Störungsbilder der Psychiatrie - Heilpraktikerwissen
Alle psychischen Störungen mit Ursachen, Symptomen, Diagnostik, Verlauf, Differenzialdiagnosen und Therapie
Alle psychischen Störungen mit Ursachen, Symptomen, Diagnostik, Verlauf, Differenzialdiagnosen und Therapie
Set of flashcards Details
Flashcards | 421 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Vocational School |
Created / Updated | 15.01.2020 / 02.07.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/cards/20200115_stoerungsbilder_der_psychiatrie_heilpraktikerwissen?max=40&offset=40
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Störungen der Affektivität bei Schizophrenie
- gehobene Stimmung oder läppischer Affekt
- depressive Verstimmungen
- Affektarmut
- Angst
- Parathymie
- Ambivalenz
Ich-Störungen der Schizophrenie
- Depersonalisation
- Derealisation
- Gedankenentzug und Gedankenausbreitung
Wahn bei Schizophrenie
- fast alles möglich
- besonders oft: Verfolgungswahn, Vergiftungswahn, Beeinträchtigungswahn, Größenwahn, fazinierende bizarre Wahngebäude
- auch als inhaltliche Denkstörungen bezeichnet
Halluzinationen bei Schizophrenie
- am häufigsten sind akustische H.
- Gedankenlautwerden
- andere H. können auftreten, sind aber nicht unbedingt typisch für Schizophrenie:
- optische Halluzinationen
- Geschmackshalluzinationen
- Geruchshalluzinationen
- Körperhalluzinationen
Psychomotorische Störungen bei Schizophrenie
- hypokinetisch:
- Stupor
- Mutismus
- Katalepsie
- Sperrung
- Negativismus
- hyperkinetisch:
- katatone Erregung
- Befehlsautomatismus
- Bewegungsstereotypien
Schizophrenie - Verlauf
- verschiedene Phasen mit unterschiedlichen Symptomen
- meist geht einer akut psychotischen Episode eine Prodromalphasevoraus, deren Symptome eher unspezifisch sind (z. B. Ängste, Schlafstörungen, Depression, sozialer Rückzug), in vielen Fällen aber durch Einbußen desvorher bestehenden Leistungsniveaus gekennzeichnet
- in akut psychotischen Phasen dominieren Positivsymptome, Verhalten und Denken der Patienten eher sprunghaft
und desorganisiert
- während der post-akuten Residualphasen klinische Bild in der Regel durch Negativsymptome gekennzeichnet
- bei etwa einem Viertel der Betroffenen nach der ersten akut psychotischen Episode langfristig keine weiteren Symptome mehr
- bei den meisten Patienten mehrere akute Episoden
- es kann zwischen diesen Episoden zu einer vollständigen Genesung kommen
- Hälfte aller Patienten erleben jedoch mehrere Störungsepisoden mit unterschiedlich starken Einschränkungen auch zwischen diesen Phasen
- bei einigen Patienten bestehen akut psychotische Symptome dauerhaft
Formen der Schizophrenie
F20.0 paranoide Schizophrenie
F20.1 hebephrene oder desorganisierte Schizophrenie
F20.2 katatone Schizophrenie
F20.3 undifferenzierte Schizophrenie
F20.4 postschizophrene Depression
F20.5 schizophrenes Residuum
F20.6 Schizophrenia simplex
F20.8 sonstige Schizophrenie
F20.9 Schizophrenie, nicht näher bezeichnet
ICD 10 F2 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F20 Schizophrenie
F21 schizotype Störung
F22 anhaltende wahnhafte Störungen
F23 akute vorübergehende psychotische Störungen
F24 induzierte wahnhafte Störung
F25 schizoaffektive Störungen
F28 sonstige nichtorganische psychotische Störungen
F29 nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose
Formen der Schizophrenie
F20.0 paranoide Schizophrenie
- Wahnideen und/oder Halluzinationen prägen das klinische Bild
- häufigste Form
- beginnt meist akut und beginnt relativ spät (im Vergleich zu anderen Formen) ab ca. 40 Jahren
- andere Symptome nur schwach ausgeprägt
- häufiger Wahn: Verfolgungs-, Größen-, Sendungs- und Abstammungswahn
- kann zu agressivem Verhalten, Misstrauen, Furchtsamkeit, Wutausbrüchen kommen
- meist akustische Halluzinationen
- oft auch Akoasmen: nicht verbale Sinnestäuschungen wie Brummen oder Pfeifen
- Negativsymptome vorhanden, aber nicht prägend
- Verlauf meist episodisch mit teilweiser oder vollständiger Remission
- auch chronische Verläufe möglich
- Krankheitsbild wirkt beeinträchtigender als bei anderen Formen, Prognose aber besser
Formen der Schizophrenie
F20.1 hebephrene Schizophrenie
- beginnt im Jugendalter (15. - 25. Lj.)
