IT-PM Theorie 2020

Theorie IT-PM 6. Semester HTWG Konstanz

Theorie IT-PM 6. Semester HTWG Konstanz


Set of flashcards Details

Flashcards 69
Language Deutsch
Category Computer Science
Level University
Created / Updated 25.01.2020 / 31.01.2022
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Nennen sie 4 Beispiele für mögliche IT-Projekte

  • Eigententwicklung eines Web-Shops
  • Umsetzung der DSGVO
  • Auswahl eines passenden CMSs
  • Ist-Analyse und Anforderungsanalyse für CRM-Prozesse

Nennen sie 5 Erfolgsfaktoren im Projektmanagement

  1. Klare Zielsetzung
  2. Klare Rollenverteilung
  3. Erfahrung des Projektmanagers
  4. Gute Kommunikation innerhalb des Projektes
  5. Qualifiziertes Personal

Was sind die 3 Säulen eines erfolgreichen Projektes ?

  1. Problem verstehen: Anforderungen und Umfang analysieren -> Systemanalyse
  2. Lösungen entwickeln und umsetzen: Softwaredesign, Implementierung, Testen -> Software Engineering
  3. Team zum Ziel führen: das richtige Team haben, Projektplan, Aufgaben verteilen -> IT-PM

Wie spiegelt sich der Projekterfolg wieder ?

  • Abwicklungserfolg: Kosten und Zeit eingehalten, Qualität des Ergebnisses
  • Anwendungserfolg: Akzeptanz und betriebswirtschaftlicher Nutzen

Warum ist die Ermittlung eines Projekterfolges oft subjektiv ?

  • Wer misst ? Aus Sicht von Projektleiter, Kunde, Management
  • Woran wird gemessen ? Kosten, Zeit, Qualität (schwer quantifizierbar)
  • Wann wird gemessen ? Direkt am Projektende oder ein Jahr später ?

Definition Projekt

Ein Projekt ist ein Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist.

Z.B. klare Zielvorgabe, zeitliche Begrenzung, Projektspezifische Organisation

Projekte vs. Regeltätigkeiten vs. Linienaktivitäten

Projekte: Einmalig und spezielle Organisationsstruktur

Linienaktivitäten: Einmalig aber keine besondere Organisationsstruktur

Regeltätigkeiten: keine Einmaligkeit, kein eindeutiger Start- und Endtermin (Tagesgeschäft)

Was sagt das "magische" Projektmanagement Dreieck aus ?

Drei Faktoren, welche sich gegenseitig beeinflussen.

  • Zeit: z.b. Endtermin vorverlegt -> mehr Mitarbeiter und/oder nicht alle Ergebnisse können erbracht werden
  • Ergebnis: z.b. erwartetes Ergebnis wird vergrößert -> mehr Mitarbeiter und/oder mehr Zeit
  • Ressourcen: z.b. Mitarbeiter fallen aus -> mehr Zeit und/oder Projektergebnis muss reduziert werden

Wie ergänzt das Teufelsquadrat von Harry Sneed das magische Dreieck ?

4 Faktoren, welche sich beeinflussen.

  • Zeit
  • Ressourcen
  • Inhalt (Umfang)
  • Qualität

Es können nie alle 4 Dimensionen gleichzeitig optimiert werden, Optmierung einer Dimensionen immer auf Kosten der anderen Dimensionen -> Fläche des Quadrates bleibt immer gleich.

Management von Informationssystemen vs. Projektmanagement

Management von IT-Systemen setzt sich aus drei Schritten zusammen:

  • Planung: Neue Systeme, bzw. Änderungen planen
  • Steuerung: Aufbau und Entwicklungen steuern
  • Überwachen: laufende Prüfung des Betriebs

Veränderungen werden i.d.R. durch Projekte umgesetzt. Das Management von IT-Systemen gliedert sich in 3 Ebenen.

  • Strategisches Management: Rahmenplan aufsetzen, zukünftige Entwicklung, Planung , Steuerung und Überwachung mehrer Projekte
  • Operatives Management: Organisation des Betriebs eines IT-Systems
  • Taktisches Management: Management der Einführung, bzw. Änderung einzelner Komponenten in Form von Projekten

Was sind die Typischen Projektphasen und Projektmodule ?

