PF.33 Suizidalität
BsC Pflege ZHAW 3. Semester
BsC Pflege ZHAW 3. Semester
Fichier Détails
Cartes-fiches | 52 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Soins |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 09.01.2020 / 09.01.2020 |
Lien de web |
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Suizidalität
- Zustand, welcher zu Suizidversuchen und Suiziden führen kann
- Summe aller Denk-und Verhaltensweisen, Erfahrungen und Emotionen von Menschen,
- die in Gedanken, durch Handeln, Handeln lassen oder Handeln unterlassen
- den eigenen Tod anstreben bzw. als möglichen Ausgang einer Handlung in Kauf nehmen.
Suizidgedanken
- intensive und länger andauernde Beschäftigung mit dem eigenen Tod auf gedanklicher und/oder emotionaler Ebene
- mit möglichen Konsequenzen auf der Planungs-und Handlungsebene;
- pathologisch
Suizidversuch (Parasuizid)
- suizidale Handlung, die überlebt wird.
- Charakteristisch:
- deutliche Todesabsicht und der Überzeugung, mit der angewandten Methode das Ziel zu erreichen.
Suizid
- absichtliche Selbsttötung
- durch selbst bestimmte Handlung
- durch das Unteralssen einer HAndlung
Zu vermeidende Begriffe
- Selbstmord
- Freitod
- Erweiterter Suizid
Kontrollüberzeigung
Das Gefühl, sein Leben selbst bestimmen zu können
Selbstwirksamkeit
- Einschätzung eigener Kompetenzen Handlungen erfolgreich ausführen zu können
Risikogruppen für Suizide
- Männer
- Hohes Alter
- Psychische Gesundheit
- Depression
- bipolare Psychosen
- Schizophrenie
- 10% frühere Sizidversuche
- Meistens Suizidäusserungen im Voraus
Risikogruppen für Suizidversuche
- frauen
- niedriges Alter
- Psychische Gesundheit
- Neurotische ERkankungen
- PErsönlichkeitsstörungen
- Suchterkrankungen
- Missbrauchserfahrungen
- meistens Suizidäusserungen im Voraus
- erhöhte Arbeitslosikgeit, untere soziale Schichten erhöht
Risikofaktor körperliche Gesundheit
- Krankheit mit fehlender oder geringer Heilungsaussicht
- hohem Risiko eines letalen Ausgang
Soziale Merkamle als Risikofaktor
- PErsonen in Haft
- Stad > Land
- Arbeitslosigkeit
- katholische Gegenden
- eher ledig /verwitwet/ geschieden
Gefühle als Riskofaktor
- Überforderung
- alleine gelassen
- Verzweiflung und Hoffnunslosigkeit
- Resignation
- Furch vor dem Verlassen werden
- psychischer Schmerz
- Gefühl der Wertlosigkeit
Haupt Risikofaktoren
- Frühere Suizidversuche
- Deutlicher Hinweis auf einen Plan zur Suizidausführung
- Deutlicher Hinweis auf
- Depression mit Interessensverlust,
- Anhedonie
- psychische Erkrankung,
- insbesondere bipolare Erkrankung, Angst-Erkrankung, Alkohol-und Substanzen-Missbrauch, Schizophrenie, Ess-Störung
- Vorhandensein/Einfluss von Hoffnungslosigkeit
- KürzlicherVerlust einer nahe stehenden Person oder Bruch einer Beziehung
Zusätliche Risikofaktoren
- Live Evens wie z.b Verlust der Arbeit, Gefängnisstrafen
- belastende juristische Situationen
- Deutlicher Hinweis auf Stimmenhören/Verfolgungsideen
- Deutlicher Hinweis aus sozialen Rückzug
- Äusserung von Suizidabsichten
- Positive Familienanamnese für Suizide oder psychiatrsiche Erkrankungen
- vorliegen einer psychotischen Störungen
- Witwer
- schlechte sozioökonomische Verhalten
- Substanzenmissbrauch
- terminale Erkankungen
- mehrere psychiatrische Hospitalisationen in letzen Jahren, Wiederaufnahme kurz nach Entlassung
