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Mögliche Prüfungsfragen
Mögliche Prüfungsfragen
Kartei Details
Karten | 56 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Informatik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.06.2020 / 29.06.2020 |
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Block 1
Inwiefern haben die zunehmend vernetzenden Informations- und Kommunikationstechnologien die Wirtschaft in den vergangenen 15 Jahren verändert?
Rückkoppelungen der Informations- und Kommunikationstechnologie auf die Wirtschaft:
Beschleunigung
- E-Mail versus Briefpost, Mobilfunk übertrifft Festnetz
- Keine Liege-/Übertragungszeit für Informationen
- Informationsflut
Ortsunabhängigkeit => keine geschlossenen Systeme mehr
- Systemzugang beinahe von überall und jederzeit (wird durch mobile Endgeräte weiter verstärkt)
- Erweiterte globale Arbeitsteilung
- Disintermediation (Umgehung von Handelsstufen in der Wertschöpfungskette)
Selbstbedienungsprinzip
- Online Banking
- Vollautomatisierung von dialogischen Prozessen
- Personalisierung von Anwendungen
Transparenz
- Suchmaschinen, Foren, Newsgroups („alte“ neue Medien)
- Weblogs/Bloggs, Soziale Netzwerke, teils mit Mechanismen der Selbstvernetzung
- Dienste wie z.B. Comparis, Toppreise
Transformationen in vielen Branchen sind die Folge
Block 1
Welche Bedeutung hat IT in der globalisierten Wirtschaft?
Bedeutung der vernetzten IT in der arbeitsteiligen, globalisierten Wirtschaft
Integrierte Informations- und Kommunikationstechnologie
- bildet die Infrastruktur (Vernetzung) zur Koordination einer (global) arbeitsteiligen Wertschöpfung
- ermöglicht zusammenhängende Leistungen, deren Teilleistungen dezentral erzeugt werden
- bei geringen Koordinationskosten
- ohne Zeitverlust durch Informationsübermittlung
- werden zur Produktivitätssteigerung in den Hochlohnländern gebraucht.
Block 1
Bitte begründen Sie, warum eine Betriebsökonomin/in das Zusammenspiel intelligenter Geschäftskonzepte mit vernetzter IT verstehen und E-Business gestalten können sollte!
Fazit zu «Stellenwert von IT & E-Business für die Wertschöpfung in Unternehmen»
- Wertschöpfung in arbeitsteiligen Organisationen ist in nahezu allen Fachbereichen von IT durchdrungen
- IT als Wertschöpfungsinstrument ist keine Blackbox (Blackbox: ein Gerät, um dessen Funktionsweise man sich nicht kümmern muss, z.B. Navigationssystem)
- Die Verantwortung für einen Fachbereich schliesst die Verantwortung für dessen IT mit ein. Wer einen Fachbereich gestalten will, muss auch IT gestalten
- IT kann als Intelligenzverstärker wirken
- Ein Betriebsökonom muss die Grundlagen von IT verstehen und E-Business gestalten können!
Block 1
Wir haben uns einem gemeinsamen Verständnis des Begriffs E-Business und vieler Ableitungen davon angenähert.
- Welches sind die zentralen Elemente in diesem Verständnis?
- Wie definieren wir in diesem Kurs E-Business?
Die zentralen Elemente unseres Verständnisses von E-Business sind:
- die Unterstützung von Beziehungen
- und der in ihnen installierten Prozesse
- durch vernetzte Informationstechnologie
Definition
E-Business ist die Unterstützung der Beziehungen und Prozesse eines Unternehmens mit seinen Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern durch vernetzte Informationstechnologie.
Block 1
Wir haben den Begriff «E-Business» entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens in drei Teilbereiche unterteilt.
- Wie heissen diese?
- Bitte definieren Sie die Begriffe für die drei Teilbereiche!
E-Commerce ist die Unterstützung der Beziehungen und Prozesse eines Unternehmens zu seinen Kunden durch vernetzte Informationstechnologie. E-Commerce kann eine oder mehrere Transaktionsphasen umfassen.
