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Set of flashcards Details
Flashcards | 104 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | General Education |
Level | University |
Created / Updated | 12.07.2020 / 21.07.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20200712_soli_fragen
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9
Wie wirkt sich Gruppenzugehörigkeit auf Theory of Mind aus, und welche neuronalen Effekte korrelieren mit Unterschieden in Theory of Mind bezüglich Eigen- und Fremdgruppenmitgliedern?
Stärkere Aktivierung im bilateralen posterioren temporalen Sulcus (TPJ) bei der Entschlüsselung der Denkweise von Menschen aus der gleichen (vs. anderen) Kultur (Adams et al., 2010) D.h. die Hirnareale, die mit der Theory of Mind in Verbindung stehen, werden typischerweise weniger aktiviert, wenn man über die Denkweise der Mitglieder der Outgroup .
9
Werden Bedrohungen durch Eigen- und Fremdgruppenmitglieder unterschiedlich neuronal verarbeitet, und wenn ja, was ist ein möglicher Grund?
Das an der moralischen Sensibilität beteiligte Hirnareal, der laterale orbitofrontale Kortex (iOFC), ist typischerweise aktiver bei Bedrohungen und Angriffen von Mitgliedern der Outgroup gegen die Ingroup, weil diese eine existenzielle Bedrohung darstellen könnten.
Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Outgroup-Bedrohungen und damit verbundene verstärkte Aktivierung im lateralen orbitofrontalem Cortex (iOFC) (Molenberghs et al., 2016)
Verstärkte Aktivierung im iOFC als Reaktion auf Bedrohungen durch die Outgroup (Dominguez et al, 2017)
Verstärkte Vorurteile gegenüber Mitgliedern der Outgroup bei Gedanken an die eigene Sterblichkeit (Das et al., 2009)
Zunehmende Angst gegenüber der Outgroup, erhöhte Bereitschaft Opfern zu helfen und Täter der Outgroup zu vergelten bei Identifikation mit der Opfer-Gruppe (Dumont et al., 2013)
9
Welchen Einfluss hat Gruppenzugehörigkeit auf neuronale Aktivierungen des
Belohnungssystems?
Die Gruppenzugehörigkeit beeinflusst die neuronale Aktivierung der am Belohnungssystem beteiligten Hirnareale wie der mediale orbitofrontale Cortex (mOFC) und das Striatum. Diese Areale sind verstärkt aktiviert, wenn Individuen Schadenfreude für die Schädigung der Outgroup empfinden und die Ingroup (vs. Outgroup) belohnt wird.
Erhöhte Aktivität im Striatum bei Erfolg der favorisierten Mannschaft und Misserfolg der rivalisierenden Mannschaft (Cikara, 2011)
Mehr Aktivität im Belohnungssystem (Striatum und medialer orbitofrontaler Cortex) bei monetärer Belohnung von Mitgliedern der Ingroup (vs. Outgroup) (Hein et al., 2010, Hackel et al., 2017. Bortolini et al., 2017)
10
Theory Theory
Die TT behauptet, dass wir auf der Grundlage einer allgemeinen und und dem gesunden Menschenverstand zugrundeliegenden Theorie („Volkspsychologie“) Rückschlüsse auf die mentalen Zustände anderer ziehen, wie mentale Zustände normalerweise mit Verhalten verbunden sind.
10
simulation theory ST
Dagegen geht die ST davon aus, dass wir mental in die Rolle anderer Personen schlüpfen und die mentalen Zustände, die hinter Verhalten stehen, durch eine interne Simulation generieren.
→ statt auf eine Theorie zu vertrauen, wird der eigene Verstand in den Fokus gerückt, um andere zu verstehen.
10 interaction theory IT
IT ist als Alternative zu TT und ST formuliert.
→ legt den Schwerpunkt auf soziale Interaktionen und zumindest teilweise direkte Beobachtung mentaler Zustände.
Der dritte Ansatz, die „Interaktionstheorie“ (IT), befasst sich mit verkörperten Prozessen: perception is for action (einschließlich Bewegung, Geste, Gesichtsausdruck, Intonation usw.) und der Dynamik intersubjektiver Interaktionen (gemeinsame Aufmerksamkeit, gemeinsames Handeln und Prozesse, die nicht auf ein Individuum beschränkt sind) System) in stark kontextualisierten Situationen, um die soziale Wahrnehmung und Störungen dieser Prozesse unter bestimmten psychopathologischen Bedingungen zu erklären.
10
Welche Befunde berichten die Autoren zu Theory of Mind bei Autismus?
