Sozialpsychologie

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 16.12.2019 / 16.12.2019
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Sozialpsychologie

Die Untersuchung der Art und Weise, in der menschliche Gedanken, Gefühle und Handeln beeinflusst werden von der realen oder phantasierten Präsenz anderer Menschen.

Soziale Kognition

Art und Weise auf die der Mensch über Sich selbst und seine soziale Welt nachdenkt. Informationen auswählen - Dinge (wieder) erkennen - Situationen deuten - Entscheidungen treffen

Automatisches Denken

Erfolgt schnell, spontan, unbewusst, mühelos, unkontrolliert

Kontrolliertes Denken

Erfolgt bewusst, absichtlich, geplant, systematisch, mit Anstrengung verbunden

Kognitives Schema

„Wissen“ über Kategorien:
- Informationen, die wir über diese Objekte und Menschen gespeichert haben
- Unsere Erwartungen in Bezug auf sie
- Das, was diese charakterisiert, definiert.
--> Mentale Repräsentationen von Objekten und/oder Menschen

Zugänglichkeit von Schemata

Ausmass, in dem Schemata und Konzepte gedanklich im Vordergrund stehen und daher aller Wahrscheinlichkeit nach genutzt werden. 3 Gründe: früherer Erfahrung, aktuelle Ziele, gerade Erlebtes

Priming

Wenn ein Signal in der Umwelt ein kognitives Schema aktiviert, sodass es leichter zugänglich wird

Sich selbst erfüllende Prophezeiung

Menschen haben eine Erwartung dazu, wie eine andere Person ist, und diese Erwartung beeinflusst ihren Umgang mit ihr. Das veranlasst die betreffende Person dazu, sich so zu Verhalten, dass es im Einklang mit den ursprünglichen Erwartungen der Menschen steht; sie erfüllt damit genau diese Erwartung

Heuristik

Heuristiken sind Handlungsmöglichkeiten, die wir dann einsetzen, wenn wir begrenzte Ressourcen haben --> Heuristik bezeichnet die Kunst, mit begrenztem Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen (Gigerenzer, 1999)

Verfügbarkeitsheuristik

Etwas was kognitiv verfügbar (leicht abrufbar) ist, wird auch für sehr wahrscheinlich gehalten. Je präsenter ein Ereignis, desto grösser schätzen wir dessen Wahrscheinlichkeit --> Bsp.: Germanwings-Flug, Fukushima

Repräsentativitätsheuristik

Etwas was für repräsentativ erscheint, wird auch für wahrscheinlich gehalten. Je typischer ein Ereignis, desto höher schätzen wir dessen Wahrscheinlichkeit --> Bsp.: Flutkatastrophe, Husten & Schnupfen (Konjunktionsfehler)

Ankerheuristik

Menschen werden in ihren Urteilen von momentan vorhandenen Umgebungsinformationen beeinflusst. Umgebungsinformationen sind unbewusste Anker, an die eigene Schätzung angepasst wird --> Bsp.: Rechenaufgabe Zahlenreihe

Zwei-Phasenmodell des Handelns

Situation > automatisches Denken (kogn. Schemata, Heuristiken) > Handeln > Erfolg
Situation > automatisches Denken > Handeln > Problem > kontrolliertes Denken: Planen > Erfolg

Kontrafaktisches Denken

Mentale Beschäftigung mit den Ursachen für ein ärgerliches Ereignis, verbunden mit dem Wunsch, daran etwas zu ändern und im Wissen, dass man nichts ändern kann

Soziale Perzeption

Die Untersuchung davon, wie Menschen sich einen Eindruck von
anderen Menschen bilden und wie daraus Schlussfolgerungen gezogen werden.

Nonverbale Kommunikation

Jegliche verbale Kommunikation besitzt auch non-verbale Aspekte, weil Menschen ein Kommunikationssystem besitzen, welches z.B. durch Muskelveränderungen Informationen übermittelt. Durch non-verbale Kommunikation... -teilen wir anderen Menschen unsere momentane Befindlichkeit wie z.B. Gefühle und Stimmungen mit, -geben aber auch Hinweise auf stabile Merkmale wie z.B. Persönlichkeit

Affektmischung

Ein Gesichtsausdruck, bei dem ein Teil des Gesichts eine Emotion, ein anderer aber eine andere zeigt

Implizite Persönlichkeitstheorie

Menschen „konstruieren“ sich über andere Menschen eine Meinung über deren Persönlichkeit --> „implizite Theorie“

Attributionstheorie

allgemeine Ansätze der Psychologie, die beschreiben, wie Individuen Informationen nutzen, um kausale Erklärungen für Verhaltensweisen von Menschen vorzunehmen. 

Internale und externale Attribution

Internale Attribution = ich attribuiere ein Verhaltensmerkmal einer Person innerhalb der Person (schreibe es der Person zu)

Externale Attribution = ich attribuiere ein Verhaltensmerkmal aufgrund der Situation in der man sich befindet

Kovariationsprinzip

Formuliert eine Regel, nach der Menschen bestimmen, ob ein bestimmtes Ereignis ein Verhalten verursacht haben könnte.

Interkulturelle Unterschiede

Unterschiede zwischen Kulturen

Akteur-Beobachter-Divergenz 

Wenn der Fokus der Aufmerksamkeit auf die eigene Person gelenkt wird (vom Umfeld weg), wird auch das eigene Verhalten eher internal attribuiert

zweistufiger Prozess der Kausalattribution

1. automatische internale Attribution (z.B. persönlichkeitsbezogen)
2. Ressourceneinsatz, um mögliche externale (situationsbezogene) Faktoren einzubeziehen
--> endgültige Attribution durch Anpassung von1. und 2.

Korrespondenzverzerrung / Fundamentaler Attributionsfehler

Das Verhalten anderer Personen wird oftmals internal attribuiert. Diese Tendenz wird als fundamentaler Attributionsfehler bezeichnet. Diese Tendenz basiert auf folgenden impliziten Annahmen:
• Menschen lassen sich stark von ihren Bedürfnissen und Motiven leiten
• ihr Verhalten hängt stark von ihren Fähigkeiten ab
• Menschen verfügen über bestimmte Verhaltensmuster, die in unterschiedlichen Situationen immer wieder zum Ausdruck kommen
• ihr Verhalten ist Ausdruck der Individualität des Menschen

Perzeptuelle Salienz

Salienz: wo liegt unsere Aufmerksamkeit / Fokus (perzeptuell ≅ bezüglich Wahrnehmung)

Selbstwertdienliche Attributionen

Das Verhalten der eigenen Person wird mit Vorliebe external attribuiert. Diese Tendenz wird als selbstwertdienliche Attribution bezeichnet, weil...
• Ereignisse und Verhalten werden so erklärt werden, dass sie dem Schutz des Selbstwertes dienen
• der Schutz vor negativen Emotionen gewährleistet bleibt

Defensivattribution

Ereignisse werden so attribuiert, dass wichtige Überzeugungen aufrechterhalten werden können:
• Glaube an eine gerechte Welt („Er ist selber schuld“)
• unrealistischer Optimismus („Was ihm passiert ist, kann mir nicht passieren“)

Begriff des Selbst 

...als Selbstbeschreibung
•Selbstbild: wer bin ich?
•Idealselbst: wer möchte ich sein?
•Sollselbst: wer sollte ich sein?
...als Selbstbewertung
•Selbstwertgefühl: Bewertung der eigenen Person

Funktionen des Selbst

Selbst als Selbstregulierung
•Das was als handlungsleitender Faktorbleibt, wenn man von den Einflüssen der Umwelt (Stimuli, Rollen, Erwartungen) abstrahiert
•Vor allem erkennbar, wenn eine Person über sich selber nachdenkt, sich Ziele oder Prioritäten setzt, Zielkonflikte zu lösen versucht, Impulse unter Kontrolle hält, u.ä.

Selbst-Schemata

Unsere Bilder von uns selbst sind Teil des kognitiven Systems und als kognitive Schemata organisiert

Selbst-Referenz-Effekt

Personen erinnern sich besser an Dinge, die in irgendeinem Bezug zu ihrem Selbstkonzept stehen. 

Selbstaufmerksamkeit

Akteur als Beobachter

Independente Selbstsicht

Der Mensch definiert sich selber (unabhängig)

Interdependente Selbstsicht

versteht sich als Person in der Beziehung zu anderen Menschen oder als Teil einer Gruppe (abhängig)

Introspektion

Sich nach innen wenden - die eigenen Gefühle, Werte, Motive ... untersuchen

Konzept der Selbstaufmerksamkeit

Ein Hinweisreiz lenkt die Aufmerksamkeit auf die eigene Person (siehe perzeptuelle Salienz) -->
Danach werden Standards aktiviert und das eigene Verhalten wird mit diesen Standards verglichen -->
Bei Diskrepanz zwischen Standards und Verhalten wird das Verhalten geändert oder die Selbstaufmerksamkeit vermieden.

Kausaltheorien

Kausaltheorien sind „naive“, alltagstheoretische Erklärungen für die eigene Befindlichkeit oder das eigene Verhalten
Funktionsweise: Kausaltheorien helfen, über unsere Befindlichkeit nachzudenken, uns darüber klar zu werden und uns mit anderen darüber zu verständigen (z.B., eine Person verfügt über die Kausaltheorie, „Kaltes feuchtes Wetter gibt Rückenschmerzen“)
Kausaltheorienwerden nicht aufgrund persönlicher Erfahrung mit den wahrgenommenen Einflussfaktoren gebildet, sondern sind kulturell vermittelt

Selbstwahrnehmungstheorie

Eine Strategie zur Selbsterkenntnis verstanden werden kann. Eigene Gefühle und Einstellungen können demnach, wenn man sich über sie unsicher ist, durch Analyse des vergangenen eigenen Verhaltens erschlossen werden, sofern das Verhalten freiwillig gewählt wurde, also intrinsisch motiviert war.

Intrinsische und extrinsische Motivation

Motivation aufgrund von zusätzlichen Anreizen von außen bezeichnet man in der Psychologie als extrinsische Motivation. Dem gegenüber steht Motivation aus einer Tätigkeit selbst, die intrinsische Motivation.