Pädiatrie

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 29.01.2020 / 29.01.2020
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Hypovolämischer Schock (infolge Hämorrhagie) - Therapie

  • Blutungen stillen (X-ABCDE)
  • O2-Gabe
  • Flüssigkeit ersetzen (max. 2 Boli präklinisch -> Gerinnungsstörung, Hypothermie)
  • Bei Blutung: Ec-Konzentrate (10ml/kgKG)
  • Wenn notwendig: Katecholamine
  • Tourniquet ab dann einsetzbar, wenn Tourniquet vom Unfang passt.
  • allf. manuelle BD-Manschette

Blutungen stillen

  • Torniquet, blutstillende Kompressen, (Cellox etc.) und IT-Clamps sind grundsätzlich auch bei (grösseren) Kindern mit denselben Kontraindikationen wie bei Erwachsenen anwendbar
  • Tranexamsäure (Cyklokapron): 15mg/kg/KG (bei wachen Patienten mit einem Antiemetika kombiniert)

Volumentherapie 

  • 20 ml/kg/KG Kristalloid als Bolus über 5-10 min (intravaskuläre Komponente von ca. 25% des kindlichen Blutvolumens)
    • Bei Bedarf mehrmals (max. 2x) wiederholen, stetige Reevaluation
  • Achtung: Kinder die aufgrund einer Blutung mehr als einen Bolus Kristalloid benötigen, verschlechtern sich häufig rapide
    • EC-Konzentrate 10ml/kg/KG

 

  • Ausnahmen Volumentherapie:
    • Vd. Kardiogener Schock
    • Intoxikationen mit Calciumkanalblocker oder Betablocker
    • Neugeborenenreanimation => 5-10 ml/kg/KG über 10-20 min verabreichen – Reevalution

Katecholamine

  • Adrenalin 0,01mg/kg/KG (analog Readosis, nach AHA)
  • Perfusor: 0,1 bis 1 µg/kg/KG pro Minute (ggf. höhere Dosen erwägen)

Distributiver Schock (Anaphylaxie)

 

  • Zweithäufigste Schockform im Kinderalter
  • Im Kindesalter sind Jungen häufiger von einer Anaphylaxie betroffen als Mädchen
  • Auslöser (bei Kindern)
    • Nahrungsmittel 58%
    • Insektengifte 24%
    • Arzneimittel%
  • Auslöser (bei Erwachsenen)
    • Insektengifte 55%
    • Arzneimittel 21%
    • Nahrungsmittel 16%

Distributiver Schock (Anaphylaxie) - Therapie v.a. mit Obstruktion obere Atemwege

  • Sofortige Gabe von Adrenalin intramuskulär (0.01mg/kgKG)
  • O2-Gabe
  • Adrenalin inhalativ 5ml/5mg unverdünnt (Ab 10kg/KG)
  • Achtung: intravenöser oder intraossärer Zugang nur bei Eskalation
    • keine Punktion/Bohrung in der Akutphase => ggf. vollständiger Verschluss der Atemwege

Distributiver Schock (Anaphylaxie) - Therapie v.a. mit Obstruktion unteren Atemwege

  • Häufigste Reaktion
  • Bei bedrohlicher Situation: Adrenalin intramuskulär (0.01mg/kgKG
  • Inhalation mit B2-Sympathomimetika (Salbutamol)
    • Achtung bei Dospir: lediglich ½ Ampulle verwenden
  • Achtung: intravenöser oder intraossärer Zugang nur bei Eskalation
    • keine Punktion/Bohrung in der Akutphase => ggf. vollständiger Verschluss der Atemwege 

Distributiver Schock (Anaphylaxie) - Therapie v.a. mit führender Herz-Kreislauf-Reaktion

  • Sofortige Gabe von Adrenalin intramuskulär
  • Sauerstoffgabe
  • Achtung auf Erbrechen => Airwaymanagement mit Absauggerät in Griffnähe
  • Intravenöser oder intraossärer Zugang
  • Volumensubstitution 20ml/kg/KG Kristalloid (2-3)
  • Gabe von Antihistaminika / Glucokortikoide
  • Adrenalin repetiert (nach 5 min, wenn keine Besserung, repetieren) (iv/io/im)
  • Ggf. Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin) am Perfusor

