Internationales Marketing 2

3. Strategische Entscheidungen 4. Finanzierung und Absicherung 5. Marketinginstrumente

3. Strategische Entscheidungen 4. Finanzierung und Absicherung 5. Marketinginstrumente


Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 27.07.2020 / 27.07.2020
Weblink
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Ziele der Internationalisierung

 

  • Realisierung von Größendegressionseffekten, Reduzierung der Abhängigkeit vom Heimatmarkt, Stärkung der Krisenfestigkeit, Folgen von Konkurrenten und Kunden

Ziele zur Aufnahme oder zum Ausbau von Exportaktivitäten

 

  • Gleichförmige Kapazitätenauslastung, Ausgleich saisonaler Nachfrageschwankungen, Abschluss von Gegengeschäften

Ziele von Direktinvestitionen im Ausland

 

  • Marktnähe, Nutzung von time-lags, Kostensenkung, Vermeidung von Wechselkursschwankungen

Beschreiben Sie die Bewertungsdimensionen!

 

  • Marktattraktivität (gemessen über ROI oder Marktwachstum)
  • Markteintrittsbarrieren
  • institutionell -> tarifär (Mengenzoll, Wertzoll) & nicht-tarifär (Importquoten, Normen, Standards, MIndest- Höchstpreise
  • Verhaltensbedingt -> Marktseitig (Nachfrageverhalten, Sprache) & Unternehmensseitig (Informationsverfügbarkeit, psychische Barrieren des Managements)

 

  • Ähnlichkeiten und Rückkopplungen zu anderen Ländermärkten finden nach Kriterien wie Entwicklungsstand, politische Zugehörigkeit, Sprachräume, kulturelle Hintergründe -> standardisierte Marketingpolitik

Erklären die Sie Selektionsverfahren zur Grobauswahl!

 

  • Checklistenverfahren: Überprüfen der Länder auf grundsätzliche Anforderungen

(polit. Verhältnisse, Rechtsordnung, Wirtschaftslage)

Vorteil: Schnell, günstig, einfach

  • Punktbewertungsverfahren: Vergleich und Beurteilung anhand quantifizierter Beurteilungskriterien
  • Sequentielle Bewertungsverfahren: Punktbewertung der einzelnen Länder in Unterstufen
  • Portfolio-Ansatz: Gesamtsicht über alle bearbeiteten Ländermärkte

Erklären Sie das Entscheidungsbaumverfahren!

 

  • Selektionsverfahren zur Feinauswahl
  •  Festlegung der Entscheidungs- und Handlungsalternative
  • Ermittlung der relevanten Entscheidungsresultate für jede Alternative
  • Schätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit jedes Resultats

Entscheidungsfindung durch Vergleich der Erwartungswerte

Stellen sie indirekten und direkten Export gegenüber!

 

  • Indirekter Export: Übernahme des Exports durch Absatzmittler, keine Auslandskontakte erforderlich, gutes Einstiegsmodell, Kosten und Risiken liegen beim Vertragspartner
  • Direkter Export: Direkter Kontakt zum ausländischen Abnehmer, besserer Durchsetzbarkeit eigener Vorstellungen und Marktstrategien, bessere Kontrolle der Distribution, höherer Rentabilität, höhere Risiken und Investitionen

Beschreiben Sie das Licensing – Lizenzvergabe!

 

  • Form des Markeintritts bei Auslandsproduktion
  • Inländischer Lizenzgeber gestattet einem ausländischen Lizenznehmer die Nutzung von Patenten, Gebrauchsmustern oder Know-how gegen Entgelt für bestimmte Gebiete in einem bestimmten Zeitraum
  • Gegenleistung: Pauschale, umsatz- oder absatzabhängige Gebühr oder Lizenztausch
  • Vorteil: Umgehung von tarifären und nicht-tarifären Markteintrittsbarrieren, schnellerer und kostengünstiger Markteintritt, geringes Marktrisiko, Möglichkeit des Lizenztausches
  • Nachteil: Steuerungs und Kontrollprobleme, ungewollter Imagetransfer, Lizenznehmer wird u.U. Konkurrent, Know-how Abfluss

Beschreiben Sie Franchising!

 

  • Franchisegeber stellt Franchisenehmer die regionale Nutzung eines Geschäftskonzepts (technologie, Marketing,…) gegen Entgelt zur Verfügung
  • Franchisenehmer erlangt das Recht bestimmte Waren und DL zu verkaufen, unter Anwendung von Markierungen, Know-how und Warenmuster
  • Auch ganze Absatzprogramme können übernommen werden
  • Partner bleiben dabei selbstständig
  • Vorteil: geringer Kapitaleinsatz, eigene Marketingkonzeption wird durchgesetzt, Franchisenehmer kann stark beeinflusst werden, geringes Marktrisiko, hohe Motivation des FN
  • Nachteil: Aufwendige Steuer- und Kontrollmechanismen, hohe Koordinationskosten, hohe Managementqualifikation erforderlich, geringe Flexibilität, Know-how Abfluss

Nennen Sie Beispiele für Direktinvestitionen!

