Mikrobiologie

Diversität von Prokaryotische

Diversität von Prokaryotische


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Flashcards 46
Language Deutsch
Category Biology
Level University
Created / Updated 14.01.2020 / 11.02.2021
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Hyperthermophile Bakterien

Thermotoga

- charakteristische proteinoide “Toga“, 20% der Gene stammen von Archaea
- horizontaler Gentransfer

Hyperthermophile Bakterien

Thermodesulfobacterium

 sulfatreduzierende Bakterien enthalten Glycerinetherlipide wie Archaea

Hyperthermophile Bakterien

Aquifex

 phylogenetisch ältestes Phylum alle sind hyperthermophile H2-oxidierende Chemolithotrophe

Grüne Nicht-Schwefel Bakterien

 

Thermophile Bakterien mit Wachstumsoptima zwischen 70 und 85°C

Grüne Nicht-Schwefel Bakterien

Chloroflexus

 - phylogenetisch älteste anoxygen Phototrophe
 -“hybridphototrophe” Organismen mit Merkmalen von Purpurbakterien als auch grünen Schwefelbakterien
- CO2-Aufnahme durch einzigartigen Hydroxypropionatzyklus
- wächst in Dunkelheit mittels aerober Atmung gut auf vielfältigen C-Quellen
- filamentös, gleitende Fortbewegung

Grüne Nicht-Schwefel Bakterien

Thermomicrobium

enthält ungewöhnliche Lipide --> 1,2-Dialkohole anstatt von Glycerin

Deinokokken

- auch thermophile Arten!

- Aussenmembran ohne Lipid A spezielles Peptidoglykan: Ornithin anstatt Diaminopimelinsäure

Deinokokken

Thermus aquaticus

Quelle der Taq DNA-Polymerase als Schlüsselenzym der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR),
- >revolutionierte nahezu alle Felder der Biologie

Deinokokken

Deinococcus

Extrem resistent gegen UV & radioaktive Strahlung sowie Austrocknung dank hoch effizienter DNA-Reparatur Maschinerie und verdoppelter Chromosomen (doppelsträngig überkreuzt)


Deinococcus radiodurans

überlebt Strahlungsdosen bis zu 15.000 Gy ionisierender Strahlung
(1 Gy = 100 rd) < 10 Gy für Menschen tödlich

Spirochäten

 

  • Borrelia
  • Christispira
  • Leptospira
  • Spirochaeta
  • Treponema

Morphologisch einzigartige gramnegative Bakterien

  • aktiv beweglich
  • in aquatischen Lebensräumen und in Tieren verbreitet
  • wichtige Pathogene

Grüne Schwefelbakterien

Chlorobium und andere grüne Schwefelbakterien

  • Phylogenetisch deutlich abgegrenzte Gruppe nichtbeweglicher obligat anaerober und phototropher Bakterien (Photoheterotrophie auch möglich)
  • Nutzen H2S als Elektronendonator - Schwefelglobuli werden extrazellulär abgelagert
  • Photosynthetische Pigmente: Bacteriochlorophyll a (bchl a) zusammen mit bchl c, d, oder e
  • Lichtsammelndes bchl c, d, oder e wird in einzigartigen Chlorosomen gespeichert umgeben von einer dünnen Nichteinheitsmembran
  • -> hoch effiziente Lichtsammelstruktur

Bacteroidales

Bacteroides

  •  obligat anaerobe Kommensalen im Darmtrakt von Menschen und Tieren aber auch Pathogene (v.a. B. fragilis). Bis zu 75% der Masse menschlicher Fäzes (1010-1011/g Fäzes)

B. thetaiotaomicron

Eine der bedeutendsten Spezies im Dickdarm ist spezialisiert auf Abbau von komplexen Polysacchariden - häufigste anaerobe Bakterien assoziiert mit Bakteriämie

B. fragilis

Häufigstes Isolat von klinischen Proben
virulenteste Spezies

Bacteroidales

Cytophagales

  • lange, schlanke Stäbchen (oft mit spitzen Enden)
  • gleitende Fortbewegung
  • obligat aerob
  • verdauen Polysaccharide (Agar, Cellulose, Chitin)

Manche Arten sind Fischpathogene (> Problemkeime in Fischfarmen)

