DuP, Erkenntnistheorien, S.A., FH Münster

Erkenntnistheorien in Disziplin und Profession Sozialer Arbeit, FH Münster WS 19/20

Erkenntnistheorien in Disziplin und Profession Sozialer Arbeit, FH Münster WS 19/20


Set of flashcards Details

Flashcards 48
Language Deutsch
Category Social
Level University
Created / Updated 03.01.2020 / 25.06.2023
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Nenne die 5 Funktionen der Theorien, S.A.!

Wirklichkeit erklären, kausales Schließen

  1. praxisorientiert/pragmatisch
  2. reflexiv
  3. identitätsstiftend
  4. disziplinübergreifend
  5. disziplinbezogen

Was bedeutet parxisorientiert/pragmatisch bezogen auf die Theorien S.A.?

die Wirklichkeit verstehen (Achtung: subjektive Betrachtung)

  1. beschreiben ->
  2. erklären/erläutern ->
  3. prognostizieren/deuten

eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten
Theorie als Brille, um schärfer zu sehen

 

Was bedeutet reflexiv bezogen auf die Theorien?

  • auffindende Funktion ->
  • Hilfeprozess wird reflektiert 
  • schafft Rollenklarheit
  • Selbstreflexion


 

Was bedeutet identitätstiftend hinsichtlich der Theorien?

kategoriales Strukturnetz (Winkler): Fachbegriffe geben Grundlage für fachliches Handeln

Was bedeutet disziplinübergreifend?

Nicht nur auf soziale Arbeit bezogen – z.B. Erkenntnistheorien -> Zugänge zur Wirklichkeit

 

Was bedeutet disziplinbezogen?

  • Auf soziale Arbeit bezogen
  • Grundlagentheorien definieren den Gegenstand soz. Arbeit
  • Arbeitsfeldtheorien: Handlungsfeldbezogen, z.B. Jugendarbeit, Seniorenarbeit etc.
  • Phänomenbezogene Theorien: z.B. Demenz


 

Welche 2 gegenteilige Arten gibt es um auf eine Erkenntnis zu kommen, beschreibe kurz die wichtigsten Unterschiede?

  • Empirismus: Erkenntnisse aus Sinneserfahrungen
  1. Einzelerfahrungen
  2. Gesetz
    • =Induktion (vom Spezifischen aufs Allgemeine)
  • Rationalismus: Erkenntnisse aus der Vernunft
  1. Gesetz
  2. Einzelerfahrungen
  • =Deduktion (vom Allgemeinen ins Spezifische)

Nenne und beschreibe kurz 4 Theoretiker und die Art der Theorien, die wir in der Vorlesung,

bezüglich Wirklichkeit erklären, Kausales Schließen, näher untersucht haben!

  • Klassischer Empirismus, Francis Bacon
    • empirisches Vorgehen bis die These widerlegt werden kann
    • Falsifikation
    • Beispiel: es gibt nur weiße Schwäne -> so lange richtig bis schwarzer Schwan gesichtet wird
  • Rationalismus, Rene Descartes
    • Erkenntnisse durch Vernunft (Deduktion)
    • Vernunft verifiziert Ideen -> sie sind gültig
    • Ich denke also bin ich.
  • Logischer Empirismus/Positivismus, Rudolf Carnap
    • Empirie verifiziert Ideen
    • sind durch induktives Prüfen gültig
  • Kritischer Rationalismus, Karl Popper:
    • Hypothesenbildung basiert auf fachlichem Wissen
    • kann immer falsifiziert werden

Nenne die 4 Stufen der Erkennnistheorien!

  1. Wirklichkeit erklären, Kausales Schließen [Bacon, Descartes, Carnap, Popper]
  2. Wirklichkeit in Gegensätzen begreifen, Dialektisches Denken [Hegel, Marx, Freud, Frankfurter Schule] 
  3. Wirklichkeit verstehen, Das gefangene Ich ist bedingt frei [Husserl, Gadamer, Mead] 
  4. Wirklichkeit konstruieren, Modelle entwickeln [Berger, Luckmann, Luhmann, Derrida, Grounded Theory]

Erläutere kurz dialektisches Denken, Wirklichkeit in Gegensätzen begreifen, 

Hegel und Marxismus!

