SP07 BFF M.H.
Sozialpolitik
Sozialpolitik
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Cartes-fiches | 41 |
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Utilisateurs | 22 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Affaires sociales |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 16.06.2020 / 17.03.2025 |
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Sie können die Definition von Arbeitslosigkeit benennen.
«Der Begriff Arbeitslosigkeit bezieht sich ausschließlich auf die Erwerbstätigkeit, nicht aber auf andere Formen der Arbeit.* Damit eine Person als "arbeitslos" gilt, muss sie mindestens drei Bedingungen erfüllen:
1) Arbeitsfähigkeit, das heißt, einer Anstellung dürfen nicht Hindernisse wie Alter, Krankheit, Unfall oder andere Verpflichtungen entgegenstehen;
2) keine Erwerbstätigkeit in der Referenzzeit**;
3) Arbeitswilligkeit, bewiesen z.B. durch aktive Stellensuche.» (Degen, 2003, S. 283f.)
*z.B. Freiwilligenarbeit, Hausarbeit
**Die Referenzzeit ist der Zeitpunkt, wann die Daten zur Arbeitslosigkeit erhoben werden (z.B. immer am letzten Tag des Monats)
Sie kennen den Unterschied zwischen der Arbeitslosen – und Erwerbslosenstatistik.
Zentral ist Die Erwerbslosenquote ist immer höher
In der Arbeitslosenstatistik kommen alle Personen vor, die bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet sind, keine Stelle haben und sofort vermittelbar sind.
In der Erwerbslosenstatistik werden ebenfalls Personen aufgeführt, die eine Arbeit suchen, sofort vermittelbar sind - jedoch unabhängig davon, ob sie bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) eingeschrieben sind.
Beispiel: Personen, die von einer Reise zurück gekommen sind und noch von ihrem Ersparten leben (sich nicht beim RAV anmelden)
Die Arbeitslosenstatistik eignet sich für die Konjunkturbeobachtung (Konjunkur = gesamtwirtschaftliche Lage). Sie ist exakter. Die Erwerbslosenstatistik ist für internationale Vergleiche geeignet (Erhebungen nach gleichen Standards). Sie ist umfassender.
Sie haben Kenntnis über Ursachen (Typen) von Arbeitslosigkeit.
Unter friktioneller Arbeitslosigkeit versteht man die häufig unvermeidliche Arbeitslosigkeit zwischen der Aufgabe der alten und dem Finden einer neuen Tätigkeit.
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit: Sie tritt auf, wenn die Konjunktur schwächer wird und die Nachfrage zurückgeht. Bei einem Mangel an Absatzmöglichkeiten entlassen die Unternehmen Arbeitskräfte, die sie im Aufschwung wieder einstellen.
Strukturelle Arbeitslosigkeit: Diese sind sehr häufig verbunden mit technologischen Entwicklungen, beispielsweise der zunehmenden Ersetzung der Arbeitskräfte durch Maschinen
Saisonale Arbeitslosigkeit: Saisonale Schwankungen ergeben sich im Jahresverlauf aufgrund von Klimabedingungen
Sie kennen Folgen von Arbeitslosigkeit.
Individuel
u.a. psychologische und gesundheitliche Probleme
Entqualifizierung (Entwertung der bisher erlangten Qualifizierung)
gesellschaftlich-kulturelle und soziale Isolation (Stigmatisierung)
familiäre Spannungen und Konflikte
trotz Grundsicherung relativer Verarmung.
Jeweils enger Zusammenhang.
Gesamtgesellschaftliche Folgen:
Verlust von Steuern und Sozialabgaben
Verlust der Kaufkraft des Einzelnen und damit Reduzierung der Binnennachfrage
hohe Kosten
Anstieg der Kriminalität
Sie wissen über einige zentrale Aspekte der Arbeitslosenversicherung Bescheid (Anspruchsberechtigung, Höhe der Entschädigung, Bezugsdauer, Maßnahmen zur Eingliederung)
Anspruchsberechtigung:
Die gesamte unselbstständig erwerbende Bevölkerung der Schweiz1 ist obligatorisch gegen Arbeitslosigkeit versichert. Die ALV springt auch bei Kurzarbeit, schlechtem Wetter und Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers (Insolvenz) ein.
