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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 19.05.2020 / 16.06.2020
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Beschreiben Sie am Beispiel der sozialen Phobie das Zusammenspiel verschiedener Einflussfaktoren zur Entwicklung dieser Störung!

1. vererbt: übererregbares Angstnetzwerk = Vulnerabilität: 10-20% werden mit dieser Prädisposition geboren, bleibt über Zeit relativ stabil, mit sozialer Angst im Jungendalter assoziiert, emotionale Sensibilität als Vulnerabilitätsfaktor

2. Umweltfaktoren: erzieherische Einflüsse: nicht mit schwieriger Kindheit, sondern mit extrem fürsorglich und überbehüteter Kindheit verbunden

weitere Umweltfaktoren: Beobachtungslernen (Eltern wichtige Rollenmodelle), spezifische Erfahrungen (Mobbing, von Lehrer abgewertet)

--> genetische und Umweltfaktoren wirken im komplexer Art und Weise zusammen, Ein Faktor alleine reicht nicht.

Was versteht man unter dem Konzept der „Entwicklungsaufgaben“ und wie erklärt dieses Konzept die Entwicklung psychischer Störungen?

Entwicklungsaufgaben = Aufgaben welche lebensalterstypisch sind, Herausforderungen, die ein Kind in konkretem Alter lösen können sollte

--> Erfolgreiche Bewältigung von Entwicklungsaufgaben ist Voraussetzung für einen angepassten Entwicklungsverlauf

--> Werden Entwicklungsaufgaben nicht gelöst, führt dies auch zu Komplikationen für die weiteren Entwicklungsschritte. Wenn man eine frühere Entwicklungsaufgabe nicht gut meistern konnte, so hat dies auch Auswirkungen auf zukünftige Entwicklungsaufgaben. m Entwicklungsverlauf addieren sich „Fehlanpassungen“, so dass relativ unscheinbare Störungen in der Kindheit weitreichende Konsequenzen haben können.  

Was versteht man unter „Gen-Umwelt-Interaktion“ und „Gen-Umwelt-Korrelation“?

Gen-Umwelt-Interaktion: Wie reagiert Person aufgrund genetischer Ausstattung auf die Umwelt? --> Genotype beeinflussen die Vulnerabilität/Resilienz ggü. Umwelteinflüssen

Gen-Umwelt-Korrelation:Genotyp beeinflusst über spezifische Verhaltensweisen die Wahrscheinlichkeit der Exposition ggü. Umwelteinflüssen = gestalte Umwelt selbst --> Leute mit XYZ-Gen sind mit höherer W'keit alkoholabhängig

Womit beschäftigt sich die Epigenetik?

Veränderungen in der Genexpression

Durch Umwelteinflüsse werden Gene ab oder angeschaltet. genetische Wirkungen auf die menschliche Entwicklung hängt also nicht einfach von der DNA ab, sondern von der epigenetisch bestimmten Aktivität von Genen

Was ist der Unterschied zwischen Kompetenz und Performanz?

Kompetenz: Fähigkeiten, die wir theoretisch haben (was wir tun können = Verhaltensdisposition = können bestimmte Verhalten zeigen, machen es aber nicht immer), nicht sichtbar

Performanz: Das zu einer Kompetenz zugehörige Handeln nennt man Performanz. Was wir tatsächlich tun.

--> Kompetenzveränderungen sind nicht direkt beobachtbar, sondern nur indirekt aus Veränderungen der Performanz erschliessbar.

Beschreiben sie zwi alltägliche Beispiele für klassische Konditionierung

Kind weint beim Anblick des Babysitters ehe Eltern fortgehen. Das Kind muss weinen, weil die Eltern weggehen und der Babysitter auf das Kind schaut. Baby sieht Babysitter --> muss schon weinen, ohne Eltern weg.