E-Procurement ist die Unterstützung der Beziehungen und Prozesse eines Unternehmens zu seinen Lieferanten durch vernetzte Informationstechnologie.
E-Organization ist die Unterstützung der Beziehungen und Prozesse innerhalb einer Organisation durch vernetzte Informationstechnologie.
Block 1
Wie ist der Begriff «E-Business» heute zu beurteilen?
Beurteilung des Begriffs E-Business
- Mit der explosionsartigen Verbreitung der Internettechnologie ab den frühen 1990er Jahren entstand der Begriff E-Business
- Bewusstsein für die weitreichenden Rückkoppelungen der vernetzten IT auf Wirtschaft und Gesellschaft entsteht
- IBM verbreitet 1997 den Kunstbegriff „E-Business“ weltweit in massiven Werbekampagnen
- Der Begriff „E-Business“ ist bis heute unscharf, es gibt viele im Detail unterschiedliche Definitionen
- E-Business ist mit konventionellen Wertschöpfungsmethoden verzahnt und kann nicht isoliert betrachtet werden
- E-Business als Konzept ist unabhängig von der eingesetzten Technologie und geht über die Internettechnologie hinaus
Die Weiterentwicklung vernetzter IT und ihrer Anwendungen bringt immer wieder neue Schlagwörter hervor, aktuell z.B. «Digital Transformation» oder «Industrie 4.0»
Block 1
Welche Erfolgsmerkmale führen zum Erfolg der Internettechnologie?
Der einzigartige Erfolg des Internets führte zu E-Business
- Erst die Benutzerfreundlichkeit des World Wide Web (WWW) ab 1992 führte zum Durchbruch der viel älteren Internettechnologie
- Grafische Benutzeroberfläche (MS Windows wurde ab 1990 populär)
- Hyperlink (intuitive Link-Navigation statt hierarchischen Verzeichnissen)
- sprechende Adressierung mit dem Domain Name System DNS
- Grundlagen der explosionsartigen, weltweiten Verbreitung der Internettechnologie sind:
- „Offene“ Standards: Allgemeine Verfügbarkeit der zugrunde liegenden technischen Verfahren (anstelle proprietärer oder durch Patente geschützter Technologien)
- Kostenlose Nutzung des Internets an sich und, infolge des grossen Wettbewerbs, auch viele kostenlose Angebote im Internet
- Der Erfolg des Internets führt zu zahlreichen neuen IT-Anwendungen in der Wirtschaft und zum Begriff E-Business
Block 2
Welche Fragen muss ein E-Business Geschäftsmodell beantworten?
Fragen, die ein Geschäftsmodell beantworten muss
- Value Proposition (Nutzenversprechen): Wer genau ist/sind die Zielgruppe(n) und welcher Nutzen wird für die Beteiligten erzeugt, damit sie die ihnen zugedachte Rolle erfüllen? (Z.B. Leistungen kaufen, auf die vorgesehene Weise mit dem Unternehmen zusammen arbeiten etc.)
- Architektur der Wertschöpfung: In welcher Arbeitsteilung und auf welche Weise wird der angestrebte Nutzen erzeugt?
- Ertragsmodell: Wie erzielt das Unternehmen Einnahmen aus diesem Geschäftsmodell?
Block 2
Welche Bedeutung hat die Rückkoppelungsschlaufe?
Bedeutung der Rückkoppelungsschlaufe
- E-Business ist eine junge Disziplin
- E-Business-Geschäftsmodelle unterliegen bisher noch einer hohen Dynamik, es gibt kaum stabile Best Practice, die quasi als Blaupause übernommen werden könnten.
- Die Rückkoppelungsschlaufe macht deutlich, dass E-Business in den meisten Fällen nicht auf ein zeitlich begrenzbares Projekt beschränkt werden kann.