Höhe der Arbeitslosenentschädigung (ALE):
Versicherte erhalten ALE in der Höhe von 80 % des versicherten Verdienstes, wenn:
sie Unterhaltspflichten gegenüber Kindern haben
ihr versicherter Verdienst 3’797 Franken nicht übersteigt
sie eine Invalidenrente beziehen, die einem Invaliditätsgrad von mindestens 40 % entspricht.
In allen übrigen Fällen erhalten sie ALE in der Höhe von 70 % des versicherten Verdienstes.
Sie kennen die Zielgruppen des Kompetenzzentrums der Stadt Bern und die Angebote für die jeweiligen Zielgruppen.
Junge Erwachsene (16-25 jährig) --> Motivationssemester «SEMO Bern» Standard & Plus
(ALV-versicherte) Arbeitslose --> Arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM)
(nicht versicherte) Langzeitarbeitslose --> Beschäftigungs- und Integrationsangebote der Sozialhilfe (BIAS)
Sie können Gleichstellung definieren.
Der Begriff steht für eine Politik zur Beseitigung geschlechterspezifischer Diskriminierung und umfasst die zwei Grundsätze der Rechts- und Chancengleichheit, sowie Gleichbehandlung der Individuen, unabhängig vom Geschlecht.
Sie können die Geschichte der Gleichstellung in drei Wellen erläutern.
1. Welle
Frauen kämpften um Zugang für Bildung, Arbeitsrechtliche Gleichstellung, Stimm- und Wahlrecht
2. Welle
FBB = Frauenbefreiungsbewegung
- Befreiung aus Zwängen der Kleinfamilie
- Kritik an herrschender Sexualmoral
- Strafloser Schwangerschaftsabbruch
3. Welle (Männerbewegung)
Ab 1970er
Solidarisierung mit den Frauen
Traditionelle Männerrolle verändern
Gemeinsame Sorgerecht nach der Scheidung / Vaterschaftsurlaub
Sie kennen Meilensteine in der Gesetzgebung zum Thema Gleichstellung in der Schweiz.
Frauenstimmrecht auf nationaler Ebene (1971)
Verankerung der Gleichstellung in der Verfassung (1981)
Neues Eherecht: Gleichstellung von Mann und Frau (1988)
Gleichstellungsgesetzt / GIG (1996)
Sie können das Gleichstellungsgesetz erläutern.
Umsetzung des verfassungsmässigen Rechts auf Gleichstellung von Mann und Frau
GIG:
… ist die rechtliche Grundlage für die Gleichstellung im Erwerbsleben
… gilt für alle Bereiche des Erwerbslebens, von der Anstellung über die Weiterbildung bis zur Kündigung, vom Lohn bis zur sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz
… verbietet direkte (wegen dem Geschlecht) und indirekte (Frauenberuf wird benachteiligt) Diskriminierung oder Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechtes
Einforderung von Recht:
Es gibt in jedem Kanton ein kostenloses Verfahren sowie Schlichtungsstellen.
Sie können den Stand der Gleichstellung in unterschiedlichen Bereichen erläutern. Bereiche: Erwerbstätigkeit und Erwerbsmodelle, Bildung und Berufswahl und Lohn.
Erwerbstätigkeit und Erwerbsmodelle:
mehr Mütter gehen einer Erwerbstätigkeit nach als noch vor 25 Jahren
Mann arbeitet, Frau nicht: dieses Modell ist zurückgegangen
Teilzeitarbeit ist bei Männer sowie bei Frauen gestiegen
Erwerbsquote stieg bei den Frauen und sank bei den Männern. Nun näher beieinander.
immer noch mehr Frauen Teilzeit.
Vollzeitbeschäftigung beibeiden zurückgegangen
Bildung+Berufswahl:
Mehr Frauen --> Ausbildung auf Hochschulniveau
mehr Frauen wagen sich in bisher von Männern dominierten Fächern
noch immer mehr Männer in Führungspositionen
Frauen verdienen noch immer weniger, unerklärter Lohnunterschied 8%
Sie können erläutern, welche Möglichkeiten Unternehmen haben, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern.
