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Kartei Details
Karten | 104 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Allgemeinbildung |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.07.2020 / 21.07.2020 |
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Welche Argumente führt Van Vugt (2006) für die These an, dass im Tierreich oft Dominanzhierarchien herrschen, bei Menschen hingegen eher selten?
Vorteile von Anführern:
- Führung korreliert mit Wohlstand und anderen Indizes von SoS (Klasse, Bildung)
- Gesundheit und längeres Leben (Wirkrichtung fraglich)
- Führung verbunden mit Status
- Höheren Selbstwert und Handlungen werden als eher akzeptabel eingestuft, auch wenn diese falsch sind
- Führungsposition erhöht die Stimmung und Optimismus
- Führungsposition <> reproduktiver Erfolg
Vorteile von Folgenden
- Einige Anführer erreichen eine stärkere Gruppenleistung
- Gute Führung erhöht Gruppen Moral und Zufriedenheit mit der Gruppenzugehörigkeit
- Führung in sozialen Dilemmata erzeugen bessere Gruppenkoordination
Ausgang von den alle Mitglieder profitieren können
Anführer: Wohlstand, Bildung, Sozioökonomischer Status, Gesundheit, Ansehen, bessere Stimmung und höherer Optimismus, reproduktiver Erfolg
Follower: erhöhte Gruppenmoral und Zufriedenheit bei guter Führung, Gruppen mit Leader sind anderen Gruppen überlege
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Welche Argumente führt Van Vugt (2006) für die These an, dass im Tierreich oft Dominanzhierarchien herrschen, bei Menschen hingegen eher selten?
Die Besetzung der Rollen: Führer/Folgender kann durch die Stellung in der Dominanz Hierarchie erklärt werden: Dominanz Hierarchie ist das Ergebnis des Wettkampfes Gruppenmitglieder um knappe Ressourcen. Manche Individuen sind erfolgreicher, diese Ressourcen zu erhalten.
hoch eingestufte Individuen sind in der Lage Kontrolle über die Gruppe auszuüben, weil sie nicht von anderen abhängig sind.
Tiere:
Das dominante Tier leitet die Gruppe: Wolf (Jagen), Verteidigung (Zebra)
Bei Menschen eher seltener, weil:
- Menschliche Hierarchien sind um einiges flacher als die von anderen sozialen Spezies
- Menschliche Hierarchien bauen eher auf Prestige als auf Dominanz
- Dominanz ist schwieriger, denn an viele Ressourcen kommt man nur durch Kooperation und sobald diese verfügbar sind, ist es schwierig diese exklusiv für sich zu beanspruchen
- Gruppenmitglieder verfügen oft über Alternativen als einen Anführer zu folgen
anderer Führer, andere Gruppe
ERGO: diese Punkte limitieren die Macht einzelner über viele
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Beschreiben Sie das „Leadership-Game“ und inwiefern es eine Alternative zum Konzept der „Führung = Dominanz“ These darstellt!
Führung dazu da, Koordinationsprobleme zu lösen.
Individuen in Gruppenaktivitäten müssen immer wieder Entscheidungen treffen.
Also wie werden Entscheidungen getroffen unter Aufrechterhaltung der Gruppen Kohäsion?
Lösung: Manche führen, andere folgen.
Führung und Gefolgschaft als soziale Strategie, um soziale Aktivitäten zu fördern.
Leadership-Game
modelliert Führung und Gefolgschaft als verschiedene Strategien für soziale Interaktionen, evolutionäre Leadership Game zeigt wie gut sich diese Strategien bewähren.
2 Spieler, jeweils mit zwei Strategien: folgen vs. führen
Outcome:
- Beide „folgen“: jeweils 0 Punkte
- Beide „führen“ – 100
- Leader 200, Follower 100
Das Spiel wird gelöst, indem einer führt und der andere folgt
(wobei der Führer mehr Punkte bekommt)
Von der Strategie „zu folgen“ zu „führen“ zu kommen ist nur sinnvoll, wenn man sicher davon ausgehen kann, dass der andere folgt.
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Beschreiben Sie fünf Korrelate von Führung, die Van Vugt (2006) im Zusammenhang mit seiner „Leadership as Social Coordination“ These anführt
Eigeninitiative und Führung - Es wurde eine Reihe von Merkmalen identifiziert, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Initiative ergriffen wird und die mit der Führung korrelieren.