Distributiver Schock (Anaphylaxie) - Therapie mit Herzkreislaufstillstand 

  • ACLS-Massnahmen mit suffizienter BLS (cave: Atemwegssicherung!)
  • Adrenalin 0,01mg/kg/KG
  • Volumen 20ml/kg/KG als Bolus
  • Erwäge Gabe von Antihistaminika / Glukokortikoide
  • wenn möglich und notwendig: Transport auf Intensivstation

Distributiver Schock (Sepsis)

  • bei septischem Geschehen, häufig Kinder und SG von Meningokokkensepsis betroffen (bakterielle Infektion, Tröpfcheninfektion)
  • meist intensivmedizinische Behandlung notwendig
  • Mortalität sehr hoch

Meningikokkensepsis Symptome

  • • Hohes Fieber mit Schüttelfrost
  • Bewusstseinseintrübung • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Hautblutungen / Petechien
  • Innerhalb wenigen Stunden kann sich das Waterhouse- FriderichsenSyndrom mit
    • hämorrhagischer Nekrose der NNR
    • Gerinnungsstörungen => DIC (Verbrauchskoagulopathie)
    • Schock & Koma
    • Multiorganversagen entwickeln! 

Meningokokkensepis Therapie

  • Selbstschutz!
  • Behandlung nach ABCDE
  • adäquate Oxygenierung
  • Volumentherapie bei Schocksymptomatik (20ml/kg/KG) max. 2-3 Boli
  • schnelle Antibiotikagabe von Cephalosporine 3. Generation
    • Ceftriaxon (Rocephin) 100 mg/kg/KG (innerhalb 1 h nach Auftreten Petechien)
    • Rücksprache Kinderspital
    • Gefahr des Toxic Schock Syndrom
  • Ggf. Katecholamine • Zügiger Transport (Ipsplatz!) 

Kardiogener Schock (Myokarditis) Symptomatik

  • Asymptomatischen Verläufen bis zum kardiogenen Schock und plötzlichen Herztod
  • Neugeborene und Säuglinge entwickeln häufig unspezifische Symptome einer Infektion mit Fieber, Apathie und Trinkschwäche
  • Ggf. Apnoen, Zyanose und vermehrtes Schwitzen
  • Häufig vorbestehender Virusinfekt für 10-14 Tage
  • Unspezifische respiratorische oder gastrointestinale Beschwerden, präkordiale Stiche oder Brustschmerzen bei älteren Kinder
  • Neu aufgetretene Herzrhythmusstörungen wie supraventrikuläre und ventrikuläre Tachyarrhythmien sowie AV-Blockierungen sind ebenfalls nicht selten

Kardiogener Schock (Myokarditis) - Therapie

  • O2
  • Ggf. 5-10 ml/kg/KG Kristalloid über 10-20 min verabreichen – Reevaluation
  • Zügiger Transport ins Kinderspital => Ips-Platz
  • Denke daran: falls sich ein Kind mit Vd. auf Hypovolämie NACH der Volumensubstitution klinisch verschlechtert, so könnte ein kardiogener Schock/Myokarditis vorliegen => Zeichen der Einflusstauung/erhöhte Vorlast:
    • Rasselgeräusche pulmonal
    • vergrösserte Leber
    • ggf. gestaute Halsvenen

Obstruktiver Schock

  • Pathophysiologische Mechanismen gleich wie bei Erwachsenen
  • Spannungspneumothorax siehe Thoraxtrauma

Erkennen des Herzkreislaufstillstandes

  • Bewusstlosigkeit
  • Keine Atmung oder Schnappatmung
  • Kein Puls oder HF < 60/min und Zeichen der systemischen Minderperfusion
    • Puls höchstens 10 Sekunden lang überprüfen/ggf. zeitglich

=> Start CPR nach C-A-B

Tachykardie Massnahmen

Vagale Manöver:

  • Eisbeutel auf Stirn legen, Nase frei
  • In Spritze puste oder kleiner Ballon aufpusten, anschl. Beine 45° hoch
  • einseitige Carotis-Massage

Medikamentöse Kardioversion

  • Zugang an oberen Extremitäten
  • Adenosin
    • 1. Mal: 0.1 mg/kgKG
    • 2. Mal: 0.2 mg/kgKG
  • mit 10 ml nachspülen

