Corporate Finance 2
Begriffe aus Self-Learning Modulen
Begriffe aus Self-Learning Modulen
Kartei Details
Karten | 79 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.03.2020 / 09.02.2022 |
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Was ist der Fremdkapitalkostensatz (Cost of Debt)?
Der an die Fremdkapitalgeber zu entrichtende Zins. Quantitativ leiten sich die Kapitalkostensätze aus den Renditeforderungen bzw. Renditeerwartungen der Kapitalgeber ab, welche sich ihrerseits aus der Bonität des borgenden Unternehmens sowie nach der Laufzeit des Fremdkapitals ergeben.
Wie nennt man das Aktien Beta auch noch?
- Levered Beta
- Leveraged Beta
- Beta Equity
Was ist das Aktien Beta und was sagt es aus?
Das Aktien Beta ist ein Sensitivitätsmass, welches die Empfindlichkeit einer individuellen Anlage auf Schwankungen des Marktportfolios zeigt und somit das systematische Risiko einer Anlage misst. Es zeigt daher auch den Risikobeitrag, den eine individuelle Anlage zum Risiko des Marktportfolios leistet. Das Beta des Marktportfolios hat definitionsgemäss stets den Wert Eins. Eine individuelle Anlage mit einem Beta von 1 bewegt sich demnach genau gleich wie der Markt, während sie bei einem Beta zwischen Null und Eins träger und bei einem Beta grösser als Eins sensibler auf Marktschwankungen reagiert.
Was versteht man unter dem Marktrisiko (Market Risk)?
Risiko, welches sämtlichen Anlagen eigen ist und welches durch Diversifikation nicht reduziert werden kann. Dieses Risiko gründet auf gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen und führt unter anderem dazu, dass sich die Aktienkurse tendentiell in die gleiche Richtung bewegen.
Was versteht man unter Diversifikation?
Aufteilung des Vermögens auf unterschiedliche Einzelanlagen, um das unsystematische, anlagespezifische Risiko zu reduzieren. Es ist bei einer geeigneten Diversifikationsstrategie möglich, sämtliches unsystematisches Risiko zu eliminieren. Das systematische Risiko kann hingegen durch Diversifikation nicht reduziert werden.
Was versteht man unter Credit Risk Spread (Kreditrisiko-Prämie)?
Zusätzliche Zinsforderung zur Deckung des Ausfallrisikos im Kreditgeschäft. Die Kreditrisiko-Prämie ist die Differenz zwischen der geforderten Kredit-Rendite (kFK) und der erwarteten Rendite einer risikolosen Staatsanleihe (rf).
Was versteht man unter dem Expected Loss (Erwarteter Verlust)?
Durchschnittlicher, erwarteter Verlust bei einem Kreditgeschäft. Der Expected Loss ergibt sich aus der Ausfallwahrscheinlichkeit, dem Expected Loss Given Default in % (Expected Severity) und dem FV(FK).
Formel: Expected Loss = FV(FK) * Ausfallwahrscheinlichkeit * Expected Loss Given Default (in %)
Kann auch über den Binomialbaum bestummen werden: Siehe Bild!
Was versteht man unter der Ausfallprämie (Default Premium)?
Die Ausfallprämie deckt die Kosten, die durch die Zahlungsunfähigkeit eines gewissen Anteils der Schuldner zu erwarten sind. Die Ausfallprämie ist daher nicht als Renditeforderung zu verstehen, sondern als Ausgleich der erwarteten Verluste.
Was sagt die Recovery Rate aus?
Die Recovery Rate bezeichnet denjenigen prozentualen Anteil an der Kreditsumme, der trotz Zahlungsunfähigkeit des Schuldners noch an die Gläubiger zurückgezahlt werden kann.Meistens kann trotz Ausfall ein bestimmter Anteil des Kredits oder der Anleihe gesichert werden (Recovery Rate). Es ist sogar denkbar das trotz Ausfall 100% der Summe gesichert werden kann; die Loss Severity (Expected Loss Given Default) beträgt dann Null.
--> Recovery Rate = 1 - Loss Severity
Was sagt die Loss/Default Severity aus?
Durchschnittlicher prozentualer Kapitalverlust bei Ausfall eines Kredits. Loss Severity bezeichnet denjenigen prozentualen Anteil an der Kreditsumme, der definitiv verloren ist. Meistens kann trotz Ausfall ein bestimmter Anteil des Kredits oder der Anleihe gesichert werden (Recovery Rate). Es ist sogar denkbar das trotz Ausfall 100% der Summe gesichert werden kann; die Loss Severity beträgt dann Null.
Loss Severity = 1 - Recovery Rate
Was sind Optionspreismodelle? Nennen sie die bekanntesten Modelle.