Führung und (soziale) Intelligenz. Das evolutionäre Spielmodell deutet auch darauf hin, dass Menschen, die die Situation schnell als Koordinationsproblem erkennen, das Führung erfordert, häufiger als Führungspersönlichkeiten auftauchen.
Das beweist, dass Führungspersönlichkeiten kompetent sind. Die Spielanalyse deutet darauf hin, dass Personen, die über die Fähigkeit verfügen, ein bestimmtes Gruppenziel zu erreichen, mit größerer Wahrscheinlichkeit als Führungskräfte in diesem spezifischen Bereich auftreten.
Führungsqualitäten, Großzügigkeit und Fairness. Die Spielanalyse deutet darauf hin, dass sowohl die Anführer als auch die Gefolgsleute von koordinierten Aktionen profitieren, während die Führungspersönlichkeiten in manchen Fällen von einem erneuten Wechsel profitieren
Führung entsteht als Antwort auf Bedrohungen und Chancen. Die evolutionäre Spielanalyse macht auch Vorhersagen darüber, in welchen Situationen sich die Beziehung zwischen Führer und Gefolgschaft wahrscheinlich entwickeln wird, und eine einfache Vorabdiktion dieses Modells ist, dass Führung nicht entsteht, wenn die Vorteile eines koordinierten Handelns nicht erheblich sind.
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Welche Prozesse werden nach Molenbergh & Louis durch Gruppenzugehörigkeit beeinflusst?
Die Gruppenzugehörigkeit und der damit verbundene Ingroup Bias nimmt Einfluss auf die Aktivität der Hirnareale, die an der Wahrnehmung, der Empathie, der Theory of Mind, der moralischen Sensibilität und dem Belohnungssystem beteiligt sind.
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Wie wirkt sich nach Molenbergh & Louis Gruppenzugehörigkeit auf perzeptuelle Prozesse aus und welche Hirnregionen korrelieren mit Unterschieden in der perzeptuellen Verarbeitung von Fremd- und Eigengruppeninformation?
Die Gruppenzugehörigkeit beeinflusst neuronale Reaktionen auf die Wahrnehmung von In-Group und Out-Group-Gesichter (Hart et al., 2000; Phelps et al., 2000). Diese Effekte perzeptueller Prozesse scheinen allerdings aufgabenabhängig zu sein:
Soziale Kategorisierungsaufgaben führen zu erhöhten automatischen emotionalen Vorurteilen und zu einer verstärkte Aktivierung in der Amygdala bei der Outgroup (Wheeler & Fiske, 2005)
Die erhöhte Amygdala-Reaktion für Outgroup-Gesichter kann reguliert werden: Eine kontrollierte Verarbeitung führt zu einer Unterdrückung der Amygdala-Reaktion (Cunningham et al., 2004)
--> die längere Stimulus Präsentation erlaubt den VP die automatische, implizite Reaktion der Amygdala mit einer erhöhten Aktivierung vom präfrontalen Kortex zu regulieren. (VP wollen nicht als biased gesehen werden)- Verstärkte Aktivität der FFA-Region für die Erkennung von Gesichtern bei Gesichtern der Ingroup-Mitglieder (Golby et al., 2001; Van Bavel et al., 2008)
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Wie wirkt sich nach Molenbergh & Louis Gruppenzugehörigkeit auf perzeptuelle Prozesse aus und welche Hirnregionen korrelieren mit Unterschieden in der perzeptuellen Verarbeitung von Fremd- und Eigengruppeninformation?
Teil2
Conclusion:
- Einfache soziale Kategorisierungsaufgaben resultieren in automatischen emotionalen vorurteilbehafteten Reaktionen auf out-group targets und daher eine erhöhte Amygdala Aktivierung
- Gesichter während eines non-social visual task wurden nicht tief genug verarbeitet um als soziales Ziel gesehen zu werden kein Gruppeneffekt für die Amygdala
- The individuation task resultiert in tiefe, kontrollierte Verarbeitung und daher zu einer Amygdala Unterdrückung im Bezug auf die out-group
Weitere Hirnregion: fusiform face area (FFA) diese Region reagierte stärker auf in-group Gesichter regardless if they are the same race or not.
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Wie können Gruppenunterschiede bei der Wahrnehmung von Handlungen den Ausgang von Wahlen beeinflussen?
Ergebnisse von fMRI-Studien zeigen, dass Gruppenzugehörigkeit die Art der Informationsverarbeitung beeinflusst.