Arbeitszeiten: Gleitzeit, Jahresarbeitszeit, Teilzeitarbeit
Arbeitsorganisation: Telearbeit (z.B. arbeiten von Zuhause), autonome Teams
Familienexterne Kinderbetreuung: betriebseigene Krippen, bei kleinen Firmen können auch Krippenplätze "eingekauft" werden
Mutterschaftsurlaug/Elternurlaub mit Wiedereinstiegsprogrammen
Personalentwicklung: Familienplanung wird in die Karriereplanung miteinbezogen und zeigt sowohl für Mann oder Frau keine negativen Folgen
Sie können erläutern, wie Unternehmen profitieren, wenn Sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern.
Motiviertere MA
Zufriedenere MA
Grössere Loyalität
Höhere Produktivität
Grössere Work-Life Balance
Weniger krank
Bleiben im Betrieb länger erhalten
Besseres Image nach Aussen da familienfreundliche Personalpolitik
Wiederbesetzungskosten werden verringert
Sie können die Arbeit der Fachstelle UND beschreiben. Gleichstellung
Die Fachstelle UND ist ein Kompetenzzentrum für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben und für Gleichstellung von Frau und Mann in der Arbeitswelt.
Die Fachstelle macht Beratungen für Organisationen aller Art.
Die Fachstelle coacht Führungskräfte und Privatpersonen.
Sie können erklären, wie der Beitrag, der als Sozialhilfe ausbezahlt wird, berechnet wird.
Grundbedarf: Ernährung, Kleidung, Verkehr etc.) 977.-
Obligatorische Krankenversicherung 200.-
Miete /Nebenkosten 1000.-
Total: 2177.-
Bei Familien wird ein reduzierter Grund-bedarf pro zusätzliche Person ausgerichtet, weil das Zusammenleben in einem gemeinsamen Haushalt etwas kostengünstiger ist.
Wussten Sie:
dass die Ansätze für den Grundbedarf heute tiefer sind als vor 20 Jahren?
dass in einer vierköpfigen Familie lediglich ca. 7 Franken pro Tag und Person für Ernährung und Getränke zur Verfügung stehen?
Sie kennen die Grundprinzipien der Sozialhilfe.
- Bevor Sozialhilfe bezogen werden kann, muss das Vermögen bis auf einen bescheidenen Freibetrag aufgebraucht sein.
Sozialhilfe deckt nur Existenzminimum.
Sh richtet sich nach den Verhältnissen im Einzelfall.
Sozialdienst klärt die Situation umfassend ab und erarbeizet einen Hilfsplan.
Es besteht eine Pflicht zur Annahme einer Arbeit oder zur Mitarbeit in einem Beschäftigungsprogramm.
Wenn Pflichten verletzt werden, werden die Leistungen gekürzt.
leistungen müssen zurückbezahlt werden, sobald dies möglich ist.
Sie können Armut definieren.
Absolute Armut:
Armut als Unterschreitung eines festgelegten Existenzminimums.
Physisches Existenzminimum umfasst: Nahrung, Kleidung, Obdach und Gesundheitspflege.
Soziales Existenzminimum: Als arm gelten Personen, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um die für ein gesellschaftlich integriertes Leben notwendigen Güter und Dienstleistungen zu erwerben.
Relative Armut:
Arm ist, wer im Vergleich zu den Mitmenschen ein eingeschränktes Leben führen muss.
Armut als Form der Ungleichheit.
Grenze bei 60 % des medianen verfügbaren Äquivalenzeinkommens.
Sie können erklären, was die SKOS ist.
Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS ist der nationale Fachverband für Sozialhilfe. Mitglieder der SKOS sind alle Kantone, viele Gemeinden, verschiedene Bundesämter und private Organisationen des Sozialwesens.
Die SKOS gibt im Auftrag ihrer Mitglieder Richtlinien zur Ausgestaltung und Bemessung der Sozialhilfe heraus.
Sie erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen zur Armutsproblematik, zur Existenzsicherung und zur sozialen und beruflichen Integration.
Die SKOS nimmt Stellung zu sozialpolitischen Fragen.
Die SKOS braucht es, weil in der Schweiz die Sozialhilfe in den Sozialhilfegesetzen der Kantone geregelt ist. Die Zuständigkeit für die Sozialhilfe liegt also bei den Kantonen.