- Die Einführung von E-Business-Funktionen kann als Projekt organisiert werden. Im Regelbetrieb muss aber weiterhin mit Anpassungen gerechnet werden, was bei der Organisation und Budgetierung unbedingt zu berücksichtigen ist.
- Orientierungshilfen betreffend Verbesserung des E-Business im Betriebs:
- Key Performance Indicator (Leistungskennzahl, KPI) als Grundlage der Beurteilung des Erfolgs
- Nach der Realisierung eines Projekts wird die Entwicklung der KPIs* beobachtet und die Lösung wird laufend verbessert
Block 2
Was behandelt die Geschäftssicht bei der Beschreibung eines E-Business Geschäftsmodells?
Die Geschäftssicht
Die Geschäftssicht behandelt die für den Kontext des Projekts wichtigen Informationen. Dazu gehören
- die beteiligten Geschäftspartner und ihre Rollen
- das Geschäftsmodell des Betreiberunternehmens*
- die Arbeitsteilung zwischen den Beteiligten
- die strategischen und operativen Ziele resp. Nutzenerwartungen der Beteiligten
Grün: Diese Inhalte lassen sich grafisch darstellen
Rot: Diese Inhalte lassen sich nicht grafisch darstellen
Block 3
Seit den 1960er Jahren nutzen Unternehmen die Möglichkeiten digitaler Informationsverarbeitung.
Welche Entwicklungsschübe haben seither zu umfassenden Diskussionen über die Auswirkungen Informationstechnologie unter Schlagworten wie E-Business und Digitalisierung geführt?
Digitalisierung: das derzeitige Buzz Word im E-Business
Informatik entwickelte sich ab den 1960er Jahren in mehreren Schüben:
bis ca. 1993
- funktional spezialisierte Anwendungen
- kaum Vernetzung, v.a. organisationsinterne Anwendungen
- Fokus Effizienzsteigerung
ab ca. 1993 (Browser für das WWW)
- explosionsartige Verbreitung des Internets dank Benutzerfreundlichkeit (WWW) und offenen Standards
- «New Economy» und neue Geschäftsmodelle: «E-Business»
ab ca. 2007 (iPhone) Durchbruch der mobilen IT-Nutzung
- Fortschritte in Datenmanagement und Analytic
- Neue Anwendungen: Cloud Computing, Blockchain
- Computer verlassen ihr Gehäuse und werden Bestandteil von (fast) allem: Smart Devices, Internet of Things
- Vernetzte IT wird Bestandteil anderer Innovationsfelder: Robotik, Biotechnologie, 3D-Printing, autonomes Fahren u.a.
Block 3
Digitalisierung und Digitale Transformation sind zwar in aller Munde – die Begriffe und ihre vielschichtigen Aspekte zu erläutern ist allerdings nicht ganz einfach. Können Sie das?
Begriffe Digitalisierung und Digitale Transformation
- Digitalisierung – neben dem ursprünglichen Verständnis der Umwandlung analoger Daten in digitale – ein Sammelbegriff für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, die mass-geblich durch neue Technologieanwendungen und Konzepte bestimmt werden. Diese basieren auf IT-Lösungen, die dank Mobiltechnologien, Cloud Computing und digitaler Repräsentation von Menschen, Organisationen und Dingen allgegenwärtig sind und auch eigenständig handlungs-fähig sein können. Digitalisierung erweitert Handlungsmöglichkeiten auf vielfältige Weise, z.B. in der persönlichen Interaktion (Social Media), in der Gestaltung von Geschäftsmodellen (E-Business), im Verständnis von Besitz (Sharing Economy), in der Schaffung von Vertrauen (Blockchain) und in der Weiterentwicklung anderer Technologiebereiche wie Robotik oder Biotechnologie. Die neuen Handlungsmöglichkeiten wirken auf die Strukturen zahlreicher Lebensbereiche ein. Digitalisierung kann die Lebensbedingungen von Menschen verändern, was wiederum gesell-schaftliche Dynamik und neue Herausforderungen mit sich bringen kann.