Modelle zur Bewertung ("Bepreisung") von Optionen. Das wichtigste Optionspreismodel ist das Black-Scholes-Modell. Daneben sind noch das Binominalmodell und das Monte-Carlo-Modell bekannt.
Was ist eine wichtige Besonderheit bei der Bewertung von Optionen?
Eine wichtige Besonderheit bei der Bewertung von Optionen ist, dass sie ein asymmetrisches Risiko-Rendite-Profil aufweisen.
Nennen sie die vier Bedingungen, die vollkommene Kapitalmärkte erfüllen müssen.
1. Es gibt keine Friktionen (keine Transaktionskosten und Steuern, alle Anlagen sind beliebig teilbar).
2. Alle Teilnehmer sind Preisnehmer und es herrscht vollständige Konkurrenz.
3. Alle Informationen sind kostenlos und stehen allen Marktakteuren gleichzeitig zur Verfügung.
4. Alle Marktakteure handeln nach rationalen Prinzipien und optimieren ihren Nutzen.
Was ist eine Call Option (Kaufoption)
Der Käufer einer Call Option erwirbt das Recht, jedoch nicht die Verpflichtung, innerhalb eines bestimmten Zeitraums einen bestimmten Basiswert zu einem im voraus festgelegten Kurs zu kaufen. Für dieses Recht bezahlt der Käufer dem Verkäufer eine Prämie.
Was ist eine Put Option (Verkaufsoption)?
Der Käufer einer Put Option erwirbt das Recht, jedoch nicht die Verpflichtung, innerhalb eines bestimmten Zeitraums einen bestimmten Basiswert zu einem im Voraus festgelegten Kurs zu verkaufen.
Was versteht man unter der Short Position?
Verkauf einer Position. Das kann sich auf Wertschriften aller Art, Derivative Instrumente, Commodities o.ä. beziehen. Gegenteil: Long-Position.
Was versteht man unter einer Long Position?
Kauf einer Position. Das kann sich auf Wertschriften aller Art, Derivative Instrumente, Commodities o.ä. beziehen. Gegenteil: Short Position.
Was versteht man unter der Put-Call Parität?
Die Put-Call Parität wird verstanden als Gleichgewichtsbedingung zwischen einer Put-Option und einer Call-Option mit ansonsten identischen Parametern, einer Position im Basiswert, Laufzeit sowie einem Kredit in Höhe des Barwertes des Ausübungspreises. Ist nun der Preis der einen Option (beispielsweise der Put-Option) bekannt, kann der Preis der anderen Option (in diesem Falle der Call-Option) durch Arbitrageüberlegungen bestimmt werden. Durch die Kombination der Put Option mit einer Aktie und der Kombination einer Call Option mit einem risikolosen Kredit kann das gleiche Auszahlungsprofil erreicht werden. Demnach müssen aus Abitrageüberlegungen diese Kombinationen zum Zeitpunkt t=0 auch gleich viel Wert sein.
Was wird unter einer Kapitalstruktur verstanden?
Genau genommen wird darunter das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital verstanden. Der Begriff Fremdfinanzierungsgrad sagt eigentlich das selbe aus.
Was versteht man unter Financial Leverage?
Hebelwirkung, welche eine erhöhte Fremdfinanzierung auf die Eigenkapitalrendite ausübt. Solange ein Unternehmen eine Gesamtrendite erwirtschaftet, die über dem Fremdkapitalzinssatz liegt, kann sie durch die Aufnahme von weiterem Fremdkapital die Eigenkapitalrendite erhöhen. Allerdings steigt mit abnehmendem Eigenkapitalanteil auch das Risiko der Eigenkapitalgeber an. Bei sehr hoher Verschuldung wird daher auch das Fremdkapital risikoreich, weil der geringe Eigenkapitalanteil mögliche Verluste nicht mehr oder nur noch unvollständig abfedern kann.
Zeigen sie anhand von Formeln die Effekte einer Erhöhung des Fremdkapitals.
Was sagt die Trade-Off-Theorie aus?
Die Trade-off-Theorie beschreibt den Einfluss der Unternehmensbesteuerung, der Financial Distress- und der Konkurs-Kosten auf den Unternehmenswert. Sie erklärt ebenfalls, wie eine perfekte Kapitalstruktur eruiert werden kann. D.h. bei einer Erhöhung des Fremdkapitals kann zuerst von dem Steuereffekt durch die FK-ZInsen profitiert werden. Je höher das Fremdkapital jedoch wird umso höher werden die Financial Distress- und Konkurs-Kosten, bis diese schlussendlich den positiven Steuereffekt überlagern und die Gesamtkapitalkosten (WACC) wieder steigen. Somit muss nach diesen Effekten eine optimale Finanzierungsstruktur existieren.