Um gemeinsame Regelungen zu finden und so zu verhindern, dass Menschen in der Schweiz in jedem Kanton andere Bedingungen vorfinden, braucht es die SKOS.
Wichtig ist aber: die SKOS macht nur Empfehlungen an die Kantone und Gemeinden. Deshalb unterscheidet sich die Sozialhilfe von Kanton zu Kanton.
Sie können Gründe für Armut nennen.
Soziale Herkunft, mangelnde (Aus-)Bildung
Unsichere und fehlende Erwerbsarbeit
(Langzeit-) Arbeitslosigkeit
Alleinerziehende
Krankheit und Invalidität
Sie können Folgen von Armut nennen.
Prekäre Wohnverhältnisse
Fremdbestimmung
Mangelnde soziale Integration
Geringere Bildungschancen
Gesundheitliche Probleme
Finanzieller Druck und Verschuldung
Sie erläutern, welche Auswirkungen Armut auf die Kinder haben kann.
Armut wirkt sich auf die gesundheitliche, kognitive und sozial Entwicklung betroffener Kinder aus.
Durch das Sparen bei der Nahrung, erhöht sich das Risiko für Fehlernährung, für Kreislauf- und Atembeschwerden.
Sozialer Ausschluss, da sie nicht teilnehmen können, beispielsweise bei einer Klassenfahrt.
Sie kennen Projekte gegen Armut.
Im Caritas-Markt können Menschen mit minimalem Einkommen Lebensmittel und Hygieneartikel zu Tiefstpreisen einkaufen. Dank dieser Einsparungen erhalten sie mehr finanziellen Spielraum.
Im Patenschaftsprojekt «mit mir» engagieren sich Freiwillige für benachteiligte Kinder und schenken ihnen Zeit und Aufmerksamkeit. Caritas bringt Kinder und Freiwillige zusammen und betreut sie.
Die Schweizer Tafel verteilt täglich rund 16 Tonnen überschüssige, einwandfreie Lebensmittel in 12 Regionen der Schweiz an soziale Institutionen und Abgabestellen zu Gunsten armutsbetroffener Menschen.
Sie benennen Themen, die die aktuellen politischen Diskussionen über die Sozialhilfe prägen.
Auswirkungen Coronavirus und Lockdown auf die Armut in der Schweiz: Die die schon wenig hatten, haben nun noch weniger. Besonders in Genf ist des ersichtlich. Mehr Menschen als zuvor sind / waren während dieser Zeit auf die Unterstützung von verschiedenen Projekten angewiesen, um ihr tägliches Brot zu erhalten.
Veramt in der Pension: immer mehr über 50 jährige verlieren ihren Job, und sind langfristig Arbeitslos. Sie haben es schwer eine neue Anstellung zu erhalten, da sie für die Firmen zu teuer sind. Nach einer gewissen zeit werden sie vom Arbeitslosengeld "ausgesteuert". Ab diesem Zeitpunkt erhalten sie keine Finanziellen hilfen mehr und müssen ihr Eigenkapital (Auto, Haus, 3. Säule usw.) bis auf einen minimalen Betrag aufbrauchen, bevor sie Sozialhilfe erhalten. Zu diesem Zeitpunkt ist die Armut im Alter nicht weit entfernt. Helfen würde hier sicherlich, eine Änderung im Gesetzt, welche das wirkürliche Kündigen erschwert und oder die Jobsuche erleichtert.
Mietzins-wucher: Es gibt viele, die sich einen nutzten aus der Not der anderen ziehen. Sie kaufen heruntergekommene Liegenschaften, bauen kleine Zimmer ein und vermieten diese dann für Zuviel Geld. Die Wohnungen sehen dabei meist sehr heruntergekommen aus. Zudem werden die Sozialgelder für die Wohnung hier nur zum Profitieren genutzt.
Sie kennen die Definition von Jugendkriminalität.
Unter Jugendkriminalität werden alle Straftaten verstanden, die durch Minderjährige zwischen 10 und 18 Jahren verübt werden.
Medien: Die Wahrnehmung der Bevölkerung von Jugendkriminalität wird durch die Medienberichterstattung beeinflusst.
Politik: Sie bestimmt die gesetzlichen Vorgaben (Jugendstrafrecht). Eine Wechselwirkung zwischen Medien und Politik kann stattfinden.