  • These + Antithese = Synthese
  • dieser Prozess führt zum Weltgeist (Hegel)
    • Weltgeist ist ein unbegreifbarer Idealismus

Marxismus:

  • Antithese + These -> Klassenkämpfe = Ende der Klassenkämpfe, alle Menschen sind gleich, Sozialismus
  • Kritik: Entstehung einer Synthese ist idealistisch (Foucault)
  • Freud: Es(Triebe) + Überich (Norm) = Ich
  • Jung: Archetypen (Gedanken/Gefühlsmuster) + Norm = Ich
  • Adler: Minderwertigkeit + Kritische Theorie
  • Fromm: Negativismus
    • Totalität: Dialektische Entwicklung der Gesellschaft (Marxs) + dialektische Entwicklung des Individuums (Freud) Historizität Dialektik

 

Erläutere kurz den klassischen Empirismus nach Bacon!

Francis Bacon, 1561 – 1626 stellt zwei Erkenntniswege gegenüber:

Deduktiver Erkenntnisweg (Platon: sich der Vorurteile und Täuschungen entledigen):

• Aufstellen einer Hypothese („Die Erde ist eine Scheibe“)

• -> Gesetze, Theorien ohne Rücksicht auf Natur

• Denn: Experimente –> Falsifikation; Induktiver Erkenntnisweg (Aristoteles):

• Empirische Daten als Ausgangspunkt („der Meereshorizont neigt sich“)

• Experimente

• -> Hypothese, Theorie, Gesetz 

Bacon empfahl den induktiver Weg als Weg des (klassischen) Empirismus; der deduktive Weg treffe voreilige Annahmen. Wirkliche Erkenntnis sei reale Abbildung der Natur, die objektiv sei. „Wissen ist Macht.“ Wissen sei kumulativ. „Methode der Interpretationen“ (Bacon) <-> „Methode der Antizipationen“ (Kritik Bacons: Verstand ohne Rücksicht auf die Natur). Zugleich: es genügt nur ein einziges Gegenbeispiel, um Theorien zu widerlegen (Falsifikation)

Erläutere kurz den Rationalismus nach Descartes!

Rene Descartes, 1596-1659, französischer Philosoph, Mathematiker, Naturwissenschaftler

unterscheidet zwischen

• Erkennendem Subjekt (res cogitans)

• Erkannte Sache è Trennung zwischen ratio und Gegenstand

• Vernunft als Basis des Wissens (ratio):

„wenn ich auch an allem zweifle, so ist doch mein Zweifel selbst unbezweifelbar; also ist es mein Denken, das mich meiner selbst gewiss macht: cogito (ergo) sum“ („Ich denke, also bin ich“) 

Vorrang für den deduktiven Weg è durch die Vernunft geleitetes Denken: Annahme: durch klare Erkenntnis können wahre Aussagen erzielt werden (Verifikation)

Cartesianischer Dualismus: Trennung von Geist und Materie Grundlagen der Moderne: Grundlage seiner Metaphysik und der Wissenschaften und Selbstbewusstsein als philosophisches Thema <-> „Dialektik der Aufklärung“ (Kritische Theorie)

Erläutere kurz den logischen Empirismus oder Positivismus nach Carnap!

Rudolf Carnap (1891-1970), Mitglied „Wiener Kreis“ (logischer Empirismus: Phil. und Naturwiss.), 

anknüpfend an Bacon:

Durch empirische Rekonstruktion der physischen Außenwelt, der mentalen Zustände Anderer und kulturell- sozialer Vorgänge die eigenpsychische Basis herausfinden (Elementarerlebnisse);

später: Universalsprache der Wissenschaft (physikalistisch).

-> Grundlage einer verifikatorischen Semantik

(<-> Sinnlosigkeit der trad. Probleme der Metaphysik (Descartes) è Prinzip der Induktion

• Empirisch-logische Rekonstruktion als Methode

• Ergebnis: grundsätzliche gültige Basis, Universalsprache finden -> verifizieren (wahr machen) ist möglich è Positivismus als gültig „beweisen“ (Prinzip der Verifikation) 

Was bedeutet Semantik?

Semantik, auch Bedeutungslehre, nennt man die Theorie oder Wissenschaft von der Bedeutung der Zeichen. Zeichen können hierbei beliebige Symbole sein, insbesondere aber auch Sätze, Satzteile, Wörter oder Wortteile. Soweit sich die Semantik mit Zeichen aller Art befasst, ist sie ein Teilbereich der Semiotik

Erläutere kurz den kritischen Rationalismus nach Popper!