Bacteroidales

Flavobacteriales

  • primär in aquatischen Lebensräumen (Süss- und Salzwasser)
  • Fischpathogene (z.B. F. psychrophilum)
  • auch in Nahrung und Lebensmittelverarbeitungsanlagen

Bacteroidales

Sphingobacteriales z.B. Flexibacter

  • verbreitete Boden- und Süsswassersaprophyten
  • benötigen i.d.R. komplexe Medien zum Wachstum
  • pleomorph, d.h. vielfältige Zellmorphologie: von langen, gleitend beweglichen Zellfäden
  • bis hin zu kurzen, unbeweglichen Stäbchen

Planktomyceten

Planctomyces, Blastopirellula, Gemmata

  • Kompartimentierung macht diese Bakterien morphologisch einzigartig
  • Kein Peptidoglykan S-Layertyp vergleichbar mit Archaea

Planktomyceten

Planctomyces

gestielte Bakterien

  • ähnlich Caulobacter: knospende Bakterien mit typischen “Vermehrungszyklus”
  • im Gegensatz zu Caulobacter besteht der Stiel aus Proteinen und enthält kein Cytoplasma oder Zellwandmaterial
  • aquatische Lebensräume (Süss- und Salzwasser)

Planktomyceten

Gemmata

Nucleoid ist von einer Kernmembran umgeben

Verrucomicrobia

Verrucomicrobium und Prosthecobacter

--> produzieren zwei bis mehrere cytoplasmatische Zellanhänge, als Prostheken bezeichnet

vergleiche prosthekate Bakterien z.B. Caulobacter

  • aerob bis fakultativ anaerob
  • weit verbreitet in Süsswasser und Meer, aber auch in Wäldern und Ackerböden
  • Tubulin-ähnliche Gene in Prosthecobacter

Chlamydien

> obligat intrazellulär parasitische Bakterien mit geringen metabolischen Fähigkeiten

  • primitive/eingeschränkte Biochemie, (lange als Virus angesehen)
  • typischer, komplexer “Lebenszyklus” mit verschiedenen Stadien
  • wichtige Humanpathogene!
  • häufige Symbionten von Amöben & Insekten

C. trachomatis

- Entzündungen von Bindehaut, Ohr, Harnröhre

- Gebärmutterhalsentzündung (Zervizitis) > häufigste sexuell übertragbare Erkrankung!

C. psittaci

- Vogel-Chlamydiose sowie Lungen-, Bindehautentzündung und Arthritis in Säugern
- Papageienkrankheit (Psittakose) in Menschen

C. pneumoniae

- Atemwegserkrankungen in Menschen z.B. atypische Lungenentzündung

Cyanobakterien und Prochlorophyten

  •  Anabaena
  • Oscillatoria
  • Synechococcus
  • Crocosphaera 
  • Prochlorococcus
  • Trichodesmium

Einziges Phylum, das oxygene Phototrophe enthält! Gruppeneinteilung nach Morphologie Photosynthese auf Lamellen-Membransystem sogenannte Thylakoidmembran


-> Strukturelle Variationen:

Gasvesikel und Heterocysten (N2-Fixierung)

Prochlorophyten

enthalten Chlorophyll a und b aber keine Phycobiline


Vgl. Eigenschaften von Cyanobakterien (Chlorophyll a) und Chloroplasten (Chlorophyll b, kein Phycobilin)


-> Cyanobakterien, Prochlorophyten und Chloroplasten
der Pflanzen teilen einen gemeinsamen Vorfahren

Nitrospira

- Erwerb der Fähigkeit zur Nitrifizierung wahrscheinlich durch horizontalen Gentransfer
- keine phylogenetischen Ähnlichkeiten zu nitrifizierenden Proteobacteria

Defferibacter

ungewöhnlich angesichts der Verwendung grosser Anzahl an alternativen Elektronenakzeptoren

Firmicutes: Lactobacillales
Lactobacillus, Lactococcus, Streptococcus, Leuconostoc

Milchsäurebakterien

Streptococcus

 

Firmicutes: Lactobacillales

Milchsäurebakterien

> Herstellung und Konservierung von Lebensmitteln aufgrund der Produktion von Milchsäure
 

homofermentative: Milchsäure

> Laktokokken, Streptokokken, die meisten Laktobazillen
 

heterofermentative: Milchsäure, Ethanol, CO2
> Leuconostoc, wenige Laktobazillen

Firmicutes: Lactobacillales

Streptococcus

- Kokkoide, homofermentative Milchsäurebakterien

- wichtige Human- und Tier-Pathogene in Untergruppen:

