Pädiatrie

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Flashcards 171
Language Deutsch
Category Medical
Level Other
Created / Updated 29.01.2020 / 29.01.2020
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Stenosierende Laryngotracheitis

Pseudo-Krupp, falscher kurpp

krächzen

Krupp ursprünglich vn der Dyphterie verursache Laryngotracheitis, jedoch Dyptherie bei uns fast nicht mehr vorhanden (Impfschutz), deshalb der falsche Krupp (Pseudokrupp)

Viraler Krupp - Epidemiologie

  • vor allem Jinder im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren
  • Höchste Inzidenz mit rund 5% im 2. LJ
  • Jungs häufiger betroffen als Mädchen (1.4:1)
  • 10 - 15 % aller Kinder erkranken einmal an Krupp
  • ca. 5 % müssen stationär aufgenommen werden
  • Davon werden ca. 3 % intensivmedizinisch behandelt und noch weniger intubiert

Viraler Krupp - Erreger

  • Parainfluenzaviren (60-70%)
  • RS-Viren (10%)
  • Influenza-, Adeno-, ECHO-, Rhino-, Herpes, Masern (schwere Verläufe bei Influenza-A, Herpes und Masernviren)

Viraler Krupp - Symptome

  • Primär unspezifische Symptome einer viralen Infektion der oberen Atemwege (Rhinitis, Pharyngitis)
  • Inspiratorischer Stridor manifestiert sich überwiegend nachts mit akut auftretender Heiserkeit, bellendem Husten und Atemnot
  • leichtes Fieber (<38,5 °C)
  • keine Schluckbeschwerden
  • Akutes Auftreten (24:00 - 3:00) (Cortison-Spiegel ist in der Nacht tiefer, trockene Luft, Schleim sammelt sich an
  • Übergang in eine schwere Verlaufsform (ausgeprägter Dyspnoe mit Einsatz der Atemhilfsmuskulatur) ist möglich
  • bei kritischer Obstruktion auch exspiratorische Komponente
  • Erkrankungsdauer liegt zumeist bei wenigen Tagen

Viraler Krupp - Schweregrade

...

Viraler Krupp - Therapie - allgemeine Massnahmen

  • entspannte Atmosphäre - keine Hektik
  • Sitzen ist besser als Liegen
  • Feuchtwarme Wasserdampfinhalation im Badezimmer bringt keinen Benefit
  • Kühle Nachtluftinhalation auf dem Balkon -> wirkt abschwellend -> Achtung Hypothermiegefahr

Viraler Krupp - Therapie

Leichter Krupp

  • Kortikosteroid p. os: Betamethason 0.2 mg/kgKG (Betnesol Tbl., 0.5 mg)
  • Wirkeintritt nach ca. 30 min bis 1 Stunde, Wirkdauer >48 h

Schwerer Krupp

  • Sofortige Inhalation mit Adrenalin 5 mg (unverdünnt >1 Jahr), anschliessende Hospitalisation zur Überwachung
  •  

Indikation zur Anlage eines venösen Zugangs uss streng überdacht werden (Kind nicht unnötig stressen)

allfällige Inhalation von Atrovent wenn weiterhin bei Verdacht auf bronchiale Ursache

Atrovent unter 1 Jahr = nur eine Ampulle

Viraler Krupp - Differenzialdiagnose

Viraler Krupp

Rekurrierender Krupp

Bakterielle Tracheitis

Diphterie

Epiglottitis

Epiglottitis - Epidemilogie und Erreger

  • vor allem Kinder vom 2. bis 6. LJ
  • Selten Jugendliche und Erwachsene
  • Letalität ca. 10 - 20%
  • Ganzjährliches Vorkommen
  • Bakteriell - HIB (Haemophilus Influenza B) -> Impfausweis beachten
  • Selten Staphylococcus / Streptococcus

Epiglottitis - Pathophysiologie

  • Entzündliche Prozess des Kehldeckels und der umgebenden Schleimhaut
  • Epiglottitis verlagert sich wegen zunehmender Grösse und Gewicht nach hinten -> Verlegung des Larynxeingangs
  • Tröpfcheninfektion allf. Mundschutz RS

Epiglottitis - Symptome

  • Sehr selten
  • kein bellender Husten
  • Stridor
  • Heiser (flüstern, wie mit einer heissen Kartoffel im Mund)
  • Fieber häufig, hoch septisch
  • Allgemeinzustand stark reduziert
  • Speichelfluss
  • Schluckbeschwerden

