Ethik und Philosophie der Biologie V4
Einführung Tierschutz 14.10.2019
Einführung Tierschutz 14.10.2019
Fichier Détails
Cartes-fiches | 20 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Philosophie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 02.01.2020 / 07.10.2022 |
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Was ist Tierschutz? (2 Aspekte)
(Tierschutz verstehen: wichtige Punkte)
Ethik:
- Tierschutz ist als Anliegen ethisch, d.h. vom Mensch her, begründet.
- Tiere zu schützen ist kein Naturgesetz, sondern das haben Menschen auferlegt aus Mitgefühl oder aufgrunde der Auffassung, dass Tiere schützenswert sind, d.h. das ethische Anligen Tiere zu schützen von Menschen her begründet und sie geben die Rahmenbedingungen vor, in welchem Rahmen die Tiere geschützt werden sollen.
- Ob bzw. welcher und wie viel Schutz Tieren zugestanden wird, ist abhängig von Traditionen (kulturelle, religiöse Werte) und vom aktual-politischen Zustand (Staatsform, Rechtsprechung, Bildung, Wohlstand) einer Gesellschaft.
Biologie:
- Was Tiere zu ihrem Schutz brauchen, ist hingegen biologisch, d.h. vom Tier her, zu begründen.
- Wenn es aber darum geht wie Tiere zu schützen sind, was Tiere letztlich zu ihrem Schutz brauchen, dann müssen wir versuchen, das soweit wie möglich vom Tier her zu begründen. Hier kommt Biologie ins Spiel, wo es darum geht herauszufinden was die Tiere sind, wie sie funktionieren, welche Ansprüche sie haben und was passiert wenn wir diesen Ansprüchen nicht gerecht werden, welche gesundheitliche Auswirkungen etc.
- Die Biologie (insb. die Zoologie) erschliesst uns das Wesen der Tiere, dessen Kenntnis Voraussetzung ist für effektiven Tierschutz. Wissenschaftlich begründete Erkenntnisse sind allgemeingültig und damit unabhängig von tradierten Wertvorstellungen und aktual-politischen Tendenzen.
weitere wichtige Punkte:
- Die Haltung von Tieren in menschlicher Obhut ist für die Tiere immer mit Einschränkungen ihres Verhaltens verbunden. Art und Schwere der Einschränkungen sind Gegenstand des Fachgebiets „Tierschutz“. (Haltung und Nutzung von landwirtschaftlichen Nutztieren, Versuchstieren, Heim-, Zirkus- und Zootieren. D.h. es geht nicht um Wildtiere, Artenschutz und Naturschutz)
- „Tiergerechtheit“ ist immer eine auf das Recht bezogene Bewertung der Haltung und Nutzung von Tieren.
Die Tierschutzforschung kann dazu im Sinne eines biologischen Tierverständnisses wichtige Entscheidungsgrundlagen liefern. Sie kann aber den gesellschaftlichen Entscheidungsprozess nicht ersetzen.
Gesetzliche Grundsätze: Tierschutzgesetz (TSchG)
- Art. 1. Zweck
Art. 1. Zweck
Zweck dieses Gesetzes ist es, die Würde und das Wohlergehen des Tieres zu schützen.
Bemerkung: Das was konkret realisiert werden kann ist letztlich weit weg vom Zweck (Art.1).
Gesetzliche Grundsätze: Tierschutzgesetz (TSchG)
- Art. 2. Geltungsbereich
Art. 2. Geltungsbereich
1Das Gesetz gilt für Wirbeltiere. Der Bundesrat bestimmt, auf welche wirbellosen Tiere es in welchem Umfang anwendbar ist. Er orientiert sich dabei an den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Empfindungsfähigkeit wirbelloser Tiere.
TSchV: Wirbeltiere, Kopffüsser (Cephalopoda), Panzerkrebse (Reptantia)
Bemerkung:
- TSchV: Tierschutzverordnung
- Wirbeltiere: Chordatiere mit einer Wirbelsäule. (Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere, Rundmäuler) => als empfindungsfähige Tiere eingeschätzt.