  1. Projektinitiierung
  2. Projektplanung
  3. Projektdurchführung
  4. Projektabschluss

Die Projektdurchführung enthält mindestens eins der folgenden Projektmodule (Abhängig vom Projekt):

  • Systemerhebung und -bewertung
  • Systemspezifikation
  • Systemauswahl
  • Systemeinführung
  • Systemevaluation

Was sind die typischen Rollen einer Projektorganisation ?

  • Auftraggeber: Meistens Einzelperson, gibt Projektziele vor, stellt Ressourcen zur Verfügung, initiiert Projekt und nimmt es ab
  • Lenkungsausschuss: Überwacht Planung und Ausführung hinsichtlich Ergebnissen, Terminen und Kosten. Nimmt Projektzwischen- und Projektberichte ab, besteht aus Vertretern aller im Projekt involvierten Gruppen
  • Multiprojektmanager:
    • Großprojekt (Programm) mit vielen Einzelprojekten: Koordiniert und vernetzt Einzelprojekte, vertritt Einzelprojekte gegenüber dem Auftraggeber
    • Manager aller Projekte im Unternehmen: schafft Transparent, identifiziert Ressourcenengpässe
  • Projektleiter: natürliche Person, verantwortlich für erfolgreiche Projektabwicklung, Planung, Steuerung, Überwachung, Abstimmung mit dem Auftraggeber, Projektplan erstellen, MA-Führung
  • Projektmitarbeiter: Kernteam beinhaltet Projektleiter und MA, welche über die gesamte Zeit dem Projekt zugewiesen sind, Projektteam enthält auch MA für kurzfristigen Einsatz, führen zugewiesene Aufgaben aus

Wie findet man einen guten Projektleiter ?

  1. Person hat ähnliches Projekt bereits erfolgreich abgeschlossen
  2. Person hat sich als Teammitglied empfohlen
  3. besitzt möglichst viele der folgenden Fähigkeiten:
  • Zielorientierung
  • Menschenführung
  • Entscheidungsbereitschaft
  • Integration verschiedener Fachdisziplinen
  • Belastbarkeit
  • PM- und wirtschaftliche Kenntnisse

Was sind die typischen Phasen der Projektinitiierung ?

  1. Projektidee formulieren
  2. Projektziele festlegen
  3. Projektauftrag erteilen
  4. Projektorganisation festlegen
  5. Kick-Off-Meeting durchführen

Was sind Stakeholder ?

Personen oder Oragnisationen, welche vom betrachteten Projekt betroffen sind (Interessensgruppen)

  • Projekt: Projketleiter, Designer, Tester
  • Geschäftsumfeld: Benutzer, Help-Desk-Team
  • Übrige Firma: Auftraggeber, Marketing, Vertrieb
  • Umwelt: Kunden, Regierung, Wettbewerber

Worst Case: Vergessene Stakeholder fühlen sich übergangen und machen Stimmung gegen das Projekt.

Wie finde ich meine Stakeholder ?

  • Brainstorming zu Projektbeginn (Wer kennt wen ?)
  • Für jeden Stakeholder notieren: Name, Rolle, Einfluss, Erwartungen /Befürchtungen, Maßnahmen
  • Machtspiele und Gegenspieler identifizieren

Projektumfeldanalyse kann helfen, die Einflüsse der Stakeholder zu veranschaulichen.

Eigenschaften der Projektziele ?

  • Ziele müssen vor Projektbeginn exakt definiert sein
  • Ziele müssen für die Dauer des Projektes stabil sein
  • an alle Stakeholder kommuniziert sein
  • Zielzustand definieren, nicht den Weg dahin
  • nicht mehr als 3-5 Hauptziele
  • Ziele sollten aus Problemsituation heraus abgeleitet werden

Was bedeutet "SMART" im Bezug auf Projektziele ?

  • Spezifisch: so präzise wie möglich formuliert
  • Messbar
  • Erreichbar
  • Relevant
  • Terminiert

PAM als Alternative für SMART

  • Purpose: Was ist der Zweck ?
  • Advantage: Welche Vorteile bringt das System ?
  • Measure: Wie kann man die Vorteile messen ?

Welche Eigenschaften hat der Projektauftrag ?

  • Erstes offizielles, schriftliche Dokument des Projektes
  • Auftraggeber trifft die Entscheidung, das Projekt durchzuführen
  • Enthält Kontaktdaten von Auftraggeber, Hintergrund und Ziele, Laufzeit, Budget, Vorgaben zur Organisation, Datum, Unterschrift

Welche Möglichkeiten der Projektorganisation gibt es und was sind ihre Vor- und Nachteile ?

