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Kartei Details

Karten 167
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.05.2020 / 13.07.2020
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Was ist ein vollkommener, was ein vollständiger Kapitalmarkt?

  • Vollkommen: Zu einem gegebenen Zeitpunkt ist der Preis eines Zahlungsstromes für jeden Marktteilnehmer gleich
  • Vollständig: Beliebige Zahlungsströme sind handelbar

Was ist ein Primär-, was ein Sekundärmarkt?

Primär- und Sekundärmarkt bezeichnet Teilfunktionen von Finanzmärkten. Der Primärmarkt dient der Erstplatzierung, der Sekundärmarkt dem Handel bereits platzierter Finanztitel.

Was versteht man und "Geldmarkt" und "Kapitalmarkt"?

  • Geldmarkt: Markt auf dem Kreditinstitute, Kapitalsammelstellen und Großunternehmen erstklassiger Bonität kurzfristige Forderungstitel (Laufzeit von einem Tag bis zu drei Monaten) handeln
  • Kapitalmarkt: Markt für langfristige Forderungstitel und Anteilspapiere 

Erläuterung Eigen- und Fremdfinanzierung und Abgrenzung dieser

  • Eigenfinanzierung: Bereitstellung zusätzlichen Haftkapitals durch Einlagen der Eigner oder Gewinnthesaurierung (Selbstfinanzierung)
  • Fremdfinanzierung: Kreditfinanzierung bzw. Finanzierung durch zeitlich verzögerte Zahlung (Finanzierung aus Rückstellungen)
  • Eigenkapital:
    • Haftkapital
    • wird unbefristet bereitgestellt
    • wird gewinnabhängig bedient
    • bringt Mitsprache- und Mitwirkungsrechte
  • Fremdkapital
    • nicht haftend
    • wird befristet bereit gestellt
    • wird fest/gewinnunabhängig bedient
    • bringt keine Mitwirkungsrechte

Welche Varianten der Kapitalerhöhung kennt das Aktienrecht? 

  • Kapitalerhöhung gegen Einlagen (ordentliche Kapitalerhöhung) nach §§ 182 - 191 AktG
  • bedingte Kapitalerhöhung nach §§ 192-201 (Zwecke: Gewährung von Umtausch- oder Bezugsrechten bei Wandel- und Optionsschuldverschreibungen, Zusammenschluss mehrerer Unternehmen, Gewährung von Bezugsrechten an Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsführung)
  • genehmigtes Kapital nach §§ 202-206
  • Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (durch Umwandlung von Rücklagen in Grundkapital) nach §§ 207-220

Warum hat das Recht auf Bezug einer jungen Aktie einen materiellen Wert?

  • Aktienkurs sinkt aufgrund der Kapitalerhöhung (Emissionskurs liegt zumeist unter dem alten Kurs der Aktie, was zu einem niedrigerem Durchschnittskurs führt) > Altaktionär muss zum Ausgleich die Kursdifferenz verlangen
  • Neuer Aktionär kann für das Bezugsrecht einen Betrag bis zu der Höhe zahlen, bei der der Kauf einer Aktie zum Börsenkurs und Erwerb einer jungen Aktie zum Emissionskurs wirtschaftlich gleichwertig werden.
  • Gleichgewichtskurs des Bezugsrechts: Der Betrag, den der neue Aktionär maximal zahlen kann und der Betrag den der Altaktionär mindestens fordern muss.

Warum liegt im Normalfall eines Bezugsrechts der Altaktionäre der Emissionskurs junger Aktien idR deutlich unter dem Börsenkurs der Aktie vor Kapitalerhöhung

Neue Aktien würden zu einem Preis über dem Börsenkurs nicht erworben, daher wird zur Sicherung der Platzierung ein Kursabschlag vorgenommen

Welche Vor- und Nachteile hat die Selbstfinanzierung?

  • Vorteile:
    • Verfügbarkeit bei Versiegen anderer Finanzquellen
    • Unabhängigkeit von Kapitalgebern
    • unveränderte Mitspracherechte
    • keine Zweckbindung des Kapitals
    • kein zusätzlicher Kapitaldienst
    • keine Emissionskosten
    • keine Kreditwürdigkeitsprüfung
  • Nachteile:
    • Ausschaltung der Kontrollfunktions des Kapitalmarks

Skizzieren Sie Entstehung und Problematik des "lock in-Effektes"

Ordnet man dem Kapitalmarkt die Aufgabe und Fähigkeit zu, Anlage suchendes Kapital in die beste Verwendung zu lenken, so dürfen einzelne Anlagemöglichkeiten steuerlich nicht begünstigt bzw. diskriminiert werden.

Das deutsche Steuerrecht belegt die ausgeschütteten Gewinne einer Kapitalgesellschaft über die Belastung der Gesellschaft hinaus mit AbgeltungSt und Soli. > Diskriminierung die Anlage außerhalb der diese Gewinne erzielenden Gesellschaft. Dies fördert die Gewinnthesaurierung und führt, tendenziell, zur Einschließung der Gewinne in der Gesellschaft (lock in-Effekt)

nter welchen Voraussetzungen kommt ein Kapazitätserweiterungseffekt ("Lohmann-Ruchti-Effekt") zustande, welche Komponenten bestimmen das Ausmaß dieses Effektes?