- Wirbellose Tiere: Kopffüsser (tintenfischartige Tiere: Bsp.: Kalmare, Kraken, Sepien), Panzerkrebse.
Gesetzliche Grundsätze: Tierschutzgesetz (TSchG)
- Art. 3. Begriffe; a. Würde
Art. 3. Begriffe
a. Würde: Eigenwert des Tieres, der im Umgang mit ihm geachtet werden muss. Die Würde des Tieres wird missachtet, wenn eine Belastung des Tieres nicht durch überwiegende Interessen gerechtfertigt werden kann. Eine Belastung des Tieres liegt vor, wenn dem Tier insbesondere Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden, es in Angst versetzt oder erniedrigt wird, wenn tief greifend in sein Erscheinungsbild oder seine Fähigkeiten eingegriffen oder es übermässig instrumentalisiert wird.
Bemerkung zu a) Würde: Belastungen ("Würdeverletzungen")
- pathozentrisch (Beeinträchtigtes Wohlergehen: Schmerzen, Leiden, Schäden, Angst, etc.)
(Zum einen diese sog. pathozentrischen Belastungen. --> hier steht das Leiden im Zentrum (pathos). Das sind die Aspekte , wo wir davon ausgehen, dass sie mit Leiden verbunden sind. Zufügen von Schmerzen aller Arten, sonstiges Leiden etc.. ) - nicht-pathozentrisch (Erniedrigung, Tiefgreifende Eingfriffe (Erscheinungsbild), Übermässige Instrumentalisierung)
(Nicht- pathozentrische Belastungen (damit zu tun, dass wir mit der neuen Möglichkeiten der Gentechnologie, dass wir Tiere gezielt genetisch verändern können.)--> tiefsitzende Ängste in der Bevölkerung, dass da Frankensteinsche Monster geschaffen werden. --> haben dazu mitgetragen dass man gewisse Rahmenbedingungen setzen wollte, die sicherstellen, dass Tiere nicht für alle möglichen Experimente herangezogen werden sondern dass hier eine gewisse Achtung der Tiere als natürliche Kreaturen gewagt bleibt. )
Gesetzliche Grundsätze: Tierschutzgesetz (TSchG)
- Art. 3. Begriffe; b. Wohlergehen
Art. 3. Begriffe
b. Wohlergehen: Wohlergehen der Tiere ist namentlich gegeben, wenn:
1. die Haltung und Ernährung so sind, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört sind und sie in ihrer Anpassungsfähigkeit nicht überfordert sind,
2. das artgemässe Verhalten innerhalb der biologischen Anpassungsfähigkeit gewährleistet ist,
3. sie klinisch gesund sind,
4. und Schmerzen, Leiden, Schäden und Angst vermieden werden.
Bemerkung b) Wohlergehen:
Diese Begriffe hier: nicht gestörte Körperfunktionen, nicht überforderte Anpassungsfähigkeit, artgemässes Verhalten, klinisch gesund --> alles Formulierungen, wo die Wissenschaft oder insbesondere die Biologie und Tiermedizin konkret angesprochen werden d.h. es ist vorgesehen vom Gesetz, dass darüber was letztlich Tiergerecht ist und was Wohlergehen bedeutet (Schmerzen, Leiden, Schäden), dass das aus der Forschung an den Tieren heraus bestimmt und definiert wird.
Gesetzliche Grundsätze: Tierschutzgesetz (TSchG)
- Art. 4. Grundsätze
Art. 4. Grundsätze
1Wer mit Tieren umgeht, hat:
a. ihren Bedürfnissen in bestmöglicher Weise Rechnung zu tragen; und
b. soweit es der Verwendungszweck zulässt, für ihr Wohlergehen zu sorgen.
2Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst versetzen oder in anderer Weise seine Würde missachten. Das Misshandeln, Vernachlässigen oder unnötige Überanstrengen von Tieren ist verboten.
Gesetzliche Grundsätze: Tierschutzgesetz (TSchG)
Art. 1: Zweck des Gesetzes
Art. 4. Grundsätze
Zweck und Grundsätze:
Art. 1: Zweck des Gesetzes: Ethischer Tierschutz
- Schutz von Würde und Wohlergehen
- Schutz von empfindungsfähigen Tieren
- Eigenwert der Tiere
Art. 4: Grundsätze: Güterabwägung
- Bedürfnisse, Wohlergehen, Würde
→ in bestmöglicher Weise...
