EAP
Einführung in die Anwendungsfelder der Psychologie
Einführung in die Anwendungsfelder der Psychologie
Set of flashcards Details
Flashcards | 141 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 26.12.2019 / 17.01.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20191226_eap
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20191226_eap/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen sind...
- komplex
- heterogen
- multifaktoriell
- abhängig von gesellschaftlichen Toleranzgrenzen
Entwicklungsorientierung immanent - oft vorübergehende Auffälligkeiten oder Verstärkung von normalen Entwicklungstrends!
Was ist Klinische Psychologie
- Anwendungsfach der Psychologie
- Erforschung, Diagnostik und Behandlung
- Interventionen zur Vorbeugung bzw. Behandlung
- Prävention
- Beratung
- Behandlung
- (Psychotherapie - gilt eher für Deutschland)
Psychisch
das Erleben und Verhalten betreffend
Psychologisch
alles was auf die Wissenschaft der Psyche bezogen ist
Psychotherapeutisch
Anwendung von Psychologie, Behandlungsansatz
Psychotisch
Abweichung von der Norm (in Gedanken, in der Wahrnehmung)
Klinische Psychologie vs Psychiatrie
- Fachgebiet der Medizin
- medikamentöse Behandlung
Verhaltensmedizin
- inderdisziplinäres Forschungsfeld an der Schnittstele zwischen Medizin und Psychologie
- Zusammenspiel von psychischen und körperlichen Prozessen bei körperlichen Beschwerden und Erkrankungen
- welches Verhalten trägt zu Vorbeugung, Erwerb oder Erhaltung von Krankheiten bei?
Klinische Neuropsychologie
- zb nach Schlaganfall, bei Demenz oder Verletzungen
- wenn das Neurologische außer Kontrolle
- Teilgebiet der KP
- Störungen des ZNS
- Funktionsstörungen des Gehirns
- Störungen, die allein durch neurologische (medizinische) oder körperliche Ursachen nicht zu entdecken sind
Psychische Störung vs Psychische Erkrankung
- andere Begriflichkeit, meint dasselbe
- heute "Störung" (WHO) > Vorbeugung der Stigmatisierung beabsichtigt
- weg von organischer Erkrankung
Berufsfelder der KP
- Psychische Störungen
- körperliche Störungen mit psychischen Faktoren
- Psychophysiologische Störungen (Demenz, hirnorganische Veränderungen etc.)
- Somatische Erkrankungen mit psychischer Belastung (zb Gastritis, Krebs)
- Somatoforme Störungen (sieht wie eine körperliche Erkrankung aus, aber es sind nur die Symptome da, keine biologische Entsprechung)
- Körperliche Erkrankungen mit psychischen Faktoren (wenn psychologische Faktoren die Ursache sind; zb Neurodermitis, Migrände, Bluthochdruck, Morbus Crohn)
- Psychische Extremsituationen
- Psychische Folgen akuter Belastung
- Entwicklungskrisen und psychische Krisen (zeitlich begrenzt, zb Pubertät kann dazu führen)
Merkmale von Gesundheit
- Abwesenheit von Krankheit
- ältere Definition (Medizin)
- Gesundheit = Gegenbegriff zu Krankheit
- eher negative Definition von Gesundheit
- Subjektives Wohlbefinden (körperlich, psychisch, sozial)
- Gesundheit als multidimensionales Konstrukt
- Prozess (Wechselwirkungen zwischen Individuum und Umwelt)
- "Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens udn nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen" (WHO, 1948)
- Funktionale und statistische Norm
- Gesundheit als Norm > Abweichungen von dieser Norm = Krankheit
- statistische Norm: Abweichung von einem Wert (Problem: wenn Großteil der Bevölkerung krankhaft Bsp Alkohol)
- funktionale Norm: kann eine Person soziale Rollen und Aufgaben adäquat erfüllen?
- Gesellschaftlich bestimmte Leistungsfähigkeit
- soziologischer Ansatz
- Überschneidung mit funktionaler Norm
- Leistungsfähigkeit, um soziale Aufgaben und gesellschaftliche Rollen erfüllen zu können
- Selbstverwirklichung und Sinnfindung
- umfassendes Bild von Gesundheit
- Gesundheit gesellschaftlich erstrebenswert
- Gefühl der Unabhängigkeit, Lebensfreude etc.
Gesundheitspsychologie
- Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen im Zusammenhang mit Gesundheit ujnd Krankheit. Dabei stehen vor allem riskante ujnd präventive Verhaltensweisen, psychische und soziale Einflussgrößen sowie deren Wechselwirkungen auf körperliche Erkrankungen und Behinderungen im Mittelpunkt
- Was erleben Menschen, die gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind (zb schlechte Ernährung, Umweltbelastungen, fehlende Bewegung, Alltagsdruck, Armut, Teil einer Minderheit zu sein etc.)
