EAP

Einführung in die Anwendungsfelder der Psychologie

Einführung in die Anwendungsfelder der Psychologie


Set of flashcards Details

Flashcards 141
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 26.12.2019 / 17.01.2022
Weblink
https://card2brain.ch/box/20191226_eap
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20191226_eap/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Meta-Analyse zur Wirksamkeit von Werbung 1995

  • 60% Erhöhung der Verkaufszahlen bei Werbung für neue Produkte
  • 46% für etablierte Produkte
  • durchschnittlicher Umsatz-Anstieg 21%

Konsumentenpsychologie vs Marketing

Marketing nutzt das erforschte Wissen, hat ein Ziel

Prozesse der Informationsverarbeitung bei Konsumenten

  1. Interpretation (Software)
  2. Interpretation (Kontext)
  3. Gedächtnis (Zugänglichkeit)
  4. Aufmerksamkeit (Fokus worauf?)

Konsument als Informationsverarbeiter - Computermetapher

Geladene "Software" ist zentral

Input (Produkt) löst unterschiedliche Kognitionen aus

falscher Konsens

Werbetreibende gehen davon aus, dass Konsumenten gleich denken

falsche Heuristik

was die Leute super finden, bringt auch viel

extrinsische Produktinformation

  • Hinweise aus der Umwelt
  • löst verschiedenes Erleben aus
  • können Motive / Ziele im Gedächtnis reaktivieren und Relevanz erhöhen

Prinzip der Relativität

  • Psychologisches Grundprinzip
  • Urteilsfällung ohne Vergleich fällt schwer
  • immer im Kontext
  • Attraktionseffekt
  • compromise effect

Attraktionseffekt

Einführung einer eigentlich irrelevanten Alternative erhöht die Attraktivität des ersten Produkts

compromise effect

ein überteuertes Produkt anbieten erhöht Umsatz für die normalpreislichen Produkte

Vergleiche in der Wertung

  1. direkt (X besser als Y)
    • kann differenzieren (Attribut mit Vergleich)
    • Assoziationen schaffen (positive Assoziationen des bestehenden Produkts auf das neue übertragen)
  2. indirekt (X ist das beste)
    • Strategie der Marktführer (Existenz von Alternativen unter Teppich kehren)
    • distinkte Positionierung auf untypisches Attribut

Ankereffekte

  • selbst Experten fallen drauf rein
  • auch völlig irationale Anker haben Effekte

Rekognitionsheuristik

  • Abgleich mit dem Gedächtnis
  • Einflüsse des Vorwissens
  • Vorangehende Aktivierung durch
    1. Häufigkeit
    2. zeitlich zurückliegend
    3. mit dem Selbst verknüpft

 

Aufmerksamkeit in der Werbepsychologie

  • worauf wird fokussiert?
  • wirkt wie ein Filter
  • selektive Aufmerksamkeit - Salienz erzeugen durch
    • Platzierung
    • Größe
    • Intensität
    • Farbe
    • Bewegung
    • Orientierung
    • Beängstigende Dinge (natürliche Salienz)
    • Gesichter ( - " - )

2 Prozesse bei der Wahrnehmung

  1. bottom up (Diskrepanz zum Kontext)
  2. top down (Diskrepanz zur Erwartung)

Aufmerksamkeit vorhersagen durch

  1. Experten
  2. Saliency Maps (Computermodelle)
  3. Eye-Tracking

unterschwellige Werbung

  • angebliches Experiment von Vicary 1956 - hat nie stattgefunden
  • Cooper & Cooper 2002 (Einblendung einer Cola-Dose in einer Simpsons-Folge > erhöhte Durst der Probanden)
  • Effekte nicht überschätzen!
  • über der Wahrnehmungsschwelle oft sogar effektiver!
  • Werbung unterhalb der Wahrnehmungsschwelle ist illegal

2 Sigma Problem

Bloom

Suche nach der Erziehungsmethode, die eine beliebige Person unter die besten 2% bringt

Laszlo Polgar

  • ungarischer Pädagoge
  • "bring up genius"
  • suchte sich Ehefrau, die mit ihm Versuch startete (Fremdsprachenlehrerin Klara)
  • alle 3 Töchter wurden extrem erfolgreich im Schachspiel

Effektstärken verschiedener schulischer Maßnahmen

  • Leistungshomogene Unterrichtung - mäßig
  • Enrichment - moderat
  • angepasste Lerntempi - moderat
  • Mentoring - am effektivsten - Bsp Rutherford hatte 11 Schüler, die ebenfalls den Nobelpreis gewannen
  • Pull-Out Programme (einzelne Schüler verlassen den Klassenverband) - mäßig

 

Warum ist Mentoring so effektiv?

 

  • individuell zugeschnittene Lernumgebung
  • Aufbau von Lernkompetenzen
  • motivierendes Lernumfeld

Merkmale von SRL

  • sich selbstständig Lernziele setzen
  • dem Inhalt und Ziel angemessene Techniken und Strategien auswählen und einsetzen
  • Motivation aufrecht erhalten
  • Zielerreichung während und nach Abschluss des Lernprozesses bewerten
  • Lernstrategie wenn notwendig korrigieren

Gründe für SRL

  • direkt nachweisbare positive Effekte auf die Leistung
  • verbessertes Lernverhalten
  • Zuwächse in der Motivation
  • Grundlage zum Lebenslangen Lernen
  • Überwindung von Leistungsbarrieren

wird leider nicht spontan gezeigt > systematische Förderung im Bildungssystem notwendig!