Epiglottitis - präklinische Therapie

  • Kind und Eltern beruhigen
  • Keine unnötigen Massnahmen, welche das Kind irritieren (kein i.v.-Zugang, keine Racheninspektion etc.)
  • Transport in Oberkörperhochlagerung und Intubationsbereitschaft
  • Eventuell Adrenalininhalation, wenn das Kind dies toleriert (unverdünnt, 5mg ab 1. LJ)
  • Bei Erschöpfung assistierte Beatmung
  • wenn nötig: Intubation (erschwert) (Tubusgrösse muss kleiner sein, als der errechnete aufgrund der Stenose, Führungsdraht dabei haben)
  • Ultima Ratio: transcricoidaler Zugang

Laryngospasmus - Definition und Ursache

  • krampfartige reflektorische Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur mit Verengung des Larynx und Verschluss der Stimmritze
  • "Stimmritzenkrampf"
  • Ursache meist Reize im Rahmen einer In- Extubation / Sedation
  • Ätherische Öle (vorwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern)
  • evtl. beim EIntauchen in kaltes Wasser

 

  • es besteht Gefahr eines Lungenoedems (Unterdruck in Lunge wird durch starkes Ziehen des Diaphragmas erhöht)

Laryngospasmus - Symptome

  • Atemstörung
  • Ringen nach Luft
  • Hypoxie
  • Schaukelatmung (inverse Atmung)

Laryngospasmus - Therapie

  • Reiz unterbrechen
  • Sniffposition (Schulterbänkchen, Esmarch, evtl. je nach Alter Kopf ganz leicht reklinieren)
  • O2-Gabe über dichtsitzende Beatmungsbeutel
  • CAVE: keine Beatmung (unnötige Mageninsufflation)
  • PEEP: (20-30 mmHg) durch NA oder ANästhesie (RS normalfall nur 5 - 10 PEEP Kompetenz)
  • Geduld & Nerven -> ein Laryngospasmus löst sich meist von alleine
  • Ultima ratio: Relaxierung, Narkoseeinleitung Intubation

Asthma bronchiale - Epidemilogie

häufigste chronische erkrankung im Kindes- und Jugendalter

  • 10% aller Kinder unter 15 Jahren ebtroffen
  • in ca. 70% der Fälle bricht die Krankheitvor dem 5. LJ aus
  • Asthma bronchiale wird häufig bei Kindern übersehen oder zu späht behandelt

Asthma bronchiale - Pathophysiologie

Trias

  • Bronchospasmus
  • Hypersekretion (Dyskrenie)
  • Schleimhautoedeme

Silent-Chest

Verlängerte Exspiration

Einsetzen der Atemhilfsmuskulatur (Hoover Sign - Zwerchfellatmung)

Lippenbremse / Stöhnen/Knörtzeln = Autopeep

Asthma Bronchiale - Therapie

Initial Inhalation nur mit Ventolin, wenn keine Besserung zus. Atrovent

allf. Dauerinhalation von Ventolin und Atrovent

Allf. Kortikosteroid (Überlegung wegen i.v. Zugang: Benefit?)

Allf. Adrenalininhalation

ITN: mit Esketamin

Bronchiolitis - Epidemiologie

  • akute virale Bronchiolitis ist die häufigste Infektionskrankheit der unteren Atemwege bei SG
  • Meist durch RSV Erreger (Respiratory-Syncytial-Virus) verursacht, jedoch auch andere respiratorische Viren
  • Betroffen sind vor allem SG bis 1. Lebensjahr
  • Häufung zwischen 4- 6 Monat
  • Frühgeborene häufiger betroffen
  • bis ca. 2 Jahren werden fast alle Kinder mindestens einmal mit dem RSV infiziert, wobei davon nur etwa 1-2% mit einer akuten Bronchiolitis hospitalisiert werden 

Bronchiolitis - Symptome

  • Fieber
  • Husten
  • Trinkschwäche (durch behinderte Nasenatmung)
  • Weezing
  • Dyspnoe, Tachypnoe und Einziehungen
  • Typisch: auskultatorisches Knisterrasseln bds.
  • Säuglinge in den ersten 2-3 Lebensmonaten können zentrale Apnoen haben
  • Manchmal fehlen sogar alle anderen Infektzeichen (nur Apnoe, fast kein Schnupfen, kein Husten)