Professionelle Institutionen: Institutionen der Praxis setzen Jugendstrafrecht um (z.B. Viktoria-Stiftung, Loryheim..).
Wissenschaft: Qualitative und quantitative Forschung gibt Angaben zur allgemeinen /aktuellen Situation von Jugendkriminalität.
Sie haben Kenntnis über die Grundsätze des Jugendstrafrechts.
Grundsätze:
1) stützt sich auf den Grundsatz der Individualisierung (Täterstrafrecht).
2) Schutz und Erziehung der Kinder und Jugendlichen
Zentral ist der Erziehungsgedanke. Die Grundsätze werden mit einem dualistischen System umgesetzt. Das heisst als Sanktionen können Massnahmen und/oder Strafen ausgesprochen werden.
Schutzmassnahmen sind: Ambulante (z.B. Erziehungshilfe) oder stationäre Massnahmen (z.B. Unterbringung in Heim)
Strafen sind: Verweis, Arbeitsleistungen, Bussen, Freiheitsentzug (ab 15 Jahren).
(Neu 2007). Es wird auch vom "neuen" Jugendstrafrecht gesprochen. Seit Gesetzesänderung gilt folgendes: Strafmündigkeit ab 10 Jahren, Strafe und Massnahme möglich, Trennung von jugendlichen und erwachsenen Untersuchungshäftlingen
Sie können den Unterschied zwischen Hell- und Dunkelfeld erläutern
Kriminalstatistiken bilden Hellfeld von Jugendkriminalität ab: Straftaten, von denen Strafverfolgungsbehörden Kenntnis haben (Polizeistatistik = alle Anzeigen; Jugendstrafurteilsstatistik = alle Verurteilungen).
Dunkelfeld umfasst Handlungen, die nicht zur Anzeige gebracht werden, obwohl sie strafrechtliche Normen verletzen. Erkenntnisse zum Dunkelfeld werden mittels Täter- und Opferbefragungen erhoben, wobei eine repräsentative Gruppe zu ihren individuellen Täter- und Opfererfahrungen befragt werden.
Sie kennen mögliche Ursachen von Jugendkriminalität.
Der Anstieg der Jugendkriminalität geht mit der grossen Gesellschaftlichen Veränderung einher. Jugendkriminalität ist überwiegend ungeplanter, spontaner, opportunistischer Natur und wird oft Gelegenheitsstrukturen unterstützt (Zunahme von Gelegenheiten und Anreizen) z.B. : durch grosse anonyme Warenhäuser, Wegfall von Billetverkäufen, Billetkontrollen in ÖV
Es herrscht Uneinigkeit, ob die Jugendkriminalität wirklich grösser ist als früher, oder ob einfach mehr Straftaten zur Anzeige gebracht werden. (durch die Medienpräsenz wird die Jugendkriminalität stärker wahrgenommen)
Zusammenhang zwischen gewalttätiger Jugendkriminalität und dem Wohnen in problematischen Wohngegenden.
Jugendliche unter schwachen elterlichen Kontrolle begehen rund doppelt so oft eine Gewaltstraftat wie Jugendliche mit starker elterlichen Kontrolle.
Sie wissen über drei allgemeine (politisch diskutierte) Massnahmen Bescheid. Jugendkriminlität
Lösungsansätze lassen sich in drei Kategorien einteilen: Vorbeugende Massnahemen, Verbote, Härteres Rechtssystem
Mehr Präventionsarbeit durch Schulen und Eltern. Gewaltthematik soll in der Ausbildung der Lehrkräfte einen höheren Stellenwert erhalten. Die Schulen sollen flächendeckend Sexualpädagogikunterricht einführen, wobei das Team sexuelle Gewalt angesprochen wird. Mobbingansätze sollen von Anfang an unterbunden werden. In der Schule sind die Lehrer dazu aufgefordert konsequent gegen Gewalt einzuschreiten und die Zusammenarbeit mit den Eltern zu verstärken.
Sie wissen über drei allgemeine (politisch diskutierte) Massnahmen Bescheid. Karte 2 Jugrndkri.
