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Kartei Details

Karten 93
Sprache Deutsch
Kategorie Religion/Ethik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 05.01.2020 / 14.01.2020
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Caring: Die 2 Arten der Fürsorge (nach Martin Heidegger).

  1. einspringende Fürsorge:
    Sorgende Person nimmt die Stelle der Person ein, für die sie sorgt.
    --> Entlasten, Vertretten

  2. vorausspringende Fürsorge:
    Hilft der Person, ihre eigenen Angelegenheiten selbst wahrzunehmen
    --> Unterstützen

Was versteht man unter Selbstgesetzgebung (auto & nomos)?

Selbstbestimmung als Autonomie-Ideal (nach Immanuel Kant).

Selbstgesetzgebung (Autonomie)
Bed. Autonomie

  - auto = Selbst
  - nomos = Gesetz

  • Anspruch, dass der Mensch sich seines Verstandes bedienen muss
    (vgl. Kant: «Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. (…) Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!»)
     
  • Mensch ist vernunftfähig und moralbegabt, kann über seine Triebe, Neigungen und Affekte herrschen
    --> Muss nicht impulsiv handeln
    --> kann vernünftig und moralisch handeln.
     
  • Mensch besitzt Souveränität über sich selbst (kategoriale Autonomie)
    --> Uneingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie
    Bed. Souveränität: Mensch der selbstbewusst und offen für andere Menschen/Meinungen ist.

Was versteht man unter Selbstbestimmung?

Selbstbestimmung als Autonomie-Ideal (nach Immanuel Kant).

  • Fähigkeit, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können anhand seiner eigenen Wünsche, Motive, Überlegungen und Gründe (ohne Einmischung von Aussen)
  • Anerkennen als ein Gegenüber mit gleichen Rechten und gleicher Würde wie alle anderen auch
  • Fähigkeit zugestehen, das Leben in selbstverantworteter Weise zu gestalten

Unterteilung:

  • kategorial autonom: uneingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie
  • graduell autonom: eingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie

Die 2 Unterteilungen der Selbstbestimmung (Die 2 Autonomien).

1. kategorial autonom: uneingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie

2. graduell autonom: eingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie

Definition Person als moralischer Akteur (Moral. Fragen/kategoriale Autonomie)?

Nur eine Person verfügt über kategoriale Autonomie: Bedingung dafür ist, dass sie über die uneingeschränkte Fähigkeit zur Autonomie verfügen muss

Fragen:

  • Was ist mit graduell autonomen Menschen?
  • Welche Fähigkeiten müssen sie tatsächlich vollziehen können?
  • Oder genügt das potenzielle Vorhandensein der Fähigkeiten?

Die 4 moralischen Fähigkeiten einer Person (vgl. Birnbacher 2011: 87ff.).

  1. Autonomie (Willens- und Handlungsfreiheit)
  2. Moralfähigkeit
  3. Fähigkeit zur Übernahme von Verpflichtungen
  4. Fähigkeit zur kritischen Selbstbewertung

Die 3 graduellen (=stufenweise) Autonomiebegriffe.

1. Personale Autonomie
Selbstbestimmung über das eigene Leben: Eine Person kann ihr Leben so führen, wie sie es für gut und richtig hält

2. Lokale Autonomie
Eine Person ist nur im Bereich bestimmter Handlungen selbstbestimmt, aber nicht in all ihren Handlungen

3. Basale Autonomie (Basis Autonomie)
Entscheiden-lassen; Erfahren der eigenen Wirksamkeit; Selbsttätigkeit

--> Selbstbestimmung ist keine Alles-oder-nichts-Zuschreibung (nie absolut sondern immer relativ)

Was ist Paternalismus?

Auffassung, Handeln, Problematik

lat. pater = Vater

Auffassung:

Gerechtfertigt zum Wohl der/des Anderen («zu ihrem/seinem eigenen Besten») in deren/dessen Leben einzugreifen, es zu regeln ohne Berücksichtigung des Willens und ohne das Einverständnis der betroffenen Person.

--> Eingriff zu ihrem/seinem eigenen Besten, ohne Berücksichtigung des Willens und Einverständnis des Betroffenen.

Paternalistisches Handeln:

  • entmündigendes Handeln
  • bevormundendes Handeln

--> Wie ein Vater zum Sohn (vor 18 J.)

Problematik:

--> Wo verläuft die Grenze vom advokatorischen zum paternalistischen Handeln?

Die 2 Unterscheidungen des Paternalismus.

  1. Gerechtfertigter (schwacher) Paternalismus:
    individuelle Handlung eines Akteurs gilt als nicht substanziell freiwillig gewählt.
    --> z.B. Anschnallpflicht: Mein Ziel ist von A nach B zu kommen (nicht zu sterben)
     
  2. Nicht-gerechtfertigter (starker) Paternalismus:
    Akteur verfolgt falsche oder irratonale Ziele und muss deshalb vom Erreichen dieser Ziel abgehalten werden.

Ist Paternalismus per se verwerflich? Nenne die Entscheidungsträger.

1. Urteils- und entscheidungsfähig (informed consent):
--> Ist aufgeklärt und einwilligungsfähig

2. Vorübergehend nicht urteils- und entscheidungsfähig:
-->
Stellvertreterentscheide notwendig?

3. Dauerhaft nicht  urteils- und entscheidungsfähig:
-->
Stellvertreterentscheide notwendig

Unterscheidung:
1. Mutmasslicher Wille (zu ermittelnder Wille)
2. Best-interest-Standard (im besten Interesse zum Wohle des Betroffenen)

Nenne Voraussetzungen für die Verantwortung.

1. Verantwortung besitzt allein der Mensch
--> vernunftbegabt & moralfähig

2. Intentionalität
--> Intentional: mit einer Intention verknüpft, zweckbestimmt, zielgerichtet
Fähigkeit des Menschen, sich auf etwas zu beziehen (etwa auf reale oder nur vorgestellte
Gegenstände, Eigenschaften oder Sachverhalte).

3. Kausalität
kausaler Zusammenhang = Begründeter Zusammenhang
--> Kausal: auf dem Verhältnis zwischen Ursache und Wirkung beruhend; ursächlich
"ein kausaler Zusammenhang: kausale Beziehungen, Abhängigkeiten"

Struktur der Verantwortung. Wer?, Wofür? und Wem gegenüber?

Wer ist verantwortlich?

Frage: Ist die Person verantwortungsfähig?

Arten der Verantwortungsentstehung:
1. Freiwillige Verantwortungsübernahme
--> Adoption Kind
2. Automatisch verantwortlich
--> Kind retten
3. Zugewiesene Verantwortung
--> als enger Verwandter Vormund eines verwaisten Kindes

Wofür ist er/sie verantwortlich?
-->
haftende & sorgende Verantwortung?

Wem gegenüber ist er/sie verantwortlich?
--> Recht/Moral/Gewissen?

Die 3 Arten der Verantwortungsentstehung?

1. Freiwillige Verantwortungsübernahme
--> Adoption Kind

2. Automatisch verantwortlich
--> Kind retten

3. Zugewiesene Verantwortung
--> als enger Verwandter Vormund eines verwaisten Kindes