Individuen, die sich als starke Unterstützer einer politischen Partei identifizierten, bewerteten identische Aussagen als inspirierender, wenn sie glaubten, dass sie von Anführern von In-Group (vs. Out-Group) stammten (Molenberghs et al., 2017)
Interaktionseffekt zwischen der Art der Aussage (inspirativ vs. nicht-inspirativ) und dem Anführer (ingroup vs. outgroup Leader) in Hirnarealen, die mit der semantischen Verarbeitung assoziiert sind, wie z.B. das rostrale untere Parietalläppchen (Vigneau et al., 2006; Binder et al., 2009; Friederici, 2011)
Verhaltensergebnisse zeigen, dass Individuen weniger Widerspruch zwischen der ursprünglichen Aussage und der widersprüchlichen Handlung des eigenen Präsidentschaftskandidaten empfanden. Zudem wurden entlastende Aussagen des In-Group-Kandidaten eher akzeptiert (Fan et al., 2003; Domínguez et al., 2016)
Neuroimaging-Ergebnisse zeigen, dass widersprüchliche Äußerungen eines politischen Kandidaten aus der eigenen Gruppe (im Vergleich zum neutralen Kandidaten) zu einer verstärkten Aktivierung im medialen präfrontalen und anterioren cingulären Cortex führen (Bereiche, die während der Konfliktlösung oft mitaktiviert wurden) (Fan et al., 2003; Domínguez et al., 2016).
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Wie wirkt sich Gruppenzugehörigkeit auf Empathie aus und welche Hirnregionen korrelieren mit Unterschieden in Empathie zwischen Eigen- und Fremdgruppenmitgliedern?
Die Gruppenzugehörigkeit beeinflusst das Ausmaß, in dem Individuen sich in den Schmerz anderer empathisch einfühlen.
Reduzierte affektive Empathie bei der Beobachtung schmerzhafter Stimulation von Outgroup-Mitgliedern (vs. Ingroup-Mitgliedern) (Xu et al., 2009, Contreras-Huerta et al., 2013)
Neuronal zeigt sich dies in einer reduzierten Aktivierung der anterioren Insula (AI) bei der Darstellung von Outgroup-Mitgliedern mit Schmerzen.
Zudem äußert sich ein reduziertes Hilfsverhalten (Hein et al., 2010); sowie ein erhöhter impliziter negativer Bias gegenüber Outgroup-Mitgliedern (Azevedo et al., 2013)
Conclusio: Individuelle in-group Verzerrungen führt zu Unterschieden in Regionen von dACC und AI und ist assoziiert mit geringerer helping-behaviour und gesteigerten impliziten negativen Verzerrungen gegenüber out-groups
reduzierte neuronale Reaktion auf Schmerz von out-group members hängt von der Art der out-group ab „only showed less activation in AI and dACC for outgroup memebers if the student was from competing unis“
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Wie wirkt sich Gruppenzugehörigkeit auf Theory of Mind aus, und welche neuronalen Effekte korrelieren mit Unterschieden in Theory of Mind bezüglich Eigen- und Fremdgruppenmitgliedern?
Stärkere Aktivierung im bilateralen posterioren temporalen Sulcus (TPJ) bei der Entschlüsselung der Denkweise von Menschen aus der gleichen (vs. anderen) Kultur (Adams et al., 2010) D.h. die Hirnareale, die mit der Theory of Mind in Verbindung stehen, werden typischerweise weniger aktiviert, wenn man über die Denkweise der Mitglieder der Outgroup .
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Werden Bedrohungen durch Eigen- und Fremdgruppenmitglieder unterschiedlich neuronal verarbeitet, und wenn ja, was ist ein möglicher Grund?
Das an der moralischen Sensibilität beteiligte Hirnareal, der laterale orbitofrontale Kortex (iOFC), ist typischerweise aktiver bei Bedrohungen und Angriffen von Mitgliedern der Outgroup gegen die Ingroup, weil diese eine existenzielle Bedrohung darstellen könnten.
Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Outgroup-Bedrohungen und damit verbundene verstärkte Aktivierung im lateralen orbitofrontalem Cortex (iOFC) (Molenberghs et al., 2016)
Verstärkte Aktivierung im iOFC als Reaktion auf Bedrohungen durch die Outgroup (Dominguez et al, 2017)
Verstärkte Vorurteile gegenüber Mitgliedern der Outgroup bei Gedanken an die eigene Sterblichkeit (Das et al., 2009)
Zunehmende Angst gegenüber der Outgroup, erhöhte Bereitschaft Opfern zu helfen und Täter der Outgroup zu vergelten bei Identifikation mit der Opfer-Gruppe (Dumont et al., 2013)
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Welchen Einfluss hat Gruppenzugehörigkeit auf neuronale Aktivierungen des
Belohnungssystems?