Zentrale triadische Problematik bei Autismus: Sozialisation, Kommunikation und Vorstellung.
False belief task (Frith, Leslie und Baron-Cohen)
entwickelte Kinder, Down Syndrom und autistische Kinder
> Experiment zeigt solide Verbindung zwischen Autismus und und Defiziten in sozialer Kognition
Ergebnis: Große Mehrheit autistischer Kinder schafften den false belief task nicht
Zusammen mit der Erkenntnis, dass autistische Kinder mentalistische Geschichten nicht verstehen: Autismus beeinträchtigt eine domain spezifische Fähigkeit
Die Fähigkeit, implizit oder explizit über psychische Zustände bei anderen zu theoretisieren, fehlt oder ist bei Kindern mit Autismus beeinträchtigt, und die Beeinträchtigungen umfassen die Unfähigkeit, anderen wahre und falsche Überzeugungen zuzuschreiben
nach Leslie haben Autisten ein Defizit für Repräsentationen auf Metaebene
und dass die Fähigkeit “so tun als ob” sich auf dieselben kognitiven Mechanismen bezieht, die involviert ist, um andere zu verstehen.
(z.B. Banane als Telefon)
→ “so tun als ob” zeigt frühe Erkenntnis darüber, ob ToM vorhanden
10
Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines TT- Defizits bei Autismus?
Ergebnisse des Experiments von Frith, Leslie und Baron-Cohen (s.o)
Mehrheit autistischer Kinder konnte false-belief-task nicht lösenallgemeiner: Fähigkeit Annahmen über mentale Zustände anderer zu machen (ToM), ist bei autistischen Kindern beeinträchtigt, da sie Defizite in der Meta-Repräsentation haben (Leslie)
pretend-play (z.B. Banane als Telefon) ist problematisch bei Autisten - laut Leslie ebenfalls auf Probleme mit Meta-Repräsentation zurückzuführen (Wissen über reale Welt muss aufrechterhalten werden)
Fähigkeit, kognitive Schlussfolgerungen zu ziehen, ist jedoch nicht beeinträchtigt
→ ein spezifischer ToM-Mechanismus muss existieren, der für die Verarbeitung von Meta-Repräsentation zuständig ist
10
Welche Befunde sprechen gegen das Vorliegen eines TT- Defizits bei Autismus?
einige high-functioning Autisten sind zu begrenztem pretend-play fähig
unter Anleitung sind viele autistische Kinder zu pretend-play fähig, auch wenn sie es nicht spontan zeigen
es ist nicht vollständig geklärt, ob pretend-play überhaupt Meta-Repräsentationen braucht
15-60% der Autisten können false-belief-tasks lösen
vernachlässigte Kinder in rumänischen Waisenhäusern entwickelten z.T. autistisches Verhalten - die TT berücksichtigt affektiv-interpersonale Faktoren überhaupt nicht
keine Belege, dass TT-/ToM-Defizite für mindreading Fähigkeit bei Autisten primär sind, noch dass ein domain-spezifisches kognitives oder neuronales Substrat zugrunde liegt. die beschrieben Deifziten könnten auch ein Korrelat sein.
10
Welche Verbindung besteht zwischen Spiegelneuronen und der ST?
Es wird hypothetisiert, dass bei Autisten ein Defizit in den Spiegelneuronen vorliegt, da Patienten schlechter im “empathizing” sind und mentale Vorgänge anderer schlechter simulieren können
→ Wenig und heterogene Evidenz erlaubt keine eindeutigen Schlüsse, außerdem ist nicht klar, wie genau die Wirkmechanismen bei Autismus sein sollen
10
Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines IT-Defizits bei Autismus?
Beeinträchtigungen führen dazu, dass der bewusste flüssige und flexible Wechsel in sozialen Interaktionen bei ASS gestört ist, was den Betroffenen selbst aber nicht auffällt
Symptome, wie wiederkehrende Berührungen, Springen und Fingerbewegungen, die mit ASS auftreten können, seien laut Donnelan et al. die Bestätigung, dass das sensorische Motor-System eingeschränkt ist.
10
Welche Unterschiede bestehen nach der Annahme von Frith in der Entwicklung von Theory of Mind in Autismus und Schizophrenie?
He maintained that in autism the ToM is not operative early in life, which hinders normal development of social skills. In patients with schizophrenia, instead, the ToM is operative early in life, allowing normal development and mastery of deploying mental state concepts to make sense of behavior. Nevertheless, with the onset of the disease, ToM impairments lead to unwarranted inferences about other people's mental states.