- Digitale Transformation bezeichnet die Veränderung verschiedener Lebensbereiche durch die zunehmende Digitalisierung, auch in Verbindung mit weiteren Technologien. Die hohe Geschwindigkeit und Parallelität mehrerer Entwicklungen schaffen eine Dynamik und Komplexität, die zuverlässige Prognosen und Planungen erschweren. Bezogen auf die Wirtschaft als Ganzes ist die Veränderung bestehender Wirtschaftsstrukturen gemeint, bei einem einzelnen Unternehmen die Transformation des eigenen Geschäftsmodells. Die Treiber für Digitale Transformation in der Wirtschaft sind veränderte Kundenerwartungen, digital aufgewertete Produkte, innovative Kooperationsformen und neue Betriebsmodelle.
Block 3
Wie funktioniert eigentlich E-Business? Wir haben 4 Wirkungsmuster identifiziert – welche?
Informationswirkung
< Vermittlungswirkung - E-Business - Integrationswirkung >
Delegationswirkung
Block 3
In der Informationswirkung soll die Ressource Information besser genutzt werden. Was kann „besser“ heissen?
Informationswirkung
- Verwertung der Ressource Information*
- Handlungsvermögen schaffen: jederzeit (7*24h), überall, relevant
- Der Paradigmenwechsel:
- „on demand“ => Umkehrung der Initiative
- Interaktion statt „Botschaft“
- Partner wollen selbst bestimmen, auf welchem Kanal sie ihren Informationsbedarf decken wollen
Block 3
Mit welchen Tätigkeiten ist eine verbesserte Wertschöpfung durch Informationen verbunden?
Bei welcher davon ist die Mitwirkung der Fachverantwortlichen unerlässlich?
Voraussetzungen zur Nutzung der Informationswirkung
- Wertschöpfung durch/ mit Informationen*
- Sammlung
- Systematisierung
- Auswahl
- Zusammenführung
- Verteilung
- Die bedarfsgerechte Nutzung von Informationen über IT-Systeme erfordert geeignete Strukturen (Systematisierung) in der Datenhaltung (Datenmodellierung) und eine konsequente, einheitliche Datenpflege.
- Die in der Datenbank verwalteten Entitäten müssen entsprechend der Systematik klassifiziert werden. Da die Ausprägungen einer Klassifizierung nicht immer scharf abgrenzbar sind (Risikoklasse bei Wertpapier, Stilrichtung bei Musikalien), spiegelt sich das Know-how des Unternehmens in der Praxistauglichkeit der getroffenen Klassifizierungsentscheidungen.
Block 3
Was wird bei der Vermittlungswirkung vermittelt?
Was wird bei der Vermittlungswirkung vermittelt?
- Informationen
- Die Informationen können Angebot und Nachfrage repräsentieren
Block 3
Wie wirkt die Vermittlungswirkung?
Vermittlungswirkung
- Vernetzte Informationstechnologie verbindet Angebot und Nachfrage, erlauben manuelle oder automatisierte Selektionen und Entscheide
- für Informationen
- für Waren/ Dienste
- Dialogartige Prozesse werden abgebildet, z.B. für die interaktive Konfiguration von Produkten
- Elektronische Börsen und Auktionen automatisieren Verhandlungen
- Marktleistung wird neu definiert
- Agressiv (Ausrichtung auf Produktpreis)
- Defensiv (Gestaltung schwer vergleichbarer Leistungen)
Block 3
Die Integrationswirkung steht für die „Überwindung von Systemgrenzen“. Was ist mit „Systemgrenzen“ gemeint?
Integrationswirkung
- Unternehmen überwinden ihre Systemgrenzen (auf den Ebenen Geschäftsmodell, Prozesse und IT)
- Ein System greift dabei automatisch auf unabhängige andere Systeme zu und nutzt dessen Funktionen und Daten (indirekte Systemnutzung)
- Flexible Wertschöpfungsgemeinschaften / virtuelle Unternehmen entstehen
- Supply Chain Management erfordert eine Integration der beteiligten Unternehmen
Block 3
Ist das E-Business-Geschäftsmodell von Rotronik auf die Informationswirkung, Vermittlungswirkung oder Integrationswirkung zurückzuführen?