- im Vordergrund affektive Veränderungen
- Verhalten verantwortungslos, unvorhersehbar, oberflächlich
- unernste, alberne Gestimmtheit
- formale Denkstörungen
- oft auch Manierismen
- Wahn und Halluzinationen können auftreten, aber nicht vordergründig
- Betroffene oft vor Ausbruch der Erkrankung einzelgängerisch und schüchtern
- ausgeprägte Negativsymptomatik
- ungünstige Prognose
- Diagnose erst nach 2 - 3 Monaten Beobachtungszeitraum stellen!
Formen der Schizophrenie
F20.2 katatone Schizophrenie
- psychomotorische Störungen stehen im Vordergrund
- diese können zwischen Extremen (Stupor - Erregung, Befehlsautomatismus- Negativismus) wechseln
- Zwangshaltungen und -stellungen können über längere Zeit beibehalten werden
- episodenhafte schwere Erregungszustände charakteristisch
- kann mit traumähnlichen Zustand mit lebhaften szenischen Halluzinationen einhergehen
- allgemeine Kriterien für Schizophrenie müssen erfüllt sein
- zusätzlich eine oder mehrere folgender Verhaltensweisen:
- Stupor oder Mutismus
- Erregung (anscheinend sinnlos, nicht durch äußere Reize verursacht)
- Haltungsstereotypien (freiwilliges Einnehmen und Beibehalten unsinniger und bizarrer Haltungen)
- Negativismus
- Rigidität (Beibehalten starrer Haltung bei Versuch, bewegt zu werden)
- Flexibilitas cerea bzw. wächserne Biegsamkeit (Verharren in Haltungen, die von aussen auferlegt wurden)
- Andere Symptome wie Befehlsautomatismus oder verbale Perseveration
Formen der Schizophrenie
F20.3 undifferenzierte Schizophrenie
- Patienten erfüllen Kriterien der Schizophrenie, weisen aber entweder nicht genug Symptome für eine Form der Schizophrenie auf oder erfüllen mehrere Formen gleichzeitig
- soll nur in Bezug auf 20.1, 20.2 und 20.3 verwendet werden
Formen der Schizophrenie
F20.4 postschizophrene Depression
- längere depressive Episode, die nach Schizophrenie auftreten kann
- einige schizophrene Symptome müssen noch vorhanden sein, aber nicht mehr vordergründig, negative häufiger
- selten schwere depressive Episode
- erhöhtes Suizidrisiko!
- Diagnose nur, wenn:
- Patient innerhalb der letzten 12 Monate schizophrennach allgemeinen Kriterien
- einige schizophrene Symptomenoch vorhanden
- depressive Symptome quälend im Vordergrund, Kriterien für depress. Episode erfüllen und seit mind. 2 Wochen vorhanden
- wenn keine schizophrene Symptome mehr vorhanden, dann depressive Episode F32 diagnostizieren
- wenn floride schizophrene Symptome noch vorhanden, dann Unterform F20.0, F20.1, F20.2 oder F20.3 diagnostizieren
Formen der Schizophrenie
F20.5 schizophrenes Residuum
- chronisches Stadium im Verlauf einer schizophrenen Erkrankung
- folgende Bedingungne müssen erfüllt sein:
- auffallende negative schizophrene Symptome
- früheres Vorhandesein von wenigstens einer psychotischen Episode, welche die allgemeinen Kriterien der Schizophrenie erfüllt
- Zeitraum von wenigstens 1 Jahr, in dem die Intensität und Häufigkeit von floriden Symptomen wie Wahn oder Halluzinationen gering oder wesentlich vermindert und "negative" Syndrom vorlag
keine Demenz oder andere organische Hirnerkrankungen oder -störungen, keine chronische Depression oder Hospitalismus, die negative Symptome erklären können
Formen der Schizophrenie
F20.6 Schizophrenia simplex
- ungewöhnlich und selten
- schleichende Entwicklung charakteristischer "negativer" Symptome des schizophrenen Residuums
- keine vorherigen psychotischen Zustände wie Halluzinationen, Wahn oder anderes
- deutliche Veränderungen im persönlichen Verhalten: Interessenverlust, Untätigkeit, sozialer Rückzug seit mindestens einem Jahr
