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Kartei Details
Karten | 98 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.11.2019 / 01.07.2021 |
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Glukokortikoide IA / KI
>Metabolisiert über CYP4A3
> Verstärkte UAW von NSAID, Diuretika, Laxantien, ACE-Hemmer
>Wirkreduktion: Antidiabetika, Orale Antikoagulantien
> keine Absolute KI bei vitaler Indikation
Körpereigene Glukokortikoide
Hydrocortisol / cortison
glukokortikoide Eigenschaften
> entzündungshemmend
> Immunsuppressiv
> Antiproliverativ
> Vasokonstriktiv
mineralkortikoide Eigenschaften
Regulation des Elektrolyt- und Wasserhaushalts durch Natrium-Retention in der Niere
Normaler Cortisonspiegel im Körper
Zirkadianer Verlauf:
>(Cortisol: 10-15mg/d)
Max. zwischen 6-8Uhr morgens
Min: abends 18-25h
> Anstieg der Cortisolproduktion unter Stress (bis 10x) unter Stress (Körpel. Belastung, Infektion, OP)
WM Glukokortikoide
>Verzögerte genomische Effekte--> Antiinflammatorische und immunsuppressive Wirkung
über Bindung von cortisol an zyt. GK-R
(laufen bereits bei tiefen Konz. ab)
>"Rasche" nicht genomische Effekte
durch Membranstabilisierung
"rasch" = innert Stunden
läuft nur bei hohen Konz. ab--> Notfall Bedarf hohe Dosen
glukokortikoide Indikationen
> allergische Erkrankungen
>rheumatische Erkrankungen
> GIT-Erkrankungen
> Vaskulitiden
> neuromuskuläre Erkrankungen
>dermatologische Erkrankungen
> Akute Abstossungsreaktion nach Organtransplantation
> Antiemetisch
> Analgetisch
Asthma: Klinische Manifestation
- Atemnot (anfallsartig, häufig nachts und bei Anstrengung)
- pfeifende Atmung / wheezing
- Husten
- Probleme beim Ausatmen
- Engegefühl in der brust
- Verschleimte, entzündete Atemwege
asthma: Diagnostik
> Klinische Symptome
> atemwegseinschränkung bestätigen (FEV1 /FVC reduziert)
>Spirometrie: Bestätigen, dass die Variabilität der Lungenfkt. grösser ist als bei gesunden Personen
RF Asthma
Alllg. RF:
- Kalte, Trockene Luft
- zigarettenrauch
- Körperliche Anstrengung
- Luftverschmutzung
- Emotionaler Stress
- Atemwegsinfektionen
- Medis, zB Analgetika
Auslöser des allergischen Asthmas
> Pollen
> Tierhaare
> Milbenkot
> Schimmelpilze
Asthma: allg. Massnahmen
- Rauchstopp
- Gewichtsreduktion
- Gesunde Ernährung, ohysische Aktivität
- Grippeimpfung: empfohlen
- Gewisse Medis meiden/ neubeurteilen (NSAI, B-Blocker)
- allergene meiden
Absetzen GK
Kurzzeittherapie:
<7d : abruptes absetzen möglich
7-14d: Abruptes Absetzen ev. möglich
Langzeittherapie mit supraphysiol. Dosen:
Ausschleichen
klinisch relevante Probleme, wenn man GK nicht ausschleicht
1.) Wiederaufflammen der zugrundeliegenden Krankheit
2.) Steroidentzugssyndrom (KH-Gefühl, Myalgie, Arthalgien)
3.) NNR-Insuffizienz
Rhinosinusitis: Def. & Patho
> Entzündung der Nase & Nasennebenhöhlen
>Schleimhautschwellung--> Ventilations-& Abflussstörung der sinusoidalen Sekrete--> Sekretsstau
= Gefahr für Superinfektion
> mehrheitlich viral bedingt!
Red Flag Rhinosinusitis
> Orbitale oder präfrontale Schwellung
> Visuelle Symptome (zB Diplopie, verm. Sehschärfe, Schwierigkeiten beim Augenöffnen
> Schwere Kopfschmerzen
> Veränderter mentaler Status
> Somnolenz
> hohes Fieber
Nasenpolypen
> Schleimhaut-Aufwerfung, die sich ins Lumen einer Nasennebenhöhle/ in die Haupthöhle vorwölbt
>unbekannte Pathogenese
>oft bei Allergiker
--> bis zu 40% parallel zu Asthma bronchiale
--> bis zu 25% parallel zu Analgetikaintoleranz
--> Begleiterscheinung chron. Rhinosinusitis
Tonsillitis/Phatyngitis/Tonsillopharyngitis
>50-80% Viral (Rhino-,Corona-, Adenoviren, EVB)
> Bakterien va. GAS
Symptome: Halschschmerzen, Rötung und Schwellung des Rachenraums, ggf. gerötete belegte Tonsillen, ev. Fieber
Verlauf: idR. selbstlimitierend, Halsschmerzen bis 7 d, Fieber meist nach 2-3 Tagen weg
GAS-Raheinfektion - Komplikationen
Eitrige:
> Otitis media
> Rhinosinusitis
> Peritonsillarabszess (selten)
nicht- eitrige:
> akutes rheumatisches Fieber
> poststreptokokken-Arthritis oder - Glomerulonephritis
Scharlach
> allg.-erkrankung durch GAS
> Typische Kinderkrankheit
> Plötzliche Tonsillopharyngitis (hohes Fieber, Halsschmerz), begleitet von Kopfschmerz & Erbrechen
> mind. 1 Zusatzkriterium muss erfüllt sein:
--> Fleckiges Exanthem, nach 1-2d scharlachrote Färbung, Konfluenz an vielen Stellen zu einem diffusen Erythem (ev. Juckreiz)
-->Enanthem (Auchschlag auf Mundschleimhaut)
--> Wangenröte mit perioraler Blässe
--> Himbeerzunge (weisslicher Belag)
Laryngitis
Kehlkopfentzündung
> Heiserkeit-Stimmlosigkeit, evt. Reizhusten & Trockenheitsgefühl im Hals
>Ursachen: Infektionen, überbelastung stimme, Reflux, Medi-UAW (zb inh. GK, Anticholin.)
> Differentialdiagnose: zB Hypothyreose, neurologische Erkrankungen, Stimmbandverletzung, Stimmlippenkarzinom
Laryngitis: Therapie
>salzhaltige AM: Befeuchtung
> Reizlindernde AM: Schleimdrogen, Hyaluronsäure
- Viel Trinken, Raumluft befeuchten, Wärme am Hals, Stimme schonen, nicht rauchen, Wirkstoffrei Bonbons
Aphten
> Idiopatische: häufigste entzündliche Läsionsart der Mundschleimhaut
>äthiologisch nicht geklärt, vermutlich Multifaktoriell
( Gen. Prädis., Stress, verschlechterter Immunstatus, Mangelzustände, Traumata im Mundbereich, Hormone, Nahrungsmittel, AM
>Sekundäre: im Rahmen einer Grunderkrankung (zB entz. Darmerkrankung, Zöliakie, M. Behcet)
Aphten: Therapie
idR. Selbstabheilung, symptom.Therapie vorrangig topisch
Bei schwerer Beeinträchtigung / nicht ansprechen auf Topika: systemische
--> Colchicin, Kortikosteroide, im Ausnahmefall Immunsupps.
> für Schmerzbehandlung ggf. Analgetika
Xerostemie
Mundtrockenheit
>bei vermindertem Speichelfluss gehen Fkt. Verloren und vers. Beschwerden können Auftreten:
- Karies
- Geschmacks-, Schluck- & Sprechstörungen
- Mundgeruch
- Trockene Lippen, Gingivitis, Mukositis
- schlechter Halt von Zahnprotesen
Speichelfunktionen
>Befeuchtung Schleimhäute
> Auflösung Geschmacksstoffe
> Remineralisiserung Zahnschmelz
> Pufferung Säuren
Antibakt. Wirkung (zB Lysozym)
Xerostemie: Ursachen
>Medis als Hauptursache
-Anticholinergika
-Antihistaminika
- Sympathomimetika
- Retinoide
- Muskelrelaxantien
- BZD
-Antidepressiva
-Diuretika
-Analgetika
-Zytostatika
> Strahlentherapie Tumor im Hals-Kopf-Bereich
>Dehydratation
> Alter, stress, Angst, Depression
> Systemische Erkrankung (Sjörgen-S., DM, Hypothyreose, Infekte, M.Parkinson)
Xerostemie: Therapie
- verursachende Medis absetzen/ Dosisreduktion
- Sorgfältige & häufige Mundpflege
- Massagen im Kieferbereich--> Anregung Speichelproduktion
- Lutschen zuckerfreie Bonbons, Eiswürfel etc.
- Xylitolhaltige Kaugummis kauen
- öle & Fette im Mund zergehen lassen
- kleine häufige Mahlzeiten, vermeiden trockene Nahrung, viel Sauce, Brotrinde kauen
- Anfeuchten/ Besprühen der Mundschleimhaut mit ungezuckerten Flüssigkeiten
- Speichelersatzpräparate
- Medis zur Anregung des Speichelflusses (Sialagoga)
Akute Otitis externa : Urs. / RF
Akute entzündung des äusseren Gehörgangs (ausserhalb Trommefell)
-Urs.: Bakterien (pseudomonas aeruginosa, st.aur) , Pilze
-RF: nach Baden, Dermatol. Erkr., Trauma, externe eräte, Cerumenpfropf
AOE: Symptome/Anzeichen
>Otalie, Pruritus, Hörminderung
> Druckdolenz des Tragus
> Schwellung, Schmerz Ohrmuschel (Pinna)
> Schwellung/Rötung des äusseren Gehörgangs
> Schuppung
> Otorrhö (Ohrausfluss)--> Red Flag
AOE: Red flags
> nicht intaktes Trommelfell
> Otorrhoe
> Empfindungsstörungen im Gesicht
> Geschmäcksstörungen
> hohes Fieber
> Diabetes, Immunschwäche
AOE: Behandlung
> Analgetika (weil SEHR Schmerzhaft)
> Reinigung äusserer Gehörgang
> Ohrtropfen (meist Kombi mit AB; Kortikosteroid & Lokalanösthetika)
AOE: Verlauf & Prophylaxe
> Besserung nach 2-3d, sonst Neubeurteilung
Prophylaxe:
- Cerumen-Pfropf entfernen
- "taucherohrtropfen"
- Ohrkanal föhnen
- Ohrstöpsel beim Schwimmen
Taucherohrtropfen
>Glycerin: osm. wirksam, erweicht Cerumen, Ohrschmalzbildungsanregung, trägt Bakterien heraus
>Isopropylalkohol: desinfizierend, austrocknend
>Essigsäure: bakterizid & fungizid
Akute Otitis Media (AOM)
>Schmerzhafte Entzündung der Schleimhäute des Mittelohrs
>Meist durch aszendierende Infektion über die Nase und die Tuba
Eustachii bei bestehendem oder vorangegangenem oberen Luftweginfekt
AOM: Symptomatik
> plötzliche heftige Otalgie mit Hörstörungen, red. Allg.zustand, Reizbarkeit und Fieber
>Kinder: z.T. Husten oder Rhinitis. Nur ca 50% haben Ohrenschmerzen
AOM: Therapieoptionen
> Fieber senken, Schmerzbekämpfung
> Bakt. Infekt: syst. AB/Penicillin
(ABER 80% Spontanheilung ohne AB! )
-AB 1.Wahl: Amoxicillin, idR 5 Tage
> Tubenkatarrh ( verschluss Schleimhäute) : Abschwellende Nasentropfen
> Nicht-medi: Valsalva-Manöver, warme Wickel
AOM: Therapieempfehlung
> Primär Symptomatische Behandlung! KEINE AB, "wait & watch"
> AB, wenn:
-AOM mit Otorrhoe
•beidseitige AOM
•Begleit Grunderkrankungen
•rezidivierenden Infekten
•Paukenröhrchen , Immunsuppression
•schlechtem Allgemeinbefinden
•hohem Fieber
•anhaltendem Erbrechen und/oder Durchfall
Husten
>Schutzreflex (Befreiung der Atemwege von Fremdkörpern und Schleim)
> Symptom (nahezu aller bronchopulmonalen & einigen extrapulmonalen Erkrankungen)
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•Kinder > Erwachsene