- Alle drei Wirkungsmuster lassen sich an Rotronik zeigen
- Die Wirkungsmuster sind eine abstrakte Denkhilfe, sie lassen sich nicht scharf voneinander trennen und treten in der Praxis fast immer in Kombination miteinander auf.
Block 3
Wofür steht die Delegationswirkung?
Delegationswirkung
- Computer sind nicht mehr nur Werkzeuge für unsere persönlichen Handlungen (z.B. PCs) oder unsichtbar unterstützende Systeme (embedded Systems, z.B. bei einer Wachmaschine)
- Computer treffen zunehmend aktiv und selbständig Entscheidungen, ohne dass im Einzelfall ein Mensch mitwirken würde.
- die Aktivität wird durch Datenereignisse ausgelöst, die über Sensoren oder andere Arten von Signalen eingehen, z.B. auch Vorgänge/Nutzerverhalten im IT-Netzwerk
- der Aktivität können komplexe Regelwerke zugrunde liegen, die die Handlungen im Einzelnen bestimmen
- die Aktivität kann sich auf Daten irgendwo im Netz und auf situativ durchgeführte Analysen grosser Datenbestände abstützen
- die Aktivität kann Handlungen auslösen, die traditionell Menschen vornehmen => Delegation an das System
- Die Systeme können Teil von Dingen sein: Smart Devices, Internet of Things
- Die Systeme können «Lernen», indem sie ihren Daten- und Regelbestand selbständig erweitern: «Künstliche Intelligenz»
Block 3
Was versteht man unter einer «Notation»?
Notationen zur Erstellung aussagekräftiger systematischer Grafiken
Solche Systematiken werden als «Notation» bezeichnet. Sie ermöglichen die eindeutige Beschreibung von Sachverhalten mit Hilfe von definierten Symbolen und Regeln für deren Anwendung.
Block 3
Welche Aufgabe hat die Prozesssicht in der Beschreibung eines E-Business-Geschäftsmodells?
Die Prozesssicht
- Die Prozesssicht liefert vertiefte Informationen zu den Prozessen und Aufgaben/Funktionen, die im Kontext des Projekts von Bedeutung sind.
- Die eEPK unterstützt die Beschreibung der Prozesssicht.
- Neben der Abfolge der Aufgaben/Funktionen soll deutlich werden, wie die Prozesse in den IT-Systemen repräsentiert werden resp. wie genau die eingesetzte IT die Prozesse unterstützt.
- Von grosser Bedeutung sind Prozessübergänge, insbesondere zwischen den Beteiligten. Bei der Definition von Prozess-übergängen sind genaue Beschreibungen der Prozesszustände erforderlich.
- Wünschenswert sind Angaben dazu, worauf es bei der Ausführung ankommt und wie die Prozessqualität gemessen wird.
Block 3
Was unterscheidet die erweiterte Ereignisgesteuerten Prozesskette eEPK von anderen Ablaufdiagrammen?
Die Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK)
Die EPK unterscheidet sich von anderen Flussdiagrammen dadurch, dass sie neben Aktivitäten auch Zustände abbildet.
Block 3
Welche Modellelemente enthält die Notation der EPK?
Prozess: Ein Prozess ist eine Festlegung einer Abfolge von Aufgaben, die zur Erzeugung einer Leistung definiert wird. Jeder Prozess hat ein Start- und ein Endereignis.
Ereignis: Ein Ereignis ist ein eingetretener Zustand, der im jeweiligen Kontext relevant ist. Ein Ereignis kann Aufgaben auslösen, ist selbst aber passiv und verbraucht weder Zeit noch Kosten.