Karl Popper (1902 – 1995)

Prinzip der Deduktion (vgl. Descartes), aber:

Verifikation ist nicht möglich („wir wissen nicht, sondern wir raten“; „wenn man beliebig viele weiße Schwäne findet, ist der Schluss, es gebe keine schwarzen Schwäne (alle Schwäne seien weiß), keineswegs erlaubt.“)

• Nur Falsifikation einer Hypothese sei möglich Gegen Positivismus (von Carnap):

• Weder Induktion, noch Verifikation führen zur Erkenntnis

• Der Wirklichkeit durch Theorien (Deduktion) und Empirie mit dem Prinzip der Falsifikation näher kommen Empirische Verfahren: -> Studium der Theorien -> Prinzip der Deduktion führt zu Hypothesen è

Empirische Überprüfung Kriterien: Objektivität, Reliabilität, Validität

<-> enzyklopädistisches Detailwissen („Positivismusstreit“)

Was bedeutet Reliabilität?

Die Reliabilität ist ein Maß für die formale Genauigkeit bzw. Verlässlichkeit wissenschaftlicher Messungen. Sie ist derjenige Anteil an der Varianz, der durch tatsächliche Unterschiede im zu messenden Merkmal und nicht durch Messfehler erklärt werden kann

oder

Die Reliabilität bezieht sich darauf, ob deine Forschung bei wiederholter Durchführung zuverlässige Ergebnisse liefert

Reliabel: Die Messung wird immer mit Zweitklässlern und immer im letzten Monat des Schuljahres durchgeführt, damit alle befragten Schüler auf dem gleichen Ausbildungsstand sind.

Quelle: https://www.scribbr.de/methodik/validitaet-reliabilitaet-objektivitaet/

Was bedeutet Validität?

Eine Messung ist valide, wenn sie tatsächlich das misst, was sie messen soll und somit glaubwürdige Ergebnisse liefert.

 

Jede Art von Forschung kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, die deine Ergebnisse ungültig und somit „nicht valide” machen.

Im Klartext bedeutet das, dass du alle Faktoren, die die Validität deiner Forschung gefährden, eliminieren solltest.

Quelle: https://www.scribbr.de/methodik/validitaet-reliabilitaet-objektivitaet/

Was bedeutet Objektivität?

Von Objektivität einer empirischen Forschung spricht man, wenn der oder die Forschende selbst keinen Einfluss auf den Forschungsprozess hat.

Sowohl Durchführung und Auswertung als auch Interpretation deiner Untersuchung müssen objektiv sein. Objektivität wird oft mit der Fairness einer Untersuchung gleichgesetzt.

Es ist wichtig, dass alle Versuchspersonen die Messung in einem ähnlichen Umfeld durchführen, damit faire Bedingungen für alle gelten.

Beispiel:

 Objektiv: Alle Zweitklässler müssen den Fragebogen in einem separaten Prüfungsraum ausfüllen.

 Nicht objektiv: An manchen Schulen darf die Lehrperson mit im Zimmer bleiben und den Schülern Tipps geben.

Quelle:https://www.scribbr.de/methodik/validitaet-reliabilitaet-objektivitaet/

Welche Erkenntnistheorien im Bereich des kausalen Schließens können unter Verifikation eingeordnet werden?

Rationalismus(Descartes), Logischer Empirismus/Positivismus (Carnap)

Welche Erkenntnismetheorien im Bereich des kausalen Schließens sind deduktiv?

Rationalismus (Descartes), Kritischer Rationalismus (Popper)

Welche Erkenntnistheorien im Bereich des kausalen Schließens können unter Falsifikation eingegliedert werden?

Kritischer Rationalismus (Popper), Klassischer Empirismus (Bacon)

Welche Erkenntnistheorien im Bereich des kausalen Schließens sind induktiv?

Logischer Empirismus/Positivismus (Carnap), Klassischer Empirismus (Bacon)

Welche Theorien werden als disziplinübergreifende Theorien beschrieben?

Erkenntnistheorien:

• Wissenschaftstheoretische Grundlagen -> 

Wie erziele ich Erkenntnis über die Wirklichkeit?