Was sagt die Pecking Order Theorie aus?
In der Praxis beobachtbare Präferenz (Hackordnung) zwischen verschiedenen Finanzierungsarten. Gemäss Pecking Order Theorie finanzieren sich grosse und profitable Gesellschaften in erster Linie aus dem operativen Cash Flow. Falls sie sich von aussen finanzieren müssen, bevorzugen sie Fremdkapital gegenüber Eigenkapital. Dies kommt vor allem daher, dass das Verwenden von internen Mittel am billigsten ist gegenüber der Aufnahme von Eigenkapital und Fremdkapital. Fremdkapital ist gegenüber Eigenkapital billiger und wird daher vor Eigenkapital aufgenommen. Eine Aufnahme von Eigenkapital hat zusätzlich die negativen signaling Effekte. D.h. eine Aufnahme von Eigenkapital am Markt kann ein Signal für schwache Finanzierungstätigkeit sein, da das Unternehmen eigentlich als letzte Möglichkeit um sich zu finanzieren Eigenkapital aufnehmen muss.
Was versteht man unter "signalling"?
Handlung, die auf eine nicht beobachtbare Eigenschaft eines Individuums oder eines Unternehmens hindeutet. Das Signal kommt jeweils vom Agenten. Entscheidend für die Wirksamkeit eines Signals ist, dass es von anderen, welche nicht über die entsprechende Eigenschaft verfügen, wegen für sie überaus hohen Kosten nicht kopiert werden kann (z.B. andere Unternehmen haben kein Geld um Aktien zurückzukaufen etc.). Beispielsweise wird die Aufnahme von Dividendenzahlungen einer Unternehmung von den Investoren oft als ein Signal für eine positive Ertragsentwicklung interpretiert. Die Wahl des Managements bei Finanzierung zwischen Fremd-, Beteiligungs- oder Selbstfinanzierung hat auch einen Signal-Effekt (Pecking Order), genauso wie der Aktienrückkauf.
Was besagt die Principal Agent Theorie?
Unter der Prinzipal - Agent - Theorie versteht man einen Erklärungsansatz, um das Handeln von Menschen in einer Hierarchie zu erklären. Kennzeichnend für solche Beziehungen ist ein Informationsgefälle zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Diese asymmetrische Informationsbeziehung wird immer dann zu einem Problem, wenn bei den Akteuren unterschiedliche Interessen angenommen werden müssen. Deswegen werden Kontrollmaßnahmen erforscht, die diesen negativen Effekten entgegenwirken können. Dem Vorstand (Agent) einer Aktiengesellschaft wird bspw.unterstellt, dass er nicht im Auftrag der Aktionäre (Prinzipal) handelt und über bessere Informationen verfügt (z.B. ein Management handelt nur im Eigenintresse um die eigenen Boni zu erhöhern und handelt nicht langfristig). Ziel der Prinzipal - Agent - Theorie ist es, die Beziehungen zu optimieren und den Agent - trotz Eigeninteresses - zu einer bestmögichen Interessenvertretung für den Prinzipal zu bewegen.
Was versteht man unter einem Aktienrückkauf?
Rückkauf von eigenen Aktien durch das Unternehmen. Dies ist eine mögliche Form der Werttransformation an den Aktionär. D.h. ein Aktienrückkauf erhöht die Earnings per Share (EPS), da der Aktienbestand gesunken ist. Der Wert der Aktie am Markt, nach einem Aktienrückkauf, verändert sich aber nur durch die positiven signalling Effekte jedoch nicht durch die gestiegene Eigenkapitalrendite (ROE). Dies aus dem Grund, da nun auch das Risiko auf dem Eigenkapital zu gleichen Teilen angestiegen ist (Dies gilt nur wenn Steuern = 0 und somit kein Steuereffekt auftreten kann.)
EPS = RG/Anz. Aktien
Was versteht man unter Financial Slack?
Ungenutzte Verschuldungskapazität oder nicht verwendete flüssige Mittel, die dem Unternehmen grundsätzlich zur Verfügung stehen. Ein grosser Financial Slack erhöht die Investitionsflexibilität und die Krisenresistenz da ohne lange Vorlaufzeit auf flüssige Mittel zugegriffen werden kann. Allerdings können durch einen zu grossen Financial Slack auch Probleme entstehen, wie z.B. die erschwerte Kontrolle oder eine unzureichende Disziplin des Managements.
Was versteht man unter der Kennzahl "Earnings per share" (EPS)?