Aufgabe: Eine Aufgabe ist ein zweckgebunden zusammenhängendes Bündel von Tätigkeiten, das mit einer definierten (Teil-)Leistung zu einer übergeordneten Wertschöpfung beiträgt. Eine komplexe Aufgabe kann in einer separaten Darstellung verfeinert abgebildet werden.
Kontrollfluss: Der Kontrollfluss beschreibt die zeitlichen und logischen Abhängigkeiten von Ereignissen und Aufgaben.
Konnektoren: Konnektoren kennzeichnen sachlogische Verknüpfungen bei Prozessverzweigungen und -zusammenführungen: AND: Und-Verknüpfung / Konjunktion OR: Und-/Oder-Verknüpfung / Adjunktion XOR: Entweder-/Oder-Verknüpfung / Disjunktion
Prozessverweis: Ein Prozessverweis zeigt an, dass an dieser Stelle ein anderer Prozess angestossen wird.
Block 3
Was zeigt die Anwendungssicht in einem E-Business-Geschäftsmodell?
Die Anwendungssicht
- Die Anwendungssicht zeigt die Verteilung der Geschäftslogik (in Form von Funktionen und Daten) auf die beteiligten Anwendungsprogramme (Anwendungssoftware, Applikationen) .
- Sie ordnet die beteiligten Anwendungsprogramme den beteiligten Rollen zu. Verbindungen zwischen den Anwendungen erlauben Rückschlüsse auf Zugriffsmöglichkeiten und Integrationen.
- Die Anwendungssicht zeigt dadurch die Verteilung der wichtigsten Funktionen und Daten auf die beteiligten Anwendungen. Das ist für das Verständnis der Verantwortungsbereiche, Abhängigkeiten und Risiken nützlich.
- Eine Anwendung wird als eine logische Einheit im Sinne des Anwenders verstanden. Die Darstellung zeigt die Applikations-schicht, ggf. zusätzlich die Datenschicht und Client-Schicht.
- Eine denkbare Verteilung der Anwendung auf mehrere technische Systeme wird in der Anwendungssicht nicht dargestellt.
Block 3
Warum ist eine Unterscheidung der Anwendungssicht und der Technischen Sicht erforderlich?
Anwendungssicht versus Technische Sicht
- Die Anwendungssicht betrachtet eine Anwendungsprogramme als eine logische Einheit im Sinne des Anwenders (z.B. das ERP-System).
- In der Praxis ist der Betrieb vieler Anwendungsprogramme auf mehrere technische Plattformen verteilt.
- Die Technische Sicht beschreibt die Verteilung der Anwendungen auf technische Plattformen*, deren physische Standorte sowie Einbindung in ein Netzwerk resp. in einen Verbund von Netzwerken.
Block 4 + 5
Welchen Stellenwert hat E-Commerce in der Wirtschaft?
Stellenwert des E-Commerce
- Der Anteil von E-Commerce am gesamten Detailhandels-umsatz (B2C) ist noch gering (etwa 7%), es gibt aber grosse Unterschiede zwischen den Branchen.
- Umsätze im B2C-E-Commerce steigen von Jahr zu Jahr, während die klassischen Verkaufskanäle in den meisten Branchen stagnieren.
- E-Commerce ist eine weitere Form des Handels. Konventionelle Handelsformen bestehen weiter, müssen teilweise aber Umsatzrückgänge hinnehmen.
- E-Commerce bewirkt in einigen Branchen grössere Umwälzungen (z.B. Medien, Reisebranche).
- Bezieht man den automatisierten elektronischen Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen mit ein, ist das E-Commerce-Volumen zwischen Unternehmen (B2B) viel höher als das mit privaten Endverbrauchern (B2C).
Block 4 + 5
Welche Möglichkeiten haben Onlineanbieter, mit potenziellen Kunden in Kontakt* zu kommen?