→ soweit Verwendungszweck zulässt... - keine Schmerzen, Leiden, Schäden, Angst
→ niemand darf ungerechtfertigt...
Gesetzliche Grundsätze: Prinzip und Kriterien der Güterabwägung
- Güterabwägung
- Kriterien (3)
Güterabwägung
Rechtfertigt tatbestandsmäßiges Verhalten. Rechtswidrigkeit im Einzelfall durch Güter- und Interessenabwägung zu prüfen.
Kriterien
- Zweckeignung: ist die geplante Massnahme dafür geeignet?
- Erforderlichkeit: ist die geplante Massnahme dazu erforderlich?
- Angemessenheit: ist die geplante Massnahme dafür angemessen?
Ebenen der Bewertung
1 Experimentelle Ebene
Mit naturwissenschaftlichen Methoden erhobene Befunde (statistische Bewertung der Daten)
2 Fachspezifische Ebene
Interpretation der Befunde in Bezug auf Grundannahmen, Theorien und Modelle sowie andere Befunde aus Biologie, Veterinärmedizin, etc.
3 Ethisch-moralische Ebene
Beurteilung der Schlussfolgerungen in Bezug auf Grundsätze und allgemeine Vorschriften der Tierschutzgesetzgebung
4 Gesellschafts-politische Ebene
Bewertung der ethisch-moralischen Beurteilung in Bezug auf die gesellschafts-politische Realität
Wissenschaftliche Grundlagen:
Indikatoren für Wohlergehen (2 Ansätze)
Indikatoren: Beurteilung aus der Sicht des Menschen
- Tiere und Veränderungen an Tieren betrachten und diese biologisch bewerten: Krankheiten, Schäden, aber auch Schmerzen und andere Leiden, welche mit Veränderungen im Verhalten, in der Physiologie und auch im Körperbau oder der Integrität der Morphologie einher gehen. D.h. wir können versuchen diese Indikatoren oder Symptome zu verstehen und zu bewerten und diese als Indikatoren für Belastung von Tieren heranziehen.
Wahlversuche: Beurteilung aus der Sicht der Tiere
- Wir können versuchen aus der Sicht der Tiere die Situation zu beurteilen. Wir können Tiere mit gewissen Methoden befragen, wir können Tieren Wahlmöglichkeiten geben und aus diesen Entscheidungen, die die Tiere treffen (Wahlversuchen, Präferenztests), Bewertungen der Tiere über bestimmte Situationen erheben.
Indikatoren
Tierschutzrelevante Probleme
Indikatoren: Art. 4. Grundsätze:
- Bedürfnisse berücksichtigen, für Wohlergehen sorgen, Vermeiden von Schmerzen, Leiden, Schäden, Angst.
Tierschutzrelevante Probleme:
- Verminderung der Lebenserwartung (erhöhte Mortalität)
- Beeinträchtigung der Gesundheit (erhöhte Morbidität)
- Beeinträchtigung des Wohlergehens
- Schmerzen
- Leiden, Angst (z.B. Angst, Furcht, Stress, Trauer, Frustration)
- Schäden (körperliche Schäden, Verhaltensstörungen)
siehe Notizen in Vorlesungsfolien
Lebenserwartung: Risikofaktoren für erhöhte Sterblichkeit
- Frühe Fortpflanzung
- Jungensterblichkeit: Beeinträchtigtes Pflegeverhalten
- Ernährung (Übergewicht)
- Stress (Haltung, Management, soziale Gruppe)
- Krankheiten (Stress Kreislaufkrankheiten)
Leiden erfassen
- Subjektive Empfindungen sind objektiv nicht messbar
„Messe was messbar ist, und was nicht messbar ist, versuche messbar zu machen“, Galileo Galilei - Emotionen sind vielschichtig: Bsp.: Emotion Furch
- Subjektive Empfindung: Grauen (Furcht)
- physiologische Reaktion: Handschweiß, Herzrasen, Stresshormonausschüttung
- Verhaltensreaktion: Schreien, Erstarren, Zittern
- Rückschluss auf Leiden: Analogieschluss:
- Eigenschaften der Tiere:
Die Nervensysteme höherer Wirbeltiere sind anatomisch und physiologisch vergleichbar und stammesgeschichtlich homolog. - Merkmale der Reizsituation:
Situationen, die analog sind zu solchen, die das Wohlbefinden von Menschen beeinträchtigen, können bei Tieren analoge Empfindungen hervorrufen. - Merkmale der Reaktion:
Dies ist dann gegeben, wenn die Tiere in solchen Situationen analoge Reaktionen zu denen von Menschen zeigen.