- Wie verhalten sich Menschen, wenn sie sich nicht über Risiken bewusst sind? (zb Flüchtlinge)
- Wie verändern sie ihr Verhalten, wenn sie mögliche Gefahren erkennen?
- Wieso verhalten sich viele nicht gesundheitsförderlich?
- Wer wird krank und warum?
- Wie können Erkrankungen von vornherein verhütet werden? > Gesundheitsförderung
- wie gehen Menschen mit bestehenden Erkrankungen so um, dass es ihnen trotzdem gut geht?
- Wie lassen sich (bei Krankheit) Wohlbefinden und Lebensqualität verbessern?
KP in der Antike
- erste Annahmen über Erkrankungen des Geists
- Demenz, Melancholie, Manie, Hysterie, Wahn
- Hippokrates ca. 400 v. Chr.
- Krankheiten haben natürliche Ursachen
- Humoralpathologie
- Ungleichgewicht der (4) Körpersäfte > lange gehalten
KP im Mittelalter
- Dämonen, Gottesstrafen
- Teufel, Besessenheit
- alter Aberglaube + christliche Mythologie
- Exorzismus
KP in der Renaissance
- erste Irrenhäuser und Asyle
- Verwahrung + Zurschaustellung (zb 16. Jhdt. Bethlehem-Asylum in London)
- Abwandlungen von Strafanstalten
- Behandlungsphilosophie: muss so aggressiv sein, dass Verrückte Vernunft dem Irrsinn vorziehen
- Johann Weyer begründete die moderne Psychopathologie (1. Arzt, der sich auf psychische Erkrankungen spezialisierte)
KP im 19. Jhdt.
- moralische Behandlung durch Ruhe, Gespräche, Gebete und leichte körperliche Arbeit
- Philip Pinel - Chefarzt der Bicetre
- 1793: Irrenhausreform
- Versuche mit Freundlichkeit und Zuspruch
- massive Verbesserungen des Anstaltswesens
- beachtliche Initialerfolge > Verbreitung
KP im 20. Jhdt.
- somatogene Sichtweise
- psychische Störungen haben physische Ursachen
- progressive Paralyse und Syphilis
- psychogene Sichtweise
- psychische Störungen haben psychische Ursachen
- Hypnose und Suggestion
- Behandlung der Hysterie durch Hypnose
- Induzierte Hysterie durch Hypnose
- Freud > Psychoanalyse
- 1. System zur Klassifikation ps. St.
- Behandlungsansätze
- Zahnextraktion, Tonsillektomie, Insulinschock, Lobotomie, ...
- 1. positive Auswirkungen erst mit Erforschung wirksamer Psychopharmaka
KP in der 1. Hälfte des 20. Jhdts.
- nach wie vor Verwahrung psychisch gestörter Menschen
- Euthanasie im 3. Reich
- Kriegszitterer (Weltkriege)
- Aufkommen der ersten wirksamen Psyhopharmaka in den 50ern
- Verhaltenstherapeutische Ansätze - erstmals nachweislich wirksame Behandlungen - nicht mehr nur Diagnostik, sondern auch Behandlung
KP heute (EU)
- biopsychosoziales Krankheitsmodell
- Deinstitutionalisierung
- Teilstationäre und ambulante Betreuung
- neue Medikamente und Behandlungsmethoden
- Konsolidierung im Wissen
- Standardisierung der Behandlung
- Ausdifferenzierung der Störungsbilder und Behandlungen
- Methodenpluralismus
Paradigmen in der KP
- Tiefenpsychologisch-Psychodynamisch
- Humanistisch-Existenziell
- Soziokulturell
- Behavioral
- Biologisch
Diagnostik in der KP
= Qualitative und Quantitative Beschreibung von Problemen, Symptomen und psychischen Störungen
Aufgaben
- Beschreibung
- Klassifikation
- Anamnese
- Verlaufsdiagnostik
- Therapie-Evaluation
Erhebungsmethoden:
- Interview (strukturiert bis unstrukturiert)
- Beobachten (Selbst vs Fremd)
- Testen/Erfragen (Selbstbeurteilungsfragebögen, Intelligenztestbatterien, uvm.)