Anregungsphase: Zugang zum passiven Kunden finden
Kunde hat in Bezug auf einen Kauf eine passive Haltung
- Kunden über ein Thema abholen
- Beispiel Suva
- Blogs
- Affiliate Marketing (Vermittlung von Leads gegen Provision)
- Kunden bei anderen Aktivitäten im Internet abholen
- Beispiel Immobilienunternehmer
- Beispiel Uber (Kampagne)
- Content Marketing, virale Inhalte (Beispiel Kuka)
- Auf Impulskäufe ausgerichtete Geschäftsmodelle (DeinDeal)
- Offline- und Online-Marketing
- Werbung, einschliesslich gedruckte Kataloge
Block 4 + 5
Welches sind die zentralen Fragen zur Anregungsphase?
Anregungsphase:
- Wie kann ein Zugang zu potenziellen Kunden geschaffen werden?
- Wie und wo entsteht der Bedarf?
- Was ist das eigentliche Bedürfnis?
- Wie nutzt der potenzielle Kunde das Internet im Moment seiner Bedarfsentstehung?
- Wo werden Wünsche ausgelöst? Wer sind des Kunden Beeinflusser?
- Wie kann ich mich in dieser Phase von Wettbewerbern unterscheiden?
Block 4 + 5
Welches sind die zentralen Fragen zur Informationsphase?
Informationsphase:
- Welche Informationen benötigt der Interessent zum Entscheid?
- Werden teure / zeitaufraubende / schwierige Informationsvorgänge erleichtert?
- Macht die Plattform Spass?
- Werden Smartphones unterstützt?
- Führt die Suche zu guten Ergebnissen?
- Wird wiederholter Einkauf durch geeignete Funktionen unterstützt?
Block 4 + 5
Welches sind die zentralen Fragen zur Vereinbarungsphase?
Vereinbarungsphase:
- Ist der Check-out-Prozess einfach, transparent schnell und sicher?
- Sind Preise, Lieferzeiten, Bezahlverfahren, Rücktrittsbedingungen, Garantie etc. für einen Kaufabschluss geklärt?
- Gibt es eine Hotline bei Problemen?
- Wurde Up-Selling / Cross-Selling erwogen?
- Können Produkte / Leistungen online konfiguriert werden?
Block 4 + 5
Welche Themen stehen für die Erfüllungsphase?
Erfüllungsphase:
- Auftragsbestätigung
- Zahlungsabwicklung
- Lieferung/Eigentumsübertragung
- ggf. Änderungsmöglichkeiten für Übergabeort und - Zeitpunkt
- Auskünfte zu Auftragsfortschritt/-status
- Retourenmanagement
Block 4 + 5
Welche Themen stehen für die Treuephase?
Treuephase:
- Service, FAQs, Reklamationen etc.
- Nachbestellungen, Verkauf von Zubehöhr und Verbrauchsmaterial unterstützen
- Das Wissen über den Kunden in neue Angebote umsetzten!
- Kundenbindungsinstrumente entwickeln u. einsetzen, z.B. Bonusprogramm, Lieferabo
Block 6
Was ist der Unterschied zwischen direkten und indirekten Gütern?
Direkte versus indirekte Güter
- Direkte Güter: Vormaterialien für die Produktion und Handelsware
- Beschaffung wird häufig durch ein Warenwirtschafts- oder ERP*-System gesteuert und kann dadurch hohe Effizienz erreichen (vgl. elektronischer Purchase-to-Pay-Prozess bei Schindler)
- Gegenstand des Supply-Chain-Managements
- Auftragsabwicklung kann durch automatisierten elektronischen Datenaustausch (EDI) unterstützt werden, nicht die Anbahnung!
- Indirekte Güter: Betriebseinrichtung, Unterhalt, Eigenverbrauch
- Manueller und teurer Beschaffungsprozess (Produktauswahl, Bewilligung, Rechnungskontrolle), Anstoss durch den Mensch
- Unterstützung durch E-Purchasing-Systeme und Online-Marktplätze (vgl. EOrdering bei Schindler)
Block 6
Welche unterschiedlichen Ziele verfolgen Unternehmen bei ABCGütern?