Anthropologische und gesellschaftstheoretische Theorien:

• Disziplinübergreifende Grundlagen -> 

Wie begreife ich den Menschen in seiner (gesellschaftlichen) Umgebung?

Welche Therien sind disziplinbezogen?

Grundlagentheorien Sozialer Arbeit:

• Handlungsfeldübergreifend

Arbeitsfeldtheorien:

• Handlungsfeldbezogen

Phänomenbezogene Theorien:

• Einzelaspekte

Welche 11 Erkenntnistheoretiker haben wir kennen gelernt, die sich mit der zweiten Ebene, dialektisches Denken (Platon), Wirklichkeit in Gegensätzen begreifen?

  1. Hegel
  2. Marx
  3. Bourdieu
  4. Freud 
  5. Jung 
  6. Adler
  7. Horkheimer
  8. Adorno
  9. Marcuse 
  10. Fromm
  11. Habermas

Was bedeutet Dialektik nach Platon?

Dialektik (gr. Kunst der Unterredung, Gegensätzliches aufzuheben; Platon):

These – Antithese – Synthese („aufheben“)

Was bedeutet Dialektik nach Hegel(Idealismus)?

Am Ende die Idee oder der „Weltgeist“, auf den sich die gesellschaftliche Entwicklung hinbewegt „Idealismus“ („Deutscher Idealismus“; vgl. später H. Nohl: „höheres Leben“)

-> nicht überpfrüfbar, Was bedeutet Weltgeist oder höheres Leben?

• „rechte“ (metaphysische -> Erhalt) und „linke“ (materialistische -> Veränderung) 

- Keim + Erde/Wasser = Frucht

- Feuer + Wasser = Dampf

 

Was beschreibt den dialektischen, historischen Materialismus nach Marx?

• Hegel „vom Kopf auf die Füße“ gestellt

• Ausgangspunkt:

-> materialistische Weltanschauung („historischer Materialismus“) 

->dialektische Geschichtsdeutung („dialektischer Materialismus“)

• Geschichtliche Entwicklung auf Revolution hin

Motor: Klassenkämpfe

  • keine Schichten sondern Klassen (Antagonisten)
  • Streit der Klassen = Revolution -> neue Gesellschaftsformen
  1. Sklavenhalter + Sklaven = antike Gesellschaft
  2. Lehnsherren + Leibeigene = feudale Gesellschaft
  3. Bürger + Arbeiter = kapitalistische Gesellschaft
  4. Sozialismus
  5. Kommunismus

Was ist der Habitus nach Bourdieu?

= Wirkungskomplex interagierender Variablen und Merkmale

Unterteilung in Variablen

A, unabhängige Variablen: 

- Alter

- Geschlecht:

M = politische Macht

W = ästhetische Macht

B, abhängige Variablen:

  1. Objektive Merkmale:
  • ökonomisches Kapital: Einkommen, Geld, Vermögen, Besitz, materielle Güter
  • kulturelles Kapital: Bildung, Zertifikate, Status, Hierarchie
  • soziales Kapital: Vernetzung/Quantität, Unterstützung/Qualität

2. Inkorporierte Merkmale:

  • Meinung
  • Einstellung
  • „Geschmack“
  • politische Einstellung
  • Mode, Kleidung
  • Erziehung

- Habitus ist relativ anhaftend, daraus resultierend

-> soziale Klassen und soziale Barrieren

-> schwierig aufzusteigen

Individuum <> Gesellschaft

 

6 Eigenschaften des Habitus sind?

  1. Er  wird erworben in der tätigen Auseinandersetzung des Bewusstseins mit den konkreten sozialen Räumen.
  2. Er prägt soziale Räume und wirkt sich aus auf das Bewusstsein und das Verhalten (Dialektik).
  3. Er ist Ausdruck der gesellschaftlich geprägten, sozialen Stellung im gesamten gesellschaftlichen Gefüge
  4. Er ist bestimmt durch abhängige, unabhängige und unbewusste Variablen, die wiederum unterschiedliche Merkmale haben.
  5. Er ist geprägt vom ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapital.
  6. Er ist recht stabil!

Was bedeutet im Zuge dessen das Kapitalmodell und was sind Konsequenzen für die SA?