Elektrokardioversion

  • 1. Mal: 1 J/kgKG
  • 2. Mal: 2 J/kgKG
  • 3. Mal: 2 J/kgKG
  • Amiodarion nur in Rücksprache mit

Bradykardie vs. REA

Wenn Puls unter 60 und kein Puls mehr tastbar: REA

Wenn Puls unter 60 und Puls tastbar

 

Altersabhängige Verletzungsmuster

< 2 Jahre

  • Kopfverletzungen 31%

bis 5 Jahre

  • Kopfverletzungen 25%
  • Extremitäten 20%

> 6 Jahre

  • Extremitäten-Verletzungen (Kinder werden geschickter, stützen sich ab) 

Kinematik

  • Energie kann nicht vernichtet werden. Sie kann nur von einer Form in andere Formen umgewandelt oder von einem Körper auf andere Körper übertragen werden
  • Kleinere Körper absorbieren die Energie in einem konzentrierten Volumen
  • Weniger Muskel- und Fettmasse
  • Weicheres Skelett
  • Verletzung innerer Organe schneller möglich
  • Weniger Frakturen => mehr Bandläsionen
  • Wenn Frakturen => dann infolge massiver Gewalteinwirkung
  • Großer Kopf als „Schwer“- Punkt
  • Bei jedem Sturz sollte immer von einer Mitbeteiligung des Kopfes ausgegangen werden!
  • Ein Sturz aus 2-facher Körpergröße gilt als Sturz aus grösser Höhe

Verletzungen beim kindliche Polytrauma

  • Extremitätenfrakturen mit ca. 85% die größte Rolle
  • Schädel-Hirn-Trauma mit 75%
  • Thoraxverletzungen mit 25%
  • Abdominal- und Beckenverletzungen 10-15%
  • Wirbelsäulenverletzungen 5%

Traumatische Hirnverletzungen

  • Das Schädelhirntrauma (SHT) ist ein häufiges kindliches Verletzungsmuster
  • Die jährliche Inzidenz: 300 bis 500 pro 100'000 Kinder
  • 92% verlaufen gutartig, die übrigen 8% sind jedoch für 15% der Todesfälle bei Kindern über einem Jahr und für 25% der Todesfälle bei Kindern über 5 Jahre verantwortlich 

Blutungsquellen bei SHT

Je nach Lokalisation der Blutungsquelle =>dominierende Symptome

  • Intrazerebrale Blutung
    • sekundäre Bewusstseinseintrübung
  • Epidurale Blutung
    • primär kurze Bewusstlosigkeit
    • gefolgt von symptomfreiem Intervall bis zu drei Stunden
    • anschliessend erneutes Eintrüben
  • Subdurale Blutung
    • oft primär anhaltende Bewusstlosigkeit, Hemiparese, schnelle Anisokorie

Säuglinge < 6 Monaten können durch intrakranielle Blutungen hypovoläm werden, da ihre Fontanellen und Schädelnähte noch offen sind => relevanter Blutungsraum!

Achte deshalb auf vorgewölbte Fontanellen (Sturz vom Wickeltisch etc…)

SHT - Therapiegrundsätze

  • Vermeide eine Hypoxie
    • Primäres Ziel ist immer eine adäquate Oxygenierung & Ventilation, und nicht die Intubation! Bester Atemweg ist jener der sicher & effektiv ist! (ggf. Beutelmaskenbeatmung mit einsatzbereiter Absaugeinheit • 
  • Vermeide eine Hypo-Hyperkapnie
    • Kontrollierte Beatmung mit Normoventilation (etCO2: 35 mmHg/ 5 kPa / AF Kinder 25/min / Kleinkinder 30/min)
  • Ausnahme zur milden Hyperventilation
    • Zeichen der zerebralen Herniation (nur kurzfristig wirksam, CPP und cerebrale O2- Versorgung sinkt!)
  • Vermeide eine Hypo-Hypertension
    • Optimierung der Hirnperfusion durch Aufrechterhaltung des zerebralen Perfusionsdrucks (CPP=MAP-ICP) 
  • Zielblutdruck
    • altersentsprechender Normwert
    • Flüssigkeitssubstitution soviel wie nötig, aber möglichst restriktiv bei ausreichendem zirkulierenden Blutvolumen zur Reduzierung der Gefahr eines Hirnödems
  • Bei Kreislaufinstabilität
    • Katecholamingabe
  • Bei Krampfanfälle
    • Benzodiazepine oder Midazolam 