- es wird abgeraten, diese Diagnose zu stellen
Formen der Schizophrenie
F20.8 sonstige Schizophrenie
- z.B. Zönästhetische Schizophrenie:
- seltene Form
- abnorme Leibgefühle
- Schmerzsensationen, Taubheitsgefühle, verändertes Temperaturempfinden, , Steifigkeit und Fremdheitsgefühle
- zusätzlich Veränderung von emotionalem Wesen, Beziehungsfähigkeit, Kontaktverhalten
Prognose von Schizophrenie
- Drittregel: 1/3 folgenlose Abheilung, 1/3 Rückfälle und 1/3 ungünstige Verläufe mit teilweise schweren Dauerschäden und Residualzuständen
- Rückfälle kündigen sich häufig an durch:
- Schlaflosigkeit
- Ruhelosigkeit
- Nervosität
- Überforderungsgefühle
- sozialer Rückzug
- Vernachlässigung der Körperpflege
- verworrenes Denken
- verworrenes Sprechen
- bei rechtzeitigem Erkennen der Ankündigungen können Schüber verhindert oder verringert werden
- gute Prognosen, wenn:
- Krankheitsbeginn spät und akut
- Auslösefaktoren psychoreaktiv
- Prämorbide Persönlichkeitsstruktur unkompliziert
- in Familienanamnese affektive Psychosen
- lange Intervalle bei den Phasen
- frühere Phasen gut remittiert sind
- Symptome eher affektiv, akzessorisch, positiv sind
schlechte Prognose, wenn:
- Krankheitsbeginn früh und schleichend
- Auslösefaktoren nicht erkennbar
- Prämorbide Persönlichkeitsstruktur asthenisch, sensitiv oder schizoid
- in Familienanamnese Schizophrenien
- kurze Intervalle bei den Phasen
- Verlauf chronisch
- Symptome eher: zurückgezogen, hebephrenes autistisches Verhalten, Grundsymptome, negativ
- Patienten mit "high-expressed-emotions"-Familien
Diagnostik von Schizophrenie
- anhand der Diagnosekriterien
- schwierig, da oft zwar schnell der Verdacht da, aber auch andere Krankheiten, v.a. organisch in Frage kommen
- mit Hilfe strukturierter Interviews (z. B. SKID-I)
- ergänzende fremdanamnestische Informationen durch Angehörige oder betreuendes Personal
Differenzialdiagnosen zur Schizophrenie
- psychotische Symptome wie Wahn oder Halluzinationen haben oft andere ursachen:
- organisch bedingte psychische Störungen (Epilepsie, nach Schädel-Hirn-Trauma)
- schizoaffektive Störung (Symptome der Schiziphrenie und Depression gleichzeitig oder rasch nacheinander)
- Substanzmittelmissbrauch oder Entzug (Drogenscreening)
- wahnhafte Störung (schwerer Wahn einziges auffälliges Symptom)
- bei Negativsymptomatik nur schwer von Depression oder Demenz zu unterscheiden
- bei geringer Ausprägung oder kürzerem Verlauf auch folgende Erkrankungen stattdessen möglich:
- schizotype Störung
- akute vorübergehende psychotische Störung
- schizoide Persönlichkeitsstörung
- Borderline-Persönlichkeitsstörung
Therapie bei Schizophrenie
- kann schwierig werden, da durch Wahn Hilfe bedrohlich wahrgenommen werden kann oder "doppelte Buchführung" (Patient fühlt sich einerseits nicht krank, nimmt aber Medikamente oder sucht Hilfe bei Ärzten)
- meist ambulant, Klinikaufenthalte oft nur vorübergehend in akuten Phasen
- Anordnungen übersichtlich und einfach gestalten, Betreuungspersonal nicht wechseln
- eindeutiger Kommunikationsstil, Stärkung der gesunden Ich-Anteile
- Betreuung heutzutage in Tageskliniken, Tagessätten, Wohngruppen, Integration in soziales Umfeld wird gefördert
- Medikamentös
- Neuroleptika (niedrigdosierte und hochdosierte oft gleichzeitig) für akute Phase + mind. 12 Monate danach (da niedrigdosiert)
- Psychoedukation
- Informationen zur Krankheit für Betroffene und Angehörige
- meist in Gruppen durchgeführt
- Ziel: regelmäßige Medikamenteneinnahme
- Tiefenpsychologische Therapie
- supportive Psychotherapie
- aufdeckende Psychotherapie kontraindiziert!!!
