Set of flashcards Spracherwerb (Page 1 of 2)

Flashcards	67
Language	Deutsch
Category	Educational Science
Level	University
Created / Updated	04.12.2019 / 07.02.2025
Weblink	https://card2brain.ch/box/20191204_spracherwerb
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Welches sind die 4 wichtigsten Voraussetzungen für den Spracherwerb?

Sensorik: Objekte sehen und hören

Entwicklung der Zähne

Motorik: sich bewegen & greifen können.

Kognition, Aufmerksamkeit, Gedächtnis

Emotionale Bedürfnisse befriedigt, Zuverlässigkeit

Grösse des Wortschatzes:

Wortschatz Alltag: 400 - 800 Wörter

Gesprochene Wörter pro Tag: 7000

Durchschnittlicher Wortschatz: 50000 - 100000 Wörter

Zeitung: 5000 Wörter

Redner: 1000 Wörter

Welche Aussagen stimmen für den Behaviorismus?

Alle Leistungen sind Lernvorgänge.

Jeder erbt einen universalen Lernmechanismus.

Kinder imitieren die Sprache der Erwachsenen.

Der Behaviorismus wird der Kreativität der Sprache nicht gerecht.

Richtige Imitationen werden belohnt.

Welche Aussagen stimmen für den Nativismus?

Sprache ist generell angeboren.

Gewisse Sprachkenntnisse sind angeboren.

Kinder haben ein genetisches Vorwissen und lernen deshalb Sprache so schnell.

Sprache entwickelt sich auch ohne jeden Input von aussen.

Kinder verfügen über Grundregeln der Sprache.

Nativismus (2):

Noam Chomsky berühmter Vertreter

Angeborenes Sprachorgan liegt im Gehirn

Es gibt eine Universalgrammatik.

Lückenloser Input trifft auf genetisch verankerte Universalgrammatik

Jede Sprache hat eine Kerngrammatik.

Kritik am Nativismus:

Sprache ist mehr als nur Grammatik. Kommunikative Kompetenz nicht gefragt.

Die Schulgrammatik ist für die Alltagssprache wichtig.

Es gibt Menschen mit einem fehlerlosen Grammstikwissen.

Kognitivismus:

Konstruktivismus und Kognitivismus werden synonym verwendet.

Kognition entwickelt sich in Stufen. Von der Wahrnehmung bis zum abstrakten Denken.

Der Erwerb der Sprache ist eine kognitive Leistung.

Sprache ist ein autonomes System.

Stufentheorie von Piaget ist teilweise widerlegt.

Interaktionismus:

Sprachentwicklung geschieht im Austausch zwischen Mutter und Kind.

Das Sprachangebot muss auf die Verarbeitungskapazität des Kindes abgestimmt sein.

Es ist eine Beschreibung der Motherese.

Ist eine eigene Theorie.

Verbindungen zwischen Sprache, Wahrnehmung und Kognition sind wichtig.

Konnektionismus:

Ist eine unabhängige Spracherwerbstheorie.

Aufbau komplexer neuronaler Netzwerke

Linguistische Ebenen beeinflussen sich gegenseitig.

Es gibt keine allgemeine Sensibilität gegenüber Sprache.

Bindeglied zwischen verschiedenen Spracherwerbstheorien.

Welche Aussagen stimmen für die embryonale Phase?

Es handelt sich um eine sensible Phase der Entwicklung.

Sie dauert von der 3. bis zur 8. Schwangerschaftswoche.

Viele Organe und Organsysteme entwickeln sich.

Das Neuronalrohr entwickelt sich später.

Schwangerschaft:

Eine normale Schwangerschaft dauert 38 Wochen.

Frühgeburten unter 1500 g Geburtsgewicht holen IQ-Defizite nach.

Geburt in der 32. SSW: Risiko einer andauernden Schädigung 1:50

Geburt in der 26. SSW: Risiko einer andauernden Schädigung 1:4 bis 1:10.

Ein stabiles familiäres Umfeld ist wichtig für die Entwicklung von Neugeborenen.

Hören:

Ab der 6. SSW wird das Hörorgan angelegt.

Ab der 22. SSW sind Reaktionen auf akustische Reize beobachtbar.

Hohe Töne werden besser verstanden als tiefe.

Das Hörorgan wird während der SS voll ausgebildet.

Hörvermögen entwickelt sich nach der Geburt weiter und ist dann abgeschlossen.

Sehen:

Das Kind sieht bei der Geburt Licht, Umrisse und Bewegung.

Es erkennt ein Gesicht wenn es auf dem Arm gehalten wird.

Sehen regt die Entwicklung im Gehirn an. Verschiedenene Bewegungsabläufe werden gelernt.

Säuglinge öffnen die Augen in der 24. SSW.

Die Verarbeitung der visuellen Eindrücke entwickelt sich im ersten Jahr.

Schlucken, Saugen

Saugen ist ab dem 12. SSW beobachtbar.

Das Embryo trinkt täglich zwischen 200 und 760 ml Fruchtwasser.

Ab der 28. SSW reagiert es auf süsse Geschmacksreize.

Vorgeburtliche Entwicklung verschiedener Sinnesorgane:

Das Sehen spielt eine große Rolle vor der Geburt.

Das Kind berührt die Gebärmutterwand.

Es nuckelt im Bauch am Daumen.

Der Fetus hört Stimmen, Geräusche von innen und außen und reagiert manchmal darauf.

Der Fetus atmet und riecht das Fruchtwasser.

Mimik und Gestik:

Im letzten SS-Drittel schneidet der Fetus Grimassen.

Gesichtsausdruck und Gesichtsstrukturen sagen etwas über die neurologische Reifung aus.

Der Fetus trainiert bereits im Mutterleib für sein späteres Leben.

Wahrnehmung:

Im letzten Drittel der SS nimmt der Fötus rhythmische und melodische Sprachmuster wahr.

Er reagiert auf Sprachgeräusche.

Verhalten des Fötus:

Ab dem 6. Monat schläft das Kind und ist wach abwechselnd.

Ab dem 7. Monat kann er einen Schluckauf haben.

Im 8. SSMonat passiert ganz viel von aussen Beobachtbares.

Der Fetus beginnt nach der Geburt mit dem Lernen.

Vorläuferfähigkeiten Spracherwerb:

Wahrnehmung

Soziale Kognition

Plastizität des Gehirns und neuronale Netzwerke

Sprachrelevante Operationen der Kognition

Wahrnehmungen von Neugeborenen:

Ein NG, welches 7 Stunden auf der Welt ist, kann seine Muttersprache von anderen Sprechen unterscheiden.

NG können Phoneme differenzieren.

Sprachrhythmische Muster sind Wortstellung und Wortbetonung.

Das Neugeborene erkennt sprachrhytmische Muster der Alltagssprache nicht.

Was sind die sprachrelevanten Operationen der Kognition?

Sprache und Kognition bedingen sich gegenseitig.

Der Erwerb bestimmter Konzepte regt den Erwerb bestimmter sprachlichen Begriffe an.

Eine Auseinandersetzung mit sprachlichen Begriffen führt zur Entwicklung passender kognitiver Beteiche.

Verzögerungen in der sprachlichen Entwicklung führen nicht zu Rückständen in der kognitiven Entwicklung.

2) sprachrelevanten Operationen der Kognition:

Hohe Sensitivität für korrelative Muster

Hohe Sensitivität für prosodische Merkmale

gute kognitiv-konzeptuelle Leistungen

Gut entwickelte auditive Fähigkeiten

Gute Qualität des phonologischen Speichers

Motherese:

Synonyme sind: Ammensprache und Baby Talk

der Erwachsene redet ununterbrochen auf das Kind ein mit künstlicher Stimme

Babies beteiligen sich aktiv am Kommunikationsprozess

die Intonation ist farbig und übertrieben

Prosodie: die Frequenzbreite geht über zwei Oktaven, die Grundfrequenz ist erhöht

2) Mohterese:

syntaktisch und inhaltlich einfach aufgebaute Sätze

Gesprächsthemen über alle drei Zeitformen hinweg

wenig Verniedlichungsformen

spezielle Betonungen werden eingesetzt

viele affektive Elemente (ahh... und ohh...)

Sprachphasen:

Die erste Lallphase findet ab dem 4. Lebensmonat statt. Das Baby experimentiert mit Kehl-und Gurgellauten.

Das Silbenlallen und damit die zweite Lallphase tritt ab dem 6. Lebensmonat ein und dauert ca. bis zum 9. Monat.

Die Einwortphase dauert vom 12 bis zum 18. Monat. Das Kind erwirbt einen Wortschatz von bis zu 50 Wörtern.

Der Wortschatzspurt findet zwischen dem 18. und 24 Monat statt. Das Kind lernt täglich ungefährt 10 Wörter.

Ab dem 24. Monat startet die Zweiwortphase. Und ab dem 30. Monat die Mehrwortphase. Bis 4 kann das Kind die meisten Laute sprechen und Sätze grammatikalisch korrekt bilden.

Welches sind prosodische Merkmale?

Grundfrequenz

Intensität

Betonung

Rhythmus

akustische Hinweise auf Wortgrenzen

Wie lösen Babies das Problem der Wortsegmentierung (wo beginnt ein Wort und wo endet es)?

Sie erkennen sprachtypische Betonungsmuster. Dazu nützen sie prosodische Elemente.

Was bezwecken Zeigegesten?

Sie lenken die eigene Aufmerksamkeit.

Sie laden den Erwachsenen ein, seine Aufmerksamkeit zu teilen. Der Empfänger soll seine Einstellung zum Referenten kundtun.

Es sind Aufforderungen des Kindes an den Erwachsenen, eine rein soziale, kommunikative Geste.

Es sind Platzhalter für Worte, welche das Kind noch nicht kennt, und benannt haben möchte.

eine Vorstufe der muttersprachlichen Grammatik.

Welche Formen von Zeigegesten gibt es?

Der Empfänger soll etwas tun, das Kind bittet ihn, etwas zu tun: requestiver Imperativ.

Der Empfänger soll etwas fühlen: deklarativer Expressiv. Empfänger soll Einstellung zum Referenten kundtun.

Der Empfänger soll etwas wissen: deklarativer Informativ.

Kind will etwas über Referenten wissen: Interrogativ.

Was ist ein Induktionsproblem?

Nachweis der Allgemeingültigkeit eines Satzes.

Die Herleitung einer Worbedeutung

Verbinden eines Wortes mit mehreren möglichen Bedeutungen

Was sind Constrains?

Die Umgebung bietet den Kindern sog. «Constraints», visuelle Hilfsmittel, um den Inhalt der Wörter besser erschliessen und behalten zu können.

Zum schnellen Wortlernen verfügen Kinder über sog. «Constraints» (Beschränkungen) – Lernmechanismen, die den Kindern helfen, die zahlreichen Bedeutungen, die mit einem Wort verbunden sein können, einzuschränken.

Welche der folgenden Aussagen trifft zu, es sind mehrere Antworten möglich:

Spracherwerbsstörungen sind genetisch nachweisbar

Das Kind lernt während der Schwangerschaft – Gewohnheitslernen ab dem 5. Monat.

Es wird vermutet, dass vereinzelte Spracherwerbsstörungen genetisch nachweisbar sind

Das Kind kann Reize unterscheiden in bekannte und unbekannte.

Der Säugling braucht prosodische Fähigkeiten, um (mehrere Antworten möglich)

die Stimme der Mutter von anderen Frauenstimmen unterscheiden zu können.

gezielt Schreien zu können.

die Wortbetonung zu entdecken.

Musikalität zu entwickeln.

Welche Kognitiven Fähigkeiten erscheinen dir besonders relevant, um im Säuglings- und
Kleinkindalter (bis 2 Jahre) Sprache zu erwerben bzw. welche kognitiven Fähigkeiten
unterstützen in diesen Phasen den Spracherwerb besonders? Zähle 5 Fähigkeiten auf:

soziale Kognition: Aufmerksamkeitsausrichtung auf die Mutter

Wahrnehmung der rhytmischen und melodischen Sprachmuster und der Diskriminierung von Phonemen

Verarbeitung komplexer Strukturen, Gedächtnis

Auditive Fähigkeiten, besonders ein ein gut funktionierender phonologischer Speicher.

Verarbeitung von konzeptuellen Leistungen

Die Kekse fallen vom Tisch. Warum ist das Ergebnis ein relevantes Ereignis für den
Spracherwerb?

Sprache und Kognition hängen zusammen. Die Kekse fallen vom Tisch und zerbrechen. Trotzdem bleiben die Kekse die Kekse, auch wenn sie eine andre Form annehmen. Das Kind entwickelt zwischen dem dritten und sechsten Monat das Konzept der Objektpermanenz. Damit verbunden ist die Fähigkeit, sich Dinge oder Ereignisse oder Begriffe vorstellen zu können, losgelöst von ihrer Präsenz oder der aktuellen Anschauung.

Erkläre die Relevanz der Lallphasen für Sprache und Kommunikation.

In der Lallphase werden die Sprechorgane getestet, Laute werden ausprobiert, Silben entdeckt und wiederholt. Das Baby ahmt Sprachmelodie und Rhythmus der Sprache der Bezugspersonen nach. Durch vieles Üben und Entdecken stimmt sich das Kind ein auf den produktiven Sprachprozess. Deshalb ist die Lallphase sehr wichtig für den Spracherwerb. Bezugspersonen sollten ihr Baby plappern lassen und immer wieder auf das Gesagte eingehen und ihm weiterhin als sprachliches Vorbild dienen.

Welche der folgenden Faktoren beeinflussen die Entwicklung des Wortschatzes positiv
(mehrere Antworten möglich):

Entscheidend sind genetische und sozial-emotionale Prädispositionen

Input und Förderung in einer einzigen Sprache

Stabilität und Kapazität des phonologischen Arbeitsgedächtnisses

Fernsehen: Wenn das Kind mit einem bereits vorhandenen normalen Wortschatz ausgewählte, altersangepasste Sendungen schaut

Qualität und Quantität des Interaktions-, Sprach- und Lernangebots

Theory of Mind (ToM) beschreibt (mehrere Antworten möglich):

die Fähigkeit, das (sprachliche) Verhalten anderer vorherzusehen

komplexe Geschichten zu entwickeln

die Fähigkeit die Gefühle anderer nachzuvollziehen und mitfühlenden Reaktionen zu zeigen

die Fähigkeit, Inhalte im Hinblick auf richtig oder falsch zu beurteilen

die Fähigkeit zu verstehen, wie Verhaltensweisen oder Kommentare auf andere Personen wirken und ihr Denken beeinflussen

Sprachentwicklung zwischen 5 und 9 Jahren – Welche Aussagen treffen zu (Mehrere Antworten
möglich):

Sprachliche Fähigkeiten nehmen quantitativ und qualitativ zu

Sprache und Erzählen bleibt kontextabhängig

Menschen in diesem Alter haben den umfangreichsten Wortschatz

Wortschatz ist auch in den ersten 3 Schuljahren schwerpunktmäßig konkretgegenständlich

gezielter Erwerb der Schriftsprache

Wie lässt sich die Faszination für Jugendsprache sowohl in der Forschung als auch in der Populärliteratur erklären?

Jugendsprache ist kreativ und innovativ. Sie ändert sich in kurzen Zeitabständen. Viele unterschiedliche Ausdrucksweisen und Prinzipien sind hier versammelt. Ethnolektales Sprechen, intensivierende Ausdrücke und Code Switching gehören dazu. Wortneuschöpfungen, Bedeutungsverschiebungen, Abkürzungen machen ein Spiel mit Sprache möglich. Prosodische Sprachspielereien machen die Sprache reich und phantasievoll. Sprechtempo, Rhythmus und Betonung werden spielerisch eingesetzt. Erwachsene sollen die Sprache nicht verstehen. Sie dient zur Abgrenzung und Identitätsbildung.

Spracherwerb

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