Abdominale Verletzungen Zahlen und Fakten

  • Bei ca. 10-15 % der kindlichen Unfällen
  • Überwiegen stumpfe Bauchtraumata ca. 90 – 95 % (Vor allem bei Kindern im Alter von 6-8 sowie 14-16 Jahren)
  • Jungs häufiger als Mädels
  • Meist Folgen von Verkehrs-, Spiel- oder Sportunfällen
  • Typische Unfallmechanismen für stumpfe Bauchtraumata
    • Stürze auf den Lenker von Fahrrädern
    • Stürze von Klettergerüsten
    • Reitunfälle
    • stumpfe Gewalteinwirkung im Rahmen von PKW-Unfällen
  • Perforierende Bauchverletzungen
    • Pfählungsverletzungen

 

 

Pfefferisches-Drüsenfieber (Kuss-Krankheit) und virale Infektionen können zur Schwellung der Leber führen

Abdominale Verletzungen

  • Milz und Leber bei Kindern schwächer ausgeprägte Kapsel => anfälliger für Verletzungen, teilweise erheblichen Blutverlusten
  • Elastische Thorax schützt die vergleichsweise großen Organe weniger gut als im Erwachsenenalter
  • In 95 % der Fälle ist auch bei hochgradigen Organverletzungen eine konservative Therapie im Spital mit Überwachung, Schmerztherapie und Flüssigkeitsersatz möglich
  •  

Abdominale Verletzungen

...

Abdominale Verletzungen - Therapie

  • Prinzipiell analog Erwachsener
  • Bedenke dass Kinder eine Hypovolämie von bis zu 45% des zirkulierenden Blutvolumens kompensieren können bis Zeichen des Schocks auftreten
  • Beachte die Kinematik und allfällige sichtbare Prellungen, Abdrücke auf dem Abdomen
  • Schneller Transport bei Vd. auf Abdominaltrauma und Schocksymptomatik 

Thoraxtrauma 

  • Infolge nachgiebiger Ripper weniger Verletzungen der knöcheren Strukturen
  • Größeres Risiko für Lungenverletzungen
    • Lungenkontusionen
    • Pneumooder Hämatothorax
  • Bei Rippenfrakturen (selten) besteht ein hohes Risiko für intrathorakale Verletzungen
  • Sterblichkeitsrate steigt mit Anzahl der frakturierten Rippen
  • Daher ist besondere Aufmerksamkeit und ein gründlicher Bodycheck unerlässlich! 

Thoraxtrauma - Zeichen

  • Atemfrequenz
  • Thoraxbewegungen
  • Atemmechanik
  • Atemgeräusche
  • Prellmarken
  • Schmerzen
  • Hautemphysem
  • Erschöpfungszeichen

Thoraxtrauma - Therapieschwerpunkte

  • Oxygenierung & Ventilation
  • Komplettes Monitoring (4er EKG-Ueberwachung)
  • Analgesie => achte auf Atemdepression, ggf. erweitertes Atemwegsmanagement)
  • Offene Thoraxverletzungen 3-seitig abdecken
  • Bei Pneumo-oder Hämatothorax muss davon ausgegangen werden, dass sich bei einer allfälligen Intubation ein Spannungspneumothorax entwickelt! 

Spannungspneumothorax

  • Höheres Risiko für Herzkreislaufstillstand im Rahmen eines Spannungspneumothorax
  • Primär häufig Zeichen der kardialen Dekompensation bevor sich Veränderungen in Oxigenierung oder Ventilation manifestieren
  • Halsvenenstauung aufgrund möglicher Hypovolämie und ev. HWS-Fixation schwer zu erkennen
  • Trachealverschiebung als Spätzeichen kann ev. Durch Palpation der Drosselgrube festgestellt werden
  • Bei Verdacht auf Spannungspneumothorax (Kinematik, fehlendes oder abgeschwächtes Atemgeräusch, kardiale Dekompensation => Entlastungspunktion
  • Die sofortige Entlastung des Spannungspneumothorax erfolgt im 2. ICR, medioklavikulär, Rippenoberrand
  • 14G Venflon, bei adipösen Kindern ARS-Nadel