Bronchiolitis - Therapie

  • O2-Gabe mit Maske & Reservior / ggf. Trichter
  • Atemwege freihalten - Nasentoilette mit NaCl, 0.5 ml pro Nasenloch bei REA-Bereitschaft (wegen Nasendusche), anschl. Absaugen, Otrivin nach der Nasendusche
  • ggf. i.v.-Zugang & Volumenbolus (20ml/kgKG bei Anzeichen einer Dehydratation (keine Priorität, wenn kein Schock vorhanden
  • Betamimetika und Steroide bringen bei der Bronchiolitis keinen Benefit (bei unklarer Klinik erlaubt, aber nicht wiederholen bei fehlender Besserung)
  • Bei respiatorischer Erschöpfung -> assistierte Beatmung mit PEEP (CPAP) (AF >60 oder <20) wenn unter 20: Assistierte Beatmung Ziel Erhöhung AF, wenn über 60 jede AZ unterstützen wodurch Volumentidal-Erhöhung Ziel Senkung AF

Fremdkörperaspiration

  • Betroffen: v.a. Kindern im Alter von 6 Monaten bis 2 Jahren
  • Unterscheidung zwischen kompletter (meistens Höhe Larynx, kein Schreien, roter Kopf, kein Ein-Ausatmen) und inkompletter (in Bronchus oder Teil der Trachea, Weinen, Atmung vorhanden) Atemwegsverlegung
  • Aufgrund Anatomie bei kleinen im linken oder rechten Bronchus, mit zunehmenden Alter eher rechter Bronchus

Fremdkörperaspiration - Schluckakt

Normalerweise schützt das Zusammenspiel von Schluckakt und Kehlkopf vor einer Aspiration:

  • Schluckakt ausgelöst durch Kontakt der Zunge mit der Rachenhinterwand oder Gaumenbögen
  • dabei reflektorischer Atemstillstand:
    • kein Einatmen
    • Schließen der Stimmbänder
    • Kehlkopfmuskeln ziehen Kehlkopf nach oben
    • Kehlkopfdeckel klappt zu
  • falls doch Nahrung in den Kehlkopf eindringt: reflektorischer Hustenstoß 

Fremdkörperaspiration - Was geht schief?

  • Kleine Kinder haben noch nicht so eine ausgefeilte Schluck-KehlkopfKoordination
  • durch Erschrecken förmlich „Inhalation“ = Einatmen des Fremdkörpers (z.B. bei Stolpern, Anrempeln oder unwillkürliche Einatmung)
  • Risikofaktor: (klein)kindliche Neugier: nehmen alles zur Erforschung in den Mund (kleine Spielzeugteile, Schrauben, Nägel, Steine,…)

 

Europäische Studie: 73% der Aspirationen von organischem Material geschehen während Essen, davon sind 68% Kinder <3 Jahre 

Fremdkörperaspiration - Häufigkeit

  • Im Vergleich zu anderen lebensgefährlichen Unfällen ist die FK-Aspiration häufig! (Genaue Zahlen existieren nicht)
  • In großen pädiatrischen Zentren zweistellige Zahl pro Jahr
  • Analyse zahlreicher Publikationen mit insgesamt 12.979 Fällen (Boston 2010):
    • Akut-Sterblichkeit 0,42% (in Einzelserien 0,04-1,8%)
    • Ersticken direkt durch FK
    • tödliche Komplikation während bronchoskopischer Entfernung
  • bei Kindern <4 Jahre sind Erstickungsunfälle durch Aspiration die häufigste Todesursache unter den Unfällen
  • Fazit: Fremdkörper-Aspiration ist ein lebensbedrohliches Ereignis! 

Fremdkörperaspiration - Was wird aspiriert?

  • 70 - 90% organische Fremdkörper: vor allem (Erd)Nüsse, Schalen, Körner, Möhren, Gräten, Hühnerknochen
  • Rest anorganisch: Metall, Plastik (Lego), Steinchen, Haarnadeln etc.

 

Prophylaxe:

  • Keine Erdnüsse für Kinder < 4 Jahre
  • Gegessen wird am Tisch
  • Altersangaben Spielzeug

Fremdkörperaspiration - Symptome

Inkomplette Atemwegsverlegung:

  • FK meist bronchial
  • Plötzliches Husten und Würgen, evtl. sogar Erbrechen
  • Eventuell inspiratorischer Stridor
  • Ggf. Zyanose
  • Abgeschwächtes Atemgeräusch

Komplette Atemwegsverlegung:

  • FK meist zentral, Kehlkopf, Hauptbronchus
  • Kind kann nicht mehr husten, weinen, würgen
  • Keine Atmung mehr möglich => Apnoe
  • Panik, Angst
  • Nach kurzer Zeit (30-60 Sekunden) Bewusstlosigkeit, Bradykardie, Reanimation

Fremdkörperaspiration - Therapie

Inkomplette Atemwegsverlegung:

  • Kind und Eltern beruhigen
  • Sichtbare (orale) FK entfernen
  • Überwachung
  • Transport sitzend in Reanimationsbereitschaft
  • Anmeldung in geeigneter Zielklinik (Möglichkeit zur pädiatrischen Bronchoskopie)
  • CAVE:  je nach Lage des FK ist eine komplette Verlegung der Atemwege jederzeit möglich! (KEINE RÜCKENSCHLÄGE)

Komplette Atemwegsverlegung

  • Säugling (< 1 Jahr)
    • Kind auf Unterarm oder Knie legen, 45° Winkel nach unter
    • 5 Rückenschläge gefolgt von 5 Thoraxkompressionen
    • Wenn Kind schlaf -> REA (kein Pulstasten mehr, sondern direkt Thoraxkontraktionen)
  • es besteht Gefahr eines Lungenoedems (Unterdruck in Lunge wird durch starkes Ziehen des Diaphragmas erhöht)

Schock - Definition

Das Fehlen einer Gewebeperfusion auf Zellebene, das zu einem anaeroben Stoffwechsel und zum Verlust der lebensnotwendigen Energieproduktion führt.

Blutdruck Regulation

  • Herzminutenvolumen x Systemischer Vaskulärer Widerstand (SVR) = Blutdruck

 

  • Herzminutenvolumen
    • Herzschlagvolumen 
    • Herzfrequenz
  • SVR
    • Vasokonstriktion
    • Vasodilatation

 

Herzminutenvolumen

  • Herzschlagvolumen x Herzfrequenz 

 

  • Herzschlagvolumen
    • Vorlast
    • Nachlast
    • Kontraktilität
  • Herzfrequenz
    • sympathisch
    • parasympathisch

Dekompensation

Kindern kompensieren extrem lang (so lange, wie sie körpereigene Katecholamine ausschüten können)

Wenn Kindern dann aber dekompensieren, geht es anschl. extrem schnell.

 

Beurteilung des Kreislaufes

  • Hautkolorit
  • Hautfarbe
  • Rekap-Zeit (zentral, bei Kindern sternal, 5 Sek. drücken, auf Herz Höhe wegen venösem Rückstrom -> bessere Aussage über allf. Schockzeichen)
  • Fontanelle (Hypotonie = Fontanelle evtl. eingefallen, Hirnoedem/SHT = evtl. Fontanelle abstehend) bis max. 2-jährig, Kind 45° hoch nehmen, nicht ganz sitzen oder liegen (Eltern fragen, wie Zustans sonst ist)
  • Pulsfrequenz (brachial bei Säuglingen)
  • Pulsqualität
  • Blutdruck
  • Blutung (Äussere und innere)
  • Vigilanz
  • Breathing (Tachypnoe)

Hautkolorit, Hautfarbe

  •  

Rekapillisierungszeit

...

Puls und Blutdruck 

...

Puls und Blutdruck

...

Hypovolämischer Schock (infolge Dehydratation)

  • Häufigste Schockform bei Kindern im Vorschulalter, vor allem bei Säuglingen
  • Infolge Erbrechen und Diarrhoe können Säuglinge innerhalb kürzester Zeit massive Flüssigkeitsverluste erleiden
  • hoher Flüssigkeitsbedarf - Trinkmenge täglich 1/6 des Körpergewichtes

Hypovolämischer Schock (infolge Dehydratation) - Therapie

  • Sauerstoff
  • Volumensubstitution: bei Dekompensationszeichen Bolus von 20ml/kg/KG Kristalloid über 5-10 min i.v oder i.o / 2–max. 3 mal (via 3-Wege-Hahn und 20ml-Spritze) => Beachte Zeichen der Einflusstauung! (ggf. oral via Magensonde => v.a. innerklinisch)
  • BZ-Messung => ggf. Verabreichung Glucose (Gefährdung für Hyperglykämie in Stressreaktionen)
  • Wärmeerhalt

Einflussstauung: gestaute Halsvenen, Lungenoedem, Leber gut und hoch tastbar bei Hypervolämie

Hypovolämischer Schock (infolge Hämorrhagie)

  • Das kindliche Blutvolumen beträgt ca. 80-90 ml/kg/KG
  • Ab ca. 20% Blutverlust treten Schockzeichen auf
  • Erkennbare Blutungen müssen schnell unter Kontrolle gebracht werden
  • Vorsicht bei Verbänden mit Kompressen, welche viel Blut aufsaugen, so dass der Blutverlust schwer abzuschätzen ist.

Étudier