Kontakt mit Katze = allergische Reaktion. Dann schon alleine Anblick der Katze = Keuchen (allergische Reaktion)

 

Nenne eine therapeutische Anwendung der klassischen Konditionierung.

Klingelhose / Klingelmatte bei nächtlichem Einnässen

Kind wacht auf, wenn Urin in die Hose (da die Hose klingelt) --> wacht am Schluss auf bevor Urin in der Hose

Nennen Sie ein Beispiel für positive und negative Verstärkung, sowie für direkte und indirekte Bestrafung!

1. positive Verstärkung: Bringt Müll raus, bekommt Taschengeld --> Verhalten häufiger

2. negative Verstärkung: Bringt Müll raus, muss dafür nicht Abwaschen --> Verhalten häufiger

3. direkte Bestrafung: Kind tut blöd, bekommt Klaps --> Verhalten seltener

4. indirekte Bestrafung: Kind tut blöd, darf deswegen nicht TV schauen --> Verhalten wird seltener

Nenne zwei bekannte Theorien zur lerntheoretischen Erklärung von Angststörungen und/oder Depression

1. Zwei-Faktoren-Theorie (Mowrer): Verbindung von klassicher und operanter Konditionierung

  • Klass. K: Traumatische Erfahrung mit Objekt oder Situation = Entstehung
  • Oper. K: Vermeidungsverhalten wird negativ verstärkt, aversive Reaktion dadurch beendet = Aufrechterhaltung

2. Erlernte Hilflosigkeit (Depression): Menschen werden depressiv, wenn sie die Überzeugung entwickeln, dass sie keine Kontrolle über die Verstärkungen in ihrem Leben haben, Kontrollverlust muss global, stabil und internal attrbuiert sein = in vielen Situationen, immer so, liegt an mir = Hilflosigkeit

3. Verstärker-Verlust-Theorie (Lewin) Depression: Depression mit nur wenigen positiven Umweltverstärkungen verbunden: geringe Zahl und schlechte Qualität von verstärkenden Ereignissen, mangelnde Erreichbarkeit und Verfügbarkeit, mangelnde Fähigkeiten --> niedrige Verstärkungsrate

Beschreibe ein Beispiel einer SORC(K)-Analyse

Stimulus: Auslösende Reaktion = Patientin verlässt Wohnung

Organismusvariable: individuelle biologische und lerngeschichtliche Ausgangslage = Sich Sorgen machen gehört zum Denkstil der Patientin

Reaktion: Reaktion auf Stimulus

  • R (kognitiv): „Ein Einbrecher könnte ins Haus, weil ich vergessen habe abzuschliessen.“

  • R (emotional): Angst

  • R (physiologisch): Anspannung, Unruhe

  • R (motorisch): Geht zurück in die Wohnung und kontrolliert, ob sie geschlossen hat. 

Consequence: Was folgt auf das Verhalten? Verstärkung / Bestrafung? = kurzfristig Spannungs und Angstreaktion, Das Vermeiden aus der Wohnung zu gehen bestraft sie indirekt= keine sozialen Kontakte

Kontingenz: Refelmässigkeit des Auftretens der Konsequenz nach der Reaktion

Was sind mögliche Wirkmechanismen der Konfrontationsbehandlung?

= Expositions mit der Reaktionsverhinderung = Patientin muss Haus verlassen

Extinktion: Löschung = gelernte Reaktion (Angst) nimm im Verlauf der Konfrontation ab, ist mit der Zeit nicht mehr mit dem Stimulus (Haus) assoziiert

kognitive Neubewertung: Kognitionen (Befürchtung) werden durch Erfahrungen hinterfragt = ich kann Situation bewältigen, es passiert nichts Schlimmes

Was wird bei der Systematischen Desensibilisierung gemacht?

1. Systematische gesteigerte Reizkonfrontation in sensu = in der Vorstellung. Z.B. sich ganz genau vorstellen, wie die Spinne auf der Hand liegt.

