Financial Economics
Lernkartei für Prüfung.
Lernkartei für Prüfung.
Kartei Details
Karten | 44 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 02.06.2020 / 17.04.2025 |
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Was sagt die Random-Walk-Theorie?
Theorie, welche eine rein zufällige Entwicklung der Aktienpreise unterstellt, ohne dass den in der Vergangenheit realisierten Preise eine Bedeutung zukommt. Aus dieser Theorie folgt, dass aus der Analyse historischer Preisdaten keine Anhaltspunkte über die zukünftige Preisentwicklung gewonnen werden kann. Dieser Theorie kann entgegengehalten werden, dass die Preisentwicklung der Aktienmärkte in der Vergangenheit tendenziell einen positiven Drift aufwies und somit nicht rein zufällig war.
Was versteht man unter der Effizienzmarkthypothese?
Die Efficient Market Hypothesis besagt in ihrer allgemeinen Form, dass die Wertpapierpreise zu jeder Zeit alle verfügbaren Informationen beinhalten. Eine Investition entspricht dann einem "Fair Game", d.h. die Erwartungen der Marktteilnehmer über zukünftige Wertpapierkurse sind nicht systematisch verzerrt. Wiederspiegeln sich bestimmte Informationen unverzüglich im Marktpreis, so sind sie als Grundlage für Anlagestrategien zur Erzielung von Überrenditen ungeeignet. Vom Grad der Informationseffizienz eines Kapitalmarktes hängt es also ab, wie die Erfolgsaussichten unterschiedlicher Formen der Wertpapieranalyse einzustufen sind.
Erklären sie die schwache Form der Effizienzmarkthyopthese (EMH).
Die Weak Form Efficiency liegt vor, wenn alle verfügbaren Informationen über vergangene Kursentwicklungen vollständig in den gegenwärtigen Preisen verarbeitet sind. D.h. technische Analysen (z.B. Trendanalysen) bringen keinen Mehrwert -> Random Walk.
Erklären sie die mittelstarke Form der EMH.
Die Semi-Strong Form Efficiency erweitert die relevante Informationsmenge. In diesem Sinne ist ein Kapitalmarkt effizient, wenn in den aktuellen Kursen alle öffentlich verfügbaren Informationen (z.B. Ankündigung einer Unternehmensfusion) verarbeitet sind. Diese Form der Markteffizienz unterstellt, dass sich Aktienkurse bei Auftreten einer neuen, öffentlich zugänglichen Information sofort entsprechend anpassen. D.h. durch Fundamentanalysen kann kein Mehrwert erzeugt werden.
Erklären sie die starke Form der EMH.
Die Strong Form Efficiency geht davon aus, dass nicht nur öffentlich zugängliche Informationen jederzeit in den Kursen verarbeitet sind, sondern auch private Informationen (d.h. Insiderwissen). D.h. auch wenn man Insiderwissen hat kann dadurch kein Mehrwert generiert werden.
Was versteht man unter einer Fudamentanalyse?
Die Fundamentalanalyse hat zum Ziel einen fairen Preis für Wertpapiere zu ermitteln und stützt sich dabei auf Fundamentaldaten des Unternehmens. Zum Beispiel wird für die faire Bewertung einer Aktie eine genaue Bilanzanalyse oder eine Bewertung aufgrund künftiger Cash-flows vorgenommen, um den realwirtschaftlichen Wert einer Aktie zu bestimmen.
Was versteht man unter einer technischen Analyse?
Die Technische Analyse ist auch unter dem Begriff Chartanalyse bekannt. Sie versucht aus vergangenen Aktienkursen und gegebenenfalls dem Handelsvolumen auf zukünftige Entwicklungen der Aktie zu schliessen (z.B. Trend Strategie). Für die Analyse wird auf betriebswirtschaftliche Daten des Unternehmens und volkswirtschaftliche Indikatoren des wirtschaftlichen Umfeldes verzichtet, weil man davon ausgeht, dass bereits alle relevanten Informationen im Aktienkurs enthalten sind.
Was versteht man unter einer Spekulationsblase?
Starker Wertzuwachs eines Indizes oder einer Branche, welcher mit rationalen Argumenten nicht erklärt werden kann und oftmals auf Spekulation beruht. D.h, man spekuliert auf einen weiteren Anstieg des Indizes oder der Branche damit man später wieder teurer verkaufen kann.
