Radiologie - Med3 - Unifr

Radiologie - Med3 - Unifr - HS19

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 17.12.2019 / 03.12.2023
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Wovon hängt die Wellenfrequenz beim Ultraschall ab? 

Von der Grösse des Kristalls (je schmaler der Kristall, umso höher die Frequenz).

Beschreibe die Schallkeule

Schallkeule hat zwei Anteile: Fresnel- und Fraunhofer-Zone. Die Schallkeule wird immer enger nach Aussendung, bis sie plötzlich mit der Ausbreitung beginnt. Dieser Punkt ist der Punkt der höchsten Auflösung und Grenze zwischen Fresnel- (enger) und Fraunhofer-Zone (weiter). Je höher die Frequenz ist, umso länger ist die Fresnel-Zone. Je grösser der Kristall (und damit je niedriger die Frequenz) umso länger ist die Fraunhofer-Zone. 

Inwiefern hängt Bildauflösung von Frequenz ab (Ultraschall)?

Je höher die Frequenz, umso höher die Bildauflösung, aber umso geringer die Eindringtiefe. Es wurden daher Normwerte für gewisse Untersuchungen ausgewählt. 

Frequenznormwerte für Ultraschalluntersuchungen? 

  • Abdomen Erwachsener: 3-4 MHz
  • Abdomen Kind: 5-7 MHz
  • Zerebraler US Neugeborenes: 7.5 MHz
  • Muskeln und Bänder: 7.5 MHz

Was braucht man für eine MRT-Untersuchung? 

Starker Magnet: Damit Protonen im Körper ihren Spin-Achse (parallel oder antiparallel) in Richtung des Magnetfeld ausrichten

Antenne: Messung der entstehenden Magnetisierung

Wie richten sich Protonen im Körper aus bei Vorhandensein eines starken Magneten? 

Protonen im Körper haben eigene Drehung (Spin), die normalerweise ungerichtet ist. Dieser Spin richtet sich bei starkem Magnetfeld diesem entlang aus, dass die Spin-Achse in der Richtung des Magnetfelds (parallel oder antiparallel) verläuft. Bei den Protonen kommt es zu einer Kreiselbewegung (Präzession), die sich um die eigentliche Achse herumbewegt. 

Was ist die Präzession? Rolle bei MRT? 

Kreiselbewegung der Protonen, die sich um die eigentliche Achse herumbewegt. Sie hat eine bestimmte Frequenz (Larmor-Frequenz), die von der Stärke des Magnetfelds abhängt (1 Tesla = 42 MHz, 1.5 Tesla = 63 MHz). In genau dieser Larmor-Frequenz werden dann Radiostrahlen ausgesendet, die die Protonen um 90° kippen (von Z-Achse in XY-Ebene). Danach wird der Radioimpuls wieder gestoppt und es werden zwei verschiedene Relaxationen beobachtet. 

Beschreibe die T1-Relaxation?

Relaxation der longitudinalen Achse (z). Beschreibt die Zeit, die ein Proton braucht um sich wieder an der z-Achse auszurichten. T1 ist dabei die benötigte Zeit, um 63% des Ausrichtungsgleichgewicht wieder zu erhalten. T1 ist abhängig von Gewebe (spezifisch), vom externen Magnetfeld und von der Temperatur. 

Beschreibe T2-Relaxation

T2-Relaxation ist die benötigte Zeit, bis die Protonen nicht mehr gleichzeitig präzessieren. Durch Ungleichverteilung des permanenten Magnetfelds und Einfluss des umgebenden Gewebes rotieren einige Protonen etwas schneller/langsamer als andere und verändern so die transversale Magnetisierung (xy-Ebene). Diese Veränderung geht schneller als die T1, weil sich die Protonen nicht ausrichten, sondern nur gegeneinander rotieren müssen. T2 ist die Dauer bis nur noch 37% der transversalen Magnetisierung vorhanden sind. 

Welche beiden Zeiten sind bei der MRT-Bildentstehung wichtig? 

Echo- und Repetitionszeit. 

Echozeit: Dauer, die zwischen Kipperzeugung und dem Echo, das nach der Wiederausrichtung entsteht liegt. 

Repetitionszeit: Dauer zwischen zwei Impulsen des 90° Kippens

Durch Anpassung dieser beiden Zeiten können die entstehenden Bilder eher auf T1 oder auf T2 gewichtet werden. 

Gewichtung auf T1?

Echozeit und Repetitionszeit werden hier kurz gewählt (TR: 500 - 600 ms, TE: 15 ms)

Gewichtung auf T2? 

Hier werden Echo- und Repetitionszeit lang gewählt (TR: >2s, TE: 80-120 ms)

Aspekte (T1, T2) von Wasser? 