Kennzahl für die Aktienbewertung. Der Reingewinn wird durch die Anzahl der ausstehenden Aktien geteilt um den Gewinn pro Aktie zu ermitteln. Ein hoher Gewinn pro Aktie darf nicht per se zu überoptimistischen Prognosen verleiten da immer auch die Anzahl der ausstehenden Aktien in die Betrachtung miteinbezogen werden muss.
EPS = RG/Anz. Aktien
Was versteht man unter dem Begriff "Debt Capacity" (Verschuldungskapazität)?
Möglichkeit zur externen, zusätzlichen Verschuldung. Die Verschuldungskapazität ist abhängig von der Bonität, dem aktuellen Verschuldungsgrad sowie der wirtschaftlichen Situation des borgenden Unternehmens. Wichtig ist vor allem, mit welcher Sicherheit die zur Bedienung des Fremdkapitals notwendigen, zukünftigen Cash Flows anfallen werden. Die Verschuldungskapazität ist keine starre Grösse sondern variiert mit den laufenden Projekten des Unternehmens. Grundsätzlich ist eine hohe Verschuldungskapazität positiv zu werten da durch die zusätzliche Aufnahme von Fremdkapital ein höherer Tax Shield erzielt werden könne.
Was versteht man unter einem Bond (Obligation)?
Obligationen oder auch Obligationanleihen sind Teilschuldverschreibungen in Wertpapierform, die zur Beschaffung von Fremdkapital dienen. Sie decken den mittel- bis langfristigen Finanzierungsbedarf. Der Käufer einer Obligation muss dem Herausgeber (Emittent) der Obligationen den Nennwert bezahlen. Der Herausgeber verpflichtet sich den Betrag nach einer im Voraus festgesetzten Frist zurückzuzahlen. Ausserdem muss er dem Inhaber der Obligation einen in der Regel jährlichen Zins zahlen. Die Rückzahlung erfolgt in Teilbeträgen oder zu einem Gesamtfälligkeitstermin. Herausgeber von Obligationen sind der Staat, die Banken und die Industrie. Obligationen sind in der Regel Inhaberpapiere. Neben festverzinslichen Obligationen gibt es eine Vielzahl von Spielarten der Verzinsung (z.B. Zero-Bond, Step-Up-Anleihe, zinsvariable Anleihe).
Was ist eine Wandelanleihe (Convertible Bond)?
Eine Wandelanleihe ist eine Obligation, die zu im Voraus bestimmten Konditionen in Aktien der emittierenden Gesellschaft umgetauscht werden kann (Wandelrecht respektive Wandeloption). Im Gegensatz zur Optionsanleihe kann die Wandeloption nicht getrennt am Markt gehandelt werden.
Was ist eine Optionsanleihe (Option Warrant)?
Mit der Optionsanleihe erwirbt der Investor eine Kombination aus einer festverzinslichen Anleihe und einem Kaufrecht auf bestimmte Wertpapiere. Das Kaufrecht berechtigt zum Bezug der definierten Wertpapieren zu einem festen Preis innerhalb einer bestimmten Frist. Im Gegensatz zur Wandelanleihe ist das Recht auf den Bezug der Beteiligungspapiere nicht untrennbar mit der Anleihe verbunden und kann getrennt gehandelt werden.
Was versteht man unter Cotingent Convertible Bonds?
Contingent Convertible Bonds (CoCos) sind langfristige nachrangige Obligationen mit festem Coupon, die unter vorgängig festgelegten Wandlungskriterien automatisch von Fremd- in Eigenkapital gewandelt werden.
Was versteht man unter nachrangiger Behandlung?
Wenn ein Anleger nachrangig behandelt wird bedeutet dies er bekommt sein Geld, bei einem Konkurs des Unternehmens, erst nach anderen Gläubigern zurück.
Was ist ein Zero (Coupon) Bond (Null-Prozent-Anleihe)?
Anleihe, die keine Zinscoupons zahlt. Trotzdem bietet eine Null-Prozent-Anleihe eine angemessene Rendite auf Verfall, da sie deutlich unter pari ausgegeben und bei Verfall zu par zurückbezahlt wird. Der gesamte Zinsertrag wird sozusagen bei Verfall entrichtet. Vor allem in den Vereinigten Staaten sind Zero Bonds der öffentlichen Hand beliebt, da sie Steuervorteile bieten.
Was versteht man unter einem Initial Public Offering (IPO)?
Überführung einer privat gehaltenen Gesellschaft in eine Publikumsgesellschaft. Bei einem IPO werden zum ersten Mal Aktien öffentlich angeboten, oft über eine Börse. Dabei können sowohl alte als auch neu ausgegebene Aktien in den öffentlichen Handel gebracht werden.
Gegenteil: Going Private