BWLI

GdM

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Kartei Details

Karten 48
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.11.2019 / 23.11.2019
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Grundstein empirische Managementforschung 

Henry Mintzberg 1973 

- systematische Erfassung Managementtätigkeit statt wertgeladene (präskriptive, normative) Konzepte der Managementtätigkeit 

Rollenbündel Managerrollen 

- interpersonelle 

- Informations- 

- Entscheidungsrollen 

Management Rollen 

Galionsfigur, Vorgesetzter, Vorbild 

Radarschirm, Sprecher, Sender 

Entscheidungsführer, Problemlöser, Innovator, Ressourcenführer

Rolle Definition 

personenunabhängige Verhaltungserwartungen, die einem Individuum in einer bestimmten Position entgegengebracht werden 

Verhaltensmerkmale sind personenunspezifische Elemente sozialer Konstruktion

Realisierung ist personengebunden 

Informationsrollen 

Sprecher, Sender, Radarschirm 

Interpersonelle Rollen 

Vorgesetzter, Galionsfigur, Vernetzter 

Entscheidungsrollen 

 

Ressourcenführer, Entscheidungsführer, Innovator, Problemlöser 

Galionsfigur 

Vorbildsfunktion, Funktion als Symbolfigur, Personifizierung der Unternehmung, Vertretung nach innen und aussen 

Vorgesetzter

Weisungsfunktion, Anleiten, Motivieren, Bewerten der unterstellten Mitarbeitern, Auswahl neue Mitarbeiter 

Vernetzer

Vermittlungs- und Verknüpfungsfunktion, Netzwerk von internen und externen Kontakten aufbauen und pflegen 

Radarschirm

Überwachungsfunktion, Sammeln von Informationen zur internen/externen Entwicklung, auch über Netzwerk

Sender

Kommunikationsfunktion, übermitteln und interpretieren von Informationen, Handlungsanleitungen an Mitarbeiter und Netzwerk 

Sprecher 

Repräsentationsfunktion, übermitteln an externe Gruppen, Vertretung 

Innovator 

Gestaltungs- und Kreativitätsfunktion, Identifikation von Problemen und Chancen, Realisieren von Wandel

Problemlöser 

Konfliktlösungsfunktion

Ressourcenführer 

Kapazitätskontrolle, Verteilung knappe Ressourcen, eigene Zeit, Verteilung von Aufgaben, finanzielle Mitteln 

Verhandlungsführer 

Führungs- und Schlichtungsfunktion

5 Charakteristika Managementtätigkeit Mintzberg 

permanent bestehende und wiederkehrende Probleme 

starke Fragmentierung Arbeitstag 

Steuerung und Leitung über Kommunikation 

hohe Bedeutung Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen und Netzwerke 

Entscheidungsbereitschaft unter Abiguität 

positive Aspekte Mintzberg-Studie 

Differenzierung und Systematisierung der Tätigkeiten 

Entwicklung einer Taxonomie

negative Aspekte Mintzberg-Studie

theoretische Verortung und Begründung der Ergebnisse fehlen 

normative Bewertung der Ergebnisse fehlt 

Entwicklung von Erfolgsmassen und Handlungsempfehlungen fehlt 

Betrachtung Management als Institution fehlt 

wer ist Manager 

theoretisch jeder 

nach institutioneller Perspektive nur Personen mit Vorgesetztenfunktionen 

Management als anerkannte Profession in Frage

inflationäre Verwendung des Begriffes 

zunehmende Professionalisierung der Ausbildung 

verstärkte öffentliche Disskussion von Managementskandalen 

Frage nach Berufsethos und Verantwortung von Managern bei Skandalen und Krisen 

Fähigkeiten eines guten Managers 

technische Kompetenz

- Sachkenntnis über Managementwissen, Fähigkeit zum Wissenstransfer und Anwendung 

soziale Kompetenz: 

- Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, Empathie, interkulturelle Kompetenz, Nachhaltigkeitsbewusstsein 

konzeptionelle Kompetenz 

- Strukturierungs- und Problemlösungskompetenz, analytische Fähigkeiten, Multiperspektivität, Kreativität, Lernfähigkeit

Kriterien für Beruf als annerkannte Profession 

gemeinsame, theoretisch fundiertes Wissen 

Standardisierung der Ausbildung, Zertifizierungen

Verpflichtung, Wissen im Sinne des Gemeinwohls einzusetzten 

berufsethische Standards und Compliance Regelungen 

Management als Business, nicht Beruf 

Gewinnorientierung als primäres Ziel 

Wissensbasis oft aus Erfahrungswerten 

unterschiedliche Hintergründe von Managern 

kein rechtlich bindender Eid für Gemeinwohl

keine rechtlich bindenden Verhaltensstandards oder Rahmenbedingungen

Management als Profession 

wenn primäres Ziel des Handelns Gemeinwohl ist

mit Reifung der Managementwissenschaften entsteht ein spezifisches Vokabular 

Ausbildung wird zunehmend professionalisiert 

Standards und Eide für spezifische Fachkreise 

Zunahme der Institutionalisierung von Verhaltensstandards  

 

offene Fragen der Managementwissenschaften 

 

welche Art von Theorie?

welches Verhältnis von Theorie und Praxis?

Grundfragen Wissenschaftstheorie 

1. Welchem Zweck soll Wissenschaft dienen - Frage nach dem Erkenntnisinteresse 

2. Mit welchen Mitteln kann dieser Zweck erreicht werden - Frage nach Methoden 

 

 

Erkenntnisinteresse

spezifischer Zweck, mit dem Wissenschaft betrieben wird 

3 Arten von Erkenntnisinteressen 

technisch-instrumentell: Ermöglichung von Vorhersagen und Kontrolle 

praktisch-hermeneutisch: Förderung des gegenseitigen Verständnisses 

emanzipatorisch: Kritik bestehender Verhältnisse 

Mittel zur Zweckerreichung 

Ontologie 

Epistemologie 

Methodologie 

Ontologie und ihre Pole 

 

Lehre vom Seienden 

Charakter des Untersuchungsgegenstandes 

Pole: 1. Wirklichkeit wird durch das erkennende Subjekt konstruiert 2. Wirklichkeit existiert objektiv ausserhalb des menschlichen Bewusstseins 

 

Epistemologie und ihre Pole 

Grundannahmen über den Erkenntnisprozess 

Aussagen über Quelle wissenschaftlicher Ereignisse 

Pole: 1. Quelle der Erkenntnis liegt in der Vernunft 2. Erkenntnis beruht auf (Sinnes-)Erfahrungen

Methodologie und ihre Pole

Lehre von den im Erkenntnisprozess eingesetzten Methoden 

Pole: 1- Umfassende Analyse konkreter Einzelfälle 2. Entwicklung allgemeingültiger Gesetze 

wie erfolgt wissenschaftlicher Fortschritt?

Wissenschaftlicher Fortschritt als linearer Prozess (nach Popper)

Wissenschaftlicher Fortschritt als gestufter Prozess, durch Revolutionen (nach Kuhn)

Paradigma 

Sammlung von Grundannahmen einer Wissenschaftlergemeinschaft über den Erkenntnisgegenstand und Prozess 

3 sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze für managementwissenschaftliche Fragestellungen und Erkenntnisinteresse 

Naturwissenschaftlicher Ansatz (=deduktiv-nomologischer Ansatz) - technisch-instrumentell 

Interpretativer Ansatz - praktisch hermeneutisch 

Kritischer Ansatz - emanzipatorisch 

naturwissenschaftlicher Ansatz 

Grundfrage: aufgrund welcher Gesetze und Rahmenbedingungen findet ein Phänomen statt 

Vorgehensweise: Anwendung wissenschaftlicher Methoden um allgemeine Gesetzesaussagen zu treffen - daraus werden Kausalzusammenhänge beschrieben 

Explanandum und Explanas nach Hempel/Oppenheim (1948/1998) 

Expalandum: das zu erklärende Ereignis (bspw. es hat Rauch)

Explanas: Ereignisse, welche das Explanandum erklären (bspw. weil ein Feuer gemacht wurde)

naturwissenschaftlicher Ansatz wissenschaftstheoretische Verortung 

Ontologisch: Realität existiert ausserhalb der menschlichen Wahrnehmung und es gilt, deren gegebenen Gesetzesmässigkeiten zu erforschen 

Epistemologisch: Wissensgenerierung auf Basis von systematischer Beobachtung 

Methodologisch: Wissensvermehrung durch systematische, sukzessive Hypothesentestung 

Erkenntnisinteresse: Erklärung des Status Quo, Wissenstransfer für bessere technische Gestaltbarkeit, Weltfreiheit der Forschung