- Eigenschaften der Tiere:
Leiden erfassen: Bsp. Haben Fische ein Schmerzemfpinden?
Eigenschaften:
- Fische haben Rezeptoren, die funktional reagieren;
- Mechanische Stimulation (Druck)
- Chemische Stimulation (1% Essigsäure)
- Thermale Stimulation (Hitzequelle)
- Grundsätzlich sind Funktionen da, die Schmerzen erklären können, aber ob dass auch wirklich mit Schmerzen verbunden ist, ist natürlich eine ganz andere Frage.
Merkmale der Reizsituation: (Wie reagieren Fische in einer Situation, die mit Schmerz und Leid verbunden ist?)
- Applikation von schmerzverursachenden Substanzen (z.B. Essigsäure oder Bienengift) ins Gesicht oder in die Unterlippe; Applikation von physiologischer Kochsalzlösung:
- Kiemenschlagrate (Indikator für Stresssituation bei Fischen) deutlich erhöht und auch länger erhöht bei Verabreicherung von schmerzhaften Substanz im Vergleich zu Kochsalzlösung.
- Futteraufnahme deutlich erhöht bei Gift und Essigsäure
- Indirekte Hinweise, dass Tiere Schmerzen empfinden.
Merkmale der Reaktion:
- Verhaltensreaktionen, wenn man ihnen solche schmerzhaften substanzen appliziert:
- hefitges hin und her bewegen mit dem ganzen körper (rocking)
- das reiben der unterlippe im untergrund bzw. im Kiesbett (rubbing)
- Diese Reaktion werden unterdrückt oder treten nicht auf wenn schmerzmittel verabreichert wird.
All das sind nur Faktoren, dass diese Tiere schmerzen empfinden könnten, ob sie das tatsächlich tun, d.h. ob sie bewusst diese Schmerzen wahrnehmen und dass fühlen, was wir fühlen wenn wir von Schmerzen reden können wir letztlich nicht sagen, weil es subjektiv sind. => erkenntnistheoretisches Problem.
Erfassen von Leiden: wichtige Punkte
- Verhalten und Physiologie sind nicht eindeutig: Aktivierung und Valenz
- Aktivierung (aktiv - inaktiv)
- Valenz (angenehm - unangenehm)
- Leiden beinhaltet viele verschiedene Emotionen (Schmerz, Furch, Angst, Frustration, Hunger Durst, Langeweile...). All diese Emotionen haben eines gemeinsam: → Sie sind so unangenehm, dass wir sie vermeiden: Nachfrage und Valenz
- Nachfrage: Präferenz - Aversion
- Valenz: angenehm - unangenehm
- Leiden versuchen zu erfassen, indem wir die Tiere selbst entscheiden lassen. Wenn unangenehmes gefühl, dann will man dies vermeiden.
- Valenz (Gefühl) und Präferenz diese Gefühl zu erleben oder sich in eine Situation zu bringen, indem man dieses Gefühl auslösen kann. bevorzugen oder meiden eines Gefühls zeigt ob diese Situation wohl oder nicht wohl für dieses Tier ist.
Wahlversuche: Evolutionsbiologische und erkenntnistheoretische Grundlagen
- Haben Tiere systematische Präferenzen, müssen diese Präferenzen Ergebnis natürlicher Selektion sein. Tiere sollten Bedingungen bevorzugen, die ihren Fortpflanzungserfolg (fitness) maximieren.
