PF.33 Angst und Zwangsstörungen

ZHAW BsC Pflege 3. Semester

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Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Autres
Crée / Actualisé 04.01.2020 / 26.10.2021
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Diagosen zu phobischen Störungen 

  • Agarophobie 
    • ohne oder mit Panik 
  • soziale Phobie 
  • spezifische (isolierte) Phobien

Diagnosen zu sonstigen Angststörungen 

  • Panikstörungen 
  • Generalisierte Angststörungen 
  • Angst und Depressive Störungen gemischt 
  • andere gemischte Angststörungen 

Krankheitswert 

  • Einschränkungen der ATLs 
  • nicht jede pathologische Veränderung hat Krankheitswert 

Pathologische Angst 

  • Grundloses Auftreten von Angst 
  • Lähmen von körperlichen und geistigen Symptomen 
  • Beeinträchtigung des Alltagses 

Kriterien zur Differenzierung von Angst 

  • objekt- bzw situationsgebunden 
  • akut 
  • isoliert 
  • attackenweise 
  • gerichtet 
  • ohne äussren Anlass 
  • chronisch
  • generalisiert 
  • kontinuierlich 
  • ungerichtet 

Übersicht über die pathologische Angst 

Epidemiologie der Angststörung 

• 12-Monats Prävalenz: 15%

• Lebenszeitprävalenz: 29%

• Kein Unterschied bezüglich sozialer Funktion (Bildung, Beruf, Wohnort)

• Abnahme der Inzidenz nach dem 45 Lebensjahr

• Deutlich mehr betroffene Frauen

Äthiopathogenes der Angststörung 

  • Verursachende Bedingungen 
  • Auslösende Situationen 
  • Aufrechterhaltende Faktoren 

Übersicht über Kognitive Fehlattributation 

Neurobiologische und genetische Aspekte 

  • Dysfunktionalität
    • im Bereich limbisches System, Hirnstamm,temporale Gebiete und präfrontale Gebiete
  • Neurotransmittersysteme:
    • Seretonin, Noradrenalin,
    • Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse,
    • CO2-Sensoren
  • Moderate bis hohe Erbfaktoren (32% bis 67%)

Allgemeines Symptomatik der Angststörung 

Diagnostik der Agoraphobie nach ICD 10 

  • Angst muss in mind. 2 der beschriebenen Situationen auftreten 
    • in Menschenmengen 
    • auf öffentlichen Flächen 
    • bei Reise mit weitere Enternung von zu Hausen oder bei REisen alleine 
  • Vermeidung der phobischen Situationen ist oder war ein entscheidendes Symptom 

Diagnostik der sozialen Phobie nach ICD 10 

  • Symptome 
    • zentriert sich um die Furcht vor prüfender Beobachtung durch andere Menschen in kleinen Gruppen 
    • können begrenzt (z.B auf Esse oder Reden vor Menschen) oder unbegrenzt sein 
    • können in fast allen Situationen ausserhalb des Familienkreises auftreten 
  • sind i.d R. mit tiefem Selbstwertgefühl und Furch vor Kritik verbunden 
  • Mögliche Beschwerden 
    • Eröten 
    • Vermeiden von Blickkontakt 
    • Händezittern 
    • Übelkeit 
    • Harndrang 

Diagnsotik der spezifischen Phobie 

  • Die Angst muss auf die Anwesenheit eines bestimmten phobischen Objektes oder eine spezifische Situation begrenzt sein
  • Die phobische Situation wird – wann immer möglich –vermieden
  • Das Ausmass der Furcht vor dem phobischen Objekt wechselt nicht

symptome und Diagnostik der Panikstörung 

  • Wiederholt abgrenzbare Panikattacken 
  • unerwartet und nicht situationsgebunden 
  • Entwickelt sich schnell zur Erwartungsangst 
  • mit intensiven vegetativen Symptomen verbunden 
  • häufig mit Agoraphobie kombiniert 

Panik Defintion 

  • Angst ohne sichtbare Anlass 
  • meist Anfallsweise 
  • ausgeprägte körperlich Symptome 

Panikattacke 

  • Dauer 10 - 30min 
  • plötzlicher Anfang und Steigerung in wenigen Minuten zum Höhepunkt 
  • köperliche und psychische Symptome 

körperliche Syptome der Panikattacke 

  • Atemnot
  • HErzklopfen
  • Brustschmerzen 
  • Erstickungsgefühl 
  • Schwindel 
  • Abdomiale Beschwerden 
  • Hitzewallung 