Nosologie
Lehre des Erscheinungsbilds der Krankheiten
Ätiologie
Lehre von den Ursachen der Krankheiten
Epidemiologie
Lehre von der Verbreitung der Krankheiten
Sensitivität
Anzahl der wirklich Erkrankten, die richtig diagnostiziert wurden
true positives
Spezifität
Anzahl der Gesunden, die richtig diagnostiziert wurden
true negatives
Methoden der KP
- Fallstudien
- Korrelationsstudien
- Experimente
- Metaanalysen
Störungsbilder
- Organische psychische Störungen (zb Demenz)
- psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
- Schizophrene, psychotische und wahnhafte Störungen
- Affektive Störungen (zb Depression, Manie)
- Angststörungen
- Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (zb Phobien, PTSD)
- Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen (zb Anorexie)
- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (zb Borderline PS)
- Intelligenz- und Entwicklungsstörungen (zb Intelligenzminderung)
Symptom
Anzeichen einer Krankheit
Syndrom
drch das gemeinsame Auftreten bestimmter Symptome gekennzeichnetes Krankheitsbild
Symptomatik
Gesamtheit an Symptomen
Intellektuelle Behinderung
- intellektuelle Fähigkeiten + Anpassungsfähigkeit deutlich unterdurchschnittlich
- Diagnosestellung vor dem 18. LJ
- globaler IQ kleinergleich 70
- Prävalenz: theoretische Überlegungen 2-5%; empirische Befunde 1%
- Genese
- biologisch: Chromosomen, Stoffwechsel, prä/peri/postnatale Erkrankungen
- Umwelt (mangelnde Anregung, inadäquate Eltern-Kind-Beziehung, ungenügend Lernerfahrung)
- Heterogenität
- 85% leichte IB > mit Training Schulkenntnisse bis zur 6. Stufe; Erfüllung Grundbedürfnisse als Erwachsene
- schwerste IB > mit Training laufen, etwas sprechen, selbstständig essen; immer auf individualisierte Betreuung angewiesen
Genese
Entstehung, Entwicklung von etwas
Bereiche der AOW
- Arbeitspsychologie
- Organisationspsychologie
- Markt und Konsum (Marktpsychologie)
- Staat-Volkswirtschaft (Ökonomische Psychologie)
Arbeitsanalyse
- zur Zeit des "scientific management" (vor 100-120 Jahren) war das Ziel der Arbeitsanalyse, die effizienteste Führungsweise (unabhängig von individuellen Eigenheiten)
- Menschen arbeiten aus extrinstischer Motivation genau so viel, damit es zum Leben reicht; Arbeit als Mittel zum Zweck
- Ziel: Produktivitätssteigerung; Gewinnmaximierung
- Arbeitsanalyse heute > Autonomie, Selbstregulation + optimale Abstimmung zwischen Mensch, Arbeit + Organisation
Handlungstheorie von Hacker
- gehört zur Tätigkeitsanalyse der Arbeitspsychologie
- Arbeit = bewusste, zielgerichtee Tätigkeit
- Verwirklichung eines Ziels als vorweggenommenes Resultat, das vor dem Handeln ideell gegeben ist
- Areit wird willensmäßig auf das bewusste Ziel hinreguliert
- Arbeit formt Persönlichkeit und Einstellungen
- jede Arbeitstätigkeit ist gesellschaftlich bestimmt und eingebettet in gesellschaftliche Werte
- Ziel > Operatives Abbildsystem OAS
OAS
- Operatives Abbildsystem
- Differenziertheit des inneren Aktionsprogramms bestimmt die Güte des an ihm orientierten Handelns (wie ein Skript im Theater)
- bildet alle Abschnitte der Arbeitstätigkeit ab: Ziel, Arbeitsmaterialien, Funktion von Maschinen, Eingriffspunkte in Produktionsprozess, subjektive Freiheitsgrade
- = Sollwert beim rückgekoppelten Soll-Ist-Vergleich
- Prototyp / Schema
- besonders effektiv, wennn visuell-anschauliche + begriffliche-abstrakte Doppelkodierungen
- Spitzenkönner*innen verdanken ihre hervorragenden Leistungen einem besonders effektiv ausdifferenzierten OAS
Regulationsprozesse auf 3 Ebenen im OAS
- sensomotorische Regulationsebene: Handlungssteuerung durch Zusammenspiel von Bewegungen und Sinnesempfindungen
- perzeptiv-begriffliche Regulationsebene: Handlungssteuerung durch Signale und Begriffe
- Intellektuelle Regulationsebene: Handlungssteuerung duch Denken, Analysieren und Planen
Arbeitszufriedenheit
- generellle Einstellung zur Arbeit und v.a. die allgemeine Bewertung dieser
- Problematik:
- geringe Zusammenhänge zwischen individueller Arbeitszufriedenheit und Leistung
- bei Berücksichtigung Gesamtzufriedenheit in der Organisation + Betriebsergebnis jedoch auch geringer Zusammenhang relevant!
- vl nicht Zufriedenheit > Leistung; sondern umgekehrt: Leistung > Stolz, Selbstvertrauen, Selbstwert > Zufriedenheit
- Messung schwierig