Was versteht man unter dem Portfoliorisiko?
Der trotz des Diversifikationseffektes in einem Portfolio verbleibende Teil des Risikos. Wird geschickt diversifiziert, kann das Portfoliorisiko im besten Fall bis auf das gewichtete Mittel des systematischen Risikos der gehaltenen Titel reduziert werden, wobei die jeweiligen Portfolioanteile der Titel als Gewichte dienen.
Welche Werte kann ein Korrelationkoeffizienten annehmen?
Alle Werte von -1 bis 1.
Was versteht man unter Diversifikation?
Aufteilung des Vermögens auf unterschiedliche Einzelanlagen, um das unsystematische, anlagespezifische Risiko zu reduzieren. Es ist bei einer geeigneten Diversifikationsstrategie möglich, sämtliches unsystematisches Risiko zu eliminieren. Das systematische Risiko kann hingegen durch Diversifikation nicht reduziert werden.
Wirkt der Diversifikationseffekt wenn alle Anlagen in einem Portfolio perfekt miteinander (Korrelationskoeffizient = 1) korrelieren?
Nein in diesem Fall gibt es keinen Diversifikationseffekt.
Was versteht man unter systematischem Risiko? Kann dieser Teil durch Diversifikation reduziert werden?
Derjenige Teil des Risikos, der sich durch Diversifikation nicht reduzieren lässt (auch Marktrisiko genannt). Es kann aber mit geeigneten derivativen Strategien abgesichert werden. Das Marktrisiko gründet auf makroökonomischen Faktoren wie Rezession, Krieg oder politischer Instabilität.
Was versteht man unter unsystematischem Risiko? Kann dieser Teil durch Diversifikation reduziert werden?
Derjenige Teil des Risikos (auch Indiosynkratisches Risiko genannt), welcher durch eine geeignete Diversifikationsstrategie im besten Fall gänzlich eliminiert werden kann. Das diversifizierbare Risiko ist stets anlagenspezifisch und gründet auf mikroökonomischen Faktoren.
Was versteht man unter dem Minimum-Varianz-Portfolio?
Dieses Portfolio stellt das Portfolio mit dem kleinsten Risiko (sigma) auf der Efficient Frontier dar.
Was versteht man unter der Efficient Frontier?
Die Effizienzgrenze ist der geometrische Ort aller Portfoliokombinationen welche bei gegebenem Risiko eine höhere Rendite erzielen als alle anderen Kombinationsmöglichkeiten. Diese Effizienz wird durch Diversifikation erreicht, wobei die Standartabweichung der Renditen als Risiko verstanden wird. Steht keine risikolose Anlage zur Verfügung, sollte jeder risikoaverse Investor in ein Portfolio investieren das auf der Effizienzgrenze liegt. Unter der Annahme, dass keine Leerverkäufe getätigt werden können, werden die beiden Endpunkte der Effizienzgrenze stets durch ein Portfolio repräsentiert, das nur aus einer einzelnen Anlage besteht.
Was versteht man unter der Sharpe-Ratio?
Die Sharpe-Ratio ist eine Kennzahl, die Auskunft darüber gibt, wie stark die Rendite einer Geldanlage über dem risikofreien Zinssatz lag und bei welcher Volatilität diese Rendite erzielt wurde.
Mit dem Sharpe-Ratio kann im Nachhinein (ex post) ein Vergleich zwischen verschiedenen Geldanlagen vorgenommen werden.
Intention des Sharpe-Ratios ist es, die Überrendite pro Einheit Risiko zu messen. Als Mass für das Risiko wird dabei die Volatilität der Renditen verwendet, wobei in die Berechnung der Volatilität alle Renditen eingehen (also auch diejenigen Renditewerte, die unterhalb des risikofreien Zinses liegen).
Je höher der Wert des Sharpe-Ratios, desto besser war die Wertentwicklung der untersuchten Geldanlage im Vergleich zur risikolosen Anlage.
Was versteht man unter dem Tangentialportfolio (Marktportfolio)?
Das Tangentialportfolio ist definiert als jenes Portfolio, in welchem die CAL gerade tangential zur Efficient Frontier ist. Es wird somit die CAL gesucht, welche über die grösstmögliche Steigung verfügt. Um diese CAL zu finden, muss die Sharpe-Ratio maximiert werden.
Bewegt man sich auf der Tangentialgeraden CAL, so resultiert die gewünschte Risiko-Rendite-Kombination einzig und allein aus der Variation zwischen dem Anteil der risikolosen und der risikobehafteten Anlage, also dem Tangentialportfolio (Tobin (1958)).
Was versteht man unter Risikoaversion?
Dem Risiko abgeneigte Grundhaltung. Risikoaversion kann bei rational handelnden Investoren beobachtet werden. Sie versuchen stets das Risiko bei einer bestimmten Rendite zu minimieren. Damit sie Risiken eingehen müssen sie mit einer entsprechenden Risikoprämie entschädigt werden.
Was versteht man unter der Capital Market Line (CML)?
Verbindungsgerade zwischen der risikolosen Anlage und dem Marktportfolio im Risiko-Rendite-Diagramm von Markowitz. Alle Investitionskombinationen, die aus dem Marktportfolio und der risikolosen Anlage gebildet werden können, liegen auf der Kapitalmarktlinie, welche ihrerseits auch Tangente an die Effizienzgrenze ist und diese im Marktportfolio tangiert. Die auf der Kapitalmarklinie liegenden Portfolios dominieren die auf der Effizienzgrenze liegenden Portfolios. Die Rendite ist für das eingegangene Risiko stets höher und im Fall des Markportfolios zumindest gleich hoch, als die Rendite eines auf der Effizienzgrenze liegenden Portfolios.
Welche Eigenschaft weist eine Indifferenzkurve auf und was wird in der Finance durch Investoren dargestellt?
Eine Indifferenzkurve hat die Eigenschaft, dass in allen Punkten, die auf der Indifferenzkurve liegen der gleiche Nutzen erreicht wird. In der Finance wird die Risikoneigung der Investoren durch Indifferenzkurven dargestellt. Je steiler eine Indifferenzkurve ausfällt umso risikoaverser ist der Investor, da er für eine zusätzliche Einheit Risiko eine überdurchschnittliche Kompensation durch die Rendite wünscht.
Was besagt das Tobin`sche Separationstheorem?
Das Tobin'sche Separationstheorem besagt, dass die Risiko-Rendite-Präferenz eines einzelnen Investors durch die Aufteilung in sichere Anlagen und in ein effizient durchmischtes Aktienportfolio erreicht werden kann. Demzufolge ist die Wahl der Portfolio-Mischung risikobehafteter Anlagen unabhängig vom angestrebten Risiko-Rendite-Verhältnis des Investors. Das sogenannte Marktportfolio entspricht dann gerade dem für alle Investoren optimale Tangentialportfolio, welches auf der Tangentiallinie (CAL) vom risikolosen Zinssatz an der Effizienzgrenze liegt. Unter der Annahme vollständiger und vollkommener Finanzmärkte halten somit alle Investoren dieselbe Aktienmischung. Die Capital Allocation Line (CAL) wird dann dementsprechend auch als Capital Market Line (CML) bezeichnet.
Beschreibe das CAPM (Capital Asset Pricing Model) und nenne dessen Formel.
Gleichgewichtsmodell, welches einen linearen Zusammenhang zwischen dem Risiko und der geforderten Rendite einer Anlage beschreibt. Das Risiko wird in diesem Modell über den Parameter Beta quantifiziert. Das diversifizierbare Risiko ist gänzlich irrelevant und es wird nur das systematische Risiko betrachtet. Die von einer Investition geforderte Rendite ist in diesem Modell nur vom risikolosen Zinssatz, von der Höhe des anlagespezifischen Beta-Faktors und der Marktrisikoprämie abhängig.
Was versteht man unter der Security Market Line (SML) und wie ist sie grafisch zu interpretieren?
Was versteht man unter der Annahme von vollkommenen Kapitalmärkten?
Vollkommene Markttransparenz, denn sämtliche Informationen stehen allen Marktteilnehmern gleichzeitig, sofort und kostenlos zur Verfügung. Es gibt deshalb keine Transaktionskosten und auch keine Informationskosten.
Was versteht man unter dem Aktien-Beta?
Das Aktien Beta ist ein Sensitivitätsmass, welches die Empfindlichkeit einer individuellen Anlage auf Schwankungen des Marktportfolios zeigt und somit das systematische Risiko einer Anlage misst. Es zeigt daher auch den Risikobeitrag, den eine individuelle Anlage zum Risiko des Marktportfolios leistet. Das Beta des Marktportfolios hat definitionsgemäss stets den Wert Eins. Eine individuelle Anlage mit einem Beta von 1 bewegt sich demnach genau gleich wie der Markt, während sie bei einem Beta zwischen Null und Eins träger und bei einem Beta grösser als Eins sensibler auf Marktschwankungen reagiert.
Was versteht man unter dem Alpha?
Angebot und Nachfrage führen dazu, dass im Marktgleichgewicht alle Titel (Portfolios und Einzeltitel) effizient sind und in der langen Frist auf der SML zu liegen kommen. In der kurzen Frist kann aber eine Abweichung gegenüber der SML vorkommen. Eine Abweichung der SML wird dabei als Alpha bezeichnet und deutet auf eine Überrendite der entsprechenden Aktie hin. Kurzfristig hat die Aktie eine höhere erwartete Rendite für ihr eingegangenes Risiko, als es das CAPM postulieren würde. Die Aktie generiert also ein positives Alpha.
Wer ist der Erfinder der moderenen Portfoliotheorie?
Harry M. Markowitz (1952)
Wie heissen die Erfinder des CAPM?
SML -> William Sharpe, Jan Mossin, John Linter.
Nennen sie die vier primären Annahmen, die gelten müssen damit das CAPM gilt.
- Investoren investieren gemäss Mean-Variance-Ansatz (d.h. alle Investoren diversifizieren perfekt und investieren in das Tangentialportfolio und in die risikolose Anlage.)
- Alle Investoren haben homogene Erwartungen bezüglich künftigen Renditen.
- Alle Investoren können zum risikolosen Zinssatz Geld aus- und verleihen.
- Keine Hintergrundrisiken (Risiken, die nicht am Markt gehandelt werden können.)
Nennen sie die sekundären Annahmen, die gelten müssen damit das CAPM gilt.
- Die Kapitalmärkte sind vollkommen (keine Steuern und Transaktionskosten)
- Alle Investoren haben den selben Zeithorizont und keine Umschichtungen während dessen vornehmen.
- Die Kapitalmärkte sind im Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.
Was versteht man unter aktivem Fondsmanagement?
Ein aktives Fondsmanagement sucht nach Erfolg versprechenden Investitionsmöglichkeiten und damit guten Wertentwicklungen. Das Fondsmanagement beobachtet, überprüft und passt den Fonds den unterschiedlichen Marktsituationen an. Ziel eines aktiven Managements ist es auf Marktveränderungen zu reagieren und ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen bzw. den Benchmark zu schlagen. Weil dieses aktive Fondsmanagement umfangreiche Marktanalysen seitens des Fondsmanagements bedarf, sind die laufenden Verwaltungskosten hoch.
Was versteht man unter passivem Fondsmanagement?
Passives Fondsmanagement orientiert sich in der Regel an einem wichtigen Index, wie beispielweise dem SMI oder dem DAX 30. Nur wenn der zugrundeliegende Benchmark ändert, wird auch die Zusammensetzung des Fonds geändert. Die Verwaltungskosten können so tief gehalten werden, weil die Zusammensetzung des Index selten ändert. Ein passiv gemanagter Fonds wird, im Gegensatz zu einem aktiven Fonds, jedoch nie seinen Index schlagen. Er wird aber auch nie deutlich schlechter abschneiden. Die Wertentwicklung ist an den Benchmark gebunden. Die geläufigsten und günstigsten Indexfonds sind die ETFs (Exchange Traded Funds).
Was versteht man unter Abitrage?
Erreichen eines (risikolosen) Gewinnes durch das Eingehen einer Position in einem Instrument und einer entgegengesetzten, die Kursbewegungen neutralisierenden Position in einem anderen Instrument. Somit ist unter Arbitrage das systematische Ausnutzen von Kurs- und Zinsdifferenzen zwischen verschiedenen Märkten durch entsprechende Investitionen (z.B. gleichzeitiger Kauf und Verkauf desselben Wertpapiers zu unterschiedlichen Kursen) zu verstehen.
Was versteht man unter der Arbitrage Pricing Theory (APT)?
Mehrfaktor-Bewertungsmodell für Investitionen, welches das Risiko in verschiedene Teilfaktoren aufteilt. Es wird angenommen, dass die erwartete Rendite von verschiedenen makroökonomischen Faktoren und unternehmensspezifischen Faktoren abhängt. Diese Faktoren werden allerdings in der APT nicht genau definiert. Für jeden dieser Faktoren wird eine Risikoprämie angenommen und diese mit einem unternehmensspezifischen Senivitätsfaktor gewichtet um die totale Risikoprämie zu ermitteln. Die Arbitrage Pricing Theory ist realitätsnäher als Einfaktorenmodelle (wie z.B. das Capital Asset Pricing Model), aber wegen seiner viel höheren Komplexität schwerer anwendbar.
Was versteht man unter dem Fama-French-Modell?
Ein in der Finance Literatur berühmtes Multi-Faktor-Modell ist das Fama-French Modell, welches eine empirische Weiterentwicklung des CAPM darstellt. Eugene Fama und Kenneth French (1996) argumentieren dabei, dass das CAPM die Aktienrenditen der Unternehmen nur unzureichend zu erfassen vermag. Gemäss ihren Analysen und jahrelanger Forschung am amerikanischen Aktienmarkt haben zwei fundamentale Faktoren signifikanten Einfluss auf die jeweiligen Renditen: die Firmengrösse sowie das Buchwert-Marktwert-Verhältnis des Eigenkapitals. Die Firmengrösse wird auch als Grösseneffekt (Size-Effekt) bezeichnet und der Einfluss von Buch- und Marktwerten wird auch als Value-Effekt bezeichnet. Diese drei Faktoren, sprich inklusive der Marktrisikoprämie aus dem CAPM, definieren das Drei-Faktor-Modell gemäss Fama und French.
Was versteht man unter dem Carhart Modell und wieso wurde es erfunden?
Eine Schwachstelle des Fama-French-Modells ist seine Unfähigkeit zur Erklärung des Momentum-Effekts. Diesem Umstand wurde im sogenannten Carhart Modell von Mark Carhart aus dem Jahr 1997 Rechnung getragen. Das Drei-Faktor-Modell von Eugene Fama und Kenneth French wird dabei um den sogenannten Momentum Faktor (UMD – Up Minus Down) auf ein Vierfaktormodell erweitert.
Was wird unter der Low-Beta Anomalie verstanden?
Die Low-Volatility Anomalie, bspw. durch Baker, Bradley und Wurgler (2011) untersucht, (auch bezeichnet als Low-Beta oder Low-Risk Effekt) besagt, dass Aktien mit einem tieferen Beta im Durchschnitt höhere Renditen erzielen als Aktien mit einem hohen Beta. Dies ist somit nicht vereinbar mit der Theorie der effizienten Märkte, in denen ein Investor eine höhere Rendite nur durch ein gleichzeitig höheres Risiko erzielen kann. Eine mögliche Erklärung für die Low-Volatility Anomalie ist, dass wegen Kreditbeschränkungen Investoren, die hohe Renditen möchten, High Beta Aktien kaufen. Damit ist deren Preis zu hoch und die Rendite zu gering. Eine Studie von Frazzini und Pedersen (2014) belegt, dass High Beta Assets tiefere Alphas und Sharpe Ratios liefern, was in einer flacheren SML, als vom CAPM vorausgesagt, resultiert.
Was versteht man unter der Value Anomalie?
Die Value Anomalie besagt, dass sogenannte Value-Aktien (Aktien von Unternehmen mit einem hohen HML Quotienten) im Durchschnitt eine höhere Rendite erzielen als Wachstums-Aktien (Aktien von Unternehmen mit einem tiefen HML Quotienten). Diese signifikante Outperformance wurde bereits 1934 durch Benjamin Graham und David LeFevre Dodd aufgezeigt und später im Drei-Faktor-Modell von Fama und French erneut aufgegriffen. Es existieren mehrere Erklärungsversuche, unter anderem eine Reihe von rationalen Erklärungen. Diese Begründungen führen die Value Anomalie auf Risikofaktoren wie Unternehmensnotstand, Illiquidität oder Konjunktursensitivität zurück. Erklärungen, welche sich auf die Behavioral Finance stützen argumentieren, dass menschliche kognitive Verzerrungen zu Fehlpreisen führen. Investoren neigen also dazu, die zukünftige Entwicklung von Wachstums-Aktien deutlich zu überschätzen und diejenige von Value-Aktien deutlich zu unterschätzen.