FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5
FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5
FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5
Set of flashcards Details
Flashcards | 50 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 17.11.2019 / 16.02.2021 |
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Arten der Extrinsischen Lernmotivation
- Leistungsbezogene
- Kompetenzbezogene
- Wettbewerbsbezogene
- Soziale
- selbstbewertungsbasierte
- Beruflich-materielle
- Beruflich-inhaltliche
Arten intrinsischer Lernmotivation
1. Tätigkeitszentrierte intrinsischen Lernmotivation:
- Freude am Lernen
- unabhängig vom Lerngegenstand
2. Gegenstandszentrierte intrinsischen Lernmotivation:
- Lernen aus Interesse und Neugier
- unabhängig von der Tätigkeitsform
Theorie der organismischen Integration
Stufen der Internalisierung:
1. Vorstufe Externale Regulation: Handeln aufgrund von äußerem Druck (Belohnung, Bestrafung)
2. Introjizierte Regulation:Internalisierung eines Handlungsziels ohne Identifizierung
3. Identifizierte Regulation: Identifizierung mit einem Handlungsziel, aber vorhandene Konflikte mit anderen Ziele
4. Integrierte Regulation: Identifizierung mit einem Handlungsziel ohne Konflikte mit anderen Zielen
5. Intrinsische Regulation: Handeln aufgrund von handlungsbegleitenden Anreize
Dispositionale Motivationsmerkmale: Leistungsmotiv Arten
Implizites Leistungsmotiv:
- früh gelernte Vorlieben für Anreize
- individuelle Bezugsnorm
- Eigeninitiative und Spontanität leistungssteigernd
- Sagt berufliche Leistungen voraus
explizites Leistungsmotiv:
- bewusste Selbstzuschreibungen
- soziale Bezugsnorm
- Einforderung von Leistung
- Sagt schulische Leistungen voraus
Dispositionale Motivationsmerkmale: Zielorientierungen
1. Bewältigungsziele („mastery goals“)
- Aufgaben- bzw. Lernzielorientierung
- Erweiterung der eigenen Kompetenz,
2. wettbewerbsorientierte Leistungsziele
(„performance goals“)
- Ich-Orientierung
- Demonstration der eigene Kompetenz im Vergleich mit anderen
Dispositionale Motivationsmerkmale: Interesse (Stage- Enviroment-Fit-Theorie)
= Schulische Lernumwelt ist zunehmend weniger auf Bedürfnisse, Werte und Interessen abgestimmt
→ Gründe der Abnahme von Interessen und intrinsischer Motivation:
(1) Unterrichtsmerkmale (Vernachlässigung von Alltagserfahrungen)
(2) Außerschulische Interessen
(3) Fähigkeitsabhängige Spezialisierung
Interventionsbereiche
- Förderung der Kompetenzwahrnehmung
- Förderung der Selbstbestimmung
- Förderung der sozialen Bezogenheit
- Förderung der Bedeutsamkeit des Lerngegenstands
Selbstwertgefühl (Definition, Hierarchieebenen)
= Summe gewichteter, bereichsspezifischer Selbstkonzepte
1. spirituelle Selbst (Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellunge)
2. soziale Selbst (wahrgenommene Fremdwahrnehmung)
3. materielle Selbst Wissen über den eigenen Körper)
Internal/ External-Frame-of-Reference-Modell
Modell zur Erklärung der Zusammenhänge zw. fachspezifischen Schulleistungen & fachspezifischen Selbstkonzepten
- 4 Prozesse:
1. externaler Bezugsrahmen (Beurteilung der eigenen Leistung im Vergleich mit anderen)
2. interindividuelle bzw. soziale Vergleiche
3. internaler Bezugsrahmen (Vergleich mit eigenen Leistungen)
4. intraindividuelle bzw. dimensionale Vergleiche
Prozess der Aufnahme und Verarbeitung selbstbezogener Informationen (Selbstkonzept)
1. Vorbereitungsphase (Diskrimination selbstbezogenen Wissens)
2. Aneignungsphase (Information wird in internes, aktualisiertes Selbstmodell integriert)
3. Speicherungsphase
4. Erinnerungsphase (Wissensabruf)
Stabilität des Selbstkonzepts
- normative Stabilität (Rangfolge innerhalb einer Gruppe bleibt stabil)
- Mittelwertsstabilität (Mittelwert innerhalb einer Gruppe bleibt stabil)
- strukturelle Stabilität (Verbindungen zwischen den Dimensionen eines Konstrukts bleiben stabil)
- intraindividuelle Stabilität (individuellen Ausprägungen auf verschiedenen Bereichen bleiben stabil)
- Konstruktstabilität (Konstrukt bleibt über bestimmten Zeitraum in seiner Bedeutung stabil)
Determinanten des Selbstkonzepts
- Soziale Vergleichsinformationen
- Temporale Vergleichsinformationen
(Vergleich von eigenen bereichsspezifischen Fähigkeitsausprägungen zu unterschiedl. Zeitpunkten)
- Dimensionale Vergleichsinformationen
(intraindividueller Vergleich zwischen Fähigkeitsausprägungen in verschiedenen Bereichen)
- Kriteriale Vergleichsinformationen
(Vergleich der eigenen Leistung mit einem Kriterium/ einem Leistungsziel)
→ Auswirkungen eines Ereignisses auf das Selbstkonzept hängen davon ab, wie die 4 Arten
von Vergleichsinformationen jeweils gewichtet werden
Big-Fish-Little-Pond Effekt
= Bezugsgruppeneffekt
1. Schüler haben hohes Selbstkonzept, wenn in leistungsschwacher Klasse
2. Schüler haben niedrigeres Selbstkonzept, wenn leistungsstarke Klasse
→ Selbstkonzept als Mediator: leistungsschwache Bezugsgruppe - hohes Selbstkonzept -hohes Fachinteresse
→ Leistungsstärkere Umgebungen - erhöhen Leistungsfähigkeit - beeinträchtigen Selbstkonzept
Wirkungen des Selbstkonzepts
→ Hohes Selbstkonzept → höhere Anstrengung → höhere Leistung/ Kompetenz
Skill-Development-Ansatz: Leistungen sind Ursache für Selbstkonzepte
Self-Enhancement-Ansatz: Selbstkonzepte beeinflussen Leistungen
Reciprocal-Effects-Modell: Selbstkonzepte und Leistungen beeinflussen sich wechselseitig
→ Wirkung der Selbstkonzepte auf die Leistung zeigen sich nur fachspezifisch
Eccles: Erwartungs-Wert-Modell
= Systematisierung der Faktoren die Selbstkonzeptgenese beeinflussen & Vorhersage von Leistungsverhalten
- Kombination von Erwartungs- und Wertkomponente bestimmt die Leistung (Motivation, Anstrengung, Ausdauer)
- Selbstkonzept als Mediator zwischen Leistungserfahrung und Lernmotivation/verhalten
- Geschlechterstereotypen beeinflussen Kompetenzerwartungen, Werte, Leistungsverhalten
Value-Komponenten (Erwartungs-Wert-Modell)
- Intrinsischer Wert (Interesse, Freude)
- Wichtigkeit (attainment value)
- Nützlichkeitswert (utility value)
- Kosten
Emotionen (Definition, Komponenten)
= Mehrdimensionale Konstrukte, die aus affektiven, physiologischen, kognitiven, expressiven und motivationalen
Komponenten bestehen
Coping-Strategien
- emotionsorientiertes Coping
- problemorientiertes Coping
- meidensorientiertes Coping
Struktur von Emotionen
- Valenz
- Aktivierung
- Intensität
- Wachheit
- Dominanz
Klassifikation Leistungsemotionen
- Valenz (pos VS neg)
- Objektfokus (Aktivität VS Ergebnis)
- zeitlicher Bezug
Bezugsgruppeneffekte (Definition)
= Fähigkeiten der Bezugsgruppe beeinflusst Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen
Ursachen von Emotionen im Lern- und Leistungskontext (1. Appraisal-Theorie)
= kognitive Einschätzungen von Situationen, nicht Situation löst Emotion aus
- primäre Appraisal: o Beurteilung der persönlichen Bedeutsamkeit
o Beurteilung Valenz
- sekundären Appraisal: o Situationsursache
o Ressourcenbewertung
o Änderungserwartung der Situationen
Ursachen von Emotionen im Lern- und Leistungskontext (2. Pekrun: Kontroll-Wert-Ansatz)
Appraisal-Dimensionen:
- die subjektive Kontrolle
o Zukunftsgerichtete Kausalerwartungen
o Aktuelle Kontrollwahrnehmungen
o Rückblickende Kausalattributionen
- der Wert dieser Aktivitäten und Ergebnisse
o Kategoriale Bedeutung (subjektiv positiv/negativ)
o Dimensionale Bedeutung (wichtig/ persönlich bedeutsam)
Attributionsabhängige Emotionen
o Kontrollierbarkeit
o Lokation (internal vs external)
o Stabilität (Erwartung bezüglich zukünftiger Leistungsergebnisse)
Gestaltung eines emotionsbegünstigten Unterrichts
1. Förderung subjektiver Kontrolle bezüglich Lernen und Leistung
2. Förderung der wahrgenommenen Bedeutsamkeit von Lernaktivitäten
3. Unterstützung bei der Regulation von Leistungsemotionen
4. Vorleben leistungsförderlicher Emotionen durch den Lehrer (Lernen am Modell)
Interessenförderung
1.Kompetenz
2.Selbstbestimmung
3.Soziale Einbindung
4. Förderung der persönlichen Bedeutsamkeit des Lerngegenstands
Folgen mangelnden Interesses
o Quantitative Effekt: Lernrückstände
o Qualitativer Effekt: Defizite im Verständnis des Lernstoffs
o Leistungsminderungen + Versagenserlebnisse verstärken Desinteresse
o Beeinflusst Bildungsverlauf
(Gegen)Indikation der Interessenförderung
Indikation:
- quantitativ (Lernzeit) und qualitativ (strategische und reflektierte Bearbeitung) unzureichenden Lernaktivitäten
- geringe Motivation kognitive Fähigkeiten zu nutzen (Underachievement)
Gegenindikation:
- fehlende Basisfertigkeiten
- eingeschränktes Wissen
- emotionale Belastungen
Lernschwieirgkeiten (Definition & Merkmale)
= wenn Leistungen unterhalb der tolerierbaren Abweichungen von verbindlichen institutionellen, sozialen und individuellen Bezugsnormen liegen oder wenn das Erreichen von Standards mit Belastungen verbunden ist, die zu unerwünschten Nebenwirkungen im Verhalten, Erleben oder in der Persönlichkeitsentwicklung des Lernenden
führen
Merkmale:
1. mangelnder Nutzen von:
- Strategien zur Informationsentnahme und Verarbeitung
- Maßnahmen zur Organisation
- begleitende Handlungskontrolle
- verbale Handlungsanleitung
2. Defizite in exekutiven Funktionen
Lernbehinderung
Lernbehinderung = kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten, IQ unter 70
→ Merkmale:
- Lernen langsamer, weniger, vergessen schneller
- weniger Transfer
- selektive Aufmerksamkeit
- dysfunktionales Arbeitsgedächnis
- mangelndes Vorwissens
- keine Lernstrategien
- fehlende metakognitive Regulation
Lernstörung/-schwäche
= Schulleistungsstörungen mit endogener Ursache, ohne Intelligenzdefizite (IQ > 70)
→ Diskrepanzkriterium zwischen Leistung und Intelligenz meist 1,5 SD
→ Merkmale:
- Schwierigkeiten beim denken, mathematischen Fähigkeiten
- Probleme des Zuhörens, Sprechens, des Lesens, des Schreiben
→ mögliche Symptome:
- Probleme bei der Selbstregulation von Verhaltensweisen
- Probleme bei der sozialen Wahrnehmung
- Probleme in der sozialen Interaktion
Faktoren exekutiver Funktionen
1. Shifting/Switching = flexible Aufmerksamkeits- oder Aufgabenwechsel
2. Updating = kontinuierliche Aktualisierung von Arbeitsgedächtnisrepräsentationen
3. Inhibition = die Unterdrückung von vorschnellen und dominanten Reaktionen
Dyslexie
Störung in phonologischer Informationsverarbeitung:
1. phonologische Bewusstheit
2. phonetische Rekodieren im Arbeitsgedächtnis
3. Abruf phonologischer Codes aus Langzeitgedächtnis
Dyslexie Klassifizierungen
Stanovich:
spezifischen Leseschwierigkeiten = ausschließlich phonologisches Verarbeitungsdefizit (Kerndefizit)
unspezifische Leseschwierigkeiten = Kerndefizit und weitere sprachlichen/kognitiven Einschränkungen
Castles/Coltheart:
oberflächliche Dyslexie = Störung beim Erlernen + Repräsentation korrekter Graphem-Sequenzen
phonologische Dyslexie = Störung beim extrahieren phonologischer Infos aus geschriebener Sprache
Dyskalkulie
= umschriebene Beeinträchtigung der Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder unangemessene Beschulung erklärbar ist
→ Probleme bei: Zahlenverständnis, Zählverständnis, Nutzung arithmetischer Strategien
Triple-Code-Modell
bei Bewältigung mathematischer Anforderungen auf 3 unterschiedliche Kodierungen zurückgegriffen:
(1) Analoge Repräsentation von Größen (ungenaue Menge)
(2) Visuell-arabische Repräsentation (Ziffernform)
(3) Verbal-phonologische/auditiv-verbale Repräsentation (Wortform)
Dyskalkulie Klassifizierungen
Kosc:
Verbale = Störung in Benennung v. Ziffern und mathem. Symbolen
Praktognotische = Probleme welche von zwei Objekten größer ist
Lexikalischen = mathem. zwar benannt aber nicht gelesen werden können
Graphische = mathem. Symbole nicht geschrieben werden können
Ideognostische = Verständnis mathem. Ideen u Relationen fehlt
Operationale = häufige Verwechslung mathem. Operationen
Rourke:
Nonverbal = gekennzeichnet durch visuell-räumliche Defizite
Verbal = zusätzliche Probleme beim Lesen + Rechtschreiben
Geary:
prozedural = Rechenstrategien werden nicht angewandt
Gedächtnisrepräsentationen = Probleme beim Abruf mathem. Faktenwissens
Visuell-räumlich = Schwierigkeiten bei räuml. Präsentation von Zahlen
von Aster:
sprachlich = Fehler bei einfachen Kopfrechenaufgaben, Mengenabzählen und Rückwärtszählen
arabisch = Fehler beim Transkodieren
tiefgreifend = Leistungen in allen Bereichen der Testbatterie schlecht
Diagnostischer Prozess
begründete Zuschreibung einer Eigenschaft zu einer bestimmten Beobachtungseinheit
→ Phasen: 1. Problemanalyse
2. hypothesengetriebene Informationsgewinnung
3. diagnostisches Urteilens
4. Evaluation
klassifikatorische Diagnostik
Basisrate/ Prävalenz = Anteil der gestörten Kinder in der Stichprobe
Selektionsrate = Anteil der Kinder, für die der Test eine positive Diagnose ergibt
Sensitivität = Anteil der Kinder mit Störung, die eine richtig positive Diagnose erhalten
Spezifität = Anteil der ohne Störung, die eine richtig negative Diagnose erhalten
Effizienz = Anteil korrekt klassifizierter Kinder
relatives Risiko = Verhältnis der Wahrscheinlichkeit eines positiven Diagnose (Störung ja) bei vorhandener Störung
im Vergleich zu einer positiven Diagnose (Störung ja) bei nicht vorhandener Störung
Odds Ratio = Maß für die Stärke des Unterschieds zwischen zwei Gruppe