Psychische Symptome der Panikattacke 

  • Angst zu sterben 
  • Angst vor Kontrollverlust 
  • Ohnmachtsgefühl 

Symptome nach der Panikattacke 

  • ausgeprägte Erwartungsangst 
  • Alltagseinschänkungen 

Symptome und Diagnostik der generalisierten und lang anhaltenden Angst 

  • Angst nicht auf bestimmte Situationen in der Umgebung beschränkt --> flottieren 
  • Symptome 
    • Sorge über zukünftiges Unglick 
    • Nervosität 
    • Konzentrationsschwierigkeiten 
    • motorische Spannung 
    • körperliche Unruhe 
    • Spannungskopfschmerzen 
    • Schwitzen 
    • Tachykardie oder Tachypnoe 
    • Oberbauchbeschwerden 
    • Schwindelgefühle 
    • Mundtrockenheit 
  • Zeitkriterien 
    • Syptome an mehrern Tagen der Woche, mehrere Wochen lang 

Therapieziele der Angststörungen 

  • Grad der Angst 
    • Angstniveu senken 
    • Wohlbefinden fördern 
  • Kontrolle der Angst 
    • Erkennen von angstauslösenden Situationen 
    • Angstdynamik erkennen und durchbrechen 

Förderung des Wohlbefinden bei Angststörungen 

• Achtsamkeit fördern

• Entspannungsverfahren erlernen (progressive Muskelrelaxation, autogenes Training, Biofeedback)

• Aromatherapie

• Ablenkung (Musik, Bewegung, Lesen, Kochen, Spielen, Sport, Basteln, ...)

Kontrolle der Angst 

• Psychoedukation (Angst-Teufelskreis, Symptomatik, Vermeidung und Therapie)

• Angsttagebuch führen

• Bewältigungsformen analysieren und Fehlinterpretationenerkennen

• Konfrontation und Exposition (nach Absprach im interprofessionelles Team)

Konfrontation und Exposition

• Übungsziele festlegen und nach Schwierigkeit sortieren (leicht nach schwer)

• Übungen festlegen und durchsprechen

• Übungen regelmässig durchführen und wiederholen

• Bei Angst die Situation erst dann verlassen, wenn die Angst auf

ein erträgliches Mass gesunken ist

• Auch an schlechten Tagen üben

• Nach Erfolgen Schwierigkeit steigern

• Vor und während der Übung KEINE Beruhigungsmittel

• Erholung nach den Übungen planen

Begleiten von Panikattacken 

  • Bestenfalls vorher besprechen
  • Sicherheit vermitteln durch Ruhe und Präsenz
  • Ins Hier und Jetzt führen mit den Sinnen:
    • Sich umschauen (erkennen von Häusern, Autos, Farben)
    • Umgebung hören (Wind, Autos, Stimme)
    • Fühlen (Kälte/Wärme, Atmung, nach Absprache Berührung)
    • Ggf. Riechen und Schmecken
  • Geduld haben und sich sagen es geht vorbei

Diagnosen zu Zwangsstörungen 

– F42.0 vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang

– F42.1 vorwiegend Zwangshandlungen / Zwangsrituale

– F42.2 Zwangsgedanken und -handlungen

Äthiopathogenese der Zwangsstörungen 

  • Neurobiologische Faktoren:
    • genetische Vulnerabilität, verminderte Filterfunktion und Dysbalance Neurotransmitter
  • Lerntheoretische Erklärungen:
    • Versuch angstbesetzte Situationen zu meistern, Traumata
  • Können als eigenständige Störung auftreten, werden jedoch häufig im Rahmen von anderen Erkrankungen gefunden

Symptome der Zwangsstörungen 

  • Zwangsgedanken:
    • Ideen, Vorstellungen, Erinnerungen, Fragen oder Grübeln, $
    • nicht völlig unsinnig jedoch penetrant und mit wiederkehrendem Charakter
  • Zwangshandlungen:
    • ritualisierte, sinnlose Handlungen,
    • Ziel isteine Kurzfristige Spannungsreduktion
  •  Dauer:
    • Über zwei Wochen an den meisten Tagen
    • Mehr als eine Stunde pro Tag “beschäftigt“

häufige Zwangsgedanken und Handlungen 

  • Verschmutzung 
  • pathologische Zweifel 
  • körperliche Gesundheit 
  • Streben nach Symmetrie 
  • aggersice Impulse 
  • sexuelle Impulse 
  • andere Denkinhalte 
  • multiple Denkinhalte 

Therapie der Zwangsstörungen 

  • Vertrauen aufbauen (Scham)
  • Analyse der Zwangsgedanken und schrittweise Exposition
  • Kognitive Veränderung anstreben
    • Erkennen von Zwangsgedanken, als Zeichen Zwangserkrankt zu sein und nicht als Gefährdung
  • Erlernen von Entspannungsverfahren
  • SSRI
    • Sertralin, Citalopram

Verlauf der Zwangsstörung 

• Meist chronischer Verlauf

• Sozialer Rückzug und Isolation

• Je nach Ausprägung Arbeitsunfähigkeit

• Körperliche Schädigungen (z.B. Waschzwang)