Die Gruppenzugehörigkeit beeinflusst die neuronale Aktivierung der am Belohnungssystem beteiligten Hirnareale wie der mediale orbitofrontale Cortex (mOFC) und das Striatum. Diese Areale sind verstärkt aktiviert, wenn Individuen Schadenfreude für die Schädigung der Outgroup empfinden und die Ingroup (vs. Outgroup) belohnt wird.
Erhöhte Aktivität im Striatum bei Erfolg der favorisierten Mannschaft und Misserfolg der rivalisierenden Mannschaft (Cikara, 2011)
Mehr Aktivität im Belohnungssystem (Striatum und medialer orbitofrontaler Cortex) bei monetärer Belohnung von Mitgliedern der Ingroup (vs. Outgroup) (Hein et al., 2010, Hackel et al., 2017. Bortolini et al., 2017)
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Theory Theory
Die TT behauptet, dass wir auf der Grundlage einer allgemeinen und und dem gesunden Menschenverstand zugrundeliegenden Theorie („Volkspsychologie“) Rückschlüsse auf die mentalen Zustände anderer ziehen, wie mentale Zustände normalerweise mit Verhalten verbunden sind.
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simulation theory ST
Dagegen geht die ST davon aus, dass wir mental in die Rolle anderer Personen schlüpfen und die mentalen Zustände, die hinter Verhalten stehen, durch eine interne Simulation generieren.
→ statt auf eine Theorie zu vertrauen, wird der eigene Verstand in den Fokus gerückt, um andere zu verstehen.
10 interaction theory IT
IT ist als Alternative zu TT und ST formuliert.
→ legt den Schwerpunkt auf soziale Interaktionen und zumindest teilweise direkte Beobachtung mentaler Zustände.
Der dritte Ansatz, die „Interaktionstheorie“ (IT), befasst sich mit verkörperten Prozessen: perception is for action (einschließlich Bewegung, Geste, Gesichtsausdruck, Intonation usw.) und der Dynamik intersubjektiver Interaktionen (gemeinsame Aufmerksamkeit, gemeinsames Handeln und Prozesse, die nicht auf ein Individuum beschränkt sind) System) in stark kontextualisierten Situationen, um die soziale Wahrnehmung und Störungen dieser Prozesse unter bestimmten psychopathologischen Bedingungen zu erklären.
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Welche Befunde berichten die Autoren zu Theory of Mind bei Autismus?
Zentrale triadische Problematik bei Autismus: Sozialisation, Kommunikation und Vorstellung.
False belief task (Frith, Leslie und Baron-Cohen)
entwickelte Kinder, Down Syndrom und autistische Kinder
> Experiment zeigt solide Verbindung zwischen Autismus und und Defiziten in sozialer Kognition
Ergebnis: Große Mehrheit autistischer Kinder schafften den false belief task nicht
Zusammen mit der Erkenntnis, dass autistische Kinder mentalistische Geschichten nicht verstehen: Autismus beeinträchtigt eine domain spezifische Fähigkeit
Die Fähigkeit, implizit oder explizit über psychische Zustände bei anderen zu theoretisieren, fehlt oder ist bei Kindern mit Autismus beeinträchtigt, und die Beeinträchtigungen umfassen die Unfähigkeit, anderen wahre und falsche Überzeugungen zuzuschreiben
nach Leslie haben Autisten ein Defizit für Repräsentationen auf Metaebene
und dass die Fähigkeit “so tun als ob” sich auf dieselben kognitiven Mechanismen bezieht, die involviert ist, um andere zu verstehen.
(z.B. Banane als Telefon)
→ “so tun als ob” zeigt frühe Erkenntnis darüber, ob ToM vorhanden
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Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines TT- Defizits bei Autismus?