Aufteilung in zweier der B, objektiven Variablen 

kulturelles und ökonomisches Kapital

++ Profs

-/+ Flüchtlinge mit hohem Bildungsstandard

+/- Geissens

-- Flüchtlinge, Obdachlose mit niedriegem Bildungsstandard

Konsequenz:

  • Mehr Verständnis für die Situation der Klient*innen
  • schnelle Veränderung der Situation kaum möglich

Was sind Vertreter der psychonalaytischen, dialektischen Erkenntnisstheorien und was sind deren Theorien?

Zum Wechselverhältnis von Bewusstem und Unbewusstem

• S. Freud: „Das „ich“ ist nicht Herr im eigenen Haus“: Ich – Es (Triebe) – über ich (Normen); individuelle Entwicklung über Konfliktlösungen: „Pessimistische“ Grundannahmen Libidotheorie, Ödipuskomplex

• C.G. Jung: Komplex (Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen, Erinnerungen) –> Affekt, Seele als abgegrenzter Funktionskomplex mit männlichen (animus) und weiblichen (anima) Teilen <-> Psyche (bewusste Qualitäten und unbewusste Phänomene), Archetypen-Energiekomplex, kollektives Unbewusstes

• A. Adler: Individualpsychologie (Einmaligkeit, Ganzheitlichkeit), Kompensation, Überkompensation von Minderwertigkeit

• Zusammenfassung: Triebe (Freud), Kollektives Unbewusstes (Jung), Minderwertigkeitsgefühl (Adler)

Wer sind die Vertreter der kritischen Theorie der Dialektik(Frankfurter Schule)?

Stiftung: nach dem zweiten Weltkrieg, Welche Gesellschaftsform können wir danach annehmen?

Gemeinsame Grundlagen: Geschichtlichkeit, Dialektik, Totalität: Individuum (Unbewusstes) – Gesellschaft (Gegensätze)

• Fromm (frühe Phase): Die „Hochzeit“ zwischen Marx und Freud, sadomasochistischer Charakter (Wie du mir so cih dir!, Arbeiter in Herarchien die verletzt wurden, waren genauso bereit nach unten hin zu verletzen), Gesellschaftscharakter, gesellschaftliches Unbewusstes, später: Freiheit, Liebe, Haben oder Sein -> positives Menschenbild (Matriachat, Patriachat, Menschen sind fähig sich zu heilen), Reformen

• Adorno/Horkheimer (Hauptphase): Autoritärer Charakter(sm-Charakter von Fromm) -> Bereitschaft zur Verletzung, Dialektik der Aufklärung, Negative Dialektik -> das (empirische) Ganze ist das Unwahre (ggf. Kritischen Rationalismus) -> freudianisches, pessimistisches Menschenbild (Kampf in der Kultur: Über Ich (Norm) <> Triebe können nicht ineinander augelöst werden), Negation (Negativ wie beim Foto -> lediglich Abbilder der Gesellschaft können erstellt werden, was in der Gesellschaft falsch läuft -> dann kann etwas neues entstehen! ), keine Utopie (Fromm) (Was entsteht kann nicht vorausgesagt werden!)

• Marcuse (Einfluss auf Studentenbewegung): der eindimensionale(ökonomisch orientierter, haben wollender) Mensch (Kritik an empirisch, positivem, positivistischem Denken der Menschen und technokratischer Herrschaftswissenschaft, Verwaltung der Probleme, anstatt radikale Kritik und Veränderung) -> freudianisches Menschenbild, Revolution

• Habermas (Nachfolgegeneration): System (Verhinderung das zweckrationales Handeln, Haben, in Lebenswelt einfließt) und Lebenswelt, kommunikatives Handeln 

Was hat der Dude Havel sinngemäß zum Begriff Totalität gesagt?

Freiheit im tiefsten Sinne des Wortes bedeutet mehr, als ohne Rücksicht zu sagen, was ich denke. Freiheit bedeutet auch, dass ich den anderen sehe, mich in seine Lage hineinzuversetzen, in seine Erfahrungen hineinzufühlen und in seine Seele hineinzuschauen vermag und imstande bin, durch einfühlsames Begreifen von alledem meine Freiheit auszuweiten. Denn was ist das gegenseitige Verständnis anderes als die Ausweitung der Freiheit und die Vertiefung der Wahrheit.“

  • offene Didaktik
  • Rückkopplung
  • Koproduktion

Welche 3 Richtungen der kritischen Theorie gibt es und was sind ihre Vertreter?