- Verhaltenstherapie
- Fertigkeitstrainings in Gruppen
- Problemlösetrainings
- Selbstkontrolle
- Familientherapie (Kommunikationsstrukturen in Familie verbessern)
- Soziotherapie
- Förderung der sozialen Fähigkeiten
- nach Klinikaufenthalt in Tages- oder Übernachtungseinrichtungen untergebracht, um soziale Unterforderung zu verhindern
- Inhalte: Arbeitstherapie, Beschäftigungstherapie, rehabilitative Maßnahmen, teilstationäre Angebote, therapeutische WGs
- Rückfallprophylaxe
Umgang mit schizophrenen Patienten
Leitlinien für professionellen Umgang:
- beruhigende, entspannende Umgebung
- personelle und konzeptionelle Kontinuität
- Vermeidung von Über- und Unterforderung
- einheitliche Informationen in Bezug auf Erkrankung und Behandlung geben
- Komunikation eindeutig und klar
- realistische und positive Zukunftserwartungen erarbeiten
- Kombination von Pharma- und Soziotherapie bewährt
- Empfehlungen für Angehörige:
- langsam und ruhig sprechen, einfache Sätze, zur Not wiederhole mit denselben Worten
- ihr Tun erklären, was und waru,
- zuverlässig und berechenbar sein, regelmäßige Tagesabläufe, nichts versprechen oder ankündigen, was sie nicht einhalten können
- keine überfordernden Situationen,
- absichern, dass Medikamente genommen werden und Arzttermine eingehalten werden, aber kein Zwang!
schizotype Störung
- diese Diagnose wird nicht empfohlen
- keine klaren Grenzen zwischen Schizophrenia simplex oder zu anderen schizoiden und paranoiden Persönlichkeitsstörungen
- wenn doch verwendet, dann nach ICD-10 mindestens 3 - 4 der folgenden Kriterien über mindestens 2 Jahre, ständig oder periodisch und niemals vorher Kriterien der Schizophrenie erfüllt:
- inadäquater oder eingeschränkter Affekt (kalt und unnahbar)
- seltsames, exzentrisches oder eigentümliches Verhalten und Erscheinung
- wenig soziale Bezüge und Tendenz, zu sozialem Rückzug
- seltsame Glaubensinhalte und magisches Denken, die das Verhalten beeinflussen und im Widerspruch zu (sub)kuturellen Normen stehen
- Misstrauen oder paranoide Ideen
- zwanghaftes Grübeln ohne inneren Widerstand, oft mit dysmorphophoben, sexuellen oder aggressiven Inhalten
- ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse mit Körpergefühlsstörungen oder anderen Illusionen, Depersonalisations- oder Derealisationserleben
- Denken und Sprache vage, umständlich, metaphorisch, gekünstelt, stereotyp oder anders seltsam, ohne ausgeprägte Zerfahrenheit
- gelegentliche verübergehende quasipsychotische Episoden mit intensiven Illusionen, akustischen oder andere Halluzinationen und wahnähnlichen Ideen, Episoden treten meist ohne äußere Veranlassung auf
Wahnhafte Störung - Ursachen
- wenig gesicherte Erkenntnisse über Entstehung
- überwiegend Theorien, die folgende Ursachen vermuten:
- Personen mit schwacher Kontaktfähigkeit
- Personen mit sensitiv-asthenischer Persönlichkeit mit depressiven und narzistischen Zügen
- Auslösung durch Häufung kränkelnder Erlebnisse
Wahnhafte Störung - Symptome / Diagnostik
- Wahnsymptome müssen eindeutig im Vordergrund stehen und mindestens seit 3 Monaten bestehen
- Verfolgungswahn
- hypochondrischer Wahn
- Größenwahn
- Querulantenwahn
- Eifersuchtswahn
- Wahn, einen deformierten Körper zu haben
- meist entsteht systematischer Wahn
- weitere Symptome, wie Halluzinationen, können auftreten, müssen aber milde ausgeprägt sien
Wahnhafte Störung - Verlauf
- akuter oder schleichender Beginn
- v.a. im mittleren und späteren Lebensalter, aber auch jünger (letztere eher Wahn über missgestalteten Körper)
- in vielen Fällen heilbar, aber auch lebenslange Verläufe möglich
Wahnhafte Störung - Prognose
- je jünger und je akuter die Symptomatik, desto ungünstiger
- insgesamt günstiger als bei Schizophrenie
Differenzialdiagnosen zur wahnhaften Störung
- Schizophrenien
- organische Psychosen (paranoide Reaktion)
- Psychosen durch psychotrope Substanzen
- Paranoide Persönlichkeitsstörung
Therapie der wahnhaften Störung
- meist keine Krankheitseinsicht
- deshalb Gesprächsangebot, was Sicherheit vermittelt und ermutigt
- zu Beginn der Therapie darf mit Wahnthemen konfrontiert werden
- aufdeckende Psychotherapie kontraindiziert!!!
