhälfte
  5. über Purkinje-Fasern in Kammermuskulatur --> Kontraktion

Sinusknoten als Herzschrittmacher inkl. Regulation

- kann über vegetatives NS beeinflusst und den körperlichen Bedürfnissen angepasst werden

- Autorhythmie, unabhängig der äusseren Nervenbahnen

Ersatzschrittmacher nennen und Regulation kennen

  • AV-Knoten, His-Bündel: 40-50 Schläge pro Minute
  • Tawara-Schenkel, Pukinje-Fasern: 20-30 Schläge pro Minute

Ablauf Herzaktion (Systole und Diastole)

pro Herzschlag gelangen je ca. 70 ml Blut in die beiden Kreisläufe --> Schlagvolumen

Systole

Kammersystole (Blutauswurf in Arterien):

  1. erschlaffte Muskulatur der gefüllten Kammer kontrahiert sich
  2. erhöhter Druck im Ventrikel --> Segelklappen schliessen sich (erster Herzton)
  3. steigender Kammerdruck drückt Taschenklappen auf --> Blut wird ausgestossen
  4. höherer Druck in Arterien führt zum Verschluss der Taschenklappen (zweiter Herzton)

Diastole

  1. Kammermuskulatur erschlafft
  2. Segelklappen öffnen sich
  3. Kammerdruck sinkt aufgrund der geschlossenen Taschenklappen --> sobald unter Vorhofdruck öffnen sich Segelklappen
  4. 70% Kammerfüllung strömt passiv aus Vorhof in Kammer, restliche 30% durch Vorhofkontraktion aktiv in Kammer gedrückt

Herztöne der entsprechenden Herzaktion zuordnen

erster Herzton: Systolenanfang: Anspannung Herzmuskel und Verschluss Segelklappen

zweiter Herzton: Systolenende: Verschluss Taschenklappen

Begriff Saug-Druck-Pumpe für Herz erklären

Ventilebene wird hoch und runter gedrückt --> Druck-/Sog-Wirkung entsteht

Herzfrequenz, Schlagvolumen, Herzzeitvolumen (Herzminutenvolumen) inkl. normale Grösse

  • Schlag- / Herzfrequenz: 60-80/Minute, Neugeborene: 130/Minute --> Bradykardie: <60, Tachykardie: >100
  • Schlagvolumen: 70 ml
  • Herzzeitvolumen (Herzminutenvolumen): Schlagvolumen x Schlagfrequenz --> ca. 5l/Minute --> unter Belastung bis zu 25l/Minute

übergeordnete Zentren nennen, welche Herzfunktion beeinflussen

  • Nerven / vegetatives Nervensystem --> Sympathikus & Parasympathikus
  • Hormonhaushalt
  • Körpertemperatur

Wirkung Parasymphatikus und Sympahtikus auf Herzqualität

Symphatikus

  • aktiviert über Beta1-Rezeptoren die Herztätigkeit
  • erhöhte Schlagfrequenz (Chronotropie)
  • erhöhte Schlagkraft (Inotropie)

Parasymphatikus

  • hemmt Herztätigkeit
  • vermindert Schlagfrequenz
  • vermindert Schlagkraft

Anpassung Herz an unterschiedliche Leistungen und Sauerstoffbedürfnisse des Körpers beschreiben

Erhöhung Schlagfrequenz und -volumen über Nerven des vegetativen Nervensystems, über Schilddrüsenhormone, über Körpertemperatur

Hauptaufgaben Blut

  • Transport:
    • Sauerstoff & Nährstoffe zu den Zellen
    • Kohlendioxid & Abfallstoffe zu den Ausscheidungsorganen
    • Hormone als Informationsübermittler --> Drüse zu Zielorgan
    • Vitamine, Enzyme, etc.
       
  • Abwehrfunktion: Leukozyten und Antikörper 
  • Wärmeregulation
  • Pufferfunktion: Blut-pH-Wert (7.35 - 7.45) durch HCO3-, CO2 und Plasmaproteine konstant gehalten
  • Gerinnungsfunktion

Gesamtblutmenge definieren

4-6 Liter (8% Körpergewicht) --> im Normalfall zirkulieren ca. 3-4 Liter im Kreislauf, Rest befindet sich in der Leber und in der Milz (Reservedepots)

Blutfraktionen

Blutplasma

55-60%

Blutzellen (Hämatokrit)

40-45%

Begriffe definieren:

  • Hämatokrit
  • Hämoglobin
  • Plasma
  • Serum

Hämatokrit

Blutkörperchen bestehend aus Erythro-, Leuko- und Thrombozyten

Hämoglobin

in Erythrozyten, besteht aus Hämgruppen (mit je ein Eisenatom) und Globinkette (aus Aminosäuren aufgebaut)

Plasma

90% Wasser und darin gelöste Proteine z.B. Albumin, Fibrinogen, 2% weitere Substanzen (Elektrolyte, Nährstoffe, Abfallstoffe, Hormone)

Serum

Plasma ohne Fibrinogen (Gerinnungseiweiss)

Albumin erklären

  • 60% der Plasmaproteine sind Albumin
  • bindet Wasser --> sorgt für Rückstrom des Wassers aus dem Gewebe
  • Reserveeiweiss
  • Transporteiweiss für Hormone, Fette, Medikamente, ...

sechs Hauptaufgaben der Plasmaproteine inkl. Beispiele

  • Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks des Blutes v.a. Albumin
  • Transportvehikel z.B. Hormone, Lipide, Bilirubin
  • Pufferfunktion
  • Proteinreservoir
  • Abwehrfunktion
  • Blutgerinnung