- kürliche Umstellung der Psychopharmaka
- Aufnahme/Verlegung auf eine andere Station oder Entlassuns aus stationärer Behandlung in den letzen 7 - 14d
- Traumatische Erlebnisse in der Kindheit/Vergangenheit
soziale Eingebundheit als Schutzfaktoren
- Familie: insbesonders Kinder, auch Eltern
- funktionierendes soziale Netz mit sich kümmernden Freunden/ Verwandten
- Verantwortung für andere
- tragfähig therapuetische Beziehung oder positive Erwartung in die Therapie
persönliche Fähigkeiten als Schutzfaktoren
- Resizelnz
- Tolerierung von psychischem Schmerz
- Befriedigung von psychischen Bedürfnissen
- Koginitive Flexibiltät: Bewältigungstrategie, Fähigkeit zur Realitätstestung
- gute kommunikative Fähigkeiten
individuelle Ressourcen als Schutzfaktoren
- konkrete Pläne und Ziele für die Zukunft
- gesunder Lebensstil: Ernährung, SChlaf, Bewegung, Aktivitäten
- gutes Selbstvertrauen
- Zufriedenheit im Leben, Hoffnung auf die Zukunft
- Freude an angenehmen Dingen und Aktivitäten
soziale Werte als Schutzfaktoren
- starke religiöse Überzeugung
- kulturelle Ächtung, Sanktionen von Suizid
Basisuzidalität
Erhöhtes Suizidrisiko auf der Grundlage einer Anhäufung evidenzbasierter Risikofaktoren für Suizid bei psychiatrischen Patienten bzw. Patientinnen
Akute Suizidalität
Entwicklung von Suizidgedanken bzw. die Durchführung von Suizidversuchen und Suiziden innerhalb weniger Tage oder Stunden bzw. sogar innerhalb von Minuten
4 Kriterein für Basisuizidalität
- Frühere Suizidversuche
- Diagnose Schizophrenie oder Depression
- Wiederaufnahme innerhalb von weniger als 3 Monaten nach der letzten Entlassung bzw. vermehrte Wiederaufnahmen innerhalb kurzer Zeit
- Gefühl von Hoffnungslosigkeit
Wichtige Hinweise auf Suizidalität
- Direkte oder indirekte Andeutung
- Überraschende Änderungen des üblicherweise erwarteten Verhaltens
Merkmale eines präsuizidalen Syndroms
1. Einengung des Denkens auf Suizidgedanken
2. Aggressionshemmung und spätere Aggressionsumkehr (gegen sich selbst)
3. Ankündigung des Suizids
4. Konkrete Suizidfantasien bzw. vorangegangene Suizidversuche
NGASR Skala
- Objektive Einschätzung anhand von 16 Kriterien
- Vermeidung von personälicher Interpretation und Auslegung
- Ableitung des Suizidrisikos auf vier Stufen
- 0-5 Pkt: geringes Risiko
- 6-8: mässiges Risiko
- 9-11: hohes Risikor
- 12+ sehr hohes Risiko
Rating Skala
- Subjektive Einschätzungen auf einem Kontinuum von 1 - 4
- gefühlsmässig, intuitiv
SuicideStatus Form II (SSF II)
- Vertiefte Risikoeinschätzung der aktuellen Suizidalität
- Gegliederter, interaktioneller Rating-Prozess zwischen Fachperson und Patient/-in
- Patient/-in ist der Experte seiner bzw. Expertin ihrer Suizidalität
- Zusätzlich Nutzung für Festigung der therapeutischen Beziehung
Anamnese und Assessment
- erfassen und aktuelle halten von Risiko und Schutzfatoren
- Screenings durchführen und Informationsaustausch im Team, Interproffesionell und mit Angehörigen
- Gute Gespräche
- Gesaltung
- naratives Interview mit Verständnis
Inhalte der Anamnese Gespräche
− Suizidgedanken, -fantasien, Hoffnungen, Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit
− Generelle Selbsteinschätzung der aktuellen Lebenssituation
− Wer oder was hält den Betroffenen am Leben?