- evtl. Neuroleptika zur Verbesserung der Symptome
Akute vorübergehende psychotische Störungen
F23.0 oder 1 akute polymorphe psychotische Störung ohne Schizophrenie-Symptome oder mit Schizophrenie-Symptome
F23.2 akute schizophreniforme psychotische Störung
in Rangfolge folgende Schlüsselsymptome:
- akuter Beginn innerhalb von 2 Wochen entscheidend
- Vorhandensein typischer Symptome
- Vorliegen einer akuten Belastung
akute polymorphe psychotische Störung mit oder ohne Schizophrenie-Symptome - Ursachen
- keine klaren Ursachen belegbar
- akut belastende Lebensereignisse scheinen auslösend zu sein
- evtl. spielen auch bestimmte prämorbide Persönlichkeitszüge und -störungen eine Rolle
akute polymorphe psychotische Störung mit oder ohne Schizophrenie-Symptome - Symptome
- psychotische Symptome wie Halluzinationen und Wahn, täglicher oder sogar stündlicher Wechsel
- rasch wechselnde affektive Symptomatik
- bei Störung mit Schizophrenie-Symptomen sind diese zusätzlich vorhanden
akute polymorphe psychotische Störung mit oder ohne Schizophrenie-Symptome - Verlauf
- Beginn akut innerhalb von 14 Tagen, manchmal aprupt innerhalb von 48 Stunden
- Bestehen der Symptome meist nur einige Tage oder Wochen, dann vollständige Rückbildung
- bei monatelangen Verläufen sind andere Diagnosen zu stellen
akute polymorphe psychotische Störung mit oder ohne Schizophrenie-Symptome - Prognose
- je akuter sie Symptomatik, desto günstiger
akute polymorphe psychotische Störung mit oder ohne Schizophrenie-Symptome - Diagnose
- akuter Beginn innerhalb von 2 Wochen
- Symptomatik rasch wechselnd
- Symptome dürfen nicht Manie, Depression oder Schizophrenie rechtfertigen
Differenzialdiagnosen zur akuten polymorphe psychotischen Störung mit oder ohne Schizophrenie-Symptome
- Schizophrenie
- Affektive Störungen
- Schizoaffektive Störungen
- Organische Psychosen
- Psychosen durch psychotrope Substanzen
Therapie von akuter polymorphe psychotischer Störung mit oder ohne Schizophrenie-Symptome - Ursachen
- häufig kurzfristig stationäre Behandlung nötig
- Neuroleptika
- supportive Psychotherapie
akute schizopheniforme psychotische Störung - Ursachen
- keine klaren Ursachen belegbar
- psychosoziale Stressoren und genetische Faktoren vermutet
akute schizopheniforme psychotische Störung - Symptome
- Halluzinationen
- Wahn
- Katatonie
- formale Denkstörungen
- Ich-Störungen
akute schizopheniforme psychotische Störung - Verlauf und Prognose
- Beginn akut innerhalb von 14 Tagen
- bei 1/3 Rückfälle
bei vielen Patienten wird später Schizophrenie, schizoaffektive Störung oder eine affektive Störung mit psychotischen Symptomen diagnostiziert
- tritt erst im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter auf
akute schizopheniforme psychotische Störung - Diagnostik
- akuter Beginn innerhalb von 2 Wochen
- Diagnose vorläufig, später oft andere Diagnose erforderlich
- Kriterien der Schizophrenie werden erfüllt