10
Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines Theory of Mind Defizits bei Schizophrenie, welche Punkte sprechen dagegen?
Dafür:
Patienten sind schlechter in ToM Aufgaben (wenn auch nur domänenspezifisch)
ToM Defizit führt zu unbestätigten Überzeugungen über Absichten und den mentalen Zustand von anderen Personen
Schlechteres self-monitoring
Dagegen:
Patienten haben kein schlechteres wissen über den mentalen Status anderer und können meta-representationen haben. ToM Aufgaben werden nicht aufgrund von fehlender ToM nicht bestanden, sondern weil die Aufgabe andere Module des kognitiven Systems beansprucht
In klinischen Gesprächen kann darauf eingegangen werden, was der Gesprächspartner hören möchte und, dass er eigene Überzeugungen und Ansichten hat
10
Nach McCabe zeigen Schizophrenie-Patienten bei Konversationen im klinischen Alltag weniger Probleme als bei Theory of Mind Aufgaben. Wie wird das erklärt?
Im klinischen Gespräch findet eine Interaktion mit einer anderen Person statt. In der ToM Aufgabe allerdings nicht.
Bei der direkten sozialen Interaktion wird mentalizing als implizit und automatisch angenommen, um der Kommunikation zu dienen (on-line)
In ToM muss mentalizing explizit gemacht werden und involviert mehr meta-kognitive Prozesse und das Arbeitsgedächtnis
10
Welche Befunde sprechen für das Vorliegen eines IT-Defizits bei Schizophrenie?
Schizophrenic patients show impairment in using contextual information in intersubjective situations. Such problems with contextual perspective are reflected in problems with language, including problems with communicative pragmatics and narrative competency. Schizophrenia patients have a tendency to interpret metaphorical speech literally, show impaired pragmatics, and impaired use of context-dependent information when presented with ambiguous verbal material. They also show problems in understanding and generating narratives, which likely interfere with narrative based false-belief tests.
1
Inwiefern sind Gehirne für Menschen evolutionär betrachtet „teuer“?
2% des Körpergewichts, 20% der Körperenergie
1
Was versteht man unter der „neocortex ratio“?
Verhältnis zwischen Neokortexvolumen und Volumen des gesamten Gehirns
1
Wo ist die neocortex ratio des Menschen in der Verteilung der Primaten einzuordnen? Siehe Grafik im Text
Prosimians: zwischen 0 und 20
Platyrrhines: zwischen 10 und 40
OWM: zwischen 20 und 40
Hominoids: zwischen 30 und 50
Menschen: 110
1
Erklären Sie drei Erklärungen für das Phänomen, dass Primaten, insbesondere der Mensch ein außergewöhnlich großes Gehirn haben
Developmental Hypothesis: Mütterliche Energieeinschränkungen bestimmen die Energiekapazität für den fötalen Gehirnwachstum
Ephiphenomenal Hypothesis: By-product von der Evolution der Körpergröße > Große Gehirne oder Teile des Gehirns sind eine unvermeidbare Konsequenz von großen Körpern
Diese beiden Theorien haben nichts mit externaler Selektion zu tun sondern mit biologischen Wachstumsprozessen
Ecological Hypothesis:
1) Fruchtesser Hypothese: Früchte sind schwerer zu finden als Blätter > Fruchtesser brauchen ein größerer Gehirn um sich daran zu erinnern wo man Früchte finden kann
2) Reviergrößen Hypothese: Tiere mit größerer Reviere benötigen ein größerer Gehirn für eine größere Mentale Karte
3) Sammler Hypothese/Extraktive Nahrungssuche: Benötigt ein größeres Gehirn für besondere Fähigkeiten der Nahrungssuche
Social Hypothesis: Die Social Brain Hypothese besagt, dass das Gehirn die soziale Gruppengröße bestimmt, eingeschränkt durch das Gedächtnis für Beziehungen und den sozialen Fähigkeiten die Beziehungen zu managen. Primaten haben also ein großes Gehirn entwickelt, um ihr soziales Netzwerk zu bewältigen. > Prozess dahinter: Fähigkeit Informationen zu manipulieren (nicht nur um sie zu erinnern)
1
Welche Beobachtung spricht gegen die „developmental hypothesis“?