− Wie konnten frühere Krisen bewältigt werden?
− Wichtig: Einschätzung der Gefährdung
Frühwarnzeichen
- Verminderung/ Steigerung des Antriebes
- massive Angst- und Unruhezustände
- gesteigerte Impulsivität
- gravierende Schlafstörungen
- quälendes Grübeln, Ohnmacht
- Halluzinationen / Wahnideen
- Fehlen von Perspektiven und Sinn
- Schuld- und Insuffizienzgefühle
- unerträgliche physische / psychische Schmerzen
- verbale / nonverbale Hinweise
- Indirekte Ankündigung: ich falle jedem zur Last, mache das nicht mehr mit, schaffe es nicht mehr, mein ganzes Leben ist sinnlos geworden
Definition der NANDA Risikodiagnose Suizidgefahr
Risiko einer selbstzugefügten, lebensbedrohlichen Verletzung.
Risikofaktoren für Suizidgefahr nach NANDA
- Verhaltensbezogen:
- z.B. Suizidversuch in der Vorgeschichte,
- plötzliche euphorische Erholung von einer schweren Depression,
- Sammeln von Medikamenten
- Sprachlich:
- Drohung, sich selbst zu töten, äussert den Wunsch zu sterben
- Situationsbedingt:
- Zugang zu Waffen, alleinlebend, Verlust der Selbständigkeit
- Psychologisch/psychisch:
- Suizide in der familiären Vorgeschichte,
- psychiatrische Störung,
- homosexueller Jugendlicher
- Demographisch:
- männliches Geschlecht, geschieden, verwitwet
- Physisch:
- physische Krankheit, terminale Erkrankung, chronischer Schmerz
- Sozial:
- Verlust einer bedeutenden Beziehung,
- Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, juristische Probleme
Ziele des Pflegeprozesses
Primäres Ziel: Verhindern eines Suizids bzw. eines Suizidversuchs
Sekundäres Ziel: Distanzierung von Suizidgedanken
Prozessziel: im Kontakt mit dem Patienten bzw. der Patientin bleiben; Aufbau einer vertrauensvolle Beziehung
Unterscheidung in kurz-, mittel-und langfristige Ziele:
- Kurzfristige Ziele:
- in Bezug auf kommende Stunde(n), Verhinderung eines Suizid(-versuchs); z.B. Patient/-in meldet sich bei Aufkommen oder Zunahme von Suizidgedanken
- Mittelfristige Ziele:
- in Bezug auf aktuelle Situation, Erarbeitung von Alternativen zum Suizid
- Langfristige Ziele:
- in Bezug auf kommende Wochen / Monate / Jahre, Erarbeitung von Wohn-/ Arbeits-/ Lebensperspektiven
Ziel nach NOC (Nursing Outcomes Classification)
«Selbstbeherrschung bei suizidalem Verhalten»
Definition:
− Die persönlichen Handlungen, um sich von Gesten und Versuchen, sich zu töten, abzuhalten.
Indikationen zur Sebstbeherrschung bei suizidalem Verhalten
- Äussert Gefühle
- Verabilisert Suizidideen
- Unterlässt es, Mittel für den Suizid zu sammlen
- Hält die Selbstkontrolle ohne Überwachung aufrecht
- Unterlässt Suizidversuche
- Verschafft sich Behandlung einer Depression
- Plant für die Zukunft
- RAting; Nie/selten/manchmal/oft/ständig demonstriert
Priorisierung der Pflegeinterventionen
- Einschätzen ursächlicher/beeinflussender Faktoren
- Unterstützen des Klienten, Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen und einen Suizid zu verhindern
- Unterstützen des Klienten beim Planen eines Handlungsverlaufs zur Korrektur/für den Umgang mit der bestehenden Situation
- Fördern von Wohlbefinden (Schulungs-und Entlassungsüberlegungen)