2. Kombination mit Entspannung.

--> immer nur so weit gehen wie noch entspannt!

Was ist mit der A-B-C-Analyse nach Ellis gemeint?

Nicht ein äusseres Ereignis führt zu emotionalen oder verhaltensmässigen Reaktionen, sondern Überzeugungen (Beliefs) sind die Ursache für jede Reaktion. Reaktion wird über unsere Gedanken vermittelt

Activating Event --> Belief --> Consequence

A: Ich habe ein Date

B: Die andere Person wird mich sicher doof finden

C: ich gehe nicht hin, weil ich Angst vor Blamage habe

Was ist die Kognitive Triade nach Beck?

eine verzerrte/negative/dysfunktionale Sicht der Realität führt zur Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen

Kognitive Triade der Depression: verzerrt-negative Sicht..

  • seiner Selbst (Ich bin ein Versager)
  • der Umwelt (alle sind gegen mich)
  • und der Zukunft (es ist alles hoffnungslos)

Man hat übergeneralisierte, kognitive Schemata = verzerren Informationsverarbeitung negativ

--> Hauptziel ist es diese verzerrte Sicht zu identifizieren und hinterfragen!

Welche adaptiven Funktionen erfüllen Emotionen?

Motivation: Emotionen signalisieren Bedeutsamkeit von Reizen/Ereignissen in Bezug auf Ziele/Bedürfnisse

Handlungsbereitschaft: Einhergehen von Emotionen und physiologischen Veränderungen, die Lebewesen auf adaptives Verhalten vorbereiten (Kampf, Flucht)

Lernen: Assoziation von Reaktionen mit emotionalen Konsequenzen = Grundlage für zielgerichtetes Verhalten

Kommunikation: Emotionales Ausdrucksverhalten = kommunikative Funktion, wichtige Rolle bei Koordination sozialer Beziehungen

Kognition: Emotionen lenken Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Entscheidungsprozesse in Richtung auf motivational bedeutsame Informationen.

 

 

Was besagt die James-Lange-Theorie zur Auslösung von Emotionen und wie wurde diese durch die Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter und Singer erweitert?

James-Lange-Theorie: Der Mensch nimmt einen bedrohlichen Reiz wahr, darauf erlebt er eine physiologische Erregung und deshalb erlebt er Angst. -> „Wir zittern nicht, weil wir Angst haben, sondern wir erleben Angst, weil wir zittern“.

Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter und Singer: Um eine Emotion zu erleben, muss sowohl physiologische Erregung als auch eine emotionsrelevante kognitive Interpretation dieses Zustandes vorliegen.

Welche Bewertungsprozesse werden in der Theorie von Lazarus (1966) angenommen?

Primary Appraisal: Ist Ereignis überhaupt bedrohlich oder relevant für meine Motige und Ziele?

Secondary Appraisal: Kann ich dieses Ereignis mit meinen Ressourcen meistern?

--> Wenn Situation als relevant und als nicht bewältigbar wahrgenommen => Stress!

Reappraisal: Neubewertung, problemorientiert: Veränderung der Situation durch eigenes Handeln, emotionsorientiert: Aufmerksamkeitsablenkung oder Neueinschätzung

Welche Belege gibt es dafür, dass Emotionen auch unbewusst ausgelöst werden können?

Amygdala: massgebliche Beteiligung der Amygdala bei Angstreaktionen

VPN wurden Gesichter gezeigt und einige wurden subliminal präsentiert = unbewusst wahrgenommen --> signifikant höhere Aktivierung der Amygdala auf maskiert ängstliche Gesichten im Vergleich zu den fröhlichen!

Was sind die zwei Wege der Furchtauslösung in der Theorie von LeDoux?

Schneller subkortikaler Pfad direkt von Sinnesorganen zur Amygdala (Anblick einer Schlange löst automatisch und unbewusst Angst aus)

Langsamer kortikaler Pfad mit höherer kognitiver Verarbeitung (Bewertung und Kontextualisierung des Reizes). Kontextuelle Informationen werden unter Beteiligung des Hippocampus und des PFC verarbeitet.