Nur weil die Kapazität und Energie da ist, ist das kein ausreichender Grund wieso ein größeres Gehirn evolutionär entsteht > muss einen Kosten-Nutzen-Vorteil haben
Precocial Säugetiere haben keine höhere Stoffwechselraten als altricial Säugetiere trotz der Tatsache, dass Sie neonatale Gehirngrößen haben, die im Durchschnitt doppelt so groß sind
1
Welche Beobachtung spricht gegen die Fruchtesser-Hypothese?
Keine Korrelation mit der Größe des Neokortex
1
Welche Beobachtung spricht gegen die Sammler-Hypothese?
Keine Korrelation mit der Größe des Neokortex
1
Welche Beobachtung spricht für die Sozial-Hypothese?
Gruppengröße (Gruppengröße als Index für Gruppenkomplexität) und Neokortexgröße korrelieren
Neokortex hat den größten Anteil am Wachstum des gesamten Volumens und Neokortex ist verantwortlich für soziale Aspekte (Paarung, Theory of Mind, Intentionen wahrnehmen)
Neokortexgröße korreliert mit Paarungssystem von Primaten
Aktuell beste Erklärung durch Ausschluss der anderen Theorien
Achtung: Correlation is not Causation
1
Welche Argumente sprechen dagegen, einfach die absolute Hirngröße zu analysieren?
Wachstum des Neokortex ist hauptsächlich verantwortlich für Wachstum des Gehirns bei Primaten
Neokortex macht 50-80% des gesamten Gehirnvolumens aus
Neokortex ist verantwortlich für kognitive Prozesse wie logisches Denken und Bewusstsein
Neokortex-Ratio ist empirisch gesehen das beste > kann man aber anzweifeln (da es nur empirisch so ist, aber nicht theoretisch erklärt)
Weiteres: keine Korrelation zwischen Reviergröße und Neokortex, aber Korrelation zwischen Reviergröße und Hippocampusgröße, welche sich auf die Entwicklung des spatialen Gedächtnis zurückführen lässt > Gehirn wächst und zeigt, dass es aber nicht mit dem Neokortex zusammenhängt, der ja zum größten Teil für den Wachstum des Gehirns verantwortlich ist > sollte man den noch mal genauer anschauen: Was ist der grund dass der Neokortex wächst?
1
Erklären Sie zwei Beobachtungen, die dafür sprechen, dass die Neocortex-Größe speziell mit der Fähigkeit zur Manipulation von Beziehungsinformationen einhergeht!
1) Apes brauchen mehr “Rechenleistung” für die gleiche Menge an Beziehungen als Monkeys und Monkeys brauchen mehr als Prosimians. (Haben alle unterschiedliche Neokortices)
2) Spezies mit einem hohen Neokortex-Verhältnis wenden mehr taktische Täuschung an.
3) Bei polyamoren Primaten gibt es eine negative Korrelation zwischen Paarungserfolg und Neokortexgröße > Primaten mit niedrigerem Rang aber großem Neokortex nutzen Strategien, um auch viele Weibchen ab zubekommen
4) Am wichtigsten für die Entwicklung eines großen Neokortex ist die Zeit des sozialen Lernen zwischen Entwöhnung vom Stillen und Erwachsensein
5) “Grooming clique size” (als Index für Allianzgröße) positive Korrelation mit Neokortexgröße und sozialer Gruppengröße > Koalition/Allianz innerhalb der Gruppe um sich vor anderen Individuen zu schützen
6) Exekutive Funktionen sind unter dem Einfluss von mütterlichen Genen und emotionale Prozesse (limbisches System) unter dem Einfluss von väterlichen Genen
1
Wie groß ist die natürliche Gruppengröße bei Menschen, wenn man diese aus der neocortex-ratio extrapoliert?
150 Personen insgesamt laut Dunbar (Dunbarsche Zahl)
Wie kommt er auf 150: Menschen haben nicht immer die gleiche Gruppengröße (anders als bei Tieren) > aus der gegenwärtigen Gruppengröße, kann man nicht sagen was unsere natürliche Gruppengröße ist
Vorhersage durch Regression aus Gruppengröße von Tieren und Neokortexgröße von Tier und Menschen auf Gruppengröße des Menschen = 150
Tribes (Stämme – Beziehungen, aber nicht so intensiv) Clans (nah an 150) und Camps (zum jagen raus - kurzzeitig): unterschiedliche Organisationsgrößen
150: wie die Clans > rettende Interpretation für die Theorie von Dunbar
1
Welche Hypothese spricht gegen die Sammler Hypothese
Keine Korrelation mit der Größe des Neokortex
2
Erklären Sie (mindestens) drei traditionelle Antworten auf die Frage, warum Menschen einen hohen Selbstwert anstreben bzw. warum das Selbstwertgefühl existiert.