1. Reine Projektorganisation: Projekt ist eigenständige Einheit im Unternehmen und Mitarbeiter werden ausschließlich dem Projekt zugeordnet. PM hat maximale Weisungsbefugnis. Vor allem bei großen Projekten.

  • Vorteile: Effizientere Abwicklung, Fokus auf Team, kurze Kommunikationswege
  • Nachteile: Mitarbeiter müssen am Ende wieder in Linientätigkeiten eingeordnet werden, Gefahr der Abkapselung, möglicherweise suboptimale Auslastung einiger Projektmitarbeiter

2. Matrix-Projektorganisation: MA bleiben in ihren bisherigen Positionen, anteilioge Projektzuordnung, ermöglicht viele gleichzeitige Projekte

  • Vorteile: Flexibel, Expertenwissen kann leichter abgegriffen werden (MA ausleihen)
  • Nachteile: MA haben mehrere Vorgesetzte, Terminkollisionen, MA haben mehrere Aufgaben gleichzeitig

3. Einfluss-Projektorganisation: keine Organisation außer Projektleiter, MA bleiben in ihren Bereichen, PM kann bei Bedarf MA beantragen, oft für kleinere Projekte genutzt.

  • Vorteile: keien Umstellung, sehr flexibel, Kein Projektegoismus, hohe Transparenz
  • Nachteile: Projektleiter muss überzeugen können, hat keine Druckmittel, kein Teamgeist

Es gibt natürlich Mischformen aus den verschiedenen Organisationen

 

Was ist der Scope eines Projektes ?

= Bereich, der durch das Projekt beeinflusst werden kann.

Kontext = Bereich um den Scope: betrifft das Projekt zwar, ist aber nicht beeinflussbar.

Ziele geben den Scope eines Projektes vor, Stakeholder können den Scope beeinflussen, der Scope gibt aber auch vor, welche Stakeholder gewählt werden müssen.

Wie kann die Projektgrenze festgelegt werden ?

  • Identifizierzúng des Scopes anhand von Daten
  • Welche Daten kommen in das System hinein, welche gehen heraus ?
  • Date außerhalb des Scopes werden in Nachbarsystemen verwaltet

Wie ist ein Kontextdiagramm aufgebaut ?

  • System: Ganzes System als Blackbox als Kreis dargestellt, dargestellt durch Name, kommt einmal im Diagramm vor, beinhaltet alle Teile die zur Lösung beitragen (auch eingekaufte Lösungen)
  • Nachbarsystem: Andere Systeme (IT, Menschen, Maschinen), welche Kontakt zu unserem System haben. Als Rechteck dargestellt, alle Nachbarsysteme müssen im Kontextdiagramm enthalten sein.
  • Eingaben und Ausgaben: Pfeile zwischen den Objekten, müssen keine digitalen Daten sein

Wofür benötigt man das Kick-Off-Meeting ?

  • Projektteam über Projektauftrag informieren
  • Kennenlernen
  • Rollen kommunizieren
  • Regeln vorstellen

Was sind die 5 typischen Phasen vom Teambuilding ?

  1. Formierungsphase: kennenlernen, Unsicherheit, individuelle Interessen
  2. Konfliktphase: Konflikte um Rollen., Ziele
  3. Normierungsphase: Gruppengefühl entsteht, Gemeinsame Vision
  4. Produktive Arbeitsphase: Energie auf Ziel gerichtet, Persönliche Probleme im Hintergrund
  5. Auflösung des Teams: Erfahrungsaustausch

Was sind die typischen Phasen der Projektplanung ?

  1. Strukturplan
  2. Ablaufplan
  3. Ressourcenplanung
  4. Risikoanalyse

Ziel: Projektplan

Ziel der Strukturplanung

  • Projektziel in Aufgaben herunterbrechen
  • Hierarchie: unterste Ebene sind Arbeitspakete
  • Arbeitspakete müssen von Verantwortlichen in bestimmter Zeit unter Verwendung bestimmter ressourcen durchgeführt werden

Welche zwei Vorgehensweisen gibt es bei der Strukturplanung ?