Was ist der Unterschied zwischen expliziten (deklarativen) und impliziten (nicht deklarativen) Gedächtnisformen?

deklarativ,explizit: Inhalte können ins Bewusstsein gerufen werden

implizit, nicht-deklarativ: nicht notwendigerweise mit bewussten Erinnerungen verbunden, drückt sich vorallem im Verhalten aus

Inwiefern ist die Unterscheidung von impliziten und expliziten Gedächtnisformen für die Psychotherapie relevant?

unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten auf implizite und explizite Gedächtnisformen

Inhalte des impliziten Gedächtnisses können v.a. bottom-up durch die erneute Darbietung ähnlicher Reize aktiviert werden (Darbietung Schlange), aber nicht top-down (mit Reden und Denken). 

--> erhebliche Einschränkung der Veränderungsmöglichkeiten einer rein verbalen Therapie!

Was ist eine mögliche Erklärung dafür, dass Angstpatienten explizit wissen, dass die Situation nicht gefährlich ist und trotzdem die Angst nicht kontrollieren können?

Dissoziation der verschiedenen Gedächtnissysteme bzw. neuronalen Schaltkreise. Kontextuelle, raumzeitliche Einordnung der Erfahrungen und Hemmung der automatischen ausgelösten Reaktionen gelingt nicht mehr. Eigentlich funktioniert es so, dass wenn man eine Schlange sieht, dann reagiert das implizite Gedächtnis (schneller Pfad) mit „Achtung, Schlange“. Daraufhin schaltet aber der langsame Pfad, also das explizite Gedächtnis ein und man realisiert, dass es nur ein Ast auf dem Boden ist und nicht eine Schlange. Diese Hemmung durch das explizite Gedächtnis funktioniert bei Angstpatienten nicht mehr. 

 Was passiert nach LeDoux bei einer erfolgreichen Angstbehandlung?

Angstreaktionen werden auch nach erfolgreicher Therapie nicht einfach aus der Amygdala gelöscht. Diese feuert auch nach erfolgreicher Therapie noch!

Vielmehr werden in der Therapie in kortikalen Hirnstrukturen neue neuronale Muster aufgebaut, die unvereinbar mit der Angst sind und so die Angstreaktion erfolgreich hemmen.

Nenne zwei Beispiele, wie Emotionen die Informationsverarbeitung und Gedächtnisspeicherung modulieren können

1. Emotionen beeinflussen die Aufmerksamkeit: Fokussierung der A auf emotionale Reize

2. Emotionen beeinflussen die Gedächtnisspeicherung und den Abruf von Gedächtnisinhalten: Modulation der Gedächtnisspeicherung durch Emotionen (Wie ich etwas erlebe, wird durch Emtionen moduliert und so erinnere ich mich dann auch daran), Stimmungskongruenzeffekte

3. Emotionen beeinflussen Entscheidungsprozesse: Rückmeldungen körperlicher Zustände (sM) verleihen Objekten affektive Bedeutung, somatische Marker ermöglichen intuitive Entscheidungen, Patienten mit Hirnschädigung (keine somatischen Marker) können keine komplexen Entscheidungen treffen

Was ist der Unterschied zwischen Trait und State?

Trait: relativ stabile Persönlichkeitseigenschaft

State: aktueller Zustand, verändert sich über die Zeit und Situation hinweg

Was sind die Big Five?

= spezifische Persönlichkeitsmerkmale können 5 generellen Faktoren zugeordnet werden

- Neurotizismus: negative Emotionalität

- Extraversion

- Offenheit für Erfahrungen: Interesse an Neuem

- Gewissenhaftigkeit: Selbstkontrolle, Genauigkeit, Zielstrebigkeit

- Veträglichkeit: Neigung zu Altruismus

 Wie erklärt das Tripartite-Modell Depression und Angststörungen?