Evolutionärer Ansatz:
Erfahrungen, die einen positiven Affekt auslösen bieten Vorteile für den Einzelnen. Solche Erfahrungen zielen darauf ab zu überleben und sich fortzupflanzen.
Heute können diese Gefühle künstlich herbeigeführt werden, aus evolutionärer Perspektive sind das Dinge wie Sex, Essen, Sicherheit, die zum Wohlbefinden beitragen. Positive Emotionen war der Weg der Evolution den Menschen und Tieren die richtigen und überlebensnotwendigen Tätigkeiten näher zu bringen.
Natürliche Selektion würde keine Erfahrungen mit positiven Emotionen verbinden, die nicht überlebensnotwendig sind.
Erleichterung beim Erlangen von erwünschten Zielen durch eine Aufrechterhaltung von Vertrauen und Motivation
Menschen mit hohem Selbstwert halten eher durch und gehen besser mit Niederlagen um wie Menschen mit geringen Selbstwert
Aufrechterhaltung bestimmter intrapsychischer Zustände
Humanistische Psychologie: Selbstwert steigt, wenn Menschen zu ihrem idealen Selbst kommen. (Rogers, 59)
- Echter Selbstwert bedeutet: automatisch im Einklang mit seinem „phänomenalen“ Kern zu handeln.
- Selbstwert als Signal adäquat mit Herausforderungen umzugehen.
--> SW als Indikator gewünschter intrapsychischer Zustände
Dominanz Theorie
Menschlicher SW abstammend von primitiven affektiven-motivationalen Mechanismen, die in der Dominanzhierarchie bei Primaten vorkommen
SW ist mit der Dominanz in sozialen Gruppen assoziiert
--> selbstwertsteigerndes Verhalten nicht für den SW, sondern weil dieses Verhalten ihre relative Dominanz erhöht
Terror Management Theorie
Die Funktion von Selbstwert schützt die Menschen vor Ihrem Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit. Das Bewusstsein darüber ist so quälend, dass es zu „paralysierenden Schrecken“ führen würde. Menschen mit hohen SW sind dagegen geschützt, weil sie glauben für wichtige kulturelle Normen zu leben und daher sicher sein können, dass sie Unsterblichkeit (wortwörtlich/symbolisch) erlangen.
Dominanz Theorie, Sociometer Theorie und Terror Management Theorie erklären, warum SW so eng mit der eigenen sozialen Stellung, aus der der Perspektive anderer Menschen verbunden ist.
2
Warum könnte ein hoher Selbstwert Menschen bei der Zielerreichung behindern?
Um ihren Selbstwert zu beschützen, überschätzen sie ihre Tugend oder Kompetenz,
lassen sich Ausreden einfallen und beschuldigen unfairer Weise andere Personen. In der Gesamtheit alles Dinge, die langfristig die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg nicht steigern. In einer Studie wurde gefunden, dass Studierende, die sich selbst erhöhten, sich vom akademischen Kontext loslösen.
-> Die Bemühungen hohen Selbstwert zu erhalten, kann zu geringer Leistung führen.
Auf lange Sicht ist es daher vermutlich günstiger, seine Fähigkeiten und Fertigkeiten akkurat einzuschätzen, um Erfolge zu erzielen.
Aus Sicht natürlicher Selektion ist es unwahrscheinlich, dass sich Tiere durchgesetzt haben, die chronisch falsche Einschätzungen abgegeben.
--> Selbstwert zur Zielerreichung daher fraglich
2
Welche Funktion wird dem Selbstwert in der Sociometer Theorie zugeschrieben?
Die Sociometer-Theorie greift die Funktion von SW auf.
SW wird als Marker des eigenen Beziehungswert in Bezug zu anderen Personen gesehen. Der eigene Beziehungswert bezieht sich auf das Ausmaß, wie wichtig eine Person seine Beziehungen zu anderen wahrnimmt.
Je höher der individuelle Beziehungswert in den Augen anderer, je wahrscheinlicher wird die Person sozial unterstützt und aufgenommen. Das Schlüsselelement ist der Beziehungswert und nicht per se die soziale Inklusion.
--> Die Sociometer Theorie postuliert, das SW Teil von einem psychologischen System ist, dass den Beziehungswert der Person bzw. die Akzeptanz/ Ablehnung anderer misst.
-> Verhalten, das scheinbar dazu dient SW hochzuhalten, dient eigentlich dem Erhalt des eigenen Beziehungswert.
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