Repression: Verschärfung des Jugendstrafrechts, mehr Polizei und eine grössere Verantwortlichkeit der Eltern. Im Jugendstrafrecht soll die Altersgrenze für die Anwendung des Erwachsenenstrafrechts gesenkt werden
Es sollen auch bei Gewaltdelikten wieder kurze Gefängnisstrafen von bis zu 6 Monaten möglich sein
Eltern sollen für betrunken und randalierende Jugendliche haftbar gemacht werden.
Erhöhung der Polizeibestände um eine durchgreifende Strafverfolgung zu garantieren.
Sie können über Grundlagen des Programms „Jugend und Gewalt“ (=Präventionsebenen und Evidenzbasierte Gewaltprävention) Auskunft geben.
Es sollte den Grundstein für eine evidenzbasierte Gewaltprävention in der Schweiz legen, um die Effizienz und Wirkung von Massnahmen zu steigern und damit das Gewaltverhalten von Jugendlichen zu reduzieren.
Es sollte zu einer gesunden, positiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie ihres Umfeldes beitragen.
Evidenzbasierte Gewaltprävention bedeutet, dass die Wirksamkeit von Präventionprogrammen durch empirische Forschung überprüft werden kann und dass dadurch zuverlässige Erkenntnisse darüber gewonnen werden können. Empirisch bedeutet: Methodisch-systematische Sammlung von Daten.
Sie können die wichtigsten Inhalte von drei konkreten Präventionsprogrammen "Jugend und Gewalt" wiedergeben.
1 Programm: Nationale Programm Alkohol (NPA) oder "ich spreche über Alkohol
Informationen und Aufklärung
politische Massnahmen, welche die Verfügbarkeit von Alkohol steuern.
Behandlungsprogramme, wie z.B. Kurzberatungsinterventionen und
Ziele:
Reduktion Alkoholkonsum + Gewalt
Zielgruppe:
Alkoholkonsumentinnen, junge sowie übermässige Alkoholtrinker
2 Programm gegen Gewalt im virtuellen Raum Nationalen Programms Jugend und Medien
„Cybergewalt“ Cybermobbing, Schikanierung, Belästigungen, Stalking und sexuelle Viktimisierung.
Ziele:
Verringerung des Risikos von Gewaltausübung, Förderung sicherer Nutzung Kommunikationstechnologien.
Themen:
Cybermobbing, Opfererfahrung, ungesunde Gewohnheiten bei der Nutzung von elektronischen Geräten, mangelnde elterliche Kontrolle.
3 Elterntraining zur Bewältigung von Verhaltensstörungen bei Kindern: Starke Eltern – Starke Kinder oder Triple P
Elterntrainingsprogramme sind Programme, in denen Eltern Erziehungskompetenzen vermittelt werden, um mit störendem Verhalten ihrer Kinder umzugehen und es zu reduzieren.
Ziele:
Eltern positive Erziehungskompetenzen vermitteln, um problematischem Verhalten bei Kindern zu korrigieren
Zielgruppe:
Eltern und Betreuungspersonen von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten
Themen:
Aggressives Verhalten, Störungen des Sozialverhaltens in der Kindheit, frühe Verhaltensprobleme, Überforderung der Eltern, fehlende Erziehungskompetenzen
Sie kennen eine Definition von Rassismus.
Die nachdrückliche Betonung von Unterschieden. Dadurch entsteht eine Kategorisierung (Stereotypisierung) z.B. Hautfarbe, Religion
Die Wertung dieser Unterschiede. Als Folge ergibt sich eine Hierarchisierung (Vorurteile)
Das Verwenden dieser Unterschiede gegen andere, um eigenen Nutzen zu ziehen. Daraus entstehen Diskriminierung und Gewalt.
Rassismus ergibt sich erst, wenn die drei Punkte Verknüpft werden
Ziel: Unterdrückung und Ausgrenzung
Sie können drei soziohistorische Erfahrungen zu Rassismus nennen und umschreiben.