> beta-hämolysierende A-Streptokokken (S. pyogenes)
> alpha-hämolysierende, orale Viridans-Streptokokken

Nichtsporulierende Firmicutes:

Listeria, Sarcina, Staphylococcus

- Aerobe und anaerobe Bakterien

- Mit Haut und Darm von Warmblütern assoziiert

- Wichtige human- und tierpathogene Vertreter

Nichtsporulierende Firmicutes:

Staphylococcus

  • fakultative anaerob
  • weitverbreitete Kommensalen und Pathogene von Mensch und Tier
  • Staphylococcus aureus (Koagulase-positive Staph.) bilden hitzestabile Enterotoxine, welche die typische Lebensmittelvergiftungen verursachen

Nichtsporulierende Firmicutes:

Sarcina

  • obligate Anaerobe
  • charakteristische Morphologie mit Unterteilung in drei senkrecht zueinander stehende Ebenen

> bildet Pakete von acht oder mehr Zellen

Listeria monocytogenes

Verursacher der Listeriose (lebensmittelassoziierte Infektion)

- Häufigkeit CH: etwa 50-70 Fälle / Jahr (gemeldet)

- Hohe Mortalitätsrate von 20-30% in gefährdeten Individuen
> YOPI’s (Young, Old, Pregnant, Immunocompromised)

Endosporenbildende Firmicutes:

Bacillales und Clostridiales

> Produzieren hitzeresistente Endosporen

Primär saprophytische Bodenorganismen

Endosporenbildende Firmicutes:

 Bacillus

  • aerob oder fakultativ anaerob
  • produzieren Antibiotika (z.B. Bacitracin)
  • produzieren Insektenlarvizide (B. thuringiensis)
  • produzieren Enterotoxine (B. cereus)

Endosporenbildende Firmicutes:

Clostridium

  • obligat anaerob
  • verschiedene Human und Tier-Pathogene

Endosporenbildende Firmicutes:

Sporosarcina

  • Kokken anstatt Stäbchen
  • Tetraden oder Pakete aus acht oder mehr Zellen
  • Wachstum bis zu pH 10 (Anreicherung)

Tenericutes / Mollicutes:

 

> Bakterien ohne Zellwände

Tenericutes / Mollicutes:

Mycoplasma

  • sehr pleomorph (vielgestaltig)
  • wahrscheinlich kleinster selbstständig wachsender Organismus
  • 0,2 – 0,3 μm Grösse
  • kleine Genomgrösse 600-1300 kb
  • häufig Kontaminanten von Zellkulturen

> Extrem adaptiert an intrazellulären Lebensstil:

keine Zellwand, Genomreduktion, z.T. fehlende Sterolsynthese

benötigen Sterole: Mycoplasma, Anaeroplasma, Spiroplasma, Ureaplasma, Entomoplasma
benötigen keine Sterole: Acholeplasma, Asteroplasma, Mesoplasma

Actinobacteria: Coryneforme Bakterien und Propionsäurebakterien

-> unregelmässige Stäbchen (griechisch coryne = Keule)
- V-förmige Zellanordnung aufgrund der sogenannten schnappenden Zellteilung
- weitverbreitet in Böden und Pflanzen

Actinobacteria: Coryneforme Bakterien und Propionsäurebakterien

Coryneforme Bakterien: Corynebacterium und Arthrobacter

- bilden eine extrem diverse Gruppe von Tieroder Pflanzenpathogenen und Saprophyten

Actinobacteria: Coryneforme Bakterien und Propionsäurebakterien

Propionibacterium

  • isoliert aus Emmentaler Käse 
  • verantwortlich für die Löcher (CO2) und den Geschmack (Propionsäure) -> Propionibacterium freudenreichii

Actinobacteria: Mycobacterium

> charakteristische säurefeste Bakterien

zwei Gruppen: langsam und schnell wachsende Mykobakterien
- eher pleomorph: von dünnen Stäbchen hin zu verzweigten, filamentösen oder kokkoiden Zellen
- langsam wachsende Spezies (Kultur dauert Wochen - Monate)
- Mykolsäuren als einzigartige Lipide in der Zellwand (bedingen die Säurefestigkeit)
- wichtige humanpathogene Erreger z.B. M. tuberculosis complex und M. leprae