 

  • Joint Venture: grenzüberschreitende, auf Kapitalbeteiligung beruhende, vertraglich festgelegte Zusammenarbeit zwischen mind. Zwei Partnern
  • Kapitalanlage kann über SG oder immaterielle Vermögensgegenstände erfolgen
  • Merkmale: Partner und Joint Venture sind eigenständig und rechtlich autonom, kapitalmäßige Beteiligung und Tragung anteiligen Risikos, Eigentum- und Kontrollrecht entsprechen den Kapitalanteilen
  • Anlässe zur Gründung: Beschaffungs- und Absatzpolitische Motive, Marktnähe , Größendegression und Synergievorteile

 

  • Auslandsniederlassung, Tochtergesellschaft: höchste Form des Auslandssegments, 100% Alleineigentum
  • Größte Chance und größtes Risiko im Auslandsgeschäft

Was sind strategische Allianzen?

 

  • Zwei oder mehr rechtlich selbstständige Unternehmen entwickeln eine gemeinsame Strategie in einem Geschäftsfeld um so ihr Engagement abzustimmen
  • Ziel: durch Vereinigung von Stärken und Kompensation von Schwächen Wettbewerbsvorteile realisieren
  • Kennzeichen: Partner bleiben rechtlich selbstständig, Teile der Entscheidungsautonomie werden an Kooperationsinstanz abgegeben, auf Erreichung eines Ziels und nicht auf Dauer ausgelegt
  • Sinnvoll wenn: eigene Ressourcen nicht ausreichen, Risiko allein nicht tragbar ist, wesentliche Synergiepotenzial zu erwarten sind
  • Beispiel: Star Alliance (erstes, weltweites Bündnis von Fluggesellschafte)
  • Kostenreduzierung durch Zusammenarbeit im Einkauf, der Entwicklung, Marketing, Vertrieb du Nutzung von Terminals
  • Mehrwert für Fluggäste durch: Buchung von Anschlussflügen, Vielfliegerprogramme, gemeinsame Lounges
  • (Vermutung: Allianzen bieten bereits 80% der Synergien einer Fusion)

Nennen Sie bedeutende Einflussfaktoren für die Wahl der Form/Strategie!

 

  • Interne (Größe, Erfahrung, Rechtsform, Kultur)
  • Externe (landesspezifische und branchenspezifische Faktoren)
  • Leistungsbezogene (Art des Produktes)
  • Persönlichkeitsbezogen (Verhalten der Entscheidungsträger)
  • Entscheidungssituationsbezogen (Zeitdruck)
  • Charakteristik der Strategie (Risiko, Flexibilität)

Erläutern Sie die Transaktionskostentheorie!

 

  • Transaktionen sind Übertragungen von Verfügungsrechten an Gütern und Dienstleistungen in Austauschbeziehungen zwischen mindestens zwei Vertragspartnern
  • T verursachen bei beiden Kosten (Widerspruch zur Vorstellung des vollkommenen Marktes)
  • Phase 1: Informationssuche – Anbahnungskosten
  • Phase 2: Verhandlungen – Vereinbarungskosten (zeitliche Ausdehnung)
  • Phase 3: Sicherstellung – Kontrollkosten (Maßnahmen zur Einhaltung der Vereinbarung)
  • Phase 4: Adaption – Anpassungskosten (Maßnahmen aufgrund veränderter Bedingungen)
  • T sind dann effizient, wenn Partner (z.B. Produzent im Inland und Konsument im Ausland) eine Organisationsform wählen, die die geringsten Produktions- und Transaktionskosten aufweist

 

  • Verhaltensannahmen: den Vertragspartnern wird unterstellt, dass
  • Sie wegen begrenzter Wahrnehmung und Informationen nicht vollständig rational handel
  • Die ökonomischen Akteure ihren Interessen folgend versuchen, auch durch List und Tücke, ihren Nutzen zu maximieren

Von welchen Faktoren hängen die TK ab?

 

  • Faktorspezifität/Spezifität der Investition: Diese beschreibt die im Rahmen einer Transaktion notwendigen Investition ein eine unternehmensspezifische Qualifikation oder produktionsspezifische Anlage. Des Weiteren wird zwischen Abnehmer- und Standortspezifiät unterschieden
  • Unsicherheit: Hier wird unterschieden zwischen der parametrischen Unsicherheit, welche das Eintretetn unvorhersehbarer Umwelteinflüsse in der Zukunft beinhaltet, und der Verhaltensunsicherheit, welche auf dem mögliche opportunistischen Verhalten der Vertragspartner basiert.
  • Häufigkeit: Mit zunehmender Anzahl identischer Transaktionen sinken Produktions- wie Transaktionskosten. Es kann somit zu Skalen- und Synergieeffekten kommen.

s. Bild 34

Zeitliche Markteintrittsstrategien: Länderübergreifend – Wasserfallstrategie

 

  • Selektierte Länder werden sequentiell angegangen (sinnvoll bei finanziellen Restriktionen)
  • Vorteil: geringes Risiko durch Vermeidung von Kräftezersplitterung, stärkere Konzentration auf Anforderung der Länder, Zunahme der Vermarktungserfahrung führt zu Flopreduzierung, kalkulatorischer Ausgleich von Anfangsverlusten
  • Nachteil: Wettbewerber werden frühzeitig auf nachahmungswürdige Produkte aufmerksam und besetzen potentielle Märkte

Zeitliche Markteintrittsstrategien: Länderübergreifend –  Sprinklerstrategie

 

  • Selektierte Länder werden gleichzeitig bedient
  • Vorteil: kurze Zeitspanne, kürzere Amortationszeiten, Risikoausgleich durch Ländersteuerung, Diffusion zwischen Ländern fördert Aufbau eines Industriestandards
  • Nachteil: hohe Kosten, kurze Produktlebenszyklen