Prüfungsvorbereitung


Kartei Details

Karten 124
Lernende 54
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 01.06.2020 / 31.03.2025
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Die acht Prüfkriterien für den Qualitätsaspekt Inhalt sind:

  • Vollständigkeit des Anforderungsdokuments 
  • Vollständigkeit der einzelnen Anforderungen 
  • Verfolgbarkeit 
  • Korrektheit/Adäquatheit 
  • Konsistenz 
  • Keine vorzeitigen Entwurfsentscheidungen 
  • Überprüfbarkeit 
  • Notwendigkeit

Die vier Prüfkriterien für den Qualitätsaspekt Dokumentation sind:

  • Konformität zum Dokumentationsformat und zur Dokumentenstruktur 
  • Verständlichkeit 
  • Eindeutigkeit 
  • Konformität mit Dokumentationsregeln

Die drei Prüfkriterien für den Qualitätsaspekt Abgestimmtheit sind:

  •  Abstimmung 
  • Abstimmung nach Änderung 
  • Konflikte aufgelöst

Die sechs Prinzipien der Prüfung von Anforderungen sind:  

  • Beteiligung der richtigen Stakeholder 
  • Trennung von Fehlersuche und Fehlerkorrektur 
  • Prüfung aus unterschiedlichen Sichten 
  • Geeigneter Wechsel der Dokumentationsform 
  • Konstruktion von Entwicklungsartefakten, die auf Anforderungen beruhen 
  • Wiederholte Prüfung

Erkläre das Prinzip 1: Beteiligung der richtigen Stakeholder! (3:2)

  1. Anforderungen sollen nicht durch den Ersteller geprüft werden
    1. nicht formuliertes Wissen des Erstellers verbirgt Fehler
    2. übersehen von Mehrdeutigkeiten
  2. interne Prüfung
    1. ggf. Vorprüfung von unfertigen Anforderungen
    2. leichter & günstiger
  3. externe Prüfung
    1. hohe Kosten
    2. ggf. muss der Prüfer sich einarbeiten
    3. auf Anforderungen mit hoher Qualität durchführen

Erkläre das Prinzip 2: Trennung von Fehlersuche und Fehlerkorrektur! (4)

bewährtes Prinzip - Konzentration auf Fehleridentifikation

  1. bei der Prüfung werden Mängel nur dokumentiert
  2. im Anschluss wird geprüft ob Mängel = Fehler 
  3. Minderung der Gefahr, dass durch Korrektur andere Fehler übersehen werden
  4. Gezielter Einsatz von Resourcen (Prüfer != Experte) zur Korrektur bestimmter Fehler
    1. Vermeidung von Behebung vermeintlicher Fehler
    2. und Einbau anderer Fehler

Erkläre das Prinzip 3: Prüfung aus unterschiedlichen Sichten! (2)

Bewährt in der Praxis

  1. Anforderungen werden aus einem bestimmten Blickwinkeln geprüft und abgestimmt
  2. perspektivenbasiertes Lesen

Erkläre das Prinzip 4: Geeigneter Wechsel der Dokumentationsform!(2)

  1. nutzt die Stärken einer Dokumentationsform um die Schwächen einer anderen auszugleichen
  2. Bsp: natürlich sprachige Mehrdeutigkeit <-> Präzision eines Modells

Erkläre das Prinzip 5: Konstruktion von Entwicklungsartefakten(2:3)

  1. Prozess zur Erstellung von Entwicklungsartefakten beispielhaft durchgeführt. 
    1. sorgt für intensives Auseinandersetzen und zeigt ggf. Fehler
    2. Resourcenaufwändig
  2. Entwicklungsartefakte sind z.B.
    1. Entwurfsartefakte
    2. Testartefakte
    3. Benutzerhandbuch

Erkläre das Prinzip 6: Wiederholte Prüfung. Wann sollte diese stattffinden? (6)

sollte Stattfinden wenn:

  1. Hoher Innovationsanteil in dem System
  2. Hoher Wissenszugewinn beim REngineering
  3. Längerfristige Projekte
  4. sehr frühe Prüfung von Anforderungen
  5. unbekannte Domaine
  6. Wiederverwendung von Anforderungen

Welche Techniken zur Prüfung von Anforderungen gibt es? (4)

  1. Review
    1. Stellungnahme
    2. Inspektion
    3. Walkthrough
  2. Perspektivenbasiertes Lesen
  3. Prüfung durch Prototypen
  4. Einsatz von Checklisten

Was ist eine Stellungnahme beim Review? (2)

  1. Eine dritte Person mit Expertiese prüft die Anforderungen hinsichtlich festgelegter Qualitätskriterien
  2. Mängel werden im Dokument makiert und in komprimierter Form erkläutert

Welches Ziel haben Inspektionen ?

Entwicklungsartefakte systematisch nach Fehlern zu durchsuchen.

Erkläre den Walkthrought! (4:3)

  1. leichtgewichtige Ausprägung eines Reviews
  2. nicht so strikt wie eine Inspektion
  3. gemeinsammer Prozess zum
    1. Identifizieren von Mängeln in Anforderungen
    2. Herstellen eines gemeinsamen Verständnisses
  4. Ablauf:
    1. Anforderungen werden vorher verteilt
    2. im Walkthrought werden die Anforderungen vorgestellt und besprochen
    3. Vorher Identifizierte Mängel werden in der Sitzung diskutiert und durch Protokollant festgehalten

Erkläre Perspektivenbasiertes Lesen und nenne Beispiele! (1:3) 

Man ließt die Anforderungen aus einer bestimmten Perspektive!

Bsp:

  1. Kunde (gewünschte Funktionalität &Qualität)
  2. Softwarearchitekt (Infos für Architektur enthalten)
  3. Tester (Infos für Testfälle)

Erkläre Prüfung durch Prototyp! (3)

Ansatz:

  1. Anforderungen für den Prüfer erlebbar zu machen.
  2. effektivste Methode für die Aufdeckung von Fehlern in Anforderungen.
  3. Stakeholder können Vorstellungen mit Zielsystem abgleichen. (Abweichungen oder Lücken in A. werden gefunden)

Was sind Checklisten bei der Prüfung! (4)

  1. Checkliste ist eine Menge von Fragen und Aussagen
  2. enthält Fragestellung, die der Prüfer beantworten sollen
  3. vorangestellt oder ergänzend zu allen anderen Prüftechniken
  4. Sinnvoll, bei vielen Aspekten

Was sind die Aufgaben beim Abstimmen von Anforderungen? (4)

  1. Konfliktidentifikation
  2. Konfliktanalyse
  3. Konfliktauflösung
  4. Dokumentation der Konfliktlösung

Bei der Konfliktanalyse wird unterschieden, um welche Konfliktarten bezüglich der Anforderungen es sich handelt, da bei unterschiedlichen Konflikten unterschiedliche Strategien der Konfliktauflösung notwendig sind. Welche 5 verschiedene Konflikttypen gibt es? 

  • Interessenskonflikt - Stakeholder haben faktisch unterschiedliche Bedürfnisse oder persönliche Interessen (zur Beachtung: Dieser Konflikttyp beinhaltete objektive und subjektive Konflikte. Objektive Interessenskonflikte entstehen aus faktisch unterschiedlichen Bedürfnissen, Subjektive Interessenskonflikte entstehen durch unterschiedliche persönliche Interessen). 
  • Sachkonflikt - Stakeholder interpretieren Information unterschiedlich oder kennen die Information nicht. 
  • Wertekonflikt - Stakeholder haben unterschiedliche Werte und Präferenzen. 
  • Beziehungskonflikt - Stakeholder haben in ihren persönlichen Beziehungen untereinander Probleme. 
  • Strukturkonflikt - Der Konflikt entstehet durch unterschiedene Hierarchie- und Entscheidungsbefugnis- Ebenen in einem Unternehmen.