Depression: hohe negative Emotionalität und tiefe positive Emotionalität

Angsstörung: hohe negative Emotionalität und Hyperarousal

--> empirisch nicht vollständig bestätigt (nächste Karte)

Welche Big Five Persönlichkeitsfaktoren korrelieren gemäss neueren Metaanalysen mit Depression?

Depression: stärkster Zusammenhang mit negativer Emotionalität, starker ZH mit geringe Gewissenhaftigkeit, mittelstarket ZH mit geringer positiver Emotionalität/Extraversion

etwa gleiches Muster für Angststörungen

Nenne mindestens 3 Modelle wie Persönlichkeit und psychische Störungen zusammenhängen können (1)

Common Cause Modell: Persönlichkeit und psychische Störungen haben gemeinsame Ursachen, sind aber nicht „direkt“ miteinander verbunden (Zusammenhang erklärt sich aus der gemeinsamen Ursache) -> bspw. hängen Neurotizismus und Depression nicht direkt zusammen, haben aber gemeinsame genetische Risikofaktoren, sprich gemeinsame Ursache.

Kontinuum-Modell: Spezifische Persönlichkeitsmerkmale und spezifische psychische Störungen bilden ein Kontinuum. Psychische Störungen entsprechen Extremwerten auf diesem Kontinuum. Sobald ein Wert überschritten wurde, gibt es die Störung. Empirische Evidenz spricht aber eher dagegen.

Vorläufermodell: Persönlichkeitsmerkmale sind Vorläufer psychischer Störungen. Spricht nicht gegen Modell 1 oder 2, aber es wird eine klare zeitliche Sequenz angenommen (hohe Ausprägung eines Traits fördert die spätere Entwicklung einer psychischen Störung)

Nenne mindestens 3 Modelle wie Persönlichkeit und psychische Störungen zusammenhängen können (2)

Prädispositionsmodell: Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale prädisponieren zur Entwicklung psychischer Störungen (=Vulnerabilitäts-Stress-Modell). Die Persönlichkeit stellt eine Vulnerabilität dar.

Begleiterscheinungsmodell: Die psychische Störung verändert/»färbt» die Persönlichkeit während der Phase der psychischen Störung. Ist die psychische Störung abgeklungen, kehrt die Persönlichkeit wieder auf den prämorbiden Zustand zurück.

Konsequenzmodell: Die psychische Störung hat einen anhaltenden Effekt auf die Persönlichkeit. Veränderungen in der Persönlichkeit bleiben auch postmorbid bestehen, also auch wenn psychische Störung «geheilt» ist. (Gegenmodell von Begleiterscheinungsmodell).

Was ist mit Pathoplastizität gemeint? 

Pathoplastizität: Persönlichkeit beeinflusst die Ausprägung und Verlauf der psychischen Störung, sowie das Ansprechen auf die Behandlung.

--> höhere Neurotizismuswerte und geringere Extraversionswerte hängen mit schlechteren Verlauf der Depression und schlechterem Ansprechen auf die Behandlung zusammen.

Welche Implikationen kann die Forschung zum Zusammenhang von Persönlichkeit und psychischen Störungen haben?

- anhand Persönlichkeitsmerkmalen gefährdete Menschen identifizieren und Präventionsmassnahmen durchführen

- anhand PM Behandlungserfolg voraussagen und Behandlung frühzeitig anpassen

- Erfoschung von Persönlichkeit hilft Ätiologie psychischer Störungen besser zu verstehen, Subgruppen identifizieren und Klassifikationssystem aufbauen

Nenne Merkmale einer Persönlichkeitsstörung

- Erlebens- und Verhaltensmuster weicht deutlich von kulturell erwarteten und akzeptierten Normen ab

- Muster sind unflexibel und tiefgreifend = über ver. Situationen hinweg

- Eigenschaften/Merkmale führen zu subjektivem Leiden oder deutlicher psychosozialer Beeinträchtigung

- Muster ist stabil und überdauernd (seit frühem Erwachsenenalter)

- Muster lässt sich nicht durch andere psychische Störungen erklären

 Was bedeutet „ich-synton“ und „ich-dyston“?