Herstellungsort Plasmaproteine

Leber

wichtigste Plasmaelektrolyte und nicht-eiweisshaltige Plasmabestandteile nennen

Plasmaelektrolyte

Natrium, Kalium, Calcium, Chlor

nicht-eiweisshaltige Plasmabestandteile

Nährstoffe, Hormone, Abfallstoffe

Zelle bennenen, aus der verschiedene Blutzellen entstehen

pluripotente Knochenmarks-Stammzelle

Charakteristika der Erythrozyten

  • kernlos, rund, in der Mitte eingedellt, leicht verformbar
  • 7-8 µm Durchmesser
  • 4-6 Mio.
  • ca. 120 Tage --> in der Milz gereinigt --> alte, funktionsuntüchtige Erythrozyten aus dem Blut entfernt
  • Transport von O2 und geringe Mengen CO2
  • Träger von Blutgruppen- und Rhesusfaktoren
  • Hämoglobin: Häm (Fe2+) und Globinketten (Aminosäuren) --> durch Anlagerung von Sauerstoff wird es hellrot

für Blutbildung notwendige Faktoren nennen

  • Erythropoetin: in der Niere gebildet, regt die Blutbildung im Knochenmark an
  • Eisen: Hämoglobinsynthese
  • Vitamin B12 (extrinsic factor): Zellteilung im Knochenmark
  • Folsäure: Zellteilung im Knochenmark

B12: Bedeutung bei der Blutbildung

Aufnahme und Speicherung

  • Kobalamin, extrinsic factor
  • im Magen an intrinsic factor gebunden --> von speziellen Magenzellen gebildet
  • Verbindung wird im Dünndarm resorbiert und in der Leber gespeichert --> im Bedarfsfall wird das Vitamin B12 an das Knochenmark angegeben

Organe nennen, welche an der Synthese der Erythrozyten beteiligt sind

  • Niere
  • Leber
  • Knochenmark
  • Dünndarm
  • Magen

Abbau der Erythrozyten in der Milz (grob erklärt)

inkl.erklären:

  • Bilirubin
  • Urobilin
  • Sterkobilin

  • in Milz und Leber --> Milz prüft, ob Erythrozyt noch genügend beweglich ist
  • Eisenmoleküle: gelangen in Leber und werden dort gespeichert --> bis zur Wiederverwendung in Hämoglobin
  • Hämoglobin: wird in Globin und Häm zerlegt --> zu Bilirubin abgebaut (grünlich)
  • Bilirubin: wird in der Leber im Rahmen der Entgiftung in wasserlösliche Form überführt --> mit Gallensaft ausgeschieden
  • ein Teil des Bilirubins wird im Darm resorbiert und als Urobilin im Urin ausgeschieden (gelbe Farbe Urin)
  • restlicher Teil wird mit dem Stuhl ausgeschieden --> im Darm zu Sterkobilin umgewandelt (braune Farbe Stuhl)

AB0- und Rhesussystem definieren und Bedeutung erklären

AB0-System

  • A: A-Antigene & Anti-B-Antikörper
  • B: B-Antigene & Anti-A-Antikörper
  • AB: A- und B-Antigene & keine Antikörper
  • 0: keine Antigene & Anti A- & Anti B-Antikörper

--> reine Erythrozytenkonzentrate von Blutgruppe 0 Rh- --> Universalspender für Erythrozyten
--> Blutplasma von Blutgruppe AB --> Universalempfänger für Blut jeglicher Blutgruppe

Rhesussystem

  • mehrere Blutgruppenantigene --> das bedeutendste: D-Antigen --> rhesuspositiv (85% der Bevölkerung) und rhesusnegativ

Schema erstellen, aus dem ersichtlich ist, wer wem Blut spenden kann und Begriffe Universalspender bzw- empfänger erklären

Rhesusunverträglichkeit erklären

  • Rhesusinkompatibilität: Unverträglichkeit von rhesuspositivem mit -negativem Blut --> Bildung von Anti-D angeregt
  • Antikörper (IgG) können im Gegensatz zu AB0-Antikörpern (IgM) durch Plazenta ins kindliche Blut übertreten --> Blutauflösung beim Kind --> Anti-D-Antikörperbildung der Mutter kann durch Anti-D-Prophylaxe verhindert werden
  • Rhesus-Antikörper werden bei (rh-)-Mutter nach Kontakt mit Rh+-Kind gebildet --> bei erneuter Schwangerschaft mit Rh+-Kind werden die Antikörper zum Fötus geleitetet --> Abwehrreaktion beim Fötus

drei Hauptgruppen von Leukozyten aufzählen

  • Granulozyten: unterteilt in eosinophile, basophile & neutrophile
  • Lymphozyten
  • Monozyten

Funktion neutrophile Granulozyten

  • häufigste Granulozyten
  • unspezifische Phagozytose --> umschliessen bei bakteriellen und nicht infektiösen Entzündungen Erreger und Fremdkörper --> enzymatischer Abbau --> gehen oft zu Grunde --> Eiter entsteht aus abgestorbenen neutrophilen Granulozyten, Gewebstrümmern und toten Bakterien

charakteristische Eigenschaften der Monozyten inkl. drei Beispiele für Abkömmlinge in verschiedenen Geweben

  • nur kurze Zeit im Blut
  • phagozytieren grosse Partikel (unspezifische Immunreaktion)
  • Antigen-Präsentation auf Zellmembran --> regt Lymphozyten zur spezifischen Immunantwort an

Histiozyten: amöboid bewegliche Zellen im lockeren Bindegewebe

Kupffer-Sternzellen: in der Wand der Leberinusoide --> Kontrolle des Bluts aus dem Magendarmtrakt

Alveolarmakrophagen: in der Wand der Lungenbläschen --> phagozytieren Partikel, welche eingeatmet wurden