Psychiatrie-Lexikon
Paracelsus - Heilpraktikerausbildung Psychopathologie 19.11. - 28.11.19
Paracelsus - Heilpraktikerausbildung Psychopathologie 19.11. - 28.11.19
Kartei Details
Karten | 21 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 21.11.2019 / 14.02.2022 |
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Alkoholentzug - Delirium tremens
Symptome:
- Desorientierung (örtlich, zeitlich)
- Halluzinationen (v.a. optische)
- wahrhaftes Erleben
- Schwere psychomotorische Unruhe
Therapie:
Clomethiazol (i.v.) oder Clonidin (i.v.)
Alkoholentzug - Prädelir
Symptome:
- Tremor
- Übelkeit
- Tachykardie
- Appetitlosigkeit
- depressive Verstimmung
- innere Unruhe
- ängstliche Unruhe
- Entzugskrampf
- Tremor (grobschlägig
- Suggestibilität
- vereinzelt Halluzinationen
- Schreckhaftigkeit
Therapie:
Clomethiazol (oral) Bedarfsweise Clonidin (oral oder s.c.)
Alkoholentzug - Vegetativer Entzug
Symptome:
- Tremor
- Übelkeit
- Tachykardie
- Appetitlosigkeit
- depressive Verstimmung
- innere Unruhe
Therapie:
keine Therapie oder Clomethiazol (oral)
Alkoholentzug, Stadien
vegetativer Entzug
Prädelir (Tremolo)
Delirium tremens
Alkoholhalluzinose
wesentlich seltener als das Delirium tremens
Die Alkoholhalluzinose kann einige Tage bis zu 6 Monaten dauern. Typisch sind:
- akustische situationsbedinte Halluzinationen
- Verfolgungswahn mit paranoid-ängstlicher Gestimmtheit
- Fehlen einer eindeutigen Bewusstseinstrübung
Alkoholhalluzinosen heilen unter Abstinenz ab oder gehen in organische Persönlichkeitsveränderungen oder in chronische, schizophrene paranoid-halluzinatorische Defekt-Psychosen über
Denken, inkohärentes
formale Denkstörung; Sinnzusammenhänge sind nicht mehr erkennbar
Demenz / dementielles Syndrom
mögliche Folge von:
- schweren Hirnerkrankungen (z.B. Trauma)
- chronisch toxischer Einwirkung auf das Gehirn (z.B. Alkohol)
- degenerativ (Morbus Alzheimer, Morbus Pick, Chorea Huntington)
- zerebrovaskulär (Multiinfarktdemenz)
- gemischt vaskulär und degenerativ
- seltene Ursachen: renale Insuffizienz, hepatische Enzephalopathie, Hypo oder Hyperthreose, AIDS, Meningoenzephalitis oder Vitaminmangelzustände
Häufigkeit:
- Präsenile und senile Demenz vom Alzheimertyp: 50-60%
- Multiinfarktdemenz: 20%
- gemischt: 30-40%
- Vorkommen: 2-6% aller 65- bis 70jährigen, 20-30% aller über 85jährigen
Demenzform - Alzheimer-Demenz
Krankheitsvorgeschichte: idR keine auffälligen körperlichen/psychischen Erkrankungen
Verlauf: langsam progredient
Symptomatik: Defizite betreffen in gleichem Masse Gedächnis, Orientierung und Urteilsfindung, keine fokalen neurologischen Ausfälle
Organische Befunde: PET: temporoparietaler Hypometabolismus, Liquor ggf. erhöhtes Protein
Demenzform - Vaskuläre Demenz (Multi-Infarkt-Demenz)
Krankheitsvorgeschichte: Vaskuläre, d.h. die Gefässe betreffende Risikofaktoren (Bluthochdruck, Nikotin-Abusus, Fettleibigkeit, erhöhtes Cholesterin, Diabetes mellitus) zerebrale Infarkte
Verlauf: schubweise Verschlechterung
Symptomatik: lokal neurologische Ausfälle, kognitive Defizite ungleich verteilt, Symptome entsprechen dem Bereich der Schädigung
Organische Befunde: CT: zerebrale Infarkte oder subkortikale vaskuläre Enzephalopathie, PET: fokaler Hypometabolismus
Demenzform - Frontotemporale Demenz (Morbus Pick)
Krankheitsvorgeschichte: idR keine auffälligen körperlichen/psychischen Erkrankungen
Verlauf: langsam progredient
Symptomatik: Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen gehen Gedächnisstörungen voran; typischerweise völlige Apathie oder Triebenthemmung mit sozialem Tabubruch (sexuelle Enthemmung, Distanzlosigkeit) Witzelsucht; keine neurologische Symptomatik
Organische Befunde: PET: frontaler Hypometabolismus, CT: frontale Atrophie
Demenzform - Demenzenen bei neurologischen/internistischen Grunderkrankungen
Krankheitsvorgeschichte:neurologische Erkrankungen wie Chorea Huntington (positive Familienanamnese), Morbus Parkinson, Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (CJK), paraneoplastische Syndrome, Infektionen (HIV)
Verlauf: CJK: rascher Verlauf
Symptomatik: Chorea Huntngton: choreastische Bewegungsstörungen / Morbus Parkinson: Rigor, Akinese, Tremor / CIK: Kleinhirnsymptome, Krampfanfälle, Myoklonien
Organische Befunde:
- Chorea Huntington: CT/MRT - Kaudatum-Atrophie, genetische Diagnostik
- CIK: EEG - triphasische Wellen, CT - Hyperintensität in Basalganglien, Liquor - spezifische Marker enthalten
Abhängigkeit von psychotropen Substanzen
ICD 10: wenn mindestens drei der folgenden Kriterien im letzten Jahr für den Patienten erfüllt waren:
- Starker Wunsch oder eine Art von Zwang, psychoaktive Substanzen zu nehmen
- verminderte Kontrolle bezüglich Beginn, Beendigung und Menge der Einnahme
- Körperliche Entzugssymptome
- Beweis für Toleranz, d.h. Dosissteigerung um früher mit niedringerer Dosis erreichte Effekte hervorzurufen
- Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen und Interessen zugunsten des Substanzkonsums
- Anhaltender Konsum trotz eindeutig schädlicher Folgen
Absencen
Bewusstseinsstörungen von kurzer Dauer, meist bei Epilepsie, mit Amnesie einhergehend
Abulie
krankhafte Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen
Abwehr, psychosoziale
unbewusste Verhaltensweisen, um sich vor der Zensur nicht gebilligter Triebregungen zu schützen
Agnosie
trotz intakter Sinneswahrnehmungen kann wahrgenommenes nicht erkannt werden
Akrophobie
Höhenschwindel, Angst vor dem Abgrund in grossen Höhen
Alexie
intaktes Sehvermögen, aber Unfähigkeit, Geschriebenes zu verstehen
Alpträume
kommen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vor. Sie können zu einem erheblichen Leidensdruck führen und sind dann als eine "klinisch relevante Störung" (Erkrankung) zu bezeichnen. Das Erkrankungsalter soll im zweiten Lebensjahrzehnt liegen.
In der Regel sind die Betroffenen nach dem Erwachen aus einem Alptraum sofort voll reorientiert. Alpträume sind an die REM-Schlafphasen gebunden und ereignen sich meist im letzten Nachtdrittel. Im Gegensatz dazu tritt der Pavor nocturnus im ersten Nachtdrittel auf.
Über Alpträume können in der Regel detaillierte Traumberichte gemacht werden.
Ambitendenzen
sich widersprechende Willensimpulse, die zielgerichtetes Handeln unmöglich machen
Ambivalenz
Bestehen zweier gegenseitiger Gefühle, Vorstellungen oder Intentionen (Hassliebe)