Ich-Synotonie: Eigenes Verhalten und Erleben wird selbst nicht als störend, abweichend oder normverletzend empfunden. Es wird als Ichzugehörig wahrgenommen. Es gehört zu einem. Dies hat man oft in der Kindheit gelernt, damit man die eigenen Bedürfnisse befriedigen konnte und deswegen wird es zu einem zugehörig empfunden.

--> PS: dissozial, paranoid, narzisstisch

Ich-Dystonie: Phänomene, Zustände, Symptome psychischer Störungen werden als fremd, störend, nicht zu einem gehörig erlebt (z.B. Panikattacken). Es wird als fremd wahrgenommen.

--> selbstunsicher, borderline, schizotypisch, depressiv

Was sind mögliche Probleme mit dem Begriff/der Diagnose Persönlichkeitsstörung?

- Stigmatisierung als Charakterdefizit oder schwere Störung

- allgemeiner Gedanke: therapeutisch wenig beeinflussbar

- Beziehungsstörung

Verhaltensmuster kann in passender Umgebung auch als Ressource gelten

Was ist mit Treatment-Aptitude-Ansätzen gemeint? Nenne ein Beispiel eines solchen Ansatzes

Welche Merkmale einer Person interagieren mit der Wirksamkeit einer Intervention und wie muss das therapeutische Vorgehen an den spezifischen Patienten angepasst werden?

Bsp.: Systematic Treatment Selection (STS): Bei welchen Patienten welche Intervention besser/schlechter wirken?

  • patient x treatment: Untersuchung bei Depressiven, Angst- und Suchtpatienten
  • präskriptive Therapie: berücktisichtigt die wichtigsten Patientenmerkmale, auf die sich ein Therapeut differentiell einstellen sollte (Bsp.: Patient mit hohem Widerstandpotential = eher non-direktiv behandeln)

Nenne die drei grossen Kommunikationssysteme des menschlichen Körpers!

1. Nervensystem (zentrales und peripheres Nervensystem)

2. Hormonsystem = endorkin

3. Immunsystem

--> Alle stark miteinander vernetzt!

 Aus welchen zwei Teilsystemen besteht das autonome Nervensystem und wie wirken die beiden Systeme? 

autonomes = vegetatives NS: Regulierung der Organfunktion

1. Sympathikus: Aktivierung, Mobilisierung, wirkt ergotrop = anregend, Steigerung von Plusfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz, Erweiterung von Bronchien, Pupillen, Aber Abnahme der Magen-Darm-Tätigkeit

2. Parasympathikus: Ruhe, Erholung, wirkt trophotrop (hemmend), Senkung von Pulsfrequenz, Bludruck, Atemfrequenz, Verengung von Bronchien, Pupillen, Aber Zunahme der Magen-Darm-Tätigkeit

Was versteht man unter Biofeedback?

Physiologische Zustände (Vorgänge, zu denen man eigentlich keinen Zugang hat, wie z.B. Blutdruck) werden wahrnehmbar gemacht und rückgemeldet.

Patienten erlernen „Trial und Error“-Strategien, mit denen sie das Signal, und damit den zugrunde liegenden physiologischen Prozess, selbst steuern können. Anwendungsbeispiele: Stressregulation, Spannungskopfschmerzen, Angststörungen, ADS, ADHS.

Was ist mit agonistischen und antagonistischen Effekten von Psychopharmaka gemeint?

Agonismus: Verstärkung der synaptischen Übertragung

Antagonismus: Hemmung/Schwächung der synaptischen Übertragung