Ergebnisse des Experiments von Frith, Leslie und Baron-Cohen (s.o)
Mehrheit autistischer Kinder konnte false-belief-task nicht lösenallgemeiner: Fähigkeit Annahmen über mentale Zustände anderer zu machen (ToM), ist bei autistischen Kindern beeinträchtigt, da sie Defizite in der Meta-Repräsentation haben (Leslie)
pretend-play (z.B. Banane als Telefon) ist problematisch bei Autisten - laut Leslie ebenfalls auf Probleme mit Meta-Repräsentation zurückzuführen (Wissen über reale Welt muss aufrechterhalten werden)
Fähigkeit, kognitive Schlussfolgerungen zu ziehen, ist jedoch nicht beeinträchtigt
→ ein spezifischer ToM-Mechanismus muss existieren, der für die Verarbeitung von Meta-Repräsentation zuständig ist
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Welche Befunde sprechen gegen das Vorliegen eines TT- Defizits bei Autismus?
einige high-functioning Autisten sind zu begrenztem pretend-play fähig
unter Anleitung sind viele autistische Kinder zu pretend-play fähig, auch wenn sie es nicht spontan zeigen
es ist nicht vollständig geklärt, ob pretend-play überhaupt Meta-Repräsentationen braucht
15-60% der Autisten können false-belief-tasks lösen
vernachlässigte Kinder in rumänischen Waisenhäusern entwickelten z.T. autistisches Verhalten - die TT berücksichtigt affektiv-interpersonale Faktoren überhaupt nicht
keine Belege, dass TT-/ToM-Defizite für mindreading Fähigkeit bei Autisten primär sind, noch dass ein domain-spezifisches kognitives oder neuronales Substrat zugrunde liegt. die beschrieben Deifziten könnten auch ein Korrelat sein.
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Welche Verbindung besteht zwischen Spiegelneuronen und der ST?
Es wird hypothetisiert, dass bei Autisten ein Defizit in den Spiegelneuronen vorliegt, da Patienten schlechter im “empathizing” sind und mentale Vorgänge anderer schlechter simulieren können
→ Wenig und heterogene Evidenz erlaubt keine eindeutigen Schlüsse, außerdem ist nicht klar, wie genau die Wirkmechanismen bei Autismus sein sollen
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Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines IT-Defizits bei Autismus?
Beeinträchtigungen führen dazu, dass der bewusste flüssige und flexible Wechsel in sozialen Interaktionen bei ASS gestört ist, was den Betroffenen selbst aber nicht auffällt
Symptome, wie wiederkehrende Berührungen, Springen und Fingerbewegungen, die mit ASS auftreten können, seien laut Donnelan et al. die Bestätigung, dass das sensorische Motor-System eingeschränkt ist.
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Welche Unterschiede bestehen nach der Annahme von Frith in der Entwicklung von Theory of Mind in Autismus und Schizophrenie?
He maintained that in autism the ToM is not operative early in life, which hinders normal development of social skills. In patients with schizophrenia, instead, the ToM is operative early in life, allowing normal development and mastery of deploying mental state concepts to make sense of behavior. Nevertheless, with the onset of the disease, ToM impairments lead to unwarranted inferences about other people's mental states.
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Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines Theory of Mind Defizits bei Schizophrenie, welche Punkte sprechen dagegen?
Dafür:
Patienten sind schlechter in ToM Aufgaben (wenn auch nur domänenspezifisch)
ToM Defizit führt zu unbestätigten Überzeugungen über Absichten und den mentalen Zustand von anderen Personen
Schlechteres self-monitoring
Dagegen:
Patienten haben kein schlechteres wissen über den mentalen Status anderer und können meta-representationen haben. ToM Aufgaben werden nicht aufgrund von fehlender ToM nicht bestanden, sondern weil die Aufgabe andere Module des kognitiven Systems beansprucht
In klinischen Gesprächen kann darauf eingegangen werden, was der Gesprächspartner hören möchte und, dass er eigene Überzeugungen und Ansichten hat
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Nach McCabe zeigen Schizophrenie-Patienten bei Konversationen im klinischen Alltag weniger Probleme als bei Theory of Mind Aufgaben. Wie wird das erklärt?
Im klinischen Gespräch findet eine Interaktion mit einer anderen Person statt. In der ToM Aufgabe allerdings nicht.
Bei der direkten sozialen Interaktion wird mentalizing als implizit und automatisch angenommen, um der Kommunikation zu dienen (on-line)
In ToM muss mentalizing explizit gemacht werden und involviert mehr meta-kognitive Prozesse und das Arbeitsgedächtnis
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Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines IT-Defizits bei Schizophrenie?
Schizophrenic patients show impairment in using contextual information in intersubjective situations. Such problems with contextual perspective are reflected in problems with language, including problems with communicative pragmatics and narrative competency. Schizophrenia patients have a tendency to interpret metaphorical speech literally, show impaired pragmatics, and impaired use of context-dependent information when presented with ambiguous verbal material. They also show problems in understanding and generating narratives, which likely interfere with narrative based false-belief tests.