Wirbelsäulenverletzungen - Facts

  • Wirbelsäulenverletzungen bei Kindern sind selten
  • 60–80% der Verletzungen im Bereich der Halswirbelsäule
  • geringe Verdachts Bestätigung bei WS-Verletzung nach Hospitalisation auch (ca. 4%)

Anatomische Besonderheiten der HWS

  • Überproportional großer Kopf
  • Flache Gelenke
  • Erhöhte Dehnbarkeit von Kapseln/Bändern
  • Unvollständige Verknöcherung der Wirbelelemente
  • Schwache Nackenmuskulatur
  • Myelon geht bei KK tiefer

Anatomische Besonderheiten des RM 

  • Myelon bis zum 4. Lendenwirbel
  • bis zum ca. 12. Lebensjahr wandert das kaudale Ende nach kranial und endet in Höhe des 1. bis 2. Lendenwirbels

SCIWORA

Spinal cord injury without radiographic abnormality

Unfallursachen WS-Verletzungen

  •  Im Säuglingsalter Stürze vom Wickeltisch
  • Bei Kleinkindern meist Verkehrsunfälle
  • Mit zunehmendem Alter sind es Stürze aus einer größeren Höhe
  • Bei Adoleszenten Sportunfälle 

Immobilisation

  • Indikation zur Immobilisation muss differenziert gestellt werden (siehe PHTLS Alg. Immobilisation)
  • Ein agitiertes und sich wehrendes Kind kann sich unter Umständen zusätzliche Verletzungen durch eine Immobilisation zuziehen
  • Bei Verzicht auf eine Immobilisation muss dies gut dokumentiert werden
  • Bei notwendiger Immobilisation muss zwangsläufig an ein eventuell erweitertes Atemwegsmanagement gedacht werden! (Rückenlage, Analgesie etc…)

Immobilisation - Vorgehen

  • Kind altersentsprechend über die Immobilisation aufklären
  • Zeitmanagement im Blick behalten!
  • Primär manuelle HWS-Immobilisation in Sniff-Position
  • HWS-Immobilisation mit Kinderhalskragen oder «Halskravatte» bei zu kurzen Hals (Säuglinge)
  • Kinder altersentsprechend (bis ca. 7 jährig) und nach den anatomischen Begebenheiten des Kopfes in einer Sniff- (Schnüffel-) Position immobilisieren
  • Spineboard: Kinder altersentsprechend seitlich bis unter die Schultern und zwischen den Beinen auszupolstern, so dass kein seitliches Verschieben möglich ist
  • Vacuummatratze mit Auspolsterung eignet sich sehr gut
  • Darauf achten, dass auch auf einer dieser und/oder Vacuumbeinschiene die Sniff-Position eingehalten wird
  • Bei Immobilisierung eines Säuglings im KED auf das seitliche Einrollen und das korrekte Verschließen der Bänder achten, so dass immer eine Überwachung des Kindes mit Blick auf den Thorax möglich ist
  • PHTLS keine Immobilisation im „Maxi-Cosi“ => axialen Stauchung und eventuell defekter Kindersitz nach einem Verkehrsunfall
  • Prinzipiell muss jedes Kind während des Transportes im RTW gesichert sein! (Kiddy, Kindersitz, Maxicosi, integriertes System etc.)
  • Generell keine Transporte in den Armen der Eltern! 

Thermische Verletzungen - Facts 

  • Thermische Verletzungen sind nach Verkehrsunfälle und Ertrinken der dritthäufigste Grund für traumatologisch bedingte Todesfälle bei Kindern
  • Die meisten Todesfälle ereignen sich nicht aufgrund direkter Verbrennungen, sondern aufgrund des Inhalationstraumas mit Kohlenmonoxid- oder Zyanidvergiftung und Hypoxie
  • > 50% der unter 9 jährigen erleiden bei einem Hausbrand ein Inhalationstrauma (flüchten bei Feuer oft unters Bett oder in den Schrank) 

Étudier