Top-Down

  1. Worum geht es ?
  2. Welche Probleme werden gelöst ?
  3. Projektziele benennen
  4. Konkrete Aufgaben herleiten
  5. Arbeitspakete definieren

Bottom-Up

Gruppe aus Stakeholdern trifft sich zum Brainstorming für Arbeitspakete -> Danach Gruppierung zu höheren Aufgaben

Die 4 Schritte der Ablaufplanung

  1. Inhaltliche Abhängigkeiten zwischen Arbeitspaketen definieren: (Welche AP können parallel ausgeführt werden, welche müssen zuerst fertig werden, ...)
  2. Zeitliche Dauer für AP schätzen: Maximale Dauer ist manchmal vorgegeben, Puffer einplanen, Erfahrungen aus früheren Projekten einfließen lassen
  3. Meilensteine festlegen: Kontrollpunkte, Fertigstellung bestimmter Arbeitsergebnisse
  4. Ablaufplan erstellen: Balkendiagramm oder Gantt

Was ist der kritische Pfad ?

AP, welche aufeinander folgen und keinen zeitlichen Puffer haben, stellen einen kritischen Pfad dar. Verzögerung führt unmittelbar zur Verzögerung des nächsten AP

3 Schritte der Ressourcenplanung

  1. Ressourcen pro AP ermitteln: Personal, Material, Räume
  2. Konkrete Mitarbeiter zuordnen: Fähigkeiten und Verfügbarkeiten berücksichtigen
  3. Gesamtaufwand und Kosten ermitteln: AP = Anzahl PT x Kosten pro PT

Wie kann der Personalaufwand eines AP ermittelt werden und was sind häufige Fehler und Risiken ?

  • Persönliche Erfahrungen
  • Dokumentationen alter Projekte
  • Befragungen an Stakeholder

Fehler und Risiken

  • unrealistische Abschätzung von neuen APs
  • Administrative Aufgaben werden oft nicht mit eingerechnet

Was sind typische Risiken in einem Projekt ?

  • Projektaufgabe: Z.B Ziele sind durch geänderte Rahmenbedingungen nicht mehr erreichbar
  • Emotionales Umfeld: Z.B. Konflikte im Team
  • Fachlicher Wandel: Z.B technische Neuerung macht Projekt hinfällig
  • Projektmanagement: Z.B. unzureichende Kompetenz

Risiken werden in Gering, Mittel und Hoch abgestuft

Was ist der Projektplan ?

Dokument, welches alle bisherigen Zwischenergebnisse dokumentiert, inklusive den Ergebnissen der Projektplanung.

Projektplanung ist iterativ, Ergebniss eines Planungsschrittes kann zu Änderung in anderen Planungsschritten führen.

Was sind die typischen Aktivitäten in der Projektdurchführung ?

  • Projektüberwachung und Projektsteuerung
  • Projektdokumentation
  • Teamführung

Welchen Zweck erfüllt der Soll-Ist-Vergleich in der Projektüberwachung ?

  • Beobachten des tatsächlichen Projektverlaufs und vergleichen mit dem geplanten Verlauf
  • Beschließen von Gegenmaßnahmen
  • Vergleich kann sich auf die 3 Dimensionen des magischen Dreiecks beziehen

Ist-Zustand lässt sich über regelmäßige Statusberichte oder "jour fixe" Termine erfassen

Nennen sie typische Aufgaben der Projektsteuerung

  • Sicherstellung der planmäßigen Durchführung
  • Auf Probleme reagieren
  • Status und Ergebnisse präsentieren
  • Kommunikation im Projekt fördern
  • Projektreview

Unterschied Verlaufsprotokoll und Ergebnisprotokoll

Verlaufsprotokoll: Gibt den Ablauf knapp wieder, Redebeiträge werden dokumentiert

Ergebnisprotokoll: Enthält nur Kernaussagen und Beschlüsse, Standard für Projekt-Meetings

Was sind typische Überzeugungstechniken ? Bezogen auf Push, Pull, Push/Pull

Push

  • Druck (Konsequenzen zeigen)
  • Legitimation: Autorität nutzen
  • Rationale Überzeugung: Logisch begründen

Pull:

  • Apell an Werte: Z.B. Vorbild sein
  • Persönlicher Appell: Um Gefallen bitten
  • Konsultation: Um Rat bitten

Push / Pull

  • Tausch: Geben und Nehmen
  • Koalition: Wir sitzen in einem Boot