T1 (hyperintens = kurze Relaxationszeit): Hypointens

T2 (hyperintens = lange Relaxationzeit): Hyperintens

Aspekte (T1, T2) von Fettgewebe? 

T1 (hyperintens=kurze Relaxationszeit): Hyperintens

T2 (hyperintens=lange Relxatationszeit): Hyperintens

Aspekte (T1, T2) von Muskeln? 

T1 (hyperintens = kurze Relaxationszeit): Intermediär

T2 (hyperintens = lange Relaxationszeit): Intermediär

Aspekte (T1, T2) von Knochenmark?

T1 (hyperintens = kurze Relaxationszeit): Hyperintens

T2 (hyperintens = lange Relaxationszeit): Intermediär

Aspekte (T1, T2) von Kortikalis? 

T1 (hyperintens = kurze Relaxationszeit): Hypointens

T2 (hyperintens = lange Relaxationszeit): Hypointens

In welche Phasen lässt sich die Wirkung ionisierender Strahlungen einteilen? 

  • Physikalische Phase (tausendstel Sekunden) 
  • Physikalisch-chemische Phase
  • Zelluläre Phase
  • Gewebephase

Beschreibe die physikalische Phase 

Hier kommt es zur Ionisierung der Atome. Am Anfang steht der Comptom-Effekt, bei dem ein Elektron durch das Auftreffen des Photons aus seiner Bahn geworfen wird und sich vom Atom löst. Das Photon wird dabei abgelenkt und erhält eine grössere Wellenlägne als zuvor. 

Was ist der photoelektrische Effekt? 

Photoionisation. Dabei wird Photon von Elektron absorbiert und Elektron löst sich aus der Hülle. Photon muss dabei zu Beginn mindestens die Energie des Elektrons haben. 

Beschreibe die physikalisch-chemische Phase

Die in der physikalischen Phase freigesetzen Elektrone üben ihre Wirkung auf den Organismus aus. Geschieht entweder direkt an der DNA-Struktur oder durch die Bildung von ROS auf dem indirekten Weg. 

Beschreibe die zelluläre Phase

Läuft entweder auf die Reparatur der DNA heraus, oder erkennt dass die Schäden zu gross sind und bringt die Zelle in Richtung Apoptose oder Nekrose. 

Beschreibe die Gewebephase

Auftreten der Gewebephase hängt von der Erneuerungsgeschwindigkeit des Gewebes ab. Je schneller diese Geschwindigkeit ist, umso eher werden eventuelle Effekte sichtbar. 

Welcher Gleichung folgen Dosis-Wirkungskurven in der Radiotherapie? 

S = e-(alphaD + beta-D)

S = Überlebensrate, D= Dosis und alpha/beta für die Koeffizienten. Alpha= Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Schadens durch einen Treffer, Beta= Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Schadens durch mehrere Treffer. 

Gleichung alpha/beta beschreibt die Dosis, die notwendig ist, damit ein Treffer und mehrere Treffer gleichmässig zum Zelltod beitragen. Je schneller ein Gewebe reagiert, umso höher ist die für Schaden notwendige Dosis. 

Für Schäden notwendige alpha/beta je nach Gewebe? 

  • Haut, Schleimhaut, Darm = 10 Gray (Gy)
  • Demyelinisation ZNS = 5 Gy
  • Lunge, Niere, Gefässe, RM, ZNS = 2.5 Gy

Weshalb muss auf die Radiosensibilität geachtet werden? 

Bei der Röntgentherapie von Tumoren wird neben dem Krankheitsherd auch gesundes Körpergewebe bestrahlt. Es muss also die Radiosensibilität des Tumors, wie auch diejenige des den Tumor umgebenden Körpergewebes und der Nachbarorgane bekannt sein, um ungewollte Schädigung zu vermeiden/vermindern. 

Hyperfraktionierte vs. hypofraktionierte Dosis in Radiotherapie? 

alpha/beta: Tumor > umgebendes Gewebe -> hyperfraktionierte oder schwache Dosis

alpha/beta: Tumor < umgebendes Gewebe -> hypofraktionierte oder hohe Dosis

Inwiefern variiert die Radiosensibilität? 

In derselben Zelllinie variiert sie nach zellulären Charakteristika, Position im Zellzyklus (G2 & M sind am sensibelsten), Oxygenierungszustand, pH und DNA-Menge. 

Beschreibe die Fraktionierung in der Radiotherapie

Da Tumorzellen eine eingeschränkte DNA-Reparaturfähigkeit haben, kann die gesamte nötige Strahlenmenge zur Tumorelimination aufgeteilt werden. Im umgebenden Gewebe entstehen dabei weniger Schäden oder diese können besser repariert werden. 