- Haben Tiere subjektive Empfindungen, sollten sie sich unter Bedingungen, die sie bevorzugen wohler fühlen bzw. weniger Leiden, als unter Bedingungen, die sie meiden.
Wahlversuche: Beispiele und wichtige Aspekte
- Beurteilung durch die Tiere
- Präferenztest Legehennen: Bodenmaterial (nicht sehr aussagekräftig)
- Bedürfnisse quantifizieren (Nachfrage, consumer demand)
- Menge an Arbeit oder Zeit, die Tiere aufwenden müssen um Zugang zu bestimmten Ressourcen zu erhalten.
- Nachfrage inelastisch, wenn die Nachfrage nicht absinkt, wenn der Preis erhöht wird. (offensichtlich eine essentielle Ressource oder ein essentielles Verhalten für die Tiere)
- Nachfrage elastisch: das passier uns beim Wein tinken, wir machen es gerne aber nicht wenn es zu teuer wird: Luxusgüter, die die Tiere nutzen oder verwenden wenn sie freien Zugang haben, aber die sie rasch aufgeben (diese unterscheiden sie von sog. essentiellen Bedürfnissen, die die Tiere verteidigen auch wenn sie Kosten dafür tragen müssen.)
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Wahlversuche + Indikatoren
Nachfrage und Leiden
grosse Zahl bedeutet elastisch und eine kleine Zahl bedeutet inelastisch. Nachfrage nach Wasserbad ist viel inelastischer als die Nachfrage nach zusätzlichem Platz oder nach einer zusätzlichen Nestbox. Tiere haben Arbeit geleistet um Zugang zu erhalten zum Wasser.
Man dann auch festgestellt, dass wenn man den Zugang zu den verschiedenen Ressourcen verweigert, dass man deutlich gesehen hat, dass die Stresshormone deutlich anstiegen (gemessen im Urin). Stresshormone bei Verweigerung von Wasserbad ähnlich hoch wie bei Verweigerung von Futter.
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Leid erfassen: Emotion und Kognition
Das Gefühl bzw die Emotion, dass mit einer Situation verbunden ist, können wir nicht objektiv erfassen, die Kognition hingegen, d.h. die kognitive Verzerrung (optimistisch, pessimistisch handeln) können wir in Verhaltenstest objektiv messen.
Versuch Ratten:
der tiefe Ton (links) --> der positive Ton
der hoher Ton (recht) --> der negative Ton
sie hören den tiefen ton und müssen hebel drücken um futter zu bekommen.
sie horen tiefen ton und dürfen hebel nicht drücken, wenn hebel drücken dann ertönt ein lautes geräusch. bei hebel nicht dürcken --> keine Bestrafung
Ratten darauf trainieren, sie lernen das schnell
man kann ein ton dazwischen abspielen um zu sehen ob glas halb voll oder halb leer. Wie reagieren die Ratten auf diesen Ton? Diesen Ton haben sie noch nicht gehören, schätzen sie diesen Ton als negativ oder positiv ein?
Ratten, die chronisch Stress ausgesetzt ausgesetzt wurden, (Anzeichen von Stress zeigen) --> haben pessimistischer reagiert haben, als solche Ratten, die unter tiergerechter artgemässen Bedinungen gehalten wurden (denen es sogenannt gut ging).
guter Ansatz für objektive Beurteilung
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Schlussfolgerungen
- Tierschutz ist ein ethisches Anliegen von uns Menschen – welche Tiere wovor geschützt werden sollen, ist gesellschaftspolitisch auszuhandeln.
- Was Tiere zu ihrem Schutz brauchen, ist hingegen biologisch zu begründen. Biologie und Veterinärmedizin liefern die Grundlagen zur Durchsetzung des ethischen Anliegens Tierschutz.
- Tierschutz bedeutet Vermeiden von Leiden bei Tieren. Leiden sind subjektive Empfindungen, die nicht direkt gemessen werden können.
- Über geeignete Indikatoren und kluge Versuchsansätze lassen sich Leiden und Wohlbefinden jedoch plausibel erschließen.
- Der wissenschaftliche Tierschutz liefert Beiträge zur Versachlichung von Tierschutzdebatten und zur Lösung von konkreten Tierschutzproblemen.