OuP2
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Set of flashcards Details
Flashcards | 19 |
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Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 12.11.2019 / 10.12.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20191112_oup2
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Structure follows Strategy
1. Definition der Organisationsstrategie
2. Festelegen der Geschäftsprozesse
3. Definition der Organisationsstruktur
Kernprozesse
Kernprozess: Eine Kette von verbundenen Aktivitäten, die eine Aufgabe erfüllen, die für die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens entscheidend ist.
Managementprozesse
Managementprozesse sind Aktivitäten zum Planen, Überwachen und Steuern von Zielen, Strategien und Massnahmen.
Unterstützungsprozesse
Unterstützungsprozesse erfüllen unterstützende Aufgaben, damit die Kernprozesse reibungslos funktionieren können.
Vorteile der Definition von Unterstützungsprozessen:
– Kundenorientierung gegenüber den internen Kunden
– Können mit externen Anbietern einem Benchmarking unterzogen werden
– Können outgesourced werden, wenn sie keine Stärke des Unternehmens darstellen, sie nicht unternehmensspezifisch sind und Zulieferer Spezialisierungsvorteile generieren können
Die horizontale Segmentierung von Prozessen
Bei grösseren Unternehmen ist eine Arbeitsteilung innerhalb der Prozesse notwendig
Diese kann nach verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen:
– Funktionale Segmentierung: nur eingeschränkte Umsetzung der Prozessidee; entspricht dem klassischen Produktmanagement
– Segmentierung nach Problemhaftigkeit: Gliederung anhand der Komplexität der Fällte zum Beispiel in «Routinefälle», «Mittelschwere Fälle» und «Komplexe Fälle»; Nachteil: Komplexität nicht immer gleich einschätzbar
– Segmentierung nach Kundengruppen ähnlich dem Kundenmanagement, nur mit voller Verantwortung des Process Owners; Nachteil: Spezialisierungvorteile gehen verloren
Business Process Reenginering (Hammer und Champy)
Kernziele:
– Produktivitäts-, Marktanteils-, Qualitätssteigerungen usw. in «Quantensprüngen»
– Kostensenkung
• Zielerreichung durch:
– eine eindeutige Markt- und Wertorientierung von allen Unternehmensaktivitäten unter Nutzung der vorhandenen Kernkompetenzen (Business)
– die Ausrichtung der Unternehmensorganisation an der Wertschöpfungskette der Kernprozesse (Process)
– ein fundamentales Überdenken (Reengineering, Redesign)
Leitideen des Business Process Reengineering (BPR)
Orientierung an Unternehmensprozessen: Alle Aktivitäten sollen wertrelevant sein; Schnittstellen behindern Kooperation und Effizienz;
Fundamentales Überdenken: Nichts wird als selbstverständlich hingenommen, auch bewährte Methoden sind zu verbessern;
Radikales Redesign: Prozesse sollen nicht geringfügig verfeinert, sondern von Grund auf neugestaltet werden;
Ganzheitlichkeit: Die volle Leistung des Konzepts wird nur erreicht, wenn kein Unternehmensbereich ausgeklammert wird;
Dramatische Verbesserung: Ziel sind völlig neue Leistungsdimensionen, eine neue Qualität der Wertschöpfung;
Top-Down-Ansatz: Das Top-Management muss straff und entscheidend führen; «wirkliche» Revolutionen werden nicht durch Diskussion erreicht.
Vorgehensweise im operativen Prozessmanangement
1. Wichtige Prozesse identifizieren
2. Prozesse verstehen und bewerten − Ablauf beschreiben
− Zeitbedarf feststellen
− Kosten ermitteln
3. Prozesse neu gestalten um Schwächen zu beseitigen
4. Neue Prozesse beschreiben und einführen
5. Ergebnisse kontrollieren und Prozesse weiter verbessern
Kaizen (Prozessverbesserung)
Kaizen, japanisch: „Kai“ = Veränderung, Wandel; „zen“ = zum Besseren; deutsch: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Einbeziehung der Mitarbeitenden vor Ort in die Entwicklung vonVerbesserungsmöglichkeiten (Bessant: „With every pair of hands you get a free brain.“)
Permanente (nicht radikale) Verbesserung: „Es soll kein Tag vergehen, ohne Verbesserungen im Unternehmen erzielt zu haben.“
Verbesserung heisst nicht, grosse Investitionen zu bewirken, sondern sich um die tausend Kleinigkeiten des Alltags zu kümmern
Optimierungen werden sofort eingeleitet
Annahme: Mitarbeitende haben intrinsische Motivation für Verbesserungen
Six Sigma (Prozessverbesserung)
1987 von Motorola entwickelt und von General Electric verbreitet
Six Sigma als statistisches Qualitätsziel und Methodik zur Erreichung des Ziels
Statistik: Streuung vom Mittelwert wird in Standardabweichungen (Sigma) gemessen
Six Sigma: Toleranzgrenze soll mindestens 6 Standardabweichungen vom Mittelwert entfernt liegen; in der Praxis wird langfristige Mittelwertverschiebung von 1.5 Sigma einkalkuliert, so dass de facto Toleranzgrenze bei 4.5 Sigma liegt. Bei einer Normalverteilung entspricht das 3.4 Fehlern pro einer Million Durchführungen
DMAIC-Methode: Define, Measure, Analyze, Improve, Control
Six Sigma wird projektorientiert eingeführt von speziell dafür ausgebildeten Mitarbeitenden
Formen zwischenbetrieblicher Kooperation
Vertikale Kooperation (entlang der Wertschöpfungskette): mit Lieferanten (z.B. Langzeitvereinbarung, Lieferantenansiedlung); mit Distributoren (z.B. Vertragshändler, Einfirmenvertreter, Franchising)
Horizontale Kooperation (innerhalb einer Branche): z.B. über vertragliche Allianzen, Joint Ventures
Diagonale Kooperation (zwischen unterschiedlichen Branchen)
Mögliche Ziele z.B. Zugang zu neuen Märkten, Ausnutzung von
Grössenvorteilen, verbesserte Abstimmung mit Zulieferern
Transaktionskostentheorie
Betrachtung einzelner Transaktionen
Untersuchung der Frage, in welcher Art von Organisation die Transaktion durchgeführt werden sollte
Optimale Tauschbeziehung minimiert Summe aus Produktions- und Transaktionskosten
Transaktionskosten (TAK) sind ökonomische Reibungsverluste, die in der realen Welt bei der Abwicklung von Tauschbeziehungen (= Transaktionen) anfallen
Argumentationsstruktur der Neuen Institutionenökonomik
Wenn Märkte kostenlos und perfekt funktionieren, dann braucht man keine Mehr- Personen-Unternehmen und keine zwischenbetrieblichen Kooperationen
Alle Tauschbeziehungen könnten dann problemlos über klassische Verträge am Markt abgewickelt werden
Man bräuchte lediglich ein rudimentäres Rechtssystem, das die Eigentumsrechte sichert
Umkehrschluss also wichtig: Nur dann, wenn Märkte nicht reibungslos funktionieren, lässt sich die Existenz von Unternehmen und zwischenbetrieblichen Kooperationen erklären
Der Erklärungsansatz von Coase
Externe TAK
Vereinbarungskosten (z.B. Aushandeln von Verträgen)
Kontrollkosten
Durchsetzungskosten (z.B. Gerichtskosten)
Anpassungskosten
Anbahnungskosten
Der Erklärungsansatz von Coase
Interne TAK
Kosten der Leistungsbewertung
• Kontrollkosten
• Informations- und Abstimmungskosten
Kosten der Organisationsstruktur
Der Erklärungsansatz von Coase, Allgemein
Unternehmen können dann entstehen, wenn sie gegenüber dem Markt TAK- Vorteile aufweisen, d.h. wenn gilt:
interne TAK < externe TAK
Durch Umgehung des Marktes ergeben sich Netto-TAK-Vorteile (z.B. externe Assistenzleistungen versus Einstellung eines Assistenten)
In der Argumentation wird die Annahme von gleicher Leistung und gleichen Produktionskosten getroffen (ansonsten müssten Veränderungen mit in das Kalkül einbezogen werden)
„Natürliche Wachstumsgrenze“ für Unternehmen: Bei Hinzunahme zusätzlicher Transaktionen werden irgendwann die internen Koordinations- und Motivationskosten teurer als die externen TAK
Der Erklärungsansatz von Williamson
These: Verträge zur Abwicklung von Transaktionen sind bei positiven TAK i.d.R. unvollständig, was Folgeprobleme nach sich zieht; diese lassen sich in Unternehmen teilweise vermeiden
Gründe für unvollständige Verträge z.B.:
– Ex-Post-Überraschungen infolge begrenzter Rationalität
– Inkaufnahme von Vertragslücken bei prohibitiv hohen Vereinbarungskosten (z.B. Opportunitätskosten der Zeit)
– Prohibitiv hohe Durchsetzungskosten vor einer dritten Partei (z.B. Gericht) verhindern vertragliche Regelungen
Vertragslücken könnten von Transaktionspartnern opportunistisch genutzt werden
Transaktionsmerkale bestimmen Höhe der TAK und wo eine Transaktion durchgeführt werden sollte. Wichtiges Merkmal: transaktionsspezifische Investitionen
Transaktionsspezifische Investititon
Investition, die ihren vollen Wert nur in der betrachteten Transaktion entfaltet – in einer anderen Transaktion würde sie an Wert verlieren
Ausprägungen von transaktionsspezifischen Investitionen:
• standortspezifisch
• anlagespezifisch
• abnehmerspezifisch
• humankapitalspezifisch • reputationsspezifisch
Quasirente und Interinvestitionsproblem
Messung des Spezifitätsgrades anhand der Quasi-Rente
Quasi-Rente = Wert der Investition in der betrachteten Transaktion abzüglich Wert der Investition in der nächstbesten Verwendung
Je höher die Quasi-Rente, desto höher der Grad an Spezifität
Bei bestehenden Vertragslücken ist die investierende Partei bis zur Höhe der Quasi-Rente ausbeutbar (Hold up)
Dies ist antizipierbar -> Unterinvestition
Beispiel: Druckerei investiert in Produktionsanlagen für einen Verlag
Lösung: ein Akteur kauft den anderen auf (vertikale Integration) -> Mehr-Personen-Unternehmen entsteht