Hyperfraktionierung: viele Therapiesitzungen mit jeweils geringer Dosis

Hypofraktionierung: wenigere Therapiesitzungen mit höherer Dosis

Was sind die Bestandteile der 4R-Regel? 

  • Reparation
  • Repopulation
  • Reoxygenierung
  • Redistribution

Was beschreibt die Reparation in der 4R-Regel?

Subletale Schäden können zwischen den einzelnen Fraktionen im gesunden Gewebe besser repariert werden, während sie im Tumorgewebe zum Zelltod führen. 

Was beschreibt die Repopulation in der 4R-Regel?

Überlebende Zellen reagieren durch eine erhöhte Regeneration. Tote Zellen werden durch Neue ersetzt. Dies kann auch unerwünscht beim Tumor zu einer erhöhten Repopulationsrate führen. 

Was beschreibt die Reoxygenierung in der 4R-Regel?

Fraktionierte Radiotherapie tötet bevorzugt gut mit Sauerstoff versorgte Tumorbereiche zuerst ab, worauf die verbliebenen hypoxischen Tumorzellen besser oxygeniert und damit strahlenanfälliger werden. 

Was beschreibt die Redistribution in der 4R-Regel?

Die Zyklusphase in welcher sich eine Zelle zum Zeitpunkt der Bestrahlung befindet ist für die Strahlensensitivität entscheidend. In der S-Phase sind die Zellen sehr resistent, in G2 & M sehr sensibel. 

Wovon hängt der Effekt der Gray-Dosis ab? 

Von ihrer Menge, von der Strahlung und von der Fraktionierung. Auch das Volumen des Gewebes spielt eine Rolle. Eine einmalige Dosis von 5 Gy ist zu 50% letal für den Menschen. Als TD5/5 wird die Dosis bezeichnet, bei der mit einer 5% Wahrscheinlichkeit schwere Folgen innerhalb von 5 Jahren nach Therapie auftreten. TD50/5 ist die 50% Wahrscheinlichkeit schwerer Folgen 5 Jahre nach Therapie.  

Klinische Anwendung von Radiotherapie? 

Kurativ (zur Heilung des Tumors) oder palliativ (zum Bremsen der Entwicklung). Kurative Methoden sind die reine Radiotherapie, die perioperative Radiotherapie (pre- und postoperativ) und die Radiochemotherapie. 

Nebenwirkungen der Radiotherapie

Akute Nebenwirkungen: treten während oder kurz nach der Behandlung (3 Monate) auf

  • Akute NW einer kraniofacialen Bestrahlung: Störung der Schleimhäute, Haut, Speicheldrüsen und Geschmackssinns

Langfristige Nebenwirkungen: treten nach 6 Monaten auf

  • NW bei kraniofacialen Bestrahlung: Xerostomie (Mundtrockenheit), Karies, Knorpel-/Knochenprobleme, Haut/BG, Retinopathie, Störung der Schilddrüse und des RM

Wichtig ist hier, ob ein Serien- oder Parallelorgan betroffen ist. Bei einem Serienorgan (ein kaputter Anteil stört gesamte Funktion) bedeutet eine Läsion eines Teils den Ausfall des Organs (RM), was bei einem Parallelorgan (Lunge) nicht der Fall ist. 

 

Wie kann eine gute Qualität des Bildes bei einem Thoraxröntgen erreicht werden? 

  • Stehender Patient (wenn möglich)
  • Posterio-anteriore Ansicht (Herz und Mediastinum vergrössern sich kaum) 
  • Zwischen Patient und Strahlenquelle ca. 2 Meter Abstand
  • Tiefe Inspiration: 8-10 dorsale oder 6-7 ventrale Rippenbögen sollten zu sehen sein
  • Schulterblätter sollten durch Innenrotation der Schulter und Abspreizen der Arme vollständig aus dem Bild entfernt werden. 

Ist die posterio-anteriore Ansicht die einzige beim Thoraxröntgen? 

Nein. Die Untersuchung in zweiter Ebene ist im Profil. Hierbei berührt die linke Seite des Patienten den Rezeptor. Die Arme werden nach oben genommen. 

Wie können die Strukturen in einem Thoraxröntgen voneinander unterschieden werden? 

  • Die Rippen, die näher an der Strahlungsquelle liegen, erscheinen durch Streuung grösser.
  • Die rechte Kuppel (gelb) des Diaphragmas liegt i.d.R. auch etwas höher als die Linke (grün).
  • Der vordere Teil der Diaphragmakuppel liegt dem Herz an und ist daher kaum sichtbar (gelber Pfeil)