Ziele in der Beschaffung und ABCAnalyse über das Beschaffungsvolumen
Generelles Ziel: Versorgung mit möglichst geringem Kapitaleinsatz bei möglichst geringen Einstandskosten sicherstellen
Ziel A & B Güter: Einkaufspreise senken
Ziel C Güter: Beschaffungsprozesse effizient gestalten
Block 6
Welche Grundtypen katalogbasierter Beschaffung werden unterschieden?
Grundtypen katalogbasierter E-Procurement-Lösungen
- Buy-Side-Lösung
- Sell-Side-Lösung
- Marktplatz-Lösung
Block 6
Welche Vor- und Nachteile sehen Sie im Fall einer Beschaffung auf Lieferantenshops aus Sicht des einkaufenden Unternehmens?
Sell-Side-Lösungen: Einkauf auf den Onlineshops der Lieferanten
Vorteile:
- Geringer Initialaufwand, keine/geringe Investitionen
- Produktspezifische Darstellung der Artikel
- Konfiguration von Produkten möglich
- Aktualität der Konditionen
- Verfügbarkeitsangaben
Nachteile:
- Individuelle Designs/Navigation
- Mehrere LogIns
- Aufwändige/eingeschränkte Benutzerverwaltung
- Oft fehlende Workflow-Unterstützung (Genehmingung)
- Fehlende/eingeschränkte Sortimentssteuerung
- Mangelnder Gesamtüberblick über eingekauftes Volumen
- Daten liegen beim Lieferanten
Block 6
Welche Funktionen verbleiben auch bei Buy-Side-Lösungen auf der Seite der Verkäufer?
Funktionsverteilung bei einer Buy-SideLösung (E-Purchasing System)
Verteilung der Funktionen:
Verkäufer:
- Bereitstellung Prouktdaten
- Übermittlungsfunktion
Einkäufer:
- Benutzerverwaltung
- Einkaufskatalog-Management
- Bestellprozessunterstützung
- Übermittlungsfunktionen
- Reporting
Block 6
Welche Vor- und Nachteile sehen Sie im Fall einer Beschaffung via E-Purchasing System aus Sicht des einkaufenden Unternehmens?
Einkauf über eigene Buy-Side-Lösung mit Multilieferantenkatalog
Vorteile:
- Nur ein LogIn
- Einheitliches Design
- Rechte der einzelnen Benutzer entsprechend den Regeln der Einkaufsorganisation
- Unterstützung von Genehmigungsverfahren
- Sortimentssteuerung
- Transparenz dank eigener Datenhaltung und Reporting
- Zentrale Schnittstelle für Datenintegration ins ERP
Nachteile
- Erhebliche Investitionsund Betriebskosten
- Keine produktspezifische Darstellung der Artikel
- Keine Produktkonfiguration
- Aktualisierungsrhythmus der Konditionen ist nie für alle Artikel/Lieferanten optimal
Block 6
Was ist unter Electronic Data Interchange (EDI) zu verstehen?
Electronic Data Interchange
- EDI - Electronic Data Interchange - ist eine Form von E-Business, die ihren Ursprung in den 1970er Jahren hat
- Definition: EDI ist der von Medienbrüchen und menschlichen Eingriffen freie, asynchrone elektronische Austausch von strukturierten Daten zwischen den Anwendungssystemen von Geschäftspartnern
- Klassisches EDI erfolgt über proprietäre, untereinander inkompatible Netzwerke von Netzwerk-Betreibern (so genannte VAN-Anbieter – Value Added Network); > das ist mit hohen Kosten verbunden
- Klassisches EDI wurde in den vergangenen Jahren um anbieterunabhängige Technologien erweitert (u.a. XML) und nutzt zunehmend auch das Internet zur Übertragung
- Für Geschäftsnachrichten gibt es eine Reihe von Standards, der wichtigste ist UN/EDIFACT (ca. 200 Nachrichten). Von ihm gibt es viele branchenspezifische Ableitungen