  • Effekt erfordert Kapitalfreisetzung und setzt voraus:
    • Zufließende Umsatzerlöse, die aufgrund der Abschreibungsverrechnung keinem Zugriff Gewinnberechtigter unterliegen und auch nicht an die Kapitalgeber zurückgeführt werden müssen
    • Kapazitätserweiterung wird möglich, wenn der Anlagenbestand noch recht jung ist und deshalb die Abschreibungen den notwendigen Anlagenersatz übersteigen > Abschreibungsgegenwerte können dann zur Erhöhung der Zahl nutzbarer Anlagen verwendet werden.
  • Ausmaß des Effektes wird bestimmt durch:
    • Abschreibungsverfahren
    • Preisentwicklung bei den Anlagen
    • Ausmaß der sofort reinvestierbaren Beträge 
    • Ausmaß zusätzlicher Kapitalbindung im Umlaufvermögen

Was ist ein Lombardkredit? Welche Varianten gibt es?

  • Bankkredit gegen Faustpfand, gegen Gewährung eines Pfandrechtes an beweglichen Sachen oder Forderungen
  • Zur Verpfändung kommen allgemein Vermögensgegenstände von hohem Liquiditätsgrad in Betracht
  • Varianten: Effektenlombard und Wechsellombard

Differenziere die verschiedenen Formen des Factorings

  • Echtes Factoring: Factor übernimmt das Delkredererisiko 
  • Unechtes Factoring: Delkredererisiko wird nicht übernommen > Forderungsabtretung dient der Sicherung eines neuen Kredits
  • Offenes Factoring: Schuldner weiß von der Abtretung der Forderung
  • Stilles Factoring: Schuldner ist sich der Abtretung der Forderung nicht bewusst
  • Forfaitierung: Veräußerung von nicht bilanzfähigen Ansprüchen auf die Zahlung 

IKS - Aufgaben, Elemente, Ziele

  • Aufgabe: Regeln zu Kontrollen im Unternehmen zum EInhalten von Richtlinien und Abwehr von Schäden durch das eigene Personal oder böswillige Dritte
  • Elemente: 
    • Transparenz
    • Vier Augen
    • Funktionstrennung
    • Mindesinformation
  • Ziele
    • Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit
    • Zuverlässigkeit von Informationen
    • Regeleinhaltung
    • Vermögenssicherung

Bayes-Prinzip

  • Gewählt wird der größtmögliche Erwartungswert

Minimax-Regel

  • Gewählt wird das beste Ergebnis bei Eintritt des ungünstigsten Falles

Maximax-Regel

  • gewählt wird der günstigste Fall

Hurwicz-Regel

  • Kombination von Minimax und Maximax
  • Zeilenmaxima mit Lambda multiplizieren
  • Zeilenminima mit (1-Lambda) multiplizieren

Savage-Niehans

  • Spaltenmaxima bestimmen
  • Geringsten Differenzwert zum Nutzwert der Basis-Tabelle nehmen

Laplace-Regel

  • Alle Zustände haben die gleiche Eintrittswahrscheinlichkeit
  • Summierung der Basis-Werte

Baldwin-Zins

\(Baldwin-Zins = ({ \sum dt*(1+i)^{n-t} \ \over a0})^{1/n}-1\)

Was gibt der Beta-Faktor an?

  • Das systematische Risiko eines Wertpapiers/Unternehmens

Steuerparadoxon

  • Kapitalwert steigt, wenn eine Gewinnsteuer mit einbezogen wird
  • Steuerlicher Verlustausgleich zu Beginn einer Investition (Auszahlung)
  • Auf spätere Einzahlungen fallen Steuern an - diese werden jedoch höher diskontiert

Resourced based view

  • Geschaut wird auf die im Unternehmen verfügbaren ressourcen und Kompetenzen
  • Durch bestmögliche Verwendung soll starke Position am Markt geschaffen werden
  • Kritik: Vernachlässigung des Marktes

Market based view

  • Marktorientierte Sichtweise
  • Erfolg wird maßgeblich von den Wettbewerbern beeinflusst, daher wird versucht Marktbarrieren zu schaffen
  • Kritik: DIe Stärken und Schwächen des eigenen Unternehmens werden vernachlässigt

ROI (Return on Investment)

\(ROI = {Jahresüberschuss \over Gesamtkapital}\)

ROA (Return on Assets)

\(ROA = {JÜ+ZA \over GK}\)

ROE (Return on Equity)

\(ROE = {JÜ \over GK}\)

ROCE (Return on Capital employed)

\(ROCE = {EBIT \over Capital employed}\)

NOPAT (Net operating profit after tax)

NOPAT = EBIT - TAX

Capital employed

AV

+ Vorräte

+ Forderungen

- Verbindlichkeiten

Umsatzrentabilität

\(Umsatzrentabilität = {Gewinn \over Umsatz}\)

EVA

NOPAT - WACC*NOA

Sollkosten (formel)

\(Ksi = {KV\over Xp} *Xi + Kp\)

Verrechnete Plankosten

\(Kpi = {Kpp \over Xp} * Xi\)

Verbrauchsabweichung

Kii - Ksi

Verrechnete Beschäftigungsabweichung

Ksi - Kpi

Echte Beschäftigungsabweichung

Ksi - Kpp

Variator

\({Kvpp \over Kpp}*10\)

Leerkosten

\(KI (xi) = Kfpp - {Kf \over Xp}*Xi\)

Nutzkosten

Kn = Kfpp - KI