Def. der formalen Ebene von Bildung

  • Produkt = überdauernde Ausprägung der Persönlichkeit eines Menschen
  • Prozess = Aufbau und soziale Vermittlung dieser (gesellschaftlich wünschenswerten) Persönlichkeitsausprägungen

Def. der inhaltlichen Ebene von Bildung

  • Bewertugn historisch und sozial beeinflusst
  • pendelte zw. humanistischen (ganzheitlichen) Bildungsideal und gesellschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Anforderungen

Def. von Bildung von Barz

  • auf inhaltliche Ebene bezogen 
  • 2 konstitutive Komponenten
    1. verfügbare Wissensbestände und kulturelle Fähigkeiten
    2. kommunikative Kompetenz und Ausstrahlung

Begriffsbestimmung von Bildung von Hentig

Maßstäbe

  • Abscheu und Abwehr von Unmenschlichkeit
  • Wahrnehmung von Glück
  • Fähigkeit und Wille, sich zu verständigen
  • Bewusstsein von der Geschichtlichkeit der eigenen Existenz
  • Wachheit für letzte Fragen
  • Bereitschaft zur (Selbst)Verantwortung in der res publica

Begriffsbestimmung von Bildung von Baumert

Universalien (schulbezogene BIldungsziele):

  1. Basiskompetenzen
  2. Orientierungswissen
  3. sozial-kognitive und soziale Kompetenzen

Definition Bildungspsychologie

Beschäftigt sich aus psychologischer Perspektive mit allen Bildugnsprozessen, die zur Entwicklung von Bildungskomponenten (wünschenswerte Persönlichkeitseigenschaften / Werte aus einer sozial-normativen Perspektive) beitragen, sowie mit den Bedingungen, Aktivitäten und Maßnahmen, die diese Prozesse gemäß psychologischer Theorien / Modelle beeinflussen können.

Gegenstand von Bildungspsychologie

Erforschung von

  • Bildungsprozessen
  • Bildungsprodukten

Eingriff in 

  • Bildungsgeschehen

Lerntypen?

  • Evidenzen für unterschiedliche Neigungen / Begabungen
  • aber keine Evidenzen für bessere Leistungen (keine oder negative Effekte)!!!
  • pro Person nicht nur 1 spezifischer Lernstil vorherrschend (271 Kombis möglich)

für Praxis haben Lernstile keine Relevanz!

Strukturmodell der Bildungspsychologie

  1. Aufgabenbereiche (Forschung, Beratung, Prävention, Intervention, Monitoring & Evaluation)
  2. BIldungskarriere (Säuglings- und Kleinkindalter bis höheres Erwachsenenalter)
  3. Handlungsebenen (Mikro-Meso-Makro)

Quadrantenmodell wissenschaftlichen Arbeitens

Stokes 1997

  1. pure basic research
  2. pure applied research
  3. use-inspired basic research > Bildungspsychologie, da sie sowohl ein Erkenntnis- als auch ein Anwendungsziel verfolgt

Arbeitsbereiche - Forschungsschwerpunkte Bildungspsychologie

  • Lifelong Learning
  • Aggression in Schulen
  • soziale Beziehungen in multikulturellen Schulen und unterschiedlichen Kulturen
  • Genderfairness
  • Evaluationsforschung
  • Implementationsforschung
  • Transferforschung

Moderatorenmodell

  • Potenzial einer Person wird über Transformationsprozess in Leistung umgesetzt
  • Transformation von verschiedenen anderen Faktoren innerhalb der Person & ihrer Umwelt beeinflusst (= Moderatoren)

Def. Evaluation

Problem: Evaluation = alles, was Bewertung ist?

"Evaluationsforschung untersucht wissenschaftsgestützt unter Berücksichtigung geltender Standards die Effektivität (Ausmaß der Zielerreichung) und Effizienz (Verhältnis von Aufwand und Nutzen) von Gegenständen" (Spiel 2003)

Gegenstände / Objekte der Evaluation (nach Westermann, 2002)

  • Programme, Maßnahmen, Interventionen
  • Einrichtungen und Organisationsteile
  • Techniken und Methoden
  • Produkte und Personen
  • Prozesse und Netzwerke

> interdisziplinäres Feld

Abgrenzungen Evaluation

  • Scriven 1991: Evaluation = jegliche Art der Festsetzung des Wertes eines Gegenstandes (nicht gleich EvaluationsFORSCHUNG)
  • Evaluationsforschung:
    • systematische und wissenschaftliche Heranehensweise
    • Teilgebiet der angewandten (Sozial-)Forschung, häufig externe AuftraggeberInnen

Verwandte Ansätze zu Evaluationsforschung

Qualitätsmanagement (QM):

  • stammt aus Wirtschaft
  • Bewertungsprozess anhand eines QM-Systems = Akkreditierung (Glauben schenken, bevollmächtigen)

Monitoring 

  • regelmäßige Überwachung und Begleitung der Durchführung einer Maßnahme

Unterschied zur Evaluationsforschung

  • kontinuierliche Aktivitäten; wissenschaftliche Evaluationen eher punktuell
  • wissenschaftliche Fundierung nicht zentral

 Bildungsmonitoring

  • "systematische und regelmäßige ERfassung von Indikatoren für die QUalität eines Bildugnssystems oder dessen Teilsysteme"
  • Ist-Zustände im Bildungssystem
  • empirische Verfahren
  • schließt meist eine Testkomponente ein, die den Output von Bildungssystemen erfasst (Leistung der Empfänger)
  • grundlegende Kompetenzen, die für nachfolgende Bildungsprozesse bedeutsam sind und empirisch zuverlässig erfasst werden können
  • keine umfassende und flächendeckende Beobachtung, folgt eingeengten Fragestellungen
  • Stichprobenziehung > repräsentativ (Besonderheit des Bildungsmonitorings)
  • Datenbasis für Bildungsberichte (für die Öffentlichkeit)