  1. Revolution: Marx, Marcuse
  2. Negation: Adorno/Horkheimer
  3. Reform: Fromm

Was sind die 3 Theorien und Theoretiker zur Ebene 3 der Erkenntnistheorien, "Das gefangene Ich, bleibt bedingt frei!"?

  • Phänomenologie (Husserl)
  • Hermeneutik (Gadamer)
  • Symbolischer Interaktionismus (Mead)

Das "Ich" beeinflusst Ergebnisse, denn ich bin geprägt von....

Was beschreibt die Phänomenologie laut Husserl?

Philosoph, Mathematiker

• Philosophie als strenge Wissenschaft begriffen; Empirie an Kausalität gebunden

• Verstand nicht an Kausalität gebunden: Erkenntnis ist nicht identisch mit psychischen und physischen Prozessen

• Alle Begriffe haben einen Horizont, auf den wir uns verlassen (Transzendenz);

Phänomenologie als Wesensschau Eidetische (Ansehen, Gestalt, Wesen) Reduktion (oder: epoche), freie Variation:

• Abtrennbares abtrennen durch Fragen, vom Sehbaren zum Wesenhaften vordringen, „Wesensschau“ (das „Wesen“ fragend, abtrennend erkennen, um das Sichere, den harten Kern, zu benennen)

ZWIEBEL

• Abtrennen: angelerntes Wissen (Wiss., Metaphysik); Tradition; Subjektiv Zugeschriebenes – Beziehung; beliebige Elemente: z.B. Farbe; transzendentale, objektive Existenz -> „Seinsregion des Bewusstseins“ (Wesensschau) wird sichtbar

• Erfahrung, Wirklichkeit zwischen objektiv Fassbarem (ablesbar) und subjektiv Konstruiertem (erfunden)

• Wahrheit: Gemeintes und Gegebenes stimmen überein

Was bedeutet nach Gadamer Hermeutik?

Hermeneutik (Hans-Georg Gadamer, 1900-2002)

• Verstehen (von Reden, Literatur); Dolmetscher, Erklärer – geisteswissenschaftliche Methode • Verstehen ist an die Sprachlichkeit des Seins vor dem Horizont der Zeit gebunden

• Andere Dokumente hinzuziehen, Zusammenhänge herstellen, den Gesamtzusammenhang sehen, Sinnzusammenhänge begreifen – für andere argumentativ begreifbar machen

• Sich abkoppeln, verstehen, interpretieren, auslegen, erklären <–> Frage: Neutralität möglich? (-> z.B. Arbeit in Gruppen) • Bewusstmachen der eigenen Vorurteilsstruktur, (Selbst-)Reflexion

• <-> „Hermeneutischer Zirkel“: ich bin Teil der Wirklichkeit, die ich erkennen möchte

• (<-> J. Derrida: Dekonstruktion als sinnkritische Analyse)

• -> Heute: objektive Hermeneutik nach Ulrich Oevermann als Methode empirischer Sozialforschung

Was bedeutet symbolischer Interaktionismus nach Mead?

Verankerungen: è Psychoanalyse, Rollentheorien

• Gesellschaftlicher Einfluss auf Individuen; abweichendes Verhalten von Randgruppen

• Symbol: Bilder, Handlungen, Worte

• Interaktionismus: im sozialen Zusammenhang, Wechselwirkung

• Stigmatheorie, „Labeling“ (Zuschreibungsprozesse)

• Identität entsteht in konkreten Situationen mit anderen handelnd („interagierend“) vor allem über symbolische Zuschreibungsprozesse

• „I“ (subjektiver, kreativer Pol) „me“ (gesellschaftliche Normen, Einstellungen zu mir) -> beide Aspekte machen die Identität aus („selbst“)

• Zusammenhang von individueller und gesellschaftlicher Entwicklung: Individuum und Gattung durchlaufen vergleichbare Phasen 

Was bedeutete immanent?

Immanenz bezeichnet das in den Dingen Enthaltene, das sich aus ihrer individuellen und objektiven Existenzweise ergibt. Es ist der Gegenbegriff zur Transzendenz. Das Adjektiv immanent bezeichnet eine einem Gegenstand innewohnende Eigenschaft, die somit nicht durch Folgerung oder Interpretation hergeleitet worden ist.

Quelle: Wikipedia