Kolonialer Rassismus: Beherrschung & Unterdrückung der Menschen in den Kolonien. Werte und Bräuche von Kolonialherren aus Europa mussten übernommen werden (z.B. Christentum)
Nationalsozialismus: radikal antisemitische, rassistische und antidemokratische Weltanschauung (z.B. Juden-Tötung in DE)
Einwanderung in die Schweiz // Rassismus, der sich gegen die eingewanderte oder asylsuchende Bevölkerung richtet: Überfremdungsängste (Schwarzenbach-Initiative: max. festlegen vom Ausländeranteil in der Bevölkerung) // Überfremdungsdebatten ziehen sich bis in die Gegenwart
Sie kennen das Antirassismusgesetz = Rassismusstrafnorm. Sie wissen, welche Herausforderungen, dass es bei der Umsetzung des Gesetzes gibt. 1 Karte von 2
Stgb Art. 261 bis1 Rassendiskriminierung:
Wer öffentlich gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion zu Hass oder Diskriminierung aufruft
wer öffentlich Ideologien verbreitet, die auf die systematische Herabsetzung oder Verleumdung der Angehörigen einer Rasse, Ethnie oder Religion gerichtet sind
wer mit dem gleichen Ziel Propagandaaktionen organisiert, fördert oder daran teilnimmt,
wer eine von ihm angebotene Leistung, die für die Allgemeinheit bestimmt ist, einer Person oder einer Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion verweigert,wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.
Sie kennen das Antirassismusgesetz = Rassismusstrafnorm. Sie wissen, welche Herausforderungen, dass es bei der Umsetzung des Gesetzes gibt Karte 2 von 2
wer öffentlich durch Wort, Schrift, Bild, Gebärden, Tätlichkeiten oder in anderer Weise eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion in einer gegen die Menschenwürde verstossenden Weise herabsetzt oder diskriminiert oder aus einem dieser Gründe Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet gröblich verharmlost oder zu rechtfertigen sucht
Herausforderungen: Meinungsäusserungsfreiheit, Wann ist eine Tat öffentlich? Tatbeweis (z.B. verbale Diskriminierung: «Das habe ich so nie gesagt»)
Sie kennen verschiedene Diskriminierungsformen.
Interpersonelle Diskriminierung: findet zwischen Einzelpersonen & Personengruppen statt (z.B. Beleidigungen)
Institutionelle Diskriminierung: Abläufe / Regelungen von Institutionen & Organisationen die gewisse Personengruppen benachteiligen (Polizei- oder Eingangskontrollen etc.)
Strukturelle Diskriminierung: stellt gewisse Personengruppen mittels bestimmter Regelungen von vornherein schlechter (z.B. frühe Selektion Migrationskinder)
Mehrfach-diskriminierung: Person wird aufgrund mehrerer Diskriminierungsmerkmalen benachteiligt (z.B. Hautfarbe, Geschlecht, etc.)
Sie wissen, was mit dem Begriff «Kulturalisierung» gemeint ist und wie sie «Kulturalisierung» in ihrer Praxis vermeiden können.
Unter Kulturalisierung soll hier verstanden werden, wenn für ein bestimmtes Verhalten eines Menschen kulturelle oder ethnische Zugehörigkeiten als Erklärungsansatz herangezogen werden und bestehende andere, z.B. sozialstrukturelle Ursachen, dadurch nicht wahrgenommen und angegangen werden
Vermeidung
Möglichst viel über den Kontext der Betroffenen erfahren
Biographie
Individuelle Ressourcen
Migrationsgeschichte
Strukturelle Rahmenbedingungen
Die Soziale Arbeit muss die Menschen bei der Verwirklichung ihrer politischen, ökonomischen und sozialen Rechte unterstützen
Sie kennen drei Handlungsebenen gegen Rassismus
Schutz der Opfer (Opfer ernst nehmen/ Zugang zu Opferhilfe etc.)
Erziehung/Sensibilisierung (nicht nur bei Kinder und Jugendlichen)
Zivilcourage (aktives Handeln gegen Rassismus) GGG-fons?
Sie können kurz das Grundangebot des GGG-fons beschreiben.
Beratung und Unterstützung via Mail, Telefon oder persönlichen Gesprächen (rassistischer Diskriminierung betroffen oder Fragen zu rassistischer Diskriminierung ) Zudem bietet das gggfon Unterstützung in der Planung und Umsetzung thematischer Aktionen vor Ort sowie Zusammen-arbeit im Gemeinwesen (mit Behörden, Schulen etc.).
Kurse zu Rassismus, Gewalt und Zivilcourage
Sensibilisierungen und Öffentlichkeitsarbeiten