Nenne und erläutere Konfliktlösungstechniken! (8)

  1. Einigung - Aushandeln einer Lösung (Austausch von Infos und Überzeugen von einer Lösungsalternative)
  2. Kompromiss - Kompromiss zwischen mehreren Lösungsalternativen, o. ggf. einer neuen)
  3. Abstimmen - Stakeholder Stimmen über die Wahl der Lösungsaltertive ab
  4. Variantenbildung - Variantenwahl o. Parameter des Systems decken alle konfliktierenden Anforderungen ab)
  5. Ober-Strich-Unter- höchste Hierarchiestufe, oder die über den höchsten entscheidet
  6. Consider-all-Facts (CAF) - Alle Einflussfaktoren & Infos des Konflikts werden untersucht und Relevanz bestimmt (für PMI)
  7. Plus-Minus-Interesting (PMI) - Untersuchung aller Folgen (in Plus, Minus, Interesting) um besser die Auswirkungen abschätzen zu können
  8. Entscheidungsmatrix - Spalten sind Lösungsalternativen; Zeilen enthalten alle Entscheidungskriterien, jede Zelle wird nach Relevanz bewertet (0-10); am Ende alle Zellen einer Spalte aufsummieren)

Erläutere die Dokumentation von Konfliktlösungen! (1:2)

Auflösungs sollte in jedem Fall nachvollziehbar dokumentiert werden

Sonst Gefahr fürs Projekt

  1. Wiederholte Behandlung von Konflikten (Kosten und ggf. Andere Lösung)
  2. Überprüfung von Konfliktauflösungen (Ggf. war Lösung falsch und muss aufgearbeitet & erneut gemacht werden)

Nach der Konfliktauflösung sollte der Konflikt geeignet dokumentiert werden. Hierzu sollte insbesondere die Konfliktursache, die beteiligten Stakeholder, die Meinungen der einzelnen Stakeholder, die Art der Konfliktauflösung, mögliche Alternativen, die Entscheidungen und die Gründe für die Entscheidungen festgehalten werden.

Welche drei Ausprägungsarten von Anforderungen werden mit modellbasierter Dokumentation dokumentiert?

  1. Ziele (Intentionen von Stakeholdern)
  2. Use Cases & Szenarien
  3. Systemanforderungen (detailierte Funktionalitäten und Qualitäten)

Ergänzt werden die Modelle oft durch Prosa.

Was ist ein Modell?

Ein Modell ist ein abstraktes Abbild einer existierenden oder einer noch zu schaffenden Realität.

Was sind Eigenschaften von Modellen?(3)

  1. Abbildung der Realität (Aspekte) (deskriptiv oder präskriptiv)
  2. Verkürzung der Realität
    1. Selektion(bestimmte Aspekte) 
    2. Verdichtung (Zusammenfassen von Aspekten)
  3. Pragmatische Eigenschaften
    1. Möglichst nur die Informationen im Modell darstellen, die für den Zweck notwendig sind

Was definiert eine konzeptuelle Modellierungssprache?

  1. Syntax -  Modellelemente & gültige Kombinationen
  2. Semantik - Bedeutung der einzelnen Elemente

Wie werden konzeptuelle Modelle unterteilt?

  1. informale M
  2. semiformale M
  3. formale M

Formalisierungsgrad abhängig über die Definition der Syntax und Semantik ( ggf. mathematisches Kalkül)

Was sind Anforderungsmodelle und die unterschiedlichen Nutzungsarten? (1:2)

  1. Modelle die Anforderungen eines Systems dokumentieren (Häufig UML)
  2. Man unterscheidet konzeptuelle Modelle für
    1. Systementwicklung -> beschreibt Lösungsaspekte
    2. Dokumentation von Anforderungen -> Beschreibt Aspekte des Problems

Welche Vorteile haben Anforderungsmodelle? (3)

  1. Schnellere Erfassung & bessere Memoriesierung von bildhaften Darstellungen
  2. definieter Fokus, Perspektive & Abstraktion einer Modellart
  3. Elemente der Modellierungssprache geben Abstraktion vor

Was sind Zielmodelle und ihr Vorteil? (1:1)

Zielmodelle stellen ein gewünschtes charakteristisches Merkmal eines Systems da. (Ziel eines Stakeholders)

Vorteil : Geringer Aufwand beim Erstellen und hoher Nutzen.

 

Bsp.: Und-Oder-Bäume zur Zieldekomposition

Was sind Und-Oder-Bäume?

Baumartige Dekompensation eines Ziels

Was sind UML-Use-Case-Diagramme? (3)

Leicht verständliche Modelle, die die

  1. Nutzungssicht von Funktionalitäten 
  2. deren Beziehungen untereinander
  3. die Interaktion mit anderen Systemen

darstellen.

Was sind die Elemente eines Use-Case-Diagrammes? (6)

  1. Use-Case
  2. Akteur (Person, System)
  3. Systemgrenze
  4. extend-beziehung
  5. include-beziehung
  6. Kommunikation zwischen Aktuer und Use-Case

Was ist <extend>?

Use-Case-A <<extends>> Use-Case-B heißt

Beim Eintreten einer bestimmten Bedingung wird die Interaktionsfolge in Use-Case-B an seinem Extension-point um Use-Case-A erweitert.

Was ist <<include>>?

Use-Case-A <<include>> Use-Case-B, bedeutet, dass in jedem Fall Use-Case-B in Use-Case-A enthalten ist (genauer. die Interaktionsfolge des Use-Cases)

Was ist eine Use-Case-Spezifikation und was sind ihre Elemente? (1:4;4)

Tabelle mit zusätzliche, strukturierten, textuellen Informationen zum Use-Case-Diagramm.

Attribute in der Tabelle

  1. eindeutige Identifikationsattribute
  2. Managementattribute (Quelle, Prio)
  3. Beschreibung des Use-Cases
  4. spezifische Use Case Attribute (Beispiele)
    1. Vor-& Nachbedingung
    2. Hauptszenario
    3. Alternativ-& Ausnahmeszenario
    4. auslösende Ereignisse

Was sind die drei Perspektiven von Anforderungen? (3;2)

  1. Strukturperspektive (Klassendiagramm & ER-Diagramm)
    1. In&Output
    2. statisch-Strukturelle Aspekte von Nutzungs-& Abhängigkeitsbeziehungen
  2. Fuktionsperspektive (Use-Case; Aktivitätsdiagramm; Datenflussdiagramm)
    1. welche Informationen werden im Kontext manipuliert
    2. welche Daten fließen in den Kontext
  3. Verhaltensperspektive (Statechart; Sequenzdiagramme)
    1. zustandsorientiere Dokumentation des Systems im Kontext
    2. Bsp. Reaktion des Systems auf Ereignisse

Was sind die Elemente eines Entity-Relationship-Diagramms?(4)

  1. Entitytyp
  2. Relationshiptyp
  3. Attribut (Sowohl an EntityTyp als auch an RelationshipTyp)
  4. Kardinalität (default 0...*)

ERD dokumentiert die Struktur des Gegenstandsbereichs. (Schemaebene und keine Instanzebene!)

Was sind die Elemente eines Klassendiagramms? (6)

  1. Klasse mit Compartments (Name, Attribute, Funktionen)
  2. Assoziationen
  3. Aggregation
  4. Komposition (Ein Teil kann nicht ohne das Ganze existieren)
  5. Generalisierung
  6. Multiplizität

Was ist ein Datenfluss-Diagramm und was sind seine Elemente?(2)

  1. Ein Datenflussdiagramm stellt die
    1. Quellen & Senken 
    2. Fluss von Daten durch das System dar.
  2. Es werden keine Bedingungen dargestellt.

Was sind UML-Aktivitätsdiagramme?(2)

  1. stellen den Kontrollfluss (Kanten) zwischen Aktivitäten & Aktionen (Knoten) des Systems dar
  2. Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK) sind ein weiterer Ansatz der Ablaufmodellierung.

Eine Aktivität wird erst ausgeführt, wenn alle vorhergehenden Aktivitäten fertig sind.