ZHAW BsC Pflege 3. Semster


Set of flashcards Details

Flashcards 21
Language Deutsch
Category Care
Level Other
Created / Updated 05.11.2019 / 05.11.2019
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https://card2brain.ch/box/20191105_psychopathologie_des_kindes_und_jugendalters
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Risikofaktoren für psychopathologische Entwicklung 

  • Biologisch 
    • genetische Disposition 
    • Schwangerschaft und Geburtskomplikationen 
    • Hirnschäden 
    • chronische Erkrankungen 
  • Psychosozial
    • familiär:
      • frühe Elternschaft,
      • Psychopathologie der Eltern 
      • Chronische Disharmonie
      • Verlust wichtiger Bezugspersonen 
  • Interaktionsbezogen
    • chronischer Streit zwischen den Eltern
    • Verzerrte Kommunikationsmuster 
    • Gestörte Bindungsmuster 
    • problematisches Temprament des Kindes 
    • Rigides und autoritäres Erziehungsverhalten 
    • Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch 
    • Konflikthafte Freundschaftsbeziehung 
  • Sozial
    • nidriger sozioökonomischer Status 
    • Widrige Lebensumstände 

Durchschnittliche Prävalenzrate psychischer Störungen im Kindes und Jugendalter

Komorbidität der Störungen 

Persistenzrate 

  • Aggressiv-dissoziale und hyperkinetische Störungen ab dem Kindesalter zeigen häufig sehr ungünstige Verläufe.
  • Etwa 50% der 8-Jährigen mit dissozialen Störungen leiden 17 Jahre später noch an einer psychischen Auffälligkeit.
  • 5 % aller Kinder sind aufgrund besonders ungünstiger Entwicklungsverläufe chronisch psychisch beeinträchtigt
  • Nur eine Minderheit wird rechtzeitig erkannt.

Klassifikation von psychischen Störungen 

  • multiaxiale Klassifikationssystem ICD-10 (International Classification of Diseases) 
  • Achse 1
  • Die jeweilige seelische Störung (z.B. eine Angststörung). Auf dieser Ebene können auch zusätzlich bestehende Störungen (z.B. Einässen) erfasst werden

Achse 2 Entwicklungsstörungen:

  • kleine Anzahl von speziellen Störungen 
  • Zeichnen sich durch eine Verzögerung einzelner oder weitreichender Anteile der Entwicklung aus 

Achse 3 Intelligenz

  • auch Kinder mit Intelligenzminderung oder überduchschnittlicher Intelligenz sind von Störungen betroffen 

Achse 4 Körperliche KRankheiten 

  • viele chronischen körperlichen Erkankungen erhöhen das Risiko für eine seelische Störungen

Achse 5 Begleitende psychosoziale Umstande 

  • Haben einen grosse Bedeutung für die Seelische Störungen 
  • z.b Beziehungen in der Familie, belastend LEbensereignisse etc 

Achse 6: Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung 

  • Hier werden die Beziehungen in Familie, mit Gleichaltrigen und Erwachsenen, die Bewältigung von sozialen Situationen, die schulische und berufliche Anpassung beurteilt.
  • Dabei werden neun Stufen unterschieden,  
    • von hervorragender sozialer Anpassung bis zur Abhängigkeit von ständiger Betreuung reichen

Zero-to-three Klassification 

  • Achse 1
    • Altersgruppe 0 - 3 Jährige abweichende spezifische Diagnosen zu erstellen 
  • Achse 2; Klassifikation einer Bezeihungsstörung 
    • Überbehütend, einmischend
    • Vernachlässigend
    • Ängstlich/gespannt
    • Ärgerlich/feindselig
    • Gemischt
    • Missbrauchend (verbal, körperlich, sexuell)

Verhaltensauffälligkeiten im Vorschulalter 

  • Unterteilt in 
    • Entwicklungsvariante 
    • Reifungsphänomene 
    • Verhaltensstörungen 

 Verhaltensauffälligkeiten: Entwicklungsvarianten

  • Stottern
  • Schüchternheit 
  • Bewegungssteroptypien
  • Pavor covturnus: Schlafstörungen
  • Esstörungen 

 Verhaltensauffälligkeiten: Reifungsphänomen 

  • Bettnässen 
  • Hyperaktivität 
  • Schreistörung
  • Trennungsangst
  • Tortzreaktion
  • Ablehnbarkeit 
  • Schlafstörungen 

 Verhaltensauffälligkeiten: Verhaltensstörungen 

  • Autismus
  • Bindungsstörung 
  • Aggressivität 

Diagnoseprozess der kinder- und jugendpsychiatrische Untersuchung 

1. Ausgedehntes, klinisches Interview ergänzt mit einem Familieninterview

2. Entwicklungsneurologische Untersuchung, eventuell auch Laboruntersuchungen oder                                       Untersuchungen des Hirnes undderen Funktionen.

3. Psychologische Diagnostik mit einer Vielzahl vonpsychologischen Tests

Ausgedehntes, klinisches Interview ergänzt mit einem Familieninterview

  1. Grund der Vorstellung und Symptome
  2. Familienentwicklung (Familienanamnese, Genogramm), Zusammensetzung, Alter und Entwicklung der Familie; soziale Stellung und Beruf der Familienmitglieder; Krankheiten; Beziehungen; Aktivitäten
  3. Persönliche Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen (Eigenanamnese): 
  • Frühe Entwicklung ab der Schwangerschaft, im Säuglings- und Kleinkindalter, im Schul- und Jugendalter; Schule und Beruf; soziale Beziehungen; Sexualität; frühere Krankheiten; Genussmittel, Drogen, Medikamente; Hobbys und Interessen
  1. Befund seelischer Auffälligkeiten: Äusseres Erscheinungsbild, Kontakt- und Beziehungsfähigkeit, Gefühle und Stimmungen, Denkinhalte, geistige Funktionen, Sprache, Bewegungsverhalten, soziale Beziehungen

Psychologische Testverfahren

  • Leistungstests:
  • Intelligenztests (z.B. HAWIK-IV)
  • Entwicklungstests im Säuglings- und Kleinkindalter
  • neuropsychologische Funktionstests für Lesen, Rechtschreibung, Rechnen, Wahrnehmung oder Sprachentwicklung

Intelligenzmessung mittels „Hamburg-Wechsler- Intelligenztest für Kinder“ (HAWIK)

  • Entwicklungsprofil unterschiedlicher Intelligenz- Teilfunktionen
    • Sprachverständnis
    • Wahrnehmungsgebundenes, logisches Denken
    • Arbeitsgedächtnis
    • Verarbeitungsgeschwindigkeit
    • Gesamt-IQ

Persönlichkeitstests

  • Fragebögen, die sich mit Bereichen wie Angst, Depression usw. befassen
  • Projektive Test wie der Rorschachtest, Zulligertest (Klecksbilder, die gedeutet werden müssen).
    •  werden bezüglich Wissenschaftlichkeit kritisch beurteilt,
    • geben aber häufig Hinweise auf Problemfelder, die dann noch genauer abgeklärt werden können.
  • •Gestaltungsverfahren, wie Baumzeichnung, Familie als Tiere, Szenotest zeichnen usw.
    • sind gute Verfahren, um ins Gespräch zu kommen.
  • Beurteilungsskalen für kindliche Verhaltensauffälligkeiten

Therapeutische Interventionen bei seelischen Störungen im Kindes- und Jugendalters

  • Elternberatung
  • Verhaltenstherapie
  • Familientherapie (systemisches Denken, Familiendynamik, Familienaufstellungen)
  • Kinderanalyse, nicht Direktive Spieltherapie
  • Entspannungsverfahren
  • Funktionelle Therapien:
    • Psychomotorik, sensorisch-integrative Therapie, spezielle Trainingsverfahren (Legasthenie, Dyskalkulie, Lerntherapie…)
  